Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Nicole hat geschrieben:Dieses Videos ist auch für mich ein persönliches Ideal.
Geht mir auch so. Vor allem die Galoppwechsel… schmacht :wink:
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Nicole
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Beitrag von Nicole »

Ja, die Galoppwechsel sind toll. Endlich mal ein Reiter der sein Bein beim Wechsel nicht auskugelt :lol:

Ach Sch.... ich will auch so reiten können....*heul*
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Tossi hat geschrieben:...ich schmelze dahin....der Lusi und sein Reiter sind grandios...trifft wirklich mein inneres Wunschbild, danke Rapunzel

(und das, obwohl ich Iberern normal nichts abgewinnen kann und die Isabell-Farbe milde gesagt gruselig finde...)

LG Lisa
Ich kann das so vollumfänglich unterschreiben! Und jaaa, die Galoppwechsel insbesondere sind wow...
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Cubano hat geschrieben:
Nicole hat geschrieben:Dieses Videos ist auch für mich ein persönliches Ideal.
Geht mir auch so. Vor allem die Galoppwechsel… schmacht :wink:
Ich schließe mich an - WoW! Ich musste die ganze zeit "Geschmeidigkeit" denken beim gucken.
Und so elegante und fließende Galoppwechsel habe ich überhaupt noch nie gesehen!
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horsman
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Beitrag von horsman »

@Rosana
ja Herrschaftszeiten.
Jetzt hatte ich 30 Minuten einen langen und schön strukturierten Beitrag zu deinem Video für Dich geschrieben und beim abschicken isser plötzlich weg. Ich hasse diese Computer. Nu muss ich erst mal reiten gehen, heute abend versuchs ich noch mal.
Grundsätzlich aber schon mal: Ausbaufähig (aber auch -nötig) und auf einem guten Weg.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

@horsmän: och schade... Um sowas zu verhindern, klicke ich zwischendurch immer schon mal auf "Vorschau", dann ist es schon mal gespeichert.
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Rosana, Hut ab vor Deinem Mut, ein Video von Dir einzustellen! :D

Und ich möchte mich denen anschließen, die finden, dass Ihr zwei toll zusammenpasst. :wink:

Das meiste ist hier schon gesagt worden, ich hoffe, ich langweile Dich jetzt nicht mit zu vielen Wiederholungen! :) :oops:

Der Schritt hat selbst am hingegebenen Zügel keinen Übertritt, egal wie schlecht der Schritt von Natur aus ist, wenigstens in die Hufspuren der Vorderhufe sollte sie am hingegebenen Zügel treten können. Ich denke, hier müsstest Du wesentlich mehr energisches Schreiten und mehr Raumgriff fordern.

Du hast bereits im Schritt eine sehr breite Zügelführung und drückst die Hände nach unten. Die Ellenbogen können dadurch nicht locker federn. Zusätzlich drehst Du die Hände nach innen, was die Handgelenke sehr starr macht. Das empfindet sie vermutlich als unangenehm und "knatscht" vorne herum (ganz deutlich bei ca. 1:44 zu sehen, man sieht es aber auch sonst immer wieder - Du erwähntest ja schon, dass Du sie lieber gebisslos reitest und dass die Umstellung auf Gebiss nicht ganz einfach war.). Ihr beide hättet es einfacher, wenn Du Die Hände eine Handbreit über dem Widerrist stellen würdest und die Hände zusammen lassen würdest. Dann neigst Du vermutlich auch nicht mehr so sehr dazu, die Handgelenke einzudrehen, sondern kannst sie lockerer federn lassen. Möglicherweise blockierst Du auch das Vortreten des Hinterbeins durch diese Zügelführung.

Auch wenn Du das Gefühl hast, Du kannst die Schulter durch die breite Führung besser kontrollieren, geht das eigentlich erheblich besser, wenn man die Hände höher und enger zusammen hat - und den äußeren Zügel immer gut "dran" hat. Sollte sie trotzdem abdriften, kann man mit einem seitwärts führenden Zügel einseitig, nur mit einer Hand, kurz für ein paar Tritte von dieser Handhaltung abweichen und sofort nach dem gewünschten Erfolg die Hand wieder an die ursprüngliche Stelle zurückführen. Das hilft meistens mehr als beidseitig breit zu führen. (Hoffe, das war verständlich :oops: )

Ich bin auch der Meinung, dass eine Sitzschulung wirklich gut wäre (für wen ist sie das nicht? :wink: ) und dass Du sicherlich sehr davon profitieren wirst.
Ich bin mir nicht ganz sicher was es ist, Dein Becken (und der Bereich Lendenwirbelsäule) federt eigentlich ganz gut in der Bewegung mit, Du sitzt auch nicht wirklich auf dem Spalt (außer beim Leichttraben :wink: ), aber vielleicht schaffst Du es einfach nicht, Deine Beine aus der Hüfte weiter nach hinten zu legen, vielleicht blockiert es im Bereich um Deinen Oberschenkelansatz. Hast Du mal im Schritt Radfahren auf dem Pferd gemacht? Vorwärts-rückwärts, einseitig, beidseitig usw. Das könnte Deine Hüfte/Oberschenkelansatz lockern. (Falls das Problem da wirklich sitzt)
Deine Unterschenkel fliegen durch die Blockaden nach hinten, das ist eine ungewollte Ausweichbewegung. Du setzt Deine Unterschenkel zusätzlich teilweise viel zu weit hinten ein. Die Steigbügel sollten so kurz geschnallt werden, dass Du immer einen Kontakt zwischen Ballen und Steigbügel hast und wirklich mit dem Fesselgelenk und dem Absatz federn kannst. :wink:

Der Schritt muss energischer und raumgreifender werden, das Tempo im Trab sollte frischer sein. Den Galopp würde ich vermutlich derzeit so frei lassen, wie Du ihn reitest, Du wirst erst bessere Sprünge erreichen können, wenn Du besser sitzt.

Ich denke, wenn Du an Deinem Sitz und Deiner Arm-/Handhaltung arbeitest, werden Dir nach einiger Zeit viele Dinge in den Schoß fallen, die jetzt noch in weiter Ferne zu sein scheinen. :)

Seufz, heute bin ich grottenschlecht geritten und ich habe das Gefühl gehabt, dass ich sehr bescheiden sitze, vielleicht ist Dir das ein Trost ... :wink:
Ich wünsche Euch beiden ganz viel Erfolg! :D
Viele Grüße
Sabine
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horsman
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Beitrag von horsman »

jo, dann versuch ich´s noch mal.

Zunächst mal was mir gefällt:
Du fängt mit Ruhe an. Du willst auch den Schritt für deine Arbeit nutzen.
Du scheinst mit dem Konzept der "main fixe" reiten zu wollen und auch einen leichten Reitstil mit Priorität auf Gefühl anzustreben. Leicht ist aber nicht leicht :wink:

Die Bügelänge find ich übrigens gar nicht so schlecht. Zur Bestimmung der Länge s.o.

Zum Pferd:
etwas zu dick, zur Zeit wenig "vibrant" und etwas kurz in seinen Gängen.
Im Grunde aber ein schönes Pferd mit imposanter Halsung und mit Potential für feinfühliges reiten, so man es nicht desensibilisert. (Was issen das fürn Pferd??).

Die größten Baustellen:
1) dein Sitz und Oberkörper und daraus entspringend die Hand
2) deine Beine und das treiben
3) lenken des Pferd / Schulterkontrolle !
4) Präzision in den Übungen und Disziplin ggü. dir selbst und dem Pferd
5) zur Beizämung
6) Aufbau der Stunde


Zu 1) Sitz, Oberkörper, Hand:
Du kippst sehr oft leicht nach vorne anstatt satt auf dem Hintern sitzen zu bleiben. Den Hintern und die Oberschenkelmuskulatur völlig entspannen, sodass man tief in den Sattel sinkt. Darauf die Wirbelsäule aufbauen und Bauchnabel und Solar Plexus zu den Pferdeohren richten. Die Schulterblätter kommen dadurch etwas zurück ohne aber krampfhaft zurück genommen zu sein. Die Arme daraus Hängen lassen. Aus dieser Präsenz entspringt die Basis für eine gute Hand am Platz (main fixe). Die Hände etwas mehr drehen, in Richtung, dass du die Fingernägel sehen könntest. Die breite Zügelführung find ich durchaus korrekt. Die Hände könnten aber durchaus etwasdeutlicher nach seitwärts agieren wenn nötig um die Schulterführung zu realisieren. Auch die Höhe der Hände kann man etwas vaiieren (ab und zu wäre eine etwas höhere Position durchaus angezeigt), aber das ist schon schwierig um nicht die main fixe zu verlieren und insofern nicht die erste Priorität sondern "Zubehör" für später.

zu 2) Beine, treiben
die Lage deiner Beine ist zu undefiniert. Mal sind sie korrekt am Gurt, meistens aber zu weit bis viel zu weit zurück. Ich denke der Grund liegt zum einen darin, dass du mit dem Knie klemmst und dich praktisch um das Knie drehst (Oberkörper nach vorne, Beine zurück) und zum anderen, dass du Dinge mit den Beinen regeln willst, für die die Beine nicht gedacht sind. Schau zB bei 2:20-2:30. Was machen deine Beine da hinten? Die Kruppe zur Seite drücken? Das Pferd zum Abwenden bringen? Ins SH seitwärts treiben? Vergiss diese Dinge. Deine Probleme mit dem Wenden entspringen der mangenden Schulterführung, ergo sind sie mit den Händen und nicht mit den Beinen zu lösen.

Zum treiben wurde ja schon gesagt, dass du die Beine nicht rythmisch andrücken sollst, sondern nur um einen verändernden Impuls zu geben: "Pferd mehr Energie!" Das Pferd muss darauf spürbar reagieren, dann hat das Bein zu schweigen. Reagiert es nicht auf leichten Druck - Gerte! Den ev. Hüpfer nicht direkt durch ziehen mit der Hand bestrafen. Hand ohne Bein, Beine ohne Hand. Das schweigende Bein, hängt ganz entspannt vom seinen Eigengewicht im Bügel. Muskulatur völlig locker, Knie eher leicht öffnen als andrücken.
Dieser neue Beingebrauch erfordert für Dich zunächst sicherlich einige Selbstdiszplin geht aber dann schnell in Fleisch und Blut über, weil es auch sehr viel entspannender und effektiver für Dich ist.
Schau zB 0:20 bis ca. 1:00 Zunächst hängen deine Bein noch gut und locker, dann nimmst du das Pferd auf und sofort fängt du an zu klemmen, wahrscheinlich weil du rythmisch treiben gewohnt bist. Dann bei ca. 0:40 wird es wieder besser, vermutlich hast du dich selbst kontrolliert, dann bei ca. 0:56 rutscht das Bein wieder nach hinten.

zu 3) Schulterkontrolle, Wenden
Bei 1:25 reitest du ein SH im Schritt was gar nicht so schlecht ist. Dieser Arbeit solltest du aber etwas mehr Zeit und Muße widmen um die Schultern des Pferdes vermehrt und präziser zwischen deinen beiden Hände zu kontrollieren und zu balancieren. Das hier gewonnene Gefühl und das erlernte fürs Pferd dann beim Reiten auf Zirkellinien und zum Abwenden nutzen. Grundsätzlich hast du da nämlich oft zu wenig Schulterführung und willst das Pferd am Maul lenken anstatt an den Schultern (ganz extrem dann im Galopp sichtbar).
Achtung Autovergleich: Das Auto lenkst du auch an der Vorderachse (=Schultern des Pferdes) und nicht an der Stosstange (=Maul des Pferdes). Carree im Schritt wäre dafür auch mal eine gute Übung. Die exakte Schulterführung durch den äußeren Zügel nutzt man dann auch fürs geraderichte. Diese Arbeit würde das Pferd dann auch hinten mehr schließen und runden und Impulsion erzeugen. Präzises SH ist das a und o dazu.

4) Präzision der Übungen und Disziplin
Du machst viele Übungen: SH, Schenkelweichen von der Mittelinie, Volten, Travers Übergänge usw. Alles gute Sachen. Aber alles ist zu unpräzise, zu unklar und nicht genügend durch inzestieren verbessert und ggf. wiederholt, als das es für das Pferd einen sichtbaren Lernerfolg bringt. Nimm dir mehr Zeit für eine Übung, wiederhole die zwei, drei mal, inzestiere um sie zu verbessernund höre damit an einer guten, verbesserten Stelle auf und lobe das Pferd deutlicher. Dann erst die nächste Übung oder sogar noch eine Wiederholung des selben. So lernt das Pferd eher. Nicht alles durcheinander. Eins nach dem anderen. Die einachen Dinge gut machen wollen - nicht viele komplizierte Dinge mittelmässig machen. Dabei mehr das Führen der Schultern durch die Hände beachten, als das Pferd mit den Beinen seitwärts bewegen zu wollen. Bei allen Übungen, wo du Biegung sucht, MUSS der innere Schenkel am Gurt bleiben, nicht zurück! Selber mehr Präzision in deinen Hilfen suchen. Selbst disziplinieren, das Pferd disziplinieren.
Schau zB bei 5:36. Du kommst schon ohne Schulterkontrolle durch die Ecke wendest mit fliehende Schulter auch die Mittelinie um dann noch zusätzlich über die linke Schulter ein Schenkelweichen zu beginnen. Hierdurch lehrst du dem Pferd eher das Gegenteil von dem was du möchtest. Besser wäre mit gut geradem Pferd ohne Innenzügel durch die Ecke (Bein vorne am Gurt), Abwenden auf die Mittelline mit gesicherter Reaktion am äußeren Zügel, dann zunächst bis ca. X geradeaus und dann erst Schenkelweichen zurück zum Huschlag durch seitwärts öffnen des linken Zügels und treiben des rechten Beins am Gurt. Dabei auch die Schultern nicht verlieren, das rechte Hinterbein soll da vermehrt arbeiten! Alles diese kleinen Dinge machen einen riesen Unterschied!

Zum Zügel lang lassen:
Im Grunde gut, da es dem Pferd signalisiert: "gut gemacht, dafür eine kurze Pause" Durchaus nutzen, beim jungen Pferd auch häufiger. ABER!: Das Pferd muss wissen wofür, d.h. zuvor muss eine Übung mit Verbesserung (wenn auch nur kleine so doch merklich) geleistet sein. Dazu vom Pferd merh fordern. Desweiteren darf das Pferd dir dabei nicht die Hand nehmen wie zB ansatzweise schon bei 4:30. In dem Fall Hand hinstellen und Pferd nochmals ablösen und dann erst weiter strecken lassen, ansonsten gewöhnt sich das Pferd an, sich die Hand zu nehmen.

zu 5) Zur Beizäumung:
Grundsätzlich: Beizäumung entsteht zum einen durch Nachgiebigkeit in Genick und Maul und zum anderen durch Anheben des WR und Abkippen der Hüften, also auch hinten. Dein Pferd ist aber durchaus schon in der Lage dir Beizäumung zu schenken, wie man nach dem ersten Aufnehmen bei 0:50 schon ganz gut sehen kann. Das sieht nicht schlecht aus, auch das Maul reagiert hier schon zeitweise korrekt und nachgiebig. Das kann man durchaus an nehmen und muss man natürlich weiter verbessern. Zum einen sind deine Hände manchmal zu unstet, zum zweiten kommt hier das Problem des Treibens und des mangenden Impulses zum tragen und zum dritten müßest du mehr Übungen machen, wie zB dies SH, die das Pferd zu mehr Engagement mit der HH fordern, den WR heben und vor allem um die Schultern besser vor der Kruppe placieren zu können um Balance zu erhalten.

Eine Stelle kann man hier beispielhaft sehr schön analysieren und zwar zwischen 4:47 und 5:15. Da nimmst du das Pferd im Schritt auf und so ab etwa 4:50 kommt es auch recht schön in die Hand, obwohl die Zügel mE ein Stückchen kürzer könnten (aber ohne ziehen - main fixe und Pferd daran ablösen lassen). Also ab 4:50 bis ca, 4:53 ist es gut, fängt dann aber zunehmend an über die li. Schulter zu fliehen, du inzenstierst nicht, lässt stattdessen die Hände nach vorne gehen, das Pferd guckt (kann vorkommen) , du inzenstiert wieder nicht und wenn das Pferd dann bei 5:12 ganz aus der Hand ist (also im schlechten Moment) trabst du an um danach auch noch auf einer recht un definierten Linie mit zuviel Innenzügel weiter fliehen zu lassen. Du willst offenbar abwenden. Ok. Hier wäre ein wenig mehr "Baucher-Denke" sehr hilfreich: Das bedeutet:
Die gute Balance im Schritt herstellen (wie bei 4:50) diese dann halten (zB erst mal gerade an der Wand in Balance und in der Hand) und im besten Moment den Trab zufügen, nicht im schlechtestens. "Balance gebiert Bewegung." Der Trab wird dann gleich viel geschlossener und in besserer Balance sein und so ein Übergang hat einen Wert.

zu 6) Übungen besser strukurieren
Hatte ich ja schon angesprochen. Mehr Struktur sodass es für das Pferd nachvollziehbarer wird. Das kann man im Grunde gut dreiteilen. Zunächst Schrittarbeit. Hier präziser und nach Verbesserungen suchen im SH, Konter- SH, Schritt-halten usw. und dabei die Beizäumung durch Suche nach Geradheit, Impuls und Balance verbessern. In Ruhe zusammenfinden, die Basis legen. Sitz, Hand und Bein einstellen.

Dann Trabarbeit mit gutem Tempo und Rythmus, saubere Linien, mehr Schulterführung, kürzerer Zügel, Pferd besser vorm Bein halten, Nicht vors Pferd kippen, main fixe behalten.

Schau zB 6:02 bis 6:55. Auf der Wechsellinie hast du das Pferd zunächst noch schön bei Dir. Da fängst du aber schon an mit den Beinen zu kleben. In der Ecke rutschen die Beine wieder nach hinten und du kippst vors Pferd und das Pferd kommt hinten deinen Schenkel und fängt auch an über den äußeren Zügel aus der Balance zu laufen. Dann nach Umschnitt hast du die Anlehnung verloren, die Zügel sind zu lang geworden, das Pferd flieht vermehrt und ist lang und auseinander, die Beine sind viel zu weit zurück. Mit diesem langen Pferd legst du dann auch bei 6:50 noch zu. Besser wäre hier gewesen das Pferd erneut zu schließen, vors Bein zu kriegen, ev. erst im Schritt schließen und erneuten guten Übegang zum Trab, aber auch Im Trab durch ein leichtes Konter-Sh wieder zu runden und mit dem runden geschlossenen Pferd eine Vorwärtsreaktion auf den Schenkel zu suchen (sprich kurz zuzulegen). Usw. Usw. Viele kleine Dinge machen den Unterschied.

Im Galopp wird die mangende Schulterkontrolle am äusseren und das zuviel wenden am inneren Zügel dann verstärkt sichtbar. Im Grunde ist es aber das selbe Problem wie schon in der Schrittarbeit. Nur eben durch das höhere Tempo verstärkt. Basisarbeit verbessern und diese Erkenntnisse mit in den Trab und Galopp nehmen. Äussere Hand mehr stehen lassen, inneren Zügel nur nach seitwärts ohne den Kopf stellen zu wollen und das Pferd herein zu ziehen.

Nu ist es länger geworden als gedacht :roll: .
Zusammenfassend die wichtigsten Punkte noch mal:
- Beine hängen lassen und impulsartig treiben lernen
- Oberkörperpräsenz bestimmt die gute Hand
- Präziser in den Übungen und Linien
- Inzestieren, wiederholen, Verbessern, dann erst loben aber dann deutlicher loben
- Mehr Schulterkontrolle und wenden mit äußeren Zügel (dadurch wird das Pferd auch vermehrt rund und in der Hand bleiben

Viel Spass euch beiden
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Beitrag von charona »

@horsmän: danke für Deinen sehr konstruktiven (!) Beitrag. Auch wenn ich nicht Rosana bin, hab' ich hier einige wertvolle Anregungen für die Arbeit mit meinem Pferd rausholen können.
horsmän hat geschrieben: @generell
Wenn ich generell immer was zu meckern hab, dann ist das nicht, dass irgend jemand Fehler macht (die machen wir alle!) sondern, dass oftmals die RL einen in die Fehler rein treiben oder wenn Fehler nicht angegangen werden.
hier hast Du wohl ein grosses Problem der heutigen RL auf den Punkt gebracht. Aus persönlicher Erfahrung weiss ich, leider, dass ich nicht alles richtig mache und durchaus hier und da auch grössere Baustellen habe. Wie wahr, dass zumindest meine verschiedenen RL in der Verangenheit hier -trotz Nachfrage- wenig bis nicht drauf eingehen. Besonders schade, weil wir ja alle Unterricht nehmen um uns zu verbessern.

@Rosana
Nach Horsmäns Beitrag ist ja alles wichtige schon gesagt. Toll, dass Du Dich getraut hast, ein Video einzustellen. Ihr seid ein schönes Team und mit einigen kleinen Änderungen sicherlich auf dem guten Weg.
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Beitrag von Rosana »

Vielen Dank horsmän, dass du dir noch einmal die Zeit genommen hast und auch an Max!
Ich muss mir das nachher noch mal ganz in Ruhe durchlesen, dann schreib ich evtl. nochmal was dazu. Jetzt muss ich erst mal den Geburtstagskuchen für den Gatten backen...
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Beitrag von Motte »

Rosana -

kleiner Praxistip: Um die schlackernden Fussgelenke in den Griff zu bekommen, würde ich mal ne Zeitlang mit Lederstiefeln reiten, so du welche hast. Man hat da doch deutlich mehr Stabilität im Unterschenkel.
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Beitrag von Finchen »

@Horsemän:
hilfreicher ausführlicher Beitrag - auch für die "Zuschauer". :wink:

@Rosana:
eine Idee, die ich beim Lesen von horsemäns Beitrag hatte wegen der verschiednen Hinweise zum abwenden: ich habe - im Ritterkurs aufgeschnappt - das Knie als Hilfe zur Unterstützung beim Abwenden angetestet und empfinde das als tatsächliche Hilfe. Vielleicht kannst du das auch vorteilhaft nutzen.
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Beitrag von Rosana »

So jetzt habe ich alles in Ruhe gelesen - toll, Horsmän, vielen dank, dass du dir so viel Arbeit gemacht hast!
horsmän hat geschrieben: (Was issen das fürn Pferd??).
Lipizzanerin


Zu 1) Sitz, Oberkörper, Hand:
Vielen Dank für deine Analyse, sind noch mal einige neue, hilfreiche Hinweise dabei. Ich habe mir schon, wie von Saltandpepper empfohlen, Sally Swift auf den Nachttisch gelegt und arbeite eifrig dran!

zu 2) Beine, treiben
HIer deckt sich deine Beschreibung ziemlich genau mit dem, was mir meine RL auch immer sagt (Unterschenkel fast immer zu weit hinten). Bisher konnte ich es nur nicht umsetzten, erst seit der letzten Stunde, wo wir uns gezielt um die Blockaden gekümmert haben, habe ich den Schlüssel dazu gefunden. Jetzt muss ich nur noch dran bleiben und das in mein selbstverständliches Bewegungsmuster übernehmen...

Das mit dem Treiben kriege ich schon gut hin, wenn ich mich darauf konzentriere. Sie reagiert dann auch schon super. Auch da: Es muss zum selbstverständlichen Dauerzustand werden.

zu 3) Schulterkontrolle, Wenden
Ja, das ist wirklich ein Riesenthema, das mit völlig bewusst ist, nur dass ich es nicht richtig in den Griff kriege! Grad als ich mich gestern vor allem auf den Sitz konzentrierte, schlingerten wir nur so dahin. Deine Hinweise (SH und Carree) nehme ich auf. Ich hatte als Übung auch schon mal, die Ecken kurzkehrtartig zu durchreiten, ich denke das geht in die gleiche Richtung?

@Finchen: Danke fürs Erinnern ans Knie! Weiß ich eigentlich (auch von Ritter), vergesse es aber immer wieder...

4) Präzision der Übungen und Disziplin
J, auch das ein wunder Punkt! Was mich davon oft abbringt, ist dass Rosana, sobald man eine Übung zweimal hintereinander macht, diese dann von selbst anbietet, und nicht nur anbietet sondern eigentlich ziemlich vehement "fordert". Deshalb reite ich viel abwechselnd. Aber mit der Präzision hast du natürlich absolut recht. Und ich könnte ja die gleiche Übung immer an unterschiedlichen Stellen in der Bahn machen. (Obwohl wir da durch das extreme Gefälle ein wenig eingeschränkt sind).
Den Hinweis, viel mehr auf die kleinen Dinge zu achten, nehme ich mir zu Herzen!


Super auch deine detaillierten Analysen mit Zeitangaben bei den letzten Punkten. Das ist ja schon richtig Reitunterricht!

Eigentlich sprengt das Ganze hier ja den Rahmen des Theras, vielleicht könnte man einen Thread machen "Ritte von Forumsmitgliedern, die analysiert werden möchten". Das bringst allerdings nur, wenn noch andere mitmachen... 8)

Also ich persönlich würde gerne in ein paar Wochen wieder mal ein Video von mir einstellen und von euch wieder so hilfreiches Feedback bekommen :D
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Beitrag von Rosana »

Motte hat geschrieben:Rosana -

kleiner Praxistip: Um die schlackernden Fussgelenke in den Griff zu bekommen, würde ich mal ne Zeitlang mit Lederstiefeln reiten, so du welche hast. Man hat da doch deutlich mehr Stabilität im Unterschenkel.
hab ich zwar noch im Keller stehen, nur keine Stiefelreithose mehr dazu :cry:
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Motte
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Beitrag von Motte »

Rosana hat geschrieben:
Motte hat geschrieben:Rosana -

kleiner Praxistip: Um die schlackernden Fussgelenke in den Griff zu bekommen, würde ich mal ne Zeitlang mit Lederstiefeln reiten, so du welche hast. Man hat da doch deutlich mehr Stabilität im Unterschenkel.
hab ich zwar noch im Keller stehen, nur keine Stiefelreithose mehr dazu :cry:
Ja nu - besser als wenn du zwar ne Stiefelreithose hättest, aber keine Stiefel dazu :wink:

Nee ernsthaft: Würde ich echt mal probieren.
Ich kann meine Stute beispielsweise gut ohne Stiefel reiten, weil die relativ weich zu sitzen ist und generell fleissig vorwärts geht.
Bei meinem Wallach geht das überhaupt nicht - weil der so'ne große Übersetzung hat und so lange in der Luft ist. Da habe ich einfach das Gefühl, mein Fußgelenk fängt an zu schlackern. Mit Stiefel überhaupt kein Problem.
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