Pladoyer für die Besinnung auf die klassischen Prinzipien

Rund um die klassische Reitkunst

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Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Meg hat geschrieben:Moins. Da ich mich ja eh schon als DAU geoutet habe 8)

Anderes Pferd (mit Motor), gleicher Reiter, gleiche Sitzprobleme

http://www.youtube.com/watch?v=zlENTs1Juus

Und kein Schwein hier hat eigentlich erkannt worauf ich mit dem ersten Video hinaus wollte (nun gut, ich habe es auch getarnt :wink: )
Nun ja, vielleicht hättest du einfach dazu schreiben können worauf du mit deinem Video hinaus willst.

Du schriebst in deinem Ausgangspost:

"Ich bilde mir aber ein, das Pferd zumindest nicht grossartig zu stören. Es könnte jedoch wesentlich besser aussehen, wenn Vorwärts und Schenkelgehorsam gegeben wären, dann könnte ich besser sitzen und eine ruhigere Verbindung halten. So aber muss ich ganz schön ackern, um das Vorwärts zu installieren und gleichzeitig versuchen, dabei locker zu bleiben. Im Galopp sieht man sehr schön, dass Kraft und Geraderchtung fehlen. Rechte Hand schafft sie nichtmal das Durchhalten des Galoppes, wenn ich sie dazu auffordere, das rechte Hinterbein mehr unter den Schwerpunkt zu nehmen. Und auf Grund der Mängel kommt sie halt hdS. "

Um da rauszulesen, dass du eigentlich sagen wolltest dass du darum gebeten hattest das Pferd reiten zu dürfen um etwas zu üben und an dir zu arbeiten und das Pferd wegen DEINER Mängel hinter die Senkrechte kommt und du da nichts dagegen unternimmst, weil du noch so mit dir selber beschäftigt bist, dafür wäre ja nun wirklich eine großartige Leistung in Telepathie nötig.

Der ganze Ursprungstext war also eine absichtlich missverständlich formulierte "Tarnung echter Absichten"???? (alternativ müsste ich vermuten, dass du die ursprüngliche Absicht deines Videos nachträglich etwas modifiziert darstellst)

Wenn ich mir Videos angucke und ellenlange Texte dazu verfasse (in guter Absicht!), komm ich mir ehrlich gesagt auch etwas verarscht vor, wenn ich dann sowas lese. Es gibt in Internetforen schon genug Missverständnisse ohne dass man diese auch noch provoziert. Aber ich kann mir ja merken, dass du gern mal irreführende Beiträge verfasst um deine wahren Absichten zu tarnen, dann kann ich mir ernstgemeinte Antworten auf deine Beiträge in Zukunft sparen
Zuletzt geändert von Lilith79 am Di, 28. Jan 2014 10:51, insgesamt 1-mal geändert.
charona
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Beitrag von charona »

@Padruga: nix für Ungut :wink:
Phanja

Beitrag von Phanja »

Aus meiner persönlichen Sicht ist die Sache ganz einfach. Wenn man das Pferd so ausbildet, dass es den Rücken, Körper, etc. korrekt bewegt, wird das Pferd die Nase nicht hdS haben. Ich hatte wohl mit Pferden zu tun, die sich von sich aus erstmal verkriechen oder hinter der Senkrechten sind. Das ging aber immer einher mit einem Verbesserungspotenzial, das nicht vorne, sondern hinten lag. Hat man da was verbessert, verbesserte sich auch die Haltung vorne. Ich sehe nicht NvdS als Ziel aus Selbstzweck, sondern eher als eindeutiges Zeichen, dass woanders etwas nicht stimmt.
Insofern kann ich einfach nicht nachvollziehen, warum bei Profis wie UG oder IK die Pferde oft und dauerhaft hdS laufen.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Eher Gehässigkeit, als Hass ;-)
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Famora
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Beitrag von Famora »

Jetzt hört doch mal auf auf Paula rumzuhacken!
Wer die Beiträge nicht mag kann sie ja überlesen.
Ich glaube ich bin eine der wenigen hier die überhaupt verstehen kann was sie meint, das liegt aber wohl daran dass ich einen ähnlichen RU hatte.
Ein großer Knackpunkt ist wie schon oft von ihr geschrieben das frühe Formen wollen einer Kopfhaltung.
Wenn man da einmal den klassischen Weg gegangen ist, dann rollen sich einem automatisch die Fußnägel hoch wenn man hier die ganzen Beiträge über das "Einstellen" des Kopfes liest.
Ohne die gleiche Praxiserfahrung wird es wohl schwierig sein sie zu verstehen, aber versucht doch einfach mal sie nicht gleich als Vollidiot abzustempeln.
Immerhin sind wir doch hier in einem Klassikforum, oder?
Famora
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Beitrag von Famora »

@phanja

Super geschrieben!
Genau das ist es unter anderem auch was Paula euch die ganze Zeit sagen will. :wink:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Famora hat geschrieben: Wenn man da einmal den klassischen Weg gegangen ist, dann rollen sich einem automatisch die Fußnägel hoch wenn man hier die ganzen Beiträge über das "Einstellen" des Kopfes liest.
Warum? Ist es etwa klassisch, ein Pferd in der immer gleichen, festzementierten Kopfhaltung zu reiten? Mal ganz abgesehen jetzt von der Streitfrage HdS oder nicht: Was mich angeht, ändere ich die Kopfhaltung meines Pferdes während einer Einheit sogar sehr häufig. Weil es einfach unsinnig ist, Runde um Runde in Höhe Buggelenk zu lösen, weil es unsinnig ist, Übergänge zu reiten, ohne die Kopfposition zu verändern, weil ein Pferd auch in der ganz normalen Arbeitshaltung mal zu hoch, mal zu tief kommt, und ich das durch Sitz und Einwirkung korrigierte und dergleichen mehr. Reiten ist ein durch und durch dynamisches Ding, da macht ein statisches Festhalten an der idealen Kopfposition überhaupt keinen Sinn.
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Beitrag von Famora »

Cubano, mein Beitrag bezog sich auf den Ausbildungsweg eines Jungpferdes.
Hat hier außer Paula wirklich schon mal jemand ein Jungpferd konsequent die ersten 6 Monate am langen Zügel nur ganze Bahn geritten?
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

@ cubano

Beim Reiten an sich ist das klar, beim Diskutieren eines Zielbildes und den idealen Weg dahin, hat es schon Sinn an einem roten Fäden festzuhalten. Merkt man hier gerade schön: Die einen Reden davon, dass es in Böhmen schöne Dörfer gibt, die anderen wollen aber nie dahin, weil ihnen schon die Fotos reichen um zu beurteilen, dass sie da keinen Urlaub - ja nicht mal einen Umweg darum - machen wollen 8-)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Famora hat geschrieben: Hat hier außer Paula wirklich schon mal jemand ein Jungpferd konsequent die ersten 6 Monate am langen Zügel nur ganze Bahn geritten?
Nein, lediglich so sechs, acht Wochen lang. Und zwar einhändig. Schrieb ich irgendwo schon mal. Aber ich sehe auch immer noch nicht den Sinn ein, der darin liegen sollte, ein Jungpferd ein halbes Jahr ohne reiterliche Hilfe durch die Gegend laufen zu lassen (Paula schrieb ja, dass sie an der Zügelschnalle geritten sei, was übersetzt am hingegebenen Zügel bedeutet). Und dabei geht es mir nicht um die Kopfhaltung, sondern darum, dass Reitpferdemuskulatur durch Reiten kommt und nicht dadurch, sich tragen zu lassen. Das ist übrigens gar nicht abwertend gemeint, fest steht nur: Ein Pferd einfach außen rum pendeln zu lassen und das für ein halbes Jahr, bringt in meinen Augen keinerlei Vorteile. Weder, was die Gleichgewichtsfindung angeht, noch was die Zwanglosigkeit angeht. Zwanglos kann ein Pferd durchaus auch MIT leichtem Kontakt laufen. Das bedeutet übrigens nicht, dass ich nicht Jungpferde zunächst ebenfalls am langen Zügel geradeaus laufen lasse - s. meine Anmerkung oben. Den Zeitrahmen von sechs Monaten allerdings halte ich für falsch.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Kosmonova hat geschrieben:@ cubano

Beim Reiten an sich ist das klar, beim Diskutieren eines Zielbildes und den idealen Weg dahin, hat es schon Sinn an einem roten Fäden festzuhalten.
Sorry, Kosmo, übersehen:
Der rote Faden kann aber nur aus der Praxis heraus gewoben werden. Denn sonst befinden wir uns ganz schnell auf einer Ebene, die mir Reiten rein gar nix mehr zu tun hat, sondern nur noch mit Büchern. Und in der Praxis ist es nun mal nicht so, dass man eine statische Kopfhaltung für die Lösungsphase, eine für die Arbeitsphase, eine für die Versammlung hat. :wink:
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Phanja

Beitrag von Phanja »

@Cubano
Hat jemand geschrieben, dass er eine statische Kopfhaltung als Zielbild hat? Ich sehe nicht, woher du diese Annahme hast ...? :shock:
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Beitrag von Kosmonova »

Mal ganz unbedarft: gibt es nicht auch da Grauzonen? Also das junge Pferd vorne nicht "ganz allein" lassen, aber auch nicht Formen im Sinne von durchhalten-treiben-abparieren mit dem Ziel, dass es gleich anständig das Genick beugt - was dann verständlicherweise in diversen Problemen enden KÖNNTE, wie HdS, rennen usw.!?

@ Kopf

Naja, Bücher sollten ja von Praktikern geschrieben sein und schreiben immer ein Idealbild vor, dass man versuchten sollte zu erreichen. Natürlich nicht wie in der Mathematik, wo es nur eine Lösung gibt, aber nur zum Stapeln sind die Wälzer ja auch nicht da :-)
Zuletzt geändert von Kosmonova am Di, 28. Jan 2014 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Motte
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Beitrag von Motte »

Famora hat geschrieben:Cubano, mein Beitrag bezog sich auf den Ausbildungsweg eines Jungpferdes.
Hat hier außer Paula wirklich schon mal jemand ein Jungpferd konsequent die ersten 6 Monate am langen Zügel nur ganze Bahn geritten?
Die Frage ist halt, was daran nun "klassisch" sein soll?

Ich mein, kann ja letztendlich jeder machen, wie er will.

Die Pferde, die wir als Jungpferde gearbeitet haben, hätten sich mit dem Programm allerdings zu Tode gelangweilt. Gut, Motivation des Pferdes wird wahrscheinlich eh überbewertet....
:wink:

Wir haben unsere Jungen immer relativ schnell im Gelände ausgebildet.
Weil: Pferde sind ja nunmal von Haus aus eher Nomaden als Höhlenbewohner oder Platzhirsche :wink: und die ersten Monate im Gelände wurden die natürlich einfach nur locker, in leichter Verbindung, vorwärts geritten. Schön geradeaus und gut ist. Da hat man viele der Probleme einfach gar nicht, als wenn man nur auf'm Platz rumkringelt.
:wink:
grisu
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Beitrag von grisu »

Famora hat geschrieben:Cubano, mein Beitrag bezog sich auf den Ausbildungsweg eines Jungpferdes.
Hat hier außer Paula wirklich schon mal jemand ein Jungpferd konsequent die ersten 6 Monate am langen Zügel nur ganze Bahn geritten?
Nö, ich nicht. Allerdings hat dies auch Waldemar Seunig nicht getan, auf den sich Paula bei dieser Vorgehensweise berief.

Wie schon vor einigen Seiten beschrieben und mit Quellen belegt, empfahl Seunig bei dieser Vorgehensweise explizit einige Wochen und warnte sogar davor, zu lange so zu reiten.

Wo ist da also die "klassische Vorgehensweise", die ja angeblich aus Seunigs Buch "Von der Koppel bis zur Kapriole" stammt?

Wenn jemand sechs Monate das Pferd am langen Zügel durch die Bahn traben lässt, ist dies seine Sache, dies aber als "klassisch" zu bezeichnen, ist einfach nicht korrekt.

Und um mit Paula zu sprechen: Ich bin raus - ich werde auf keinen ihrer Beiträge - und auch nicht auf pns - mehr reagieren (aber sie hat ja angekündigt, nichts mehr zu schreiben - zum wie vielten Mal eigentlich jetzt;) )
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