Ebbe-Flut-Boden
Moderatoren: emproada, susiesonja
Ebbe-Flut-Boden
Wer hat Erfahrungen mit Ebbe-Flut-Böden in Reithallen und wie funktioniert das System nach ein paar Jahren? Gibt es spezielle Dinge auf die man achten muss?
Viele Grüße Tina
@ emproada:
wir sind ja immer nur Gäste dort. Normalerweise wird der Boden mind. 1x täglich gefahren, manchmal auch 2x - je nach Unterrichts- und Berittaufkommen und es wird penibels abgeäppelt. Laufen lassen ist unter Todesstrafe verboten, longiert wird auch wenig und dann sofort wieder begradigt. Draussen ist mittlerweile ein Teppichschnitzelgemisch mit druntergemischt, in der Halle bin ich mir gerade nicht sicher. Wir sind halt immer, auch im Winter, draussen geritten.
Ich könnte mir vorstellen, dass es anfangs etwas mehr Mühe Bedarf bis man den Boden auf die eigenen Bedürfnisse "eingestellt" hat.
wir sind ja immer nur Gäste dort. Normalerweise wird der Boden mind. 1x täglich gefahren, manchmal auch 2x - je nach Unterrichts- und Berittaufkommen und es wird penibels abgeäppelt. Laufen lassen ist unter Todesstrafe verboten, longiert wird auch wenig und dann sofort wieder begradigt. Draussen ist mittlerweile ein Teppichschnitzelgemisch mit druntergemischt, in der Halle bin ich mir gerade nicht sicher. Wir sind halt immer, auch im Winter, draussen geritten.
Ich könnte mir vorstellen, dass es anfangs etwas mehr Mühe Bedarf bis man den Boden auf die eigenen Bedürfnisse "eingestellt" hat.
Unser Verein hat zwei solcher Plätze im Aussenbereich. Ich hatte den damals ersten Anbieter seinerzeit auf dem CHIO in AAchen quasi für unseren verein "entdeckt" und habe vor ca. 15 jahres das erste Projekt mit begleitet. Ist aber nicht ganz billig (20*40 Aussenplatz um 30.000 EUR mit Vorarbeiten)
Kleine technische Erläuterung:
Das Wassersystem ist vollkommen geschlossen - kann man sich vorstellen wie eine Badewanne. Unten liegen Drainagerohre, die Wasser sowohl ein- wie auch ableiten. Über den Drainagerohren befindet sich eine ca. 50 cm dicke Sandschicht (Sand ohne Schwebeteile ist wichtig).
Der Wasserspiegel innerhalb dieser "Badewanne" kann nun mehr oder weniger hoch eingepegelt werden. Je höher, umso feuchter wird der Sand bis an dessen Oberfläche und umso fester wird der Boden im ganzen.
Wenn der RL über nasse Füsse klagt, dann ist der Wasserspiegel meist zu hoch eingepegelt. Das geht auch besser.
Wegen der immensen Grösse des Beckens, ist das System etwas träge, d.h. eine Umregulierung des Pegels dauert ca. 1 tag bis dass sie erkennbar wird.
Vor dem Frost würde man den Pegel weiter runter fahren. Dann gibt es auch keinen Frostboden.
Zum Thema Haltbarkeit:
Es kann sich über die Jahre eine Dreck-Schicht innerhalb der 50cm dicken Sandschickt bilden (meist dort wo der Grubber nicht mehr hin kommt - so bei 10-15cm) die dann ziemlich Wasserundurchlässig wird. Dieser Dreck kann zum einen vom Pferdekot her rühren (abäppeln daher wichtig), kann aber bei Aussenplätzen auch von Blattwerk kommen.
Zusätzlich kommt dieser Dreck aber leider auch aus dem Wasser selber - hier gibt es regionale Unterschiede. Unser Wasser ist zB sehr eisenhaltig.
Wir müssen deshalb also so ca. alle 10 jahre die oberen 15 der Sandschicht austauschen.
Ansonsten funktioniert das Ganze hervorragend und ist besonders für Aussenplätze geeignet, da hier wegen der Sonneneinstrahlung zum einen und wegen Regenfall zum anderen die Wassersäule stark beeinflusst wird. In der Halle ist das ja viel weniger gegeben, weshalb hier mE eine Berieselungsanlage auch gute Dienste tut.
Kleine technische Erläuterung:
Das Wassersystem ist vollkommen geschlossen - kann man sich vorstellen wie eine Badewanne. Unten liegen Drainagerohre, die Wasser sowohl ein- wie auch ableiten. Über den Drainagerohren befindet sich eine ca. 50 cm dicke Sandschicht (Sand ohne Schwebeteile ist wichtig).
Der Wasserspiegel innerhalb dieser "Badewanne" kann nun mehr oder weniger hoch eingepegelt werden. Je höher, umso feuchter wird der Sand bis an dessen Oberfläche und umso fester wird der Boden im ganzen.
Wenn der RL über nasse Füsse klagt, dann ist der Wasserspiegel meist zu hoch eingepegelt. Das geht auch besser.
Wegen der immensen Grösse des Beckens, ist das System etwas träge, d.h. eine Umregulierung des Pegels dauert ca. 1 tag bis dass sie erkennbar wird.
Vor dem Frost würde man den Pegel weiter runter fahren. Dann gibt es auch keinen Frostboden.
Zum Thema Haltbarkeit:
Es kann sich über die Jahre eine Dreck-Schicht innerhalb der 50cm dicken Sandschickt bilden (meist dort wo der Grubber nicht mehr hin kommt - so bei 10-15cm) die dann ziemlich Wasserundurchlässig wird. Dieser Dreck kann zum einen vom Pferdekot her rühren (abäppeln daher wichtig), kann aber bei Aussenplätzen auch von Blattwerk kommen.
Zusätzlich kommt dieser Dreck aber leider auch aus dem Wasser selber - hier gibt es regionale Unterschiede. Unser Wasser ist zB sehr eisenhaltig.
Wir müssen deshalb also so ca. alle 10 jahre die oberen 15 der Sandschicht austauschen.
Ansonsten funktioniert das Ganze hervorragend und ist besonders für Aussenplätze geeignet, da hier wegen der Sonneneinstrahlung zum einen und wegen Regenfall zum anderen die Wassersäule stark beeinflusst wird. In der Halle ist das ja viel weniger gegeben, weshalb hier mE eine Berieselungsanlage auch gute Dienste tut.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Bei einer Anlage hier in der Gegend ist der Platz im Winter schon längere Zeit sehr hart gefroren. Toller Boden zum Reiten und schön, dass es nicht staubt, aber die Feuchtigkeit friert eben. Wie ist das bei den anderen? Gibt's da Lösungen?
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
Nuno Oliveira
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Ich kenne die Böden auch nur als "Besucher" (Bin einige Zeit eine Stute geritten die auf solch einer Analge mit so einem System stan). Bin leider nur den Sommer über geritten und auch immer alleine auf dem Platz, die restlichen Einsteller haben nur die Halle genutzt oO
Aber der Boden ist super, bei Regen, Wind und Sturm. Bei Frost habe ich wie gesagt leider keine Ahnung.
Aber der Boden ist super, bei Regen, Wind und Sturm. Bei Frost habe ich wie gesagt leider keine Ahnung.
Wir haben in der Halle und auf dem Außenplatz Ebbe-Flut. Wird beides 1x täglich abgezogen und natürlich abgeäppelt und prima bereitbar.
Bei Frost wird in der Halle der Wasserstand runtergefahren und evtl. Magnesium beigemischt und der Boden ist gut bereitbar. Evtl. ist es manchmal an einzelnen Tagen nicht ganz so optimal "wie sonst", das muss sich dann manchmal erst einspielen, das ist aber meist am nächsten Tag schon wieder ok - das Feintuning braucht halt etwas Übung.
Auf dem Außenplatz darf man auch laufenlassen, das ist aber auch nicht wirklich ein Problem. Wenn man erst abends zum Reiten kommt und vorher wurde auf dem Platz viel getobt sind die Ecken manchmal zwar tiefer, aber das wäre bei einem anderen Boden wohl auch so... nach dem nächsten abziehen ist das normalerweise wieder ok. Richtig gut tut dem Außenplatz übrigens, wenn es mal heftig regnet und sich alles wieder setzt
Bei Frost wird in der Halle der Wasserstand runtergefahren und evtl. Magnesium beigemischt und der Boden ist gut bereitbar. Evtl. ist es manchmal an einzelnen Tagen nicht ganz so optimal "wie sonst", das muss sich dann manchmal erst einspielen, das ist aber meist am nächsten Tag schon wieder ok - das Feintuning braucht halt etwas Übung.
Auf dem Außenplatz darf man auch laufenlassen, das ist aber auch nicht wirklich ein Problem. Wenn man erst abends zum Reiten kommt und vorher wurde auf dem Platz viel getobt sind die Ecken manchmal zwar tiefer, aber das wäre bei einem anderen Boden wohl auch so... nach dem nächsten abziehen ist das normalerweise wieder ok. Richtig gut tut dem Außenplatz übrigens, wenn es mal heftig regnet und sich alles wieder setzt

Dann muss der Wasserstand heruntergeregelt werden, frühzeitig. Da muss man in der ersten Zeit sicher etwas Erfahrungswerte sammeln. Wir sind immer bis -10°C draussen geritten. Gibt nichts tolleres als bei eiskaltem Sonnenschein draussen reiten zu können.Finchen hat geschrieben:@lalala:
der Boden ist doch dauerfeucht, oder? Wie ist das dann im Winter bei Frosttemperaturen? (kenne mich gar nicht mit Ebbe-Flut aus bei Reitplätzen)
- Finchen
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- Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
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Oh, das ist natürlich super. Aber wohl auch nur möglich, wenn nicht Schnee/Regen ganz auf die natürliche Art und Weise einen Strich durch die Rechnung macht nehme ich an...lalala hat geschrieben:Dann muss der Wasserstand heruntergeregelt werden, frühzeitig. Da muss man in der ersten Zeit sicher etwas Erfahrungswerte sammeln. Wir sind immer bis -10°C draussen geritten. Gibt nichts tolleres als bei eiskaltem Sonnenschein draussen reiten zu können.Finchen hat geschrieben:@lalala:
der Boden ist doch dauerfeucht, oder? Wie ist das dann im Winter bei Frosttemperaturen? (kenne mich gar nicht mit Ebbe-Flut aus bei Reitplätzen)
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Die Möglichkeit gibt es natürlich auch noch. Ich weiss nicht, ob das bei meinem RL installiert ist. Könnte mir aber vorstellen, dass das eine Neuerung ist.vollautomatische Frostschutzregulierung durch die innovative tegra Tretschichtbeheizung – der Außenreitplatz ist durchgängig bereitbar
Tegra sitzt bei uns im Ort, nur 10min von der Anlage meines RLs entfernt und da besteht natürlich schon die Möglichkeit, dass mal schnell ein Reitplatzbauer bei Problemen vorbeikommt.
eine Bekannte hat einen solchen Boden. Man muss lernen, mit dem Wasserstand gut umzugehen und voraus zu denken. Schnee wird beispielsweise abgeschoben und zeitig vor starkem Frost wird der Wasserstand runtergefahren und der Boden aufgelockert, dann ist der Platz problemlos bereitbar.lalala hat geschrieben:Oh, das ist natürlich super. Aber wohl auch nur möglich, wenn nicht Schnee/Regen ganz auf die natürliche Art und Weise einen Strich durch die Rechnung macht nehme ich an...