Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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horsman
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Beitrag von horsman »

das selbe würd ich schreiben, nur zeig mir einen, der vergleichbar reitet.
Es geht (mir) ja auch nicht darum, einen perfekten Ritt zu sehen, sondern darum, zu sehen, was andere machen um Probleme abzustellen und was sie damit Positves bewirken und ggf. was nicht.

Und wer noch mal nach liest, ich hab ja auch nicht alles über den Klee in den Himmel gelobt.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Gast

Beitrag von Gast »

Editiert, da die darin geäußerte Meinung nicht dem allgemeinen Konsens dieses Forums entspricht!
Zuletzt geändert von Gast am Mi, 03. Apr 2013 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
horsman
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Beitrag von horsman »

Loerke, Ja, gerne, es gibt aber nicht sehr viel bewegte Bilder von ihm zu sehen. Klimke durchaus. Herbert Rehbein war sicher auch ein sehr kompletter Klassereiter. Aber hierzu habe ich keine privaten Videos die die Arbeit zuhause zeigt gesehen. Ebendas gilt für v. Neindorff.

Ingrid Klimke haut mich meist nicht so vom Hocker, bei Beerbaum denk ich immer an die heraus hängende Zunge vom Goldfever, die er nicht abstellen konnte oder wollte. Obwohl zB auf Champion du Lys gefiel er mir durchaus. Gleiches gilt für Ehning. Hab schon schöne Ritte gesehen, dann aber wieder auch Szenen, wo man die Hände über dem Kopf zuammen schlagen müsst, vor soviel Gefühllosigkeit.

Überhaupt ist es natürlich nicht vergleichbar, einen Reiter in Prüfungssituation, der ja nur mehr halb eingreifen kann, weil an seine doofe Aufgabe gefesselt ist, noch dazu im Springwettbewerb, wo es auf die Attribute klass. Dressur nu mal so gar nicht ankommt, wenn man mal im Parcours ist. Letzlich muss man aber immer den konkreten Ritt im Zusammenhang mit dem jeweiligen Pferd und seinen individuellen Problemen sehen. Allerings sind alle diese Reiter, bei allem Respekt vor ihrem Können, nicht vergleichbar mit NOs Stil.

Um nochmal auf das NO Video zu kommen: in anderer Box, wo es um die DVD-Empfehlungen geht, wurde auch ein Uta Gräf Prüfungsritt verlinkt. Die paar Passagetritte die NO da mit dem Lippi am Schluss raus zaubert, finde ich sehr viel schöner und wertvoller als die von Uta Gräf in der Prüfung. Und das, obwohl der Lippi über eine recht bescheidene Mechanik verfügt, ggü. dem Holst. von Uta Gräf. Ebenso die Anlehnung. Das was du von Herausheben und gegen die Hand gehen schreibst, sehe ich eher bei Uta Gräf als bei NO, jedenfalls wenn man die Länge der Stücke, wo die vorkommt aufsummiert. Aber so unterschiedlich sind halt die Ansichten. Das Verwerfen hier und da beim Lipp seh ich wohl, es ist ein Fehler, aber kein Drama, weil am Ende eben ein sehr gerades durchlässiges Pferd. Eben daran das Pferd gerade zu richten, also den Grund für das Verwerfen abzustellen, arbeitet er ja so akribisch. Bei Uta Gräf sieht man in der Prüfung keinen Fortschritt diesbezüglich. Das ist natürlich auch der Prüfungssituation geschuldet. Deshalb finde ich diese Prüfungen ja auch so dämlich. Dass das Pferd sein Maul und sein Genick nicht vollkommen los lässt, schrieb ich bereits vor einiger Zeit, als wir das Gräf Video diskutiert hatten. Offensichtlich gibt es hier also keinen Fortschritt. Vielleicht sucht sie ja auch da keinen Fortschritt...? Es sind eben andere Ziele.

Ebenso vergleiche man mal den eleganten gefühlvollen Beineinsatz von NO mit dem dort von Fr. Gräf. Ich hab auch schon schönere Blder von ihr gesehen, durchaus, aber hier eben nicht. Warum nicht? Lässt es eine Prüfung nicht zu?
Zuletzt geändert von horsman am Mo, 10. Dez 2012 18:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Gast

Beitrag von Gast »

Ich war über mehrere Wochen hinweg von der Diskussion hier ausgeschlossen. Aufgrund eines technischen Defektes, der bis heute nicht abgestellt werden konnte. Daher war ein kompletter Neustart unter einem anderen Account notwendig.

Bedingt durch diesen Umstand habe ich hier so einiges verpasst.
Unter anderem das Video von Uta Graef . Da habe ich auch nichts zu gesagt.

Abgesehen davon, manch "Alter Meister" bemängelt gerade bei den modernen Warmblütern die mangelhafte Fähigkeit die Hanken beugen zu können. Diese zeigen zwar eine höhere Aktion, haben aber Schwierigkeiten damit, vermehrt unter den Schwerpunkt treten zu können.

Die sogenannten "barocken Rassen" tun sich da einfach leichter.
Obwohl da die Bewegungen in Piaffe oder Passage flacher ausfallen, sieht es dennoch gefälliger aus.
Davon profitiert auch NO in diesem Falle.
horsman
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Beitrag von horsman »

das neuerliche Gräf Video wurde heute erst verlinkt. Siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=km3OKOOQM5A

Mit dem Rasseunterschied hast du natürlich Recht. Gewisse Vorteile für die grössere Versammlungsfähigkeit (bzw. Hankenbeugung) als beim langen Warmblut muss man beim Vergleich berücksichtigen. Aber umgekehrt ebenso, deren Nachteil in Raumgriff und Taktsicherheit, wenn es an die Verstärkung geht.

Meine Meinung ist, aber das ist jetzt rein spekulativ (leider, denn es wäre höchst interessant), wenn NO den Le Noir mal auf seine Weise arbeiten würde, käme eine schönere Passage raus.
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Gast

Beitrag von Gast »

Jetzt habe ich mir pflichtschuldigst das Video mit Uta Graef angesehen.

Besonders bemerkenswert sind da die Ausrufe des Bedauerns von Seiten der holländischen Zuschauern im Hintergrund.
Das aber nur am Rande. ;-)

Für mich erweckt das den Eindruck, als wäre die Reiterin mit dieser Masse Pferd überfordert. Zumindest teilweise. Das wird besonders in den Serienwechseln deutlich. Da muss die Ärmste schön mit recht deutlichen Gewichts- und Schenkelhilfen arbeiten. Man könnte das mit durchaus drastischen Worten beschreiben, ohne damit zu übertrieben.

Die Waffen werden zum Schluss hin aber besser, wenn auch mit vielleicht etwas zuviel Vorwärtstendenz gezeigt.
Die Passagen?
Na ja, man ist sichtlich bemüht- 5!

Einen eleganten Ritt stelle ich mir jedenfalls anders vor.
Auf einem etwas leichteren Pferd Pferde sich diese Reiterin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein harmonischen Bild abgeben.

Zumindest aber würde etwas mehr Vorwärtstendenz ein insgesamt harmonischen Bild abgeben. Was sich ja gegen Ende dieser Vorstellung auch gezeigt wird.
Wobei mehr Vorwärtstendenz nicht gleich ein höheres Grundtempo bedeutet. Aber in diesem Falle wäre auch das zu vertreten, um das Pferd mehr ans Bein und somit vor die Hilfen zu bekommen.
Dann dürfte auch der sehr unruhig Sitz in den Serienwechseln nicht mehr notwendig sein.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Bist du das Claustim ??? :) - wenn ja : Willkommen zurück !

Dieser spezielle Ritt von Uta Gräf gefällt mir auch nicht - ich habe schon sehr viel mehr Leichtigkeit in Prüfungsritten bei ihr gesehen und sie reitet im Training ganz anders. Man muß auch sehen, daß im anderen Thread, dieser Ritt gezielt als Beispiel eingestellt wurde, um sich davon abzugrenzen. Ich denke, es ist einer der schlechteren Ritte,die von ihr im Netz sind, wenn nicht sogar der "schlechteste" .
Gruß S&P
Gast

Beitrag von Gast »

Ja ..... :-)

Anders war das leider nicht zu bewerkstelligen.

Wir wissen ja nicht, was direkt zuvor auf dem Arbeitsplatz geschehen ist. Die deutliche Notbremse ihres Pferd mag da einen Hinweis geben, warum Uta Gräf zumindest in der Anfangsphase mit eher gebremst Schaum geritten ist.

Es ist ja durchaus möglich, dass an diesem Tag nicht mehr möglich war. Ohne zu riskieren, dass das Pferd aus der Jacke springt und das Viereck verlässt.

Dennoch kann man nur beurteilen, was man sieht.
Und das war, gelinde gesagt, nicht gut.

Im krassen Gegensatz zu der deutlichen Hilfengebung in den Serienwechseln stehen da aber die einhändig gerittenen Pirouetten.
Es geht also auch mit deutlich weniger Gewichtseinsatz.
Nur an dem Tag hält nicht.
horsman
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Beitrag von horsman »

hier mal ein Augenschmaus - diesmal ohne Reiter (brauchen wir uns auch nicht über die Reiterei streiten :wink: ).
Rohdiamant. Da war er schon 21. (Leider kurze Zeit später verunglückt - schnief).
Hach, was ein Pferd! - So lass ich mir auch nen Warmblüter gefallen :roll:
http://www.youtube.com/watch?v=xgZzTzb2kKk

und hier sein jüngerer Vollbruder Royal Diamond
http://www.youtube.com/watch?v=iF80L1qzzvc
Zuletzt geändert von horsman am Do, 20. Dez 2012 00:20, insgesamt 1-mal geändert.
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FNB
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Beitrag von FNB »

Rohdiamant ist auch in der Nachzucht von meiner SB oft zu finden, wunderschöne Pferdchen , allesamt!
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

horsmän hat geschrieben:hier mal ein Augenschmaus - diesmal ohne Reiter (brauchen wir uns auch nicht über die Reiterei streiten :wink: ).
Rohdiamant. Da war er schon 21. (Leider kurze Zeit später verunglückt - schnief).
Hach, was ein Pferd! - So lass ich mir auch nen Warmblüter gefallen :roll:
http://www.youtube.com/watch?v=xgZzTzb2kKk
Whow, was für eine Power, gepaart mit so viel Gehorsam und Rücksicht. Ja, ein echter Augenschmaus. Zum Einen im Hinblick auf das Pferd und das, was es da produziert, zum zweiten auch und gerade im Hinblick auf die überlegte, gelassene, kluge und einfühlsame Umgehensweise "seines Menschen" mit dieser doch recht explosiven Situation ! Hut ab, der Mann ist kompetent!
Gruß S&P
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Beitrag von horsman »

ja, das Pferd hat aber auch neben der tollen Elastizität in den Hanken und seinem Charme und Schönheit vor allem auch Geist. Aber es ist auch schön zu sehen, wie der Mann dem Pferd Respekt zollt und ihm nicht, wie leider oft zu sehen, gleich einen auf den Zahn gibt. Die zwei scheinen sich zu kennen. Die Musik kennt das Pferd übrigens auch. Die wurde jahrelang auf der Old. Althengtsparade für ihn aufgelegt um ab zu paradieren. Da sag mal einer Pferde sind nicht musikalisch :wink:

Falls es jemanden interessiert: eine interessante Abstammung. In nur drei Generationen vom 60er Jahre schweren Karrosie zum Traum-Warmblüter. Geht doch. Und mal ne gute Grösse und nicht son Reitelefant.

Rubinstein (Rosenkavalier-Romadour II -bekannt u.a. von Upphoffs Rembrandt)
.... - Inschallah (franz. AngloAraber)
............. - Chronist (Alt-Oldenburger mit Anglo.Norman. Einfluss)
Zuletzt geändert von horsman am Di, 11. Dez 2012 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
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karldiekatze
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Beitrag von karldiekatze »

Turnierreiten und klassische Reitkunst lässt sich mMn nicht vereinbaren und deshalb auch nicht vergleichen. Die Lektionen mögen gleich sein (oder sollten es), aber die Ziele sind unterschiedlich.

Manuel JM de Oliveira (Schüler NOs) wurde in den Dressurstudien mal so zitiert:
„Aber entweder liebt ein Reiter den Wettkampf oder er liebt die wahre Dressur und sein Pferd. Und dann reitet er keine Wettkämpfe mehr.“
horsman
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Beitrag von horsman »

wahre Worte !

Und da sind wir dann wieder bei der Trennung zw. Reitsport und Reitkunst, oder wie auch immer man das seriöse Dressurreiten ohne Sportambitionen nennen will.

PS
... wobei JMdeOliveira in jungen Jahren auch dem Wettkampf (Stierkampf) zugetan war und erst im fortgeschritteneren Alter "weise" wurde.
Der Mensch an sich ist lernfähig und wandelt sich ;-)
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alimat01
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Beitrag von alimat01 »

Das ist mir jetzt ehrlich gesagt ein wenig zu schwarz- weiß. Nur, weil ich hin und wieder ein Turnierchen reite, habe ich doch nicht die Kunst aus den Augen verloren. Vielleicht, wenn ich das Gefühl bekomme, es käme nur aufs Treten an ùnd ich müsste druckvoll reiten oder sonst was. Aber ich kann doch eine Prüfung mit meinen Ansprüchen reiten. Und mich darüber freuen, wenn mein Pferd mit mir tanzt. Und ich kann mich freuen, wenn danach Menschen zu mir kommen und sagen, dass sie das schön fanden, gerne geguckt haben und vielleicht sogar noch was mitnehmen. Wenn dabei keine Platzierung rauskommt, weil die Richter es anders sahen.....Nun ja. So what (ok, ich freue mich auch, wenn die Richter es auch gut fanden...klar) Für mich ist es wichtig, auch mal außerhalb zu reiten. Damit mein Pferd was anderes sieht. Ich lerne seine Reaktionen besser kennen - er meine, das Vertrauen wächst. Ich kann prüfen, ob die Paraden eigentlich jederzeit willig angenommen werden, sie also am Punkt gelingen. Usw......
Ich fühle mich wegen ein paar Turnieren auch nicht gleich als Turnierreiter.....

Ist doch nicht bloß schlecht mensch. Es kommt doch drauf an, was ich als Reiter draus mache. Dieses ewige: Turnierreiter(n) sind/ist kacke, nur die Kunst ist das Wahre (sorry, ein wenig überspritz, ich weiß) ist echt ein wenig anstrengend....
zumindest für mich.
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