Pladoyer für die Besinnung auf die klassischen Prinzipien

Rund um die klassische Reitkunst

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padruga
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Beitrag von padruga »

Paula, jetzt muss ich aber schon mal fragen: Du zitierst dauernd Seunig. und bedauerst gleichzeitig dass du leider jahrelang ohne wirkliches Verständnis geritten bist. Aber Seunig beschreibt das doch alles sehr schön in seinen Büchern. Er hat sich doch über jedes Detail sehr ausführlich geäußert?
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Ulrike hat geschrieben:
Paula hat geschrieben:Cubano , dein Bild: Tempo zu hoch : Schmieden Und sich ankuendigende Einbeinstuetze .
Das meinte Ich nicht mit energiearmen Tempo ......das Wird gerné uebersehen
Kein Natuerlicer Trab, keine Zwanglosigkeit Trotz Schnalle .
Já nur Momentaufnahme aber du sprachst hier von aktiver HH weil er zu klemměn neigt in der Phase ....hier im Forum
Dir felhlt das tiefere Verstaendnis das merkt man anhand dieser Beitraege fuer Diese besagte Materie .

Wenn ich den Hals meines Pferdes "längen" wollte, und jemand würde von mir so ein Photo machen, dann wäre ich sehr zufrieden mit der Momentaufnahme.


LG Ulrike
Merci! Genau darum ging das übrigens beim Einstellen des Fotos: Dass Frax von Haus aus eine sehr runde Halsoberlinie mitbringt, und deshalb ruhig erst mal mit geradem Hals laufen sollte. Mein alter Herr Schimmel ist übrigens genau das Gegenteil: Obwohl PRE, bringt der von Haus aus einer eher gerade Halsoberlinie mit, da wäre diese Form von Längen unsinnig gewesen.
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esge
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Beitrag von esge »

Ok, so lange bis das Pferd sein natürliches Gleichgewicht gefunden hat. Und ich behaupte, dass nicht jedes Pferd das ohne begleitende, rahmende Zügelhilfen findet. Siehe Verweis auf die von Seunig verwendeten Pferdetypen. Auf die er ja auch intensiv eingeht, welcher Pferdetyp für ihn überhaupt nur ein Reitpferd ist. Nämlich eher kleine Quadratpferde.
Das heute favorisierte Reitpferd sieht aber anders aus. Und ganz abgesehen davon gibt's noch ne Menge Kroppzeug, das, mal ehrlich gesagt. eigentlich überhaupt nicht zum Reiten geeignet ist, aber eben trotzdem geritten wird.
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

esge hat geschrieben:Ok, so lange bis das Pferd sein natürliches Gleichgewicht gefunden hat. Und ich behaupte, dass nicht jedes Pferd das ohne begleitende, rahmende Zügelhilfen findet. Siehe Verweis auf die von Seunig verwendeten Pferdetypen. Auf die er ja auch intensiv eingeht, welcher Pferdetyp für ihn überhaupt nur ein Reitpferd ist. Nämlich eher kleine Quadratpferde.
Das heute favorisierte Reitpferd sieht aber anders aus. Und ganz abgesehen davon gibt's noch ne Menge Kroppzeug, das, mal ehrlich gesagt. eigentlich überhaupt nicht zum Reiten geeignet ist, aber eben trotzdem geritten wird.
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Motte
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Beitrag von Motte »

Paula, ganz ehrlich:

deine Bewertungen von Bildern sind langsam echt lächerlich, weil grundsätzlich immer völlig aus dem Kontext gerissen.

Das ist ungefähr so, als würde ich ein Urlaubsbild vom Nordseestrand einstellen, und du würdest bemängeln, dass da keine Palmen sind.
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Meg
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Beitrag von Meg »

esge hat geschrieben:Ok, so lange bis das Pferd sein natürliches Gleichgewicht gefunden hat. Und ich behaupte, dass nicht jedes Pferd das ohne begleitende, rahmende Zügelhilfen findet. Siehe Verweis auf die von Seunig verwendeten Pferdetypen. Auf die er ja auch intensiv eingeht, welcher Pferdetyp für ihn überhaupt nur ein Reitpferd ist. Nämlich eher kleine Quadratpferde.
Das heute favorisierte Reitpferd sieht aber anders aus. Und ganz abgesehen davon gibt's noch ne Menge Kroppzeug, das, mal ehrlich gesagt. eigentlich überhaupt nicht zum Reiten geeignet ist, aber eben trotzdem geritten wird.
Nicht nur das, sie werden auch noch in eine bestimmte Reitweise gequetscht, je nach Geschmack des Reiters...
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padruga
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Beitrag von padruga »

Und ganz abgesehen davon gibt's noch ne Menge Kroppzeug, das, mal ehrlich gesagt. eigentlich überhaupt nicht zum Reiten geeignet ist, aber eben trotzdem geritten wird.
Ha, an sowas hab ich auch schon oft mein Herz verloren. Kroppzeug. :D Netter Begriff.
esge
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Beitrag von esge »

Ist nun einmal so, wenn man es nüchtern betrachtet. Das wertet diese Pferde nicht als Individuen ab, bittschön! Aber aus einer reinen "Nutzungsssicht" betrachtet, fragt man sich schon bei manchen Exemplaren, WARUM man DAS reiten muss??! :wink:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Noch mal eben zur zwanglos-am-langen-Zügel-Diskussion.
Das hier hatte Grisu netterweise von Seunig eingestellt. Und damit erübrigt sich in meinen Augen auch ganz klar, ob man monate- oder sogar halbjahreslang ganze Bahn am langen Zügel reiten sollte.

grisu hat geschrieben:

Tatsächlich warnt Seunig aber sogar davor, das Pferd zu lange in dieser zwanglosen Haltung zu reiten!
Das heißt im Klartext, du hast ihn völlig falsch verstanden.

Seunig schreibt ganz klar, dass er das zwanglose Reiten auf einen höchstens in einigen Wochen zu bemessenden Zeitraum nach dem Anlongieren bezieht.

Hier in seinen Worten:

"Nach einigen Wochen werden sich die Muskeln, hauptsächlich diejenigen der Hinterhand, des Rückens und Nackens durch den natürlichen Trab, der sie ohne anzustrengen zur Tätigkeit zwang, soweit gekräftigt haben, daß der Reiter seine Anforderungen steigern kann.
...
Wenn diese Art sich fortzubewegen auch für ein Pferd in Freiheit das Naturgemäße ist, genügt diese bloße Zwanglosigkeit den Anforderungen, die der Reitdienst stellt in keiner Weise.
...
Es wäre aber zweitens auch nicht imstande, einen frühzeitigen Verbrauch des Pferdes zu verhindern, weil nur bei energischem Abstoßen und Vorschwingen der Hinterbeine - einer zusätzlichen Anstrengung, der sich das Pferd nur durch die äußere Veranlassung der treibenden Hilfen unterzieht - auch die Rückenmuskeln mit soviel Energie federn und schwingen, als es eine die Beine entlastende Mittätigkeit des Rückens erforderlich macht.

Das in völliger Zwanglosigkeit sich nicht mehr festhaltende und in natürlicher Selbsthaltung dahinpendelnde Pferd muss also durch aktive, treibende Einwirkungen dahin gebracht werden, seine ungezwungen gedehnten, aber gleichsam nur mit halber Kraft arbeitenden Muskeln voll zu beanspruchen und sie aktiv an die Hilfen, vor allem die Hand, heranzudehnen und sich an dieser loszulassen."
(Seunig, Von der Koppel ..., Olms 2001, S. 163f.)
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Paula

Beitrag von Paula »

Das Ist ein ganzes Buch , allein an rausgerissenen zitaten kann man den Kontext nicht verstehen .
Ich habe immer aufs ganze Buch verwiesen, um die Zusammenhaenge zu begreifen.
Motte deine Beschwerde versteh Ich.Sie hat nicht zu cubanos post gepassz .Aber wohl zuří Seunig Debatte .
Já cubano er kann in dem in dem Moment gerade mal davongeeilt sein ,ein Jungpferd am losem Zugel das man frisch vorwaerts treibt kann nur davoneilen .Es hat noch Kein Gleichgewicht ....das war der springende Punkt
Zuletzt geändert von Paula am Di, 28. Jan 2014 14:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

37 Seiten. :shock:
Ich komme nicht mal annähernd mir dem nachlesen hinterher...
*abundzumalwasarbeitenmuss*
Nur hierüber bin ich gefallen:
Cubano hat geschrieben: Warum? Ist es etwa klassisch, ein Pferd in der immer gleichen, festzementierten Kopfhaltung zu reiten? Mal ganz abgesehen jetzt von der Streitfrage HdS oder nicht: Was mich angeht, ändere ich die Kopfhaltung meines Pferdes während einer Einheit sogar sehr häufig. Weil es einfach unsinnig ist, Runde um Runde in Höhe Buggelenk zu lösen, weil es unsinnig ist, Übergänge zu reiten, ohne die Kopfposition zu verändern, weil ein Pferd auch in der ganz normalen Arbeitshaltung mal zu hoch, mal zu tief kommt, und ich das durch Sitz und Einwirkung korrigierte und dergleichen mehr. Reiten ist ein durch und durch dynamisches Ding, da macht ein statisches Festhalten an der idealen Kopfposition überhaupt keinen Sinn.


Cubano, ich bestimme die Kopfposition eines Pferdes nicht, auf dem ich sitze (nur die Stellung und wenn die Nase im Sand hängt)). Ich nehme die Zügel auf und stelle eine Verbindung her und fange an zu reiten (Sitz, Schenkel), die Kopfposition, die das Pferd einnimmt hängt vollständig davon ab, WAS ich reite und mit welchem Versammlungsgrad. Wenn ich einen Übergang reite, würde ich nie auf die Idee kommen mit der Hand die Kopfposition zu verändern, um den Übergang zu reiten. Das tut das Pferd selbst, wenn ich ordentlich reite (z.B. Galopp-Schritt: Pferd aufnehmen an Sitz und Schenkel und je nach Ausbildungsstand/Kraft am Zügel (je mehr Kraft das Pferd hat - je leichter es ihm fällt - desto weniger Zügel)*ja, das nennt man halbe Paraden...*. Das Pferd setzt sich und richtet sich auf. Der Sitz wechselt die Gangart, dabei nimmt man viel positive Spannung aus dem Sitz, den man für das vorherige Aufnehmen im Galopp gebraucht hat. Das Pferd geht Schritt und nimmt ebenfalls die Körperspannung raus, der Kopf senkt sich.
Als Reiter muss ich das eigentlich mehr mit der Hand begleiten (Zügel nachfassen/rauslassen), als daß ich wirklich selbst den Zügel verkürze, um das Pferd aufzunehmen. Und ich denke daß hier durchaus einer der Unterschiede in den Ansichten begraben liegt.
Ich unterstelle niemanden hier, daß er das macht was ich hier ("im Standardunterricht") überall sehe, da wird das Pferd erstmal zusammengestellt (gerne auch im Stand) und dann versucht, den Motor wieder anzukriegen. Aber dazwischen ist noch genug Luft für viele Ansichten.
Seltsamerweise geht bei mir kaum ein Pferd HdS. :kopfkratz:
Und wenn ich mir die "einbisschen HdS" Pferde und Reiter ansehe, sehe ich teils Pferde hinter dem Zügel, aber größtenteils Reiter, die mit der Hand reparieren zu versuchen, was der Sitz nicht hergibt. Ich sehe meistens Reiter, die sich die Pferde mit dem Sitz auf die Hand schieben und vorne gegenhalten in der irrigen Annahme, es würde sich so aufnehmen/versammeln lassen. Bei praktisch keinem dieser Pferde passt die Kopfposition zum Versammlungsgrad.
Und meiner *pösen* Meinung nach lügt man sich auf diese Art und Weise gepfegt in die Tasche.
Und ich empfinde das nicht als "nicht so schlimm", weil es ein Reiterfehler ist, der in einer falschen Vorstellung vom Reiten begründet liegt. Und diese Vorstellung ist absolut inflationär. Diese Vorstellung sorgt nämlich dafür, daß man kaum Bilder und Videos findet, in denen die Pferde mit Rücken und GHP/vdS laufen. Und das HdS inzwischen so normal geworden ist und alles andere ein viel zu schwieriges, nicht zu erreichendes Ideal.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Paula: Sei nicht albern - der Kontext ist klar und deutlich erkennbar…
Colloid: Also ich persönlich hebe beide Hände bei einem Übergang vom Galopp in den Trab für einige wenige Zentimeter an, damit das Pferd von hinten gut nach vorn „durchlaufen" kann. Und natürlich nehme ich damit Einfluss auf die Kopf-Hals-Position.
Tja und auch in der Lösungsphase wechsle ich zwischen den Hals-Kopf-Positionen. Und auch da gibt meine Hand zum Beispiel mal ein leicht hebendes Signal (logischerweise sind all diese Handhilfen von den wichtigeren Sitzhilfen begleitet, aber das setze ich mal als selbstverständlich heraus).
Der altbekannte Spruch ”Das Pferd sucht die Anlehnung, der Reiter gestattet sie“ verändert sich bei weiterer Ausbildung des Pferdes nämlich ein wenig: „Das Pferd sucht die Anlehnung - der Reiter GESTALTET sie“. Mit dem sattsam bekannten zusammenstellen hat all dies nur leider nicht das Geringste zu tun.
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Meg
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Beitrag von Meg »

padruga hat geschrieben:
Und ganz abgesehen davon gibt's noch ne Menge Kroppzeug, das, mal ehrlich gesagt. eigentlich überhaupt nicht zum Reiten geeignet ist, aber eben trotzdem geritten wird.
Ha, an sowas hab ich auch schon oft mein Herz verloren. Kroppzeug. :D Netter Begriff.
Also ich bin ja schon drauf und dran vorzuschlagen, dass wir das Forum umnennen in Kroppzeugreiten.de, klassisch ist hier ja eh keiner :roll: 8)
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Paula

Beitrag von Paula »

Es Ist ein žitat aus einem Buch da Ich viele seiner Buecher kenNe, weiss Ich anhand deines Kommntars das du es nicht verstanden hast.
Das Natuerliche Gleichgewicht muss da sein.Dann geht man weiter .Er warnt davor
Nur zwanglos so weiterzureiten.Also nie weiterzumachen .Nie Losgelassenheit zu erarbeiten
Und ňu lass Ich mích nicht mehr provozieren
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Paula hat geschrieben:da Ich viele seiner Buecher kenNe, weiss Ich anhand deines Kommntars das du es nicht verstanden hast.
:P :P
Übrigens hat Gawan im Support-Teil ein erstklassiges Posting geschrieben, was Du dringend mal lesen solltest.
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