Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Motte
User
Beiträge: 1481
Registriert: Do, 12. Jul 2007 15:26
Wohnort: Schnuckenland

Beitrag von Motte »

Hachja.

Dann wandern wir halt gemeinsam weiter durch das "unklassische Tal der Ahnungslosen" 8)
Max1404
User
Beiträge: 2259
Registriert: So, 13. Jun 2010 13:54
Wohnort: Hessen

Beitrag von Max1404 »

Ich will auch so einen grottenschlechten tiefen Sitz haben!!! :lol:
Viele Grüße
Sabine
Bild
Paula

Beitrag von Paula »

Einhaendig eine ganze Aufgabe korrekt geritten Motte....dann wuerde ich dir Recht geben aber eine Traversale zum Beispiel ,einhaendig in Dieser gezeigten Marnier sagt leider gar nichts aus.. ...falsches Reiten :zerstoerter nat.Gang des Pferdes in jeder gezeigten Sekunde... ABER vielen Dank eure Komnentare waren sehr aufschlussreich .

Aeh und sollte ich je so unelastisch sitzten dann trabe ich leicht und STOERE das Pferd nicht mit meinen Sitz..aber gell ein jeder wie er es mag.Mein Vorbild ist da ehr Ingrid Klimke vom Sitz und gaaaanz sicher nicht der in die Jahre gekommene Herr...

Ich habe fertig.
horsman
User
Beiträge: 2879
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 12:04
Wohnort: NRW

Beitrag von horsman »

@Paula
wir sehen ja die Probleme dieses Rittes durchaus. JB spricht sie ja während des Rittes auch direkt an. Hier und da sieht man auch einen Versuch zu bessern. Einige Tritte sieht man mE auch in einem besserem "bergauf"-Gleichgewicht mit der Nase schön vdS . Interessant wäre jetzt die Frage zu diskutieren, wie man hier ran geht:

Ist dies ggf. durch einen anderen Reiter in einer anderen ("besseren")Reitweise in wenigen Minuten zu lösen, bspw. ist es gar schnell zu lösen nur dadurch dass man "anders" sitzt? Oder wäre dies ein längerer Prozess, indem man das Pferd umformen müsste? Wie könnte die Arbeit aus sehen, die dann das umgeformte Pferd erschafft? Wieviele Schritte müsste man in der Ausbildung "zurück" gehen? Oder bedarf es gar einer grundsätzlich komplett umzustellenden Arbeit? Wie könnte die dann aus sehen? usw., usf.

Weiterhin wäre dann noch interessant zu diskutieren, ob diese gewünschte bergauf-Gleichgewichtung stets und ständig in der Arbeit geritten werden kann, oder ob man variieren muss, ggf. warum und wie oft und wie lange usw ...
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Benutzeravatar
Gawan
User
Beiträge: 418
Registriert: Do, 27. Mär 2008 22:03
Wohnort: Basel

Beitrag von Gawan »

Motte hat geschrieben:Und ein untrügliches Zeichen für die reine Handreiterei ist, ne Traversale einhändig zu reiten und sich mit der freien Hand so nebenbei quasi die Nase zu schneuzen.
Das KANN man nur, wenn man extrem handbetont reitet. Das geht gar nicht anders.... :roll:
Da es mich interessiert, wenn jemand einhändig reitet (ist ja eher selten zu sehen), habe ich mir das nochmals angeschaut. Für mich sieht es so aus, dass er, bevor er die Zügel in eine Hand nimmt, den inneren Zügel deutlich spannt und dann mit der äusseren Hand nach aussen zieht, so dass der innere Zügel gespannt bleibt. Nicht das, was ich mir unter einhändigem Reiten vorstelle.
Mal abgesehen davon sabbert mir das Pferd zu viel.
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

Na ja Gawan: Das innen annehmen macht durchaus Sinn zu Beginn einer Traversale – wie willst Du sonst Stellung erreichen?
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Gawan hat geschrieben: Da es mich interessiert, wenn jemand einhändig reitet (ist ja eher selten zu sehen), habe ich mir das nochmals angeschaut. Für mich sieht es so aus, dass er, bevor er die Zügel in eine Hand nimmt, den inneren Zügel deutlich spannt und dann mit der äusseren Hand nach aussen zieht, so dass der innere Zügel gespannt bleibt. Nicht das, was ich mir unter einhändigem Reiten vorstelle.
Mal abgesehen davon sabbert mir das Pferd zu viel.
Diese Einwirkung bewirkt , daß das Pferd seine Schultern aufstellt und in der Vorhand in die seitliche Balance kommt- sonst würde das Pferd in der Traversale sich im Hals nach außen drehen und sich Verstellen sowie die Biegung verlieren, oder die Nachhand nicht passend mitführen bzw. deren Schub nicht kanalisieren können.
Hier kann man eine Entsprechung des Baucher´schen Prinzips mal sehr schön bei einem wirklichen FN-ler sehen : " Balance vor Bewegung". :wink:
Erst balanciert er die Schulter passend und dann verschiebt er traversal.

Das Pferd sabbert sicher schon länger so- bei einem einmaligen Riitt wird man diese übermäßige Maultätigkeit sicher nicht korrigieren können.
Gast

Beitrag von Gast »

Ob Frau Klimke in zehn, zwanzig Jahren noch so sitzen wird wie heute, mag dahin gestellt bleiben. Die Zeit wird es lehren.
Auch sollte man nicht vergessen, dass ein Mann mit einem Kampfgewicht von deutlich jenseits der 90kg nie so elegant wirken wird, wie eine schlanke Frau, die gute 30kg weniger auf die Waage bringt.

Da tut sich ein Mann in des Wortes wahrster Bedeutung echt schwer!

Das Pferd aus dem Bemelmans- Video hat mit Gebäude- bedingten Problemen zu kämpfen. Kurzer, relativ tief angesetzter Hals. Vermutlich auch rassebedingt eher "knubbelig".

Ein solches Pferd ist "Bauart- bedingt" ohnehin schon Vorhand- lastig. Sollte dann noch die für Pferde spanischen Ursprungs häufig zu beobachtende Tendenz des hinten Überbautsein bestehen, vereinfacht das die Sache auch nicht gerade.

Grundsätzlich würde es sich empfehlen, ein solches Pferd mittels Übergänge und Tempowechsel vermehrt auf die Hinterhand zu bekommen. Nur besteht bei diesem Exemplar die Gefahr, dass sich das Pferd vollends hinter der Hand verkriecht.

Auch dürfte das Interieur da deutliche Grenzen setzen. Wie die Reaktion des Pferdes nach den Wechseln zeigt, liegt da eine deutliche Neigung vor, auch einmal heiß werden zu können. Lediglich der Routine des Reiters ist es zu verdanken, dass das Pferd nicht davon stürmt.

Dafür, dass wir hier ein Pferd mit schwierigem Exterieur bei gleichzeitig nicht unproblematischem Interieur gezeigt bekommen, ist die Vorstellung mehr als ordentlich.
Zuletzt geändert von Gast am Mo, 21. Jan 2013 18:34, insgesamt 3-mal geändert.
Motte
User
Beiträge: 1481
Registriert: Do, 12. Jul 2007 15:26
Wohnort: Schnuckenland

Beitrag von Motte »

Paula hat geschrieben:Einhaendig eine ganze Aufgabe korrekt geritten Motte....dann wuerde ich dir Recht geben aber eine Traversale zum Beispiel ,einhaendig in Dieser gezeigten Marnier sagt leider gar nichts aus..
Meine Güte...vor noch nicht allzu langer Zeit, zeugte es für dich von höchster Reitkunst, eine Volte am äusseren Zügel reiten zu können - mit durchhängendem inneren Zügel. Und nun ist dir eine einhändig gerittene Traversale zu wenig.... Junge, du legst ein Tempo vor!
Paula hat geschrieben: ...und sollte ich je so unelastisch sitzten dann trabe ich leicht und STOERE das Pferd nicht mit meinen Sitz..aber gell ein jeder wie er es mag.
Ja. Du solltest da nochmal in dich gehen....

Paula hat geschrieben: Mein Vorbild ist da ehr Ingrid Klimke vom Sitz und gaaaanz sicher nicht der in die Jahre gekommene Herr...
Du wer weiß? Vielleicht - wenn die in das Alter kommt - fällt die in den gleichen Stuhlsitz wie ihr Herr Papa?
horsman
User
Beiträge: 2879
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 12:04
Wohnort: NRW

Beitrag von horsman »

oha ,
zum Thema "Stuhlsitz" vs. "Schulter-Hüfte-Absatz-Lehrbuch-Linie" könnte man auch mal grundlegende Diskussionen führen. Es gibt berechtigte und gewichtige Stimmen (auch aus deutschen Landen), die die "Lehrbuchlinie" für einigermaßen kontraproduktiv halten.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

Horsmän: Hast Du mal mal eine Quelle – also über die Stimmen, die den Gleichgewichtssitz (und nix anderes bedeutet die von Dir geschilderte Linie) für kontraproduktiv halten? DAS würde mich wirklich brennend interessieren. Merci
Ach ja: Mir geht es dabei ausdrücklich NICHT um Reiter (resp. Begründungen), die aufgrund anatomischer/krankheitbedingter Bedingungen nicht in der Lage sind, die genannte Lotrechte einzunehmen, sondern um "ganz normale" Reiter.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
horsman
User
Beiträge: 2879
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 12:04
Wohnort: NRW

Beitrag von horsman »

nee cubano, recherchier erst mal selber ein wenig :wink:
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Benutzeravatar
Gawan
User
Beiträge: 418
Registriert: Do, 27. Mär 2008 22:03
Wohnort: Basel

Beitrag von Gawan »

@Cubano
@saltandpepper

Wie ich geschrieben habe, ist dies nicht, was ich mir unter einhändigem Reiten vorstelle. Es ist ja durchaus legitim, die Zügel für die Stellung zu Hilfe zu nehmen, wenn die Situation es verlangt. Aber gekonntes einhändiges Reiten bedeutet für mich, dass jemand sein Pferd so gut an Sitz und Schenkeln hat, dass er die Hand kaum mehr braucht und z.B. eine Schlangenlinie durch die Bahn reiten kann, ohne an den Zügeln rumzufummeln, um den jeweils inneren zu spannen (wie ging das noch mal, der sollte doch sowieso locker werden?). Eine Zwischenstufe wäre das Reiten mit Kandare 3:1 geführt, da darf sich die linke Hand ja auch kaum nach links oder rechts verschieben, da sonst die Kandare falsch wirkt.

Ich würde gerne mal eine Dressurprüfung mit 3:1-Führung oder sogar einhändig geritten sehen, weiss da jemand ein Filmchen?
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

@Horsmän. Sorry, ich kenne wirklich keinen einzigen ernstzunehmenden Ausbilder, der je behauptet hätte, der Gleichgewichtssitz sei kontraproduktiv. Und offenbar kennst Du auch keinen. :P (Edit wg. Tippfehler…

@Gawan: Ohne Zügel wirst Du keine Stellung und keine korrekte Biegung bekommen – auch nicht bei einem weit ausgebildeten Pferd. Das geht definitiv nicht ausschließlich mit Sitz und Gewicht, weil z.B. Stellung halt nur im Genick und oberen Halsdrittel stattfindet.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Gast

Beitrag von Gast »

DAS aber bedingt ein entsprechend ausgebildetes Pferd.
Bis das soweit ist, dass auf die Hilfengebung mit der Hand vollends verzichtet werden kann, dauert es Jahre.

Kein Pferd wird von Beginn seiner Ausbildung an auf kaum sichtbare Hilfen reagieren. Bis es soweit ist, sind viele Zwischenstadien zu durchlaufen.

Du sprichst hier von einem Endziel, welches wohl kaum zu erreichen ist, wenn sich ein Trainer nur gelegentlich mal auf ein Pferd setzt bzw. setzen kann. Wenn das überhaupt mal möglich sein sollte.

Das Pferd auf dem Video ist weder von seinem Ausbildungsstand noch von seiner körperlichen Entwicklung her soweit gefördert, als dass hier auf eine deutliche Hilfengebung verzichtet werden könnte.

Ich habe mir vor Jahren die klassische Zügelführung 3 in 1 angewöhnt. Bedingt durch eine anatomische Besonderheit meines Pferdes. Der Vorteil bei dieser Methode liegt darin, dass man mit der fast freien Hand jeden einzelnen Zügel dem entsprechenden Bedarf nach individuell anpassen kann. OHNE dabei die Verbindung zum Pferdemaul aufgeben zu müssen. Das aber ist bei der heute allgemein üblichen beidhändigen Zügelführung nicht möglich.

Die klassische 3 in 1 Führung der Kandare ist nicht zwangsläufig weicher.
Aber sie ist konstanter!
Antworten