Finchen hat geschrieben:Blumee82 hat geschrieben:
Das wäre dann also ein Argument ihm eher einen völlig "harmlosen" Vertreter vorsichtig anzubieten, damit er gleich merkt, dass er sich nicht groß aufspielen muss. Denke es braucht ohnehin einfach erstmal Zeit, aber wenn er mit einem Kerl zusammen gewohnt hat, dann kann er ja kein "A...loch" durch und durch sein.

.... oder eben ein Argument, genau KEINEN schwächeren Partner anzubieten. Ich habe mit Pferden, die lange mit anderen Hengsten zusammen"wohnen" eher die Erfahrung gemacht, dass sie Widerworte gewohnt sind und auf eine gewissen Weise schätzen.
Mein Halbblüter, ansich eher obere Mitte aber leider aufgrund der Herdenkonstellation meistens Boss konnte mit unterwürfigen Tieren gar nichts anfangen, im Gegenteil, es spitzte ihn erst recht auf. Mit Wallachen, die sich ggf. auch mal wehrten - und dann kracht es halt mal, es ist das Risiko das man generell mit Weidegang eingeht - kam er viel besser zurecht. Der war auch gerne ein Plusterer und Pusterer.
Der brauchte jemand, der auch mal dagegen hatte.
Scampo dagegen, ich sag immer "echter Alpha" hatte sowas nicht nötig. Der widerrum kam mit allem, was sich ihm nicht in den Weg stellt prima zu recht und entwickelte stets Schutzverhalten. Da krachte es stets dann, wenn einer meinte IHM

die Nummer 1 wegnehmen zu wollen. Das klärte er dann aber - kurz und knackig und heftig. Und so, dass garantiert NIE WIEDER einer nachgefragt hat... (es war mM das bestsozialisierte Pferd, das ich besessen habe, einen so extremes Herdenverhalten wie bei ihm habe ich nie wieder gesehen - er ist aber wild aufgewachsen).
Der markierte aber nie sinnlos rum. Der kam-sah-siegte, ohne auch nur einmal öfters als notwendig seine Stimme zu erheben.
@Rapunzel: Im gegenteil, wie gesagt mein WB-Hengstle wurde nach 5, 6 Wochen integriert, als extrem ranghohes Alphatier. Aber er hatte auf der anderen Seite eine sehr soziale Aufzucht um nicht zu sagen - wild aufgewachsen mit 200 anderen Hengsten. Ergebnis: in dem Moment, als er Nr.1 war kümmerte er sich streng und verantwortungsbewusst um seine Herde (ehrlich, wenn es gewitterte trieb er z.B. alle Pferde in die Ställe

). Was enorm schwierig war, war DANACH Pferde zu vergesellschaften. Zählen konnte er übrigens auch. Fehlten mehr als 2 Pferde, konnte er schonmal nervös werden und schrie und suchte wie ein abgestochenes Fetrkel. Blöd halt, wenn man in einem Pensionsstall steht und andere Menschen reiten wollen....
Einen Hengst, der sehr rum-mackt wie von Blumee allerdings (und auch eben älter ist) würde ich nach alter Regel vermutlich noch einzeln stellen (pro Jahr ca. 1 Monat) - klar wenn man sieht, dass es sich nach 6 Monaten total beruhigt hat, dann große Weide, Ecken abrunden, Leute mit Longiergerten zur Not und lieber alles auf einmal als Pferde peu a peu dazu.