Zu allererst:
Hafer ist nicht giftig!
Das ist immer noch das für ein Pferd am besten verträgliche Futtermittel.
Zunehmen kann ein Pferd nur, wenn mehr Nährwerte zugeführt als verbraucht werden. Von daher sind manchmal Kraftfuttergaben unumgänglich.
Zwei bis drei Esslöffel Öl genügen völlig, wenn sie
zusätzlich zum übrigen Futter gegeben werden. Das entspricht immerhin in etwa einer Tasse Öl. Da das Öl so viel weiter aufgeschlossen ist, im Vergleich zum Ausgangsprodukt, kann dieses nahezu verlustfrei vom Organismus sofort aufgenommen werden.
Gerade bei alten Pferden sollte großen Wert auf die Häufigkeit der Fütterung gelegt werden. Viele kleine Portionen über den Tag verteilt, sind wesentlich besser, als die eine, relativ reichlich bemessene, wenn man gerade da ist.
Drei Mahlzeiten mit Kraftfutter sind das absolute Minimum. Wird dann das Raufutter noch separat gegeben, kommt man so auf mindestens fünf bis sechs Mahlzeiten pro Tag.
Ansonsten könntest Du auch einmal folgendes Produkt ausprobieren:
"pavo daily plus"
Nähere Angaben dazu wirst Du auf folgender HP finden:
www.pavo-futter.de
"Pavo daily plus" ist ein Mischfutter, das aus einem pellettiertem Kraftfutter und Heuhäcksel zusammengesetzt ist. Ich selber habe diese Futtermittel auf einem Transport von Pferden aus Spanien nach Deutschland über mehrere Tage hinweg eingesetzt und war begeistert. Für die vier- Tage- Tour brauchte ich so kein Heu mitzuführen.
Da Du das Futter ja zusätzlich geben willst, könnte das eine gangbare Alternative für Dich sein.
Auch würde ich dazu raten, ein Blutbild erstellen zu lassen.
Du sagst, daß Du ein Mineralfutter unter die zusätzliche Futtergabe mischst. Das aber halte ich ohne den genauen Versorgungsstatus zu kennen, für eher bedenklich. Fehlversorgungen können sich durchaus negativ auf den Stoffwechsel auswirken. Das aber kann auch durch eine Überversorgung mit einzelnen Spurenelementen hervorgerufen werden.
Bei einer Fütterung basierend auf Hafer zuzüglich einem qualitativ hochwertigen Heu ist erfahrungsgemäß die Abgabe von zusätzlichen Mineralien überflüssig. Allenfalls kann es notwendig sein, Salz zur Verfügung zu stellen. Ein ganz normaler Salzleckstein ist da die beste Lösung. Ein Mineralleckstein wäre kontraproduktiv, da ja dann wieder der Mineralien- Haushalt durcheinander gebracht wird.
Also, nochmals die dringende Empfehlung, ein Blutbild erstellen zu lassen.
Du beschreibst, daß Deine Stute in der Rangordnung nicht sehr weit oben steht. Durch den fortschreitenden Substanz- Verlust werden auch die Kräfte schwinden. Das hat zur Folge, daß Deine Stute noch weiter in der Rangfolge absteigen wird. Was dann dazu führt, daß diese vom gemeinsamen Futterplatz vertrieben wird. Dadurch kommt das Pferd
a.) nicht zur Ruhe
und b.) bekommt es auch nicht genug Futter, um seinen Bedarf zu decken. Aber das hast Du ja auch schon bestätigt.
Hinzu kommt, daß Deine Stute dann auch noch von dem gemeinsamen Ruheplatz vertrieben wird. Dies wird in dem Moment tragisch, wenn diese Ruhefläche überdacht ist und Dein Pferd dann bei naß- kalter Witterung draußen bleiben muß. Der ohnehin schon geschwächte Organismus wird dann noch zusätzlich belastet.
So wichtig die regelmäßige Bewegung auch sein mag, aber durch die mangelhafte Ernährungslage besteht ein größeres Risiko für Dein Pferd, als durch die bestehende Arthrose.