Ich wollte mal fragen ob hier noch jemand diese Erfahrung gemacht hat.
Mein Wallach, inzw. 16 Jahre alt, mag von anbeginn des geritten werdens keine Wassertrensen. Habe ihn selber ausgebildet, erst mit einfachen Olivenkopfgebiss, dann ein Jahr später wegen Kampf und drauflegen eine doppelte gebroche Version ausprobiert, dann ein KK doppelt gebrochenes, dann eines aus Nathe, aus Kupfer. ...
Er geht gegen alle gebrochenen Gebisse dagegen, drückt den Rücken weg, läßt mich nicht zum sitzen kommen, ist angepisst und mag nicht nachgeben. Hatte auch schon div. Reitunterricht, hab Tipps wie dagegenhalten und durchtreiben, Gerteneinsatz, durchhalten und weitermachen, ausgebunden longieren alles ausprobiert. Zähne sind ok, Osteo war auch schon mal da.. alles im grünen Bereich.
Interessant wurde es, als ich ihn für ein paar Jahre lang western ritt. Da nahm es das Snaffel with Shankes ( also die Trense mit den Anzügen) so überglücklich und zufrieden an. Lief locker und in leichter Anlehnung, lies sich gymnastizieren etc. Nie war ziehen und grobes dagegenhalten nötig. Leider kann ich aufgrund eines Bandscheibenvorfalls nicht gut im Westernsattel reiten. Bekomme jedes Mal wieder massive und anhaltendes Schmerzen. Daher sind wir vor vielen Jahren aufs Dressurreiten umgestiegen,- was dem Rücken und dem Muskelaufbau im Rücken auch meinem Pferd enorm gut getan hat.
Eine Weile hab ich wieder versucht klassisch auf Trense zu reiten,- nach 40 Minuten erst wird er erst willig, schwingt, läßt mich sitzen und schnaubt ab. Bis dahin Kampf, ziehen, oder er entzieht sich am lockeren Zügel immer nach unten jeder Einwirkung... macht echt null Spaß so.Die Arme, Hände und Schultern schmerzen, die Beine brennen... ist ein totaler Machtkampf.
Hab dann auf Pelham ungestellt, doppelt gebrochen. Wow, das funktionierte wie auf Shaffelbit wunderbar. Aber im Stall wurde ich zum bösen Reiter, weil Pelham ja so brutal und überhaupt ist... und man damit angeblich auch gar nicht in Anlehnung Dressurreiten und gymnastizieren könnte. Hab das nie bemerkt, wohl aber die bösen Blicke der anderen.
Jetzt hab ich vor ein paar Wochen das Ganze mit Kandare und Unterlegtrense ausprobiert. Find die Wirkung verwaschen und ungenau, außerdem bräuchte ich sicher einige Wochen um mit dem zweiten Zügelpaar und der Koordination zurecht zu kommen. Blöderweise hat mein Pferd ein kleines Maul, kurze Maulspalte und die zwei Gebisse sind echt auch in der dünnen Ausührung viel Metall im Maul. Auf Kandare ohne Unterlegtrense ( ja ja .. die Belehrungen kenn ich und die kann man sich hier auch sparen..

Momentan reite ich zweimal die Woche auf Kandare, longiere einmal mit doppelt gebrochenem Gebiss und Laufferzügeln, die Reitbeteiligung versucht sich mit der Passoatrense ( damit lief er früher sehr nett, jetzt geht er auch gegen die an) und den Rest der Woche reite ich mit Pelham. Zwischendrinn packts mich und ich versuche mich wieder geduldig mit Wassertense aus Nathe, und die KK.. aber nach einer Dreiviertelstd. Kampf und schlechtem Reiten, schlechter Laune beiderseits bereue ich es jedes Mal.
Das Pferd gehört mich nicht,- hab es nur überlassen bekommen.. also Beritt etc. fällt generell aus. Außerdem war er in jüngen Jahren mal zum Beritt weg und da wurde es auch nicht besser...

Übrigens ist er ein sehr rittiges Pfer, geht Traversalen, Schenkelweiche, fliegende Wechsel etc. ... im Stall sind alles ganz begeistert was er kann und wie er läuft, aber eben nur mit Pelham, Kandare oder Stange..
Beim Longieren mit Laufferzügeln geht er Anfangs auch dagegen, versucht sich lange mit Kopf oben halten zu entziehen,- aber nach einer gewissen Zeit hält er wohl diese Kopfstellung auch nicht aus und gibt dann nach.. danach geht er dann zufrieden, lehnt sich aber nie wirklich ans Gebiss. Nur kurzen Kontakt suchend,- dann lieber wieder in Selbshaltung als in Anlehnung... daher kommt er wohl auch mit Kandare etc. besser zurecht, weil er da auch in Selbsthaltung gehen darf.
Wer hat das schon mal erlebt und kann mir über die Lösungen berichten?Bin echt gespannt.
Ach noch was,- auf die Komentare von" lern erstmal reiten", etc. kann ich verzichten. Ich reite L- Dressur und seit über 20 Jahren, hab einige Pferde selber eingeritten und ausgebildet.- bin also wahrlich kein Anfänger der hier aus Unwissenenheit und Unvermögen herumexperimentiert!
Danke schon mal im voraus!
