Das ist so nicht richtig.sab hat geschrieben:Bezüglich Tritt ans Schienbein; der Schmerz ist IMMER der Gleiche. gleiches gilt für den ungeschickten (am Zügel ziehen, ins Kreuz fallen) Reiter ,auch das ist der gleiche Schmerz. Die Intention ist bezüglich des Schmerzempfindens völlig egal, denn der Schmerz wird durch meine Nerven übertragen. Und zwar passiert die Schmerzübertragung unanbhängig davon, ob der Trittgeber eine guter oder ein böser Mensch ist, denn dies beeinflusst nciht die nerven, die für die Schmerzübertragung zuständig seind.
Bezüglich des Tritts " aus Versehen" ist es eine RATIONALE, NACHTrÄGLICHE Handlung des Verzeihens meinerseits, denn derjenige "hat es ja nicht so gemeint.
Das ein Pferd so handelt bzw. so handeln kann wie eben beschrieben, dass bezweifele ich sehr stark. Es ändert im übrigens nichts, ich kann
auch wohlmeinend mein Pferd kaputtreiten
LG
Sabine
Schmerz wird sehr kompliziert weitergeschaltet, es gibt sowohl eine unbewusste, als auch eine bewusste Komponente und es gibt verschiedene Arten der Schmerzmodulation, von denen es abhängt, wie stark ein Schmerz letztlich empfunden wird. Die rationale Bewertung ist noch mal ein ganz anderer Schritt.
Die Schmerzwahrnehmung ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig, dazu gehören auch psychosoziale Komponenten. Das Ganze passiert im limbischen System.
So ist z. B. in Studien belegt, dass unter labortechnisch erzeugter "Angst" bzw. Personen, die psychoanalytisch sehr viele Merkmale des Neurotizismus aufweisen, ein einheitlicher Schmerzreiz (bspw. Elektroreiz einer festgelegten Höhe) subjektiv als unangenehmer empfunden wird, als ohne diese Angst bzw. von Personen, die diese Merkmale nicht aufweisen.
Zudem gibt es eine chemische Modulation innerhalb der Verschaltungsverläufe im Rückenmark, so funktioniert bspw. die Schmerzreduzierung durch Endorphine (weshalb z. B. Sportler Verletzungen während eines Wettkampfes subjektiv als nicht so schlimm empfinden).
Also lange Rede, kurzer Sinn: Um ganz korrekt zu bleiben: Schmerz ist nicht gleich Schmerz!

Und um den Bogen zu den Pferden zu bekommen: Möchte man in der Übertragung der Studienergebnisse von menschlicher Schmerzwahrnehmung so weit gehen, dann könnte man durchaus mutmaßen, dass ein Pferd, dessen Reiter ihm "nicht wohlgesonnen" ist, Angst/Stress empfindet (Verarbeitung in der Amygdala, einem Teil des limbischen Systems, s.o.) und demzufolge ebenso wie ein Mensch evtl. Schmerzreize subejektiv "schlimmer" empfindet.
So, und das heißt auch immer noch nicht, dass sich nun keiner mehr ums Reitenlernen bemühen müsste, wenn er sein Pferd nur ordentlich lieb hat

Ich bitte noch mal darum zwischen "gefällt mir nicht" und "tierschutzrelevant" zu differenzieren!