"Let the horse come up with the ideas"
aber auch Pignons Essenzen..
Das hat schon manches böse Ende genommen, wenn derjenige, der es "upcomen" läßt, nicht ganz genau weiß, was da "upcomed" und wie man das Ganze händlen muß.
Von daher ist mir persönlich dieser Enthusiasmus, welcher durch solche Videos beim geneigten Zuschauer immer gern losgetreten wird, nicht ganz geheuer
Frei nach dem Spruch: Viele fühlen sich berufen, doch nur wenige sind dazu auserwählt.
(wobei hinter dem alten Cowboyspruch sich ein etwas anderer Gedanke verbirgt, als hier vielleicht angenommen..im übrigen schätze ich Pignons Arbeit sehr )
Man sieht ja sehr schön, dass das Pferd ihr zunächst ganz willig folgt, dann aber innerhalb von wenigen Sekundenbruchteilen offensichtlich zu dem Schluss kommt, dass sie nicht "folgewürdig" ist, und sich vom Acker macht. Warum ganz genau es das tut, weiß ich nicht, aber ihre weitaus zaghaftere und unbestimmtere Gestik im Gegensatz zu Pignons springt sofort ins Auge.
editiert, da in Anbetracht der aktuellen Diskussion um themenorientierte Threads wir vermutlich mit dem direkten Austausch über Pignon im Speziellen oder die Freiarbeit im Allgemeinen eher wohin verschieben müssten.
Kurz nur also noch antwortend:
@Rapunzel:
ok, hatte deinen ersten Hinweis eher als Erstaunen aufgefaßt, so nennst du ja schon selber 2 Gründe, es gibt aus meiner Sicht 2 entscheidende weitere, und alle zusammen machen ja diese Arbeit so faszinierend.
Fazit:
kein Ritt, aber immer noch gut anzusehen!
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Da dieses Video seinerzeit dem Schulhaltthread zum Opfer gefallen ist, stelle ich es hier nochmals ein, denn das ist ein Ritt, den ich ganz wunderbar finde; meiner Meinung nach ist das wahre Kunst: http://www.youtube.com/watch?v=8T3AcvnEuMw
Und noch ein anderer Ritt, den wir zwar schon hatten, aber den ich immer wieder sehen könnte, auch Reitkunst in meinen Augen: http://www.youtube.com/watch?v=f46WM8gmki0
"Gast": doch, es gibt noch ein paar Dinge, die man zur Liebe und Hingabe ergänzen könnte, und die allgemeingültig für jede Reitweise sind:
Und zwar (Selbst)Disziplin, Fokussierung, Selbstkritik, gutes Handwerk und die Fähigkeit, sich selbst zurücknehmen zu können um des Pferdes willen.
Und dann kann so ein Ritt dabei herauskommen, der mit feinsten Hilfen auskommt und in dem die Übergänge so geschmeidig fließen wie ein sanfter murmelnder Bachlauf (da werde ich doch glatt poetisch ). Die Zick-Zack-Traversalen sind traumhaft schön (und nicht nur die)!
Und zum Uta Gräf Video möchte ich noch sagen: wunderbar, Daumen hoch!
Rapunzel hat geschrieben:Die Schnalzerei macht mich ganz wuschig. Ansonsten würde ich den mal gern normal geradeaus traben sehen. Die Lektionen an sich macht er sehr schön.
Das hier ist zwar kein Reiten, aber sooo spannend! Da hab ich jetzt zum ersten Mal bedauert, dass ich kaumFranzösisch kann, aber einiges erklärt sich ja auch von selbst.
Danke für das einstellen. Ich denke gerade die letzten Sätz der zwei Herren sind in unserer schnellebigen Zeit ausserst wichtig. Wie schnell verlieren wir heute doch das wesentliche aus dem Auge, weil wir stândig auf die Uhr schielen.
Danke
Noch ein kurzes Dankeschön an alle, die sich mit mir Gedanken darüber gemacht haben, was "nicht fordern" in diesem zusammenhang bedeuten könnte. Gerade aus jüngstem Anlass ist das für mich eine wichtige Frage. Denkanstöße von außen, wie andere solche einen Satz aufnehmen, sind da sehr willkommen.
"man erwartet nichts vom Pferd und man verlangt nichts von ihm
man macht das Pferd neugierig indem man sich nicht an ihn interessiert
man lässt das Pferd auf sich zu kommen und man gibt ihm ein beruhigendes Gefühl, man läd das Pferd ein auf uns zu zu kommen
man bringt dem Pferd nicht bei, auf ein Zeichen hin zu kommen, wenn er kommt, dann ist Ruhe, (Sicherheit)
es ist das Pferd, das den ersten Schritt macht, der (die Zusamnenarbeit) vorschlägt, der sich sagt, hei, das ist cool
Und die Schwierigkeit liegt darin, sich zusammen zu reissen, nicht etwas erzwingen zu wollen, sondern dem Pferd die Zeit lassen
und dann nur minim etw zu verlangen, das Pferd ersuchen etw zu tun (in diesem Falle ihm zu folgen)"
Ich denke, es geht darum, eine Zusammenarbeit mit dem Pferd zu suchen, ihn abzuholen (würde man wohl bei Menschen sagen).
Eine echte Zusammenarbeit. Die Schwierigkeit liegt darin, dass wir viel konzentrierte auf das Pferd eingehen lernen müssen; ich muss sehen, wann "verliere" ich seine Aufmerksamkeit, wann reisst die Zusammenarbeit. Man nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse des Pferdes.
ähnlich wie wenn ich jemanden von meiner Ansicht überzeugen möchte: klar kann ich diese jemanden aufzwingen, aber viel besser ist es eben ihn zu überzeugen, dass meine Ansicht fûr ihn die beste ist
Hmm, keine Ahnung, ob das was ich meine rüber kommt. Da steckt so viel "Fûhlen" drin, es ist nicht einfach das zu "übersetzen"
Danke ich auch Und nicht anders möchte ich es machen und lebe auch mit einem "dominanten" Pferd sehr gut damit. Er achtet halt mehr auf mich, weil er sich mehr geachtet fühlt. *vermute ich* Danke für den Freiarbeitsexkurs.
Es grüßt Nadine
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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Was ich aber interessant finde: würde jemand heute diesen Ritt erneut genauso einstellen, würde sich jeder über das Schweifschlagen und sicherlich auch die ein oder anderen Fehler im Ritt aufregen. Das Gesamtbild jedoch finde ich durchwegs schön.
Uta Gräf habe ich selbst vor und hinter den Kulissen mal kennengelernt und ich habe selten jemanden so liebevoll und professionell mit seinem Pferd umgehen sehen. War immer und jederzeit wunderbar anzusehen.