

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Diese drei Bilder gefallen mir gut, alles auf dem richtigen Weg, der Takt sollte hier noch verbessert werden , das ist das wichtigste, erstmal.Schennue hat geschrieben:[
Und mal ein Bild, wo ich besser sitze.. dafür ist Bahim zu "tief", schwung von hinten ist aber vorhanden..
So, und nun dürft ihr weiter beurteilen..
Bild 9 : .... nutzt er die Chance sofort, sich aus dieser anstrengenden Angelegenheit ganz schnell mal nach hinten zu entziehen- uff : keine Tragen des Genicks, ein bisserl das Vorwärts herausnehmen - das Genick schließen, sich zurücknehmen- ein bisserl mentale Entspannung von der Anstrengung durch Gebißknatschen... das ist ein typisches Bild von "Gewerkschafter" für mich.Schennue hat geschrieben:
So, ich hab noch ein paar Bilder fertig gemacht. Hier sind wir nun nicht mehr beim "warm traben", ich habe die Zügel kürzer, Pferd scheint zufriedener?
Viel Spaß beim Anschauen
Wenn die Bilder eine Reihe darstellen- also tatsächlich direkt nacheinander fotografiert sind, würde ich hier folgendes sehen :
1.Bild : Hier scheint das Pferd zufriedener, es ist aber hinter dem Zügel und hält seinen Kopf hin. Hier ist er bereits im Begriff auf die VH zu kippen. Die Oberlinie erschein wundervoll gerundet, aber da er das Genick nicht trägt, sondern nur hinhält, ist die Balance gen Vorhand verschoben. Hier aber stimmt der Takt noch.
2.Bild : Hier kippt das Pferd auf den Kopf und zwar ist es hierzu gerade im Begriff, die Balance geht just in diesem Moment verloren. Der Takt stimmt noch, aber das Pferd nimmt sich bereits aus dem Vorwärts, und nimmt den Kopf nach hinten. Man sieht es auch als direkten Spiegel in deinem Sitz : hier kippst du vor, das Pferd zieht dich ein wenig vor und die Beine rutschen nach hinten. Dehpunkt bildet das angepresste Knie.
DAS ist der Moment, wo sich das Problem vom Bild davor auswrkt. Hier sieht man den Fehler ! - Obwohl dieser bereits davor stattfindet.
3.Bild : normalerweise würde ich hierzu auf den ersten Blick :" sehr schön!" sagen, denn dein Pferd ist hier von der Hals-KopfPosition gut, auch wenn das Genick ebenfalls einen Tucken zu tief ist, aber im Hinblick auf die beiden Bilder davor und auf genaueres Hinsehen :
Hier bringt sich das Pferd gerade wieder selbst in die Balance zurück : es hebt den Kopf an. Das Pferd ist noch in massiver Vorlastigkeit, was man zum einen am gestörten Takt sieht : das vordere Stützbein stützt noch, wohingegen das Hintere bereits im deutlichen Abfußen begriffen ist. Der Takt ist also gen Vorhand verschoben.
Auch dein Sitz spricht hier eine deutliche Sprache : Dein Unterschenkel ist nach hinten gerollt, dein Knie fixiert, deine Schultern sind festgehalten - du versuchst die nach vorne gekippte Balance zu halten.
In diesem Falll würde ich vrmuten, daß der Kontakt zur Hand als deutlicher vermehrter Zug GEGEN diese wargenommen wird.
Hier war ich zu langsam mit der inneren Hand..
Bild 4 : Dieses Bild ist eine ziemlich gute Phase. Der Bub ist weitestgehend im Gleichgewicht, er biginnt aber gerade wieder, einen Hauch auf den Zügel zu kommen, was man auch hier an deinem Sitz sieht- noch in einem sehr frühen Stadium.
Hier hättest du jetzt zwei Optionen, "die Lage zu retten"du könntest einen Hauch nachgeben und deinen Sitz leicht mit Oberkörper nach hinten und Unterschenkel leicht mit Absatz nach vorne unten korrigieren, oder du könntest einen klitzekleinen Demi-Arrêt geben - aber wirklich einen "gehauchten" um hier ein weiteres Tieferkommen zu verhindern. Ebenfalls mit einer Korrektur des Sitzes. Dann hättest du eine gute Arbeitsbalance.
Bild 5 : hier bverhält es sich nach meiner Einschätzung genauso wie auf dem Bild davor.
Zu eng, Pferd grantig.. ja, so ist es, der Bub verkürzt die untere Halsmuskulatur und ist spannig in der Kruppe.
Bild 6 : Hier drückt er etwas auf den Zügel und du hältst gegen , was er mit Schweifschlagen quittiert....
. Bild 7 : ... hier hast du nachgegeben, er lässt den Hals etwas absinken und wirkt dadurch zufriedener.
ABER und nun kommt der Knackpunkt : dadurch kommt er dann sogleich wieder in Vorlastigkeit....
In diesem Fall wäre es auf Bild 6 erforderlich gewesen, ihm in eine bessere Balance zu helfen, nämlich sein auf die-Hand-drücken mit der Aufforderung sich zu tragen zu beantworten
- also ein kleiner Demi-Arrêt, direkt gefolgt von einem Vorwärtsimpuls.
Dann hättest du diese sogar Situation föderlich nutzen können.
Das Nachgeben war zwar eine Entsprechung seines Wunsches, hat aber nicht zu einer Verbesserung der Gesamtsituation geführt, sondern ihn in seiner Unbalance lediglich zahmer gemacht.
Das ist für mich der klassische Fall von " auf das Pferd reagieren, anstatt zu agieren" , du hast sein Genöhle mit einem "also gut" beantwortet, obwohl hier ein " mach das so!" erforderlich wäre.typische Falle für einen, um das Wohl seines Pferdes besorgten Reiter- passiert mir auch öfter mal...
- macht es aber nicht besser
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Bild Nr. 8 :
DAS BILD IST GROSSE KLASSE
DAS wäre die perfekte Arbeitsgrundlage ! Klitzkleine Verbesserungsmöglichkeiten : einen Hauch mehr aufrechter sitzen, eine winzige Winzigkeit höhere Hand, damit die Linie zwischen Ellebogen und Maul wirklich akurat gerade ist- aber Sachen Balance, Takt, Schwung und Haltung bei deinem Pferd, nahe am z.Zt. möglichen Ideal.
Das Pferd ist vor dir, es geht ehrlich nach vorne an die Hand, es trägt sein Genick, es schwingt durch, es trägst sich.
Aaaaaber : das findet Herr Pferd aaaaanstrengenddaher ....
Keine Ahnung was ich da mache..
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen - vielen Dank auch noch von mir, insbesondere für die Mühe und die Geduld, die S§P immer wieder aufwendet, damit wir "Normalo-Reiter" unser Auge schärfen können und unser "Gereite" zum Wohl der Pferde kritisch hinterfragen und verbessern können!charona hat geschrieben:nochmals vielen dank für diesen Thread und die tollen Erläuterungen von S&P. Was würde ich mir wünschen, einen solchen RL vor Ort zu haben. Bin auch gespannt auf die Erläuterungen zur Zügelführung und was Schennue später dann berichtet über ihre Erfahrungen.
Schennue hat geschrieben:
Hilfszügel benutzen wir sowieso nicht..
Fein !
Füttern mit Gebiss = Er bekommt bei jeder Reiteinheit immer von oben Leckerlies für gut gemachte Dinge.
Nein, ich meine wirklich "Fressen" ! , also wenn er sein Krippenfutter bekommt : Gebiß anziehen - so, daß es positiv verknüft wird und dabei in den Hintergrund gerät. Das Gebiß muß eine selbstverständliche Sache in seinem Maul werden.
Vorwärts im Gelände = Habe ich gestern gleich umgesetzt und auch darauf geachtet, das er wirklich sofort reagiert.
Ich hab ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich meinem Pferd mit meinem - bescheidenen - Sitz richtig schade *seufz*
Das ist Blödsinn ! Ein schlechtes Gewissen brauchst du nicht zu haben, weil du nach Verbesserung strebst.
Außerdem "schadest" du ihm nicht, sondern zu erschwerst ihm vielleicht einige Dinge. Ich aber zuversichtlich, daß er das so lange überleben wird, bis du in der Lage bist, es besser zu tun.
Schließlich hat er bei dir ein Rundum-Sorglos-Paket erhalten und es geht ihm ( so wie die Bilder ausehen) 23h am Tag blendend, da wird er - denke ich- eine Stunde am Tag, in der er mal ein bisserl behindert wird und bei dem die Behinderung auch noch um Anhilfe bemüht ist, aushalten können !![]()
Also nicht seufzen und jammern und Energie auf Sorgen-machen verwenden, sondern diese lieber positiv zur eigenen Verbesserung nutzen !![]()
Würdest du diesen Satz für mich nochmal erklären?
"Du solltest an der genauen Linienführung deiner Hand in Richtung Maul - und vor allem in der Begleitung wieder zurück arbeiten. Also den Teil der Bewegung, der deinen Part des Kontakthaltens ausmacht."
Ich versuche es :
Wenn deine Hand eingebettet ist, auf der Linie zwischen Ellenbogen und Maul, so sollte sie, wenn du dein Pferd vermehrt vor lassen möchtest, sich auf dieser Linie nach vorne- unten - in Richtung Maul hin, wie auf einer Schiene bewegen.
Nimmst du nun die Zügel wieder kürzer, so sollte die Hand hierbei auf GENAU DER GLEICHEN LINIE/ Schiene auch wieder nach OBEN-HINTEN bewegen.
Das bedeutet, so wie der Ellenbogenwinkel sich beim Vorgeben proportional öffnet , muß er sich auch beim wieder aufnehmen, proportional schließen.
Auf deinen Bildern sehe ich das dabei die Linie / Schiene aber nach unten gebrochen wird. Sprich, daß du den Ellebogen aus der Bewegung zurück ausklammerst.
Auf diese Weise bewegt sich die Hand nicht direkt wieder in ihre Ursprungslage, sondern macht einen Bogen nach hinten-unten in Richtung Oberschenkel.
In diesem Moment aber, richtet sich der Zug in seiner Zugrichtung gegen Zunge und Unterkiefer, anstatt wie es sein sollte in Richtung Maulwinkel.
Das hat diverse Nachteile :
der Streck- und der Kaureflex werden so ausgeklammert und bei Pferd wird eine Ausweichhaltung nach hinten provoziert- das Pferd wird so leicht eng und geht aus dem Zug, in eine Ausweichbewegung über : es kommt HINTER den Zügel.
Das Ergebnis wäre optisch ein Bild wie Nr.9 aus deinem letzten Reitbildpost, in einer ausgeprägten und wie Bild Nr. 1 in einer milden Form .
Welches Bild meinst du zu diesem Satz?
"Die Haltung auf diesem Bild jetzt, ist übrigens m.E. die, in der du die Balance und damit eine Chance für die Korrektur des Maulfehlers hast. "
Ich habe es jetzt nicht gefunden- aber auf Bild 3 und auch auf Bild 8 aus dem letzten Post trifft das zu, aber ich schau´mal ob der Satz in einem früheren Post früher stand.....
Nachtrag : jetzt habe ich es gefunden, ich meinte in diesem Beitrag das Bild, das direkt folgte, also Bild Nr. 4
Die Fillis-Zügelführung werde ich mir am WE genauer durchlesen und versuchen umzusetzen.
Mein Bub und ich bedanken uns schonmal für die vielen, hilfreichen Antworten!