Schenkelweichen vs Schulterherein oder beides?
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
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Danke für eure Erklärungen.
Vielleicht habe ich es "nicht positiv" gewertet als "nur" in Kauen im Sinne von "hm ist das anstregend" so wie bei uns Menschen vielleicht das Zunge rausstrecken bei Konzentration.
Vielleicht habe ich es "nicht positiv" gewertet als "nur" in Kauen im Sinne von "hm ist das anstregend" so wie bei uns Menschen vielleicht das Zunge rausstrecken bei Konzentration.

"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Das ist richtig, padruga, natürlich löst sich auch, wenn sich das GANZE Pferd löst, die Zungenbein-Brustbeinmuskulatur.padruga hat geschrieben:Nicht nur, glaube ich. Über das Zungenbein ist halt die "direkte" muskuläre Verbindung. Aber auch wenn man durch irgendwelche Übungen nur an der Hinterhand (Kreuz/Lendenbereich) irgendwelche Verspannungen löst, löst sich dadurch oft ein ein verspannter Kiefer mit.
Nur speziell in den von Motte angeführten Beispielen : SW + KK löst sich diese ganz direkt, ohne irgend eine noch erforderliche sonstige Situation. Schlicht durch den Bewegungsablauf ist das Lösen dieses Beriches erforderlich und wird damit auch bewirkt.
Sozusagen die Möglichkeit einer DIREKTEN, unmittelbaren Einflußnahme/ Manipulation....
Padruga, ganz so isoliert kann man es nun auch wieder nicht betrachten
.
Will sagen, in Grunde ist es so, aber....
Der Schwierigkeitsgrad der Lektion und der Ausbildungsstand des Pferdes spielen dabei natürlich auch eine Rolle.
Ist ein Pferd mit einer KK überfordert, so wird übertreten lassen auf einer Zirkellinie eher Erfolg bringen als ein KK.
Ein sehr typischer Fehler im KK und der HH-Wendung ist ja, daß das Pferd sich dabei engmacht, sich verhält und nicht im Vorwärts begriffen und hinten stehen bleibt. Und genau bei diesem sich-eng-machen spannt das Pferd auch besagte Zungenbein-Brustbeinmuskulatur an- wirkt somit selbst aktiv dem lösenden Effekt entgegen.
Das Mentale spielt eine ganz gravierende Rolle. Wehrt sich ein Pferd gegen ein Lösen, so wird der klügste Übungsaufbau keinen Erfolg bringen.
Grundsätzlich aber, wenn man ein Pferd nimmt, das sowohl eine Vor- wie auch eine HH-Wendung problemlos bereits ausführen kann, ist die HH-Wendung für das direkte Lösen der Zungenbein-Bustbeinmuskulatur besser geeignet, ja.
Der lösende Effekt über die seitliche Beckenrotation und das weiten Durchschwingen und seitliche Ausgreifen der HH , ist hingegen indirekt.
Hier wird über die untere Muskelkette die Zungenbein-Brustbein-Muskulatur ebenfalls angesprochen, aber erst in Folge, nicht direkt.

Will sagen, in Grunde ist es so, aber....
Der Schwierigkeitsgrad der Lektion und der Ausbildungsstand des Pferdes spielen dabei natürlich auch eine Rolle.
Ist ein Pferd mit einer KK überfordert, so wird übertreten lassen auf einer Zirkellinie eher Erfolg bringen als ein KK.
Ein sehr typischer Fehler im KK und der HH-Wendung ist ja, daß das Pferd sich dabei engmacht, sich verhält und nicht im Vorwärts begriffen und hinten stehen bleibt. Und genau bei diesem sich-eng-machen spannt das Pferd auch besagte Zungenbein-Brustbeinmuskulatur an- wirkt somit selbst aktiv dem lösenden Effekt entgegen.
Das Mentale spielt eine ganz gravierende Rolle. Wehrt sich ein Pferd gegen ein Lösen, so wird der klügste Übungsaufbau keinen Erfolg bringen.

Grundsätzlich aber, wenn man ein Pferd nimmt, das sowohl eine Vor- wie auch eine HH-Wendung problemlos bereits ausführen kann, ist die HH-Wendung für das direkte Lösen der Zungenbein-Bustbeinmuskulatur besser geeignet, ja.
Der lösende Effekt über die seitliche Beckenrotation und das weiten Durchschwingen und seitliche Ausgreifen der HH , ist hingegen indirekt.
Hier wird über die untere Muskelkette die Zungenbein-Brustbein-Muskulatur ebenfalls angesprochen, aber erst in Folge, nicht direkt.
Bei meinem alten Spanier (22) kann man wirklich zusehen, wie er beim Übertretenlassen (an der Longe) im Lendenbereich lockerer wird und danach ganz anders durch den Körper trabt und auch mehr in Dehnungshaltung kommt. Er macht das aber auch vorbildlich und ohne Spannungen. Ich nutze es daher bei ihm oft und gern.
Mein höchst eigensinniger "Junger" (11) hingegen HASST Übertreten und veranstaltet sonstwas (unter anderem alle von S&P beschriebenen Sachen und noch so einige mehr, die er im Millisekundentakt ändert) mit seinem Kopf, Hals, Rücken und der Hinterhand, um sich nur ja nicht wirklich auf eine Biegung und Dehnung einzulassen. Mit seiner steilen und überbauten HH fällt ihm das Übertreten aber auch wirklich schwer. Da muss man echt gründlich abwägen, ob man das überhaupt anleiert und wenn ja, zu welchen Bedigungen, damit es nicht total kontraproduktiv wird.
Mein höchst eigensinniger "Junger" (11) hingegen HASST Übertreten und veranstaltet sonstwas (unter anderem alle von S&P beschriebenen Sachen und noch so einige mehr, die er im Millisekundentakt ändert) mit seinem Kopf, Hals, Rücken und der Hinterhand, um sich nur ja nicht wirklich auf eine Biegung und Dehnung einzulassen. Mit seiner steilen und überbauten HH fällt ihm das Übertreten aber auch wirklich schwer. Da muss man echt gründlich abwägen, ob man das überhaupt anleiert und wenn ja, zu welchen Bedigungen, damit es nicht total kontraproduktiv wird.
aufgrund dieser Box habe ich das Schenkelweichen diese Woche doch mal etwas ausgiebiger in das Training meiner Friesenstute aufgenommen und erst im Schritt anschliessend mehrmals im Trab geritten: im Arbeitstempo abwenden vom Hufschlag, SW bis zur Viertellinie und dann im frischen Tempo vorwärts und wieder aufnehmen zum Arbeitstempo. Was soll ich sagen? Die Übung hat ihr scheinbar so gut getan, dass ich anschliessend eine wunderbare Dehnungshaltung, mit so glaube ich aufgefächertem WR in Anlehnung quasi geschenkt bekommen habe. das war wirklich ein toller Glücksmoment!
padruga hat geschrieben:Hm, ja. Werds mal ausprobieren und die Unterschiede der Lockerheit des Kiefers beobachten, bei abwechselnd KK und Übertretenlassen. Sofern ich und mein Pferd davor keinen Drehschwindel bekommen...



Charona :

Rapunzel : die schlüpfrigen, kleinen Scheißerchen




Ja, ein schwieriges Interieur ist oft problematischer, als ein schwieriges Exterieur.