Rücken- und Schenkelgänger
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Sascha schrieb:
"Es ist wirklich extrem, welche Nuancen die Stute zum wegrennen bringen, wenn man zu stark versucht den Motor zu forcieren. Übergänge zu üben ist bei der Stute gar nicht möglich, die versetzen sie eher in Panik und sie kommt extrem ins Rennen"
Nur zu meinem Verständnis: Wie kannst du bei einem Pferd,welches keine Übergänge akzeptiert,ein spezielles Vorderbein oder die Schulter ansprechen? Für mich hört sich das nach fehlender Bereitschaft an,hinten tendenziell Last aufzunehmen,wo soll denn da die "angesprochene" Schulter hin?
Für eine beginnende Geraderichtung und Ansprache auf diagonale Hilfengebung benötige ich doch eine gewisse Durchlässigkeit?
"Es ist wirklich extrem, welche Nuancen die Stute zum wegrennen bringen, wenn man zu stark versucht den Motor zu forcieren. Übergänge zu üben ist bei der Stute gar nicht möglich, die versetzen sie eher in Panik und sie kommt extrem ins Rennen"
Nur zu meinem Verständnis: Wie kannst du bei einem Pferd,welches keine Übergänge akzeptiert,ein spezielles Vorderbein oder die Schulter ansprechen? Für mich hört sich das nach fehlender Bereitschaft an,hinten tendenziell Last aufzunehmen,wo soll denn da die "angesprochene" Schulter hin?
Für eine beginnende Geraderichtung und Ansprache auf diagonale Hilfengebung benötige ich doch eine gewisse Durchlässigkeit?
Mmh, komischerweise Verstehe ich Sascha ohne Problem, weil meiner auch nur so zu packen war/ist. Da waren auch schon einige Leute dran, aber mit "vorwärts in die Hand" war eben nicht alles zu reißen. Ich denke in dem Fall auch, das muss man mal geritten sein 

Es grüßt Nadine
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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Habe ich mich auch gerade gefragt. Vorwärts meint doch nicht schneller, sondern aktiver. Im Hinterbein nämlich. Und das geht peu a peu durchaus, ohne dass ein Pferd aus der Balance fällt – weil es ja nicht schneller laufen soll.marquisa hat geschrieben:wie kommst du auf "verstärkt vorwärts"?
Ich hab davon geredet,das Pferd im Übergang fleißig zu halten.
Das gilt auch und besonders für die Rückführung in eine niedrigere Gangart.Im Hinterbein fleißig halten (das geht auch in einem niederigen Grundtempo),damit das Pferd eine Chance hat,unterzutreten und nicht nur durch die Hand vorne ausgebremst wird.
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„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
Nach der SdA unterwegs

nochmal für dich Kosmonova,ich bin davon ausgegangen,dass ich mich verständlich ausgedrückt habe:
Vorwärts ist nicht gleichbedeutend mit schnell und in die Hand meint nicht AUF die Hand oder GEGEN die Hand.
Die Hand hat die Funktion rahmengebend und federnd zu sein,nicht,das Pferd zu bremsen.
Vorwärts heißt nach vorne gerichtet,das ist genau diametral zur Rückwärtsreiterei zu sehen.Fleißig meint ein lebendiges Abfußen und kein Schleppen.
Vorwärts ist nicht gleichbedeutend mit schnell und in die Hand meint nicht AUF die Hand oder GEGEN die Hand.
Die Hand hat die Funktion rahmengebend und federnd zu sein,nicht,das Pferd zu bremsen.
Vorwärts heißt nach vorne gerichtet,das ist genau diametral zur Rückwärtsreiterei zu sehen.Fleißig meint ein lebendiges Abfußen und kein Schleppen.
Nee marquisa, natürlich kann man Übergänge reiten, auch relativ gute, wenn man sie entsprechend vorbereitet. Dann dienen sie natürlich auch der Gymnastizierung. Nur was nützt es, wenn ich alle paar Minuten mal einen Übergang reiten kann, weil häufigere Übergänge das Pferd zu sehr unter Druck setzen und es wieder anfängt zu rennen. Da sind Übergänge bei diesem Pferd eben einfach (noch) nicht das Mittel der Wahl und können höchstens begleitend auch eingesetzt werden. Das meinte ich, Übergänge, Übergänge, Übergänge, Übergänge ... funzt nicht, weil die Stute dann heiß wird, mal ein Übergang ist etwas ganz anderes. Eben alles seeeeehr dosiert, "ein Tanz auf Messers Schneide".
Innerhalb einer Gangart das Hinterbein ein wenig ranzuholen setzt sie dagegen viel weniger unter Druck. Sie richtet sich ein paar Tritte auf, darf dann wieder vor usw. Immer nur so viel, dass sie die Balance noch erhalten kann.
Daher die Idee, bei solchen Pferden das Tempo herauszunehmen und ja auch die Hinterhandaktivität nach vorne. Dann arbeite ich an der Tragkraft und dann darf und kann das Pferd auch wieder nach vorne gehen.
Innerhalb einer Gangart das Hinterbein ein wenig ranzuholen setzt sie dagegen viel weniger unter Druck. Sie richtet sich ein paar Tritte auf, darf dann wieder vor usw. Immer nur so viel, dass sie die Balance noch erhalten kann.
Japp, auch das ist des Pudels Kern, nur treffen sich hier eben auch Bereitschaft und Fähigkeit. Es mangelt auch an der Fähigkeit, sowohl physisch als auch vom Kopf her, da das ein Bewegungsablauf ist, der ihr ziemlich unbekannt ist.Für mich hört sich das nach fehlender Bereitschaft an,hinten tendenziell Last aufzunehmen
Ja, und ich weiß auch genau, was du meinst. Deswegen fragte ich dich, ob du solche Modelle schon in der Ausbildung hattest. Denn das Problem bei so vorderlastigen Pferden ist einfach, dass sie einen starken Tritt hinten, vorne nicht halten können und dann ins Rennen kommen, was wiederum dann eine Kettenreaktion auslöst, weil sie hinten noch mehr treten und vorne noch weiter fallen. Ich nenne das immer "eine Rolle vorwärts machen" wie Purzelbäume, die durch kräftigeres Abdrücken mit den Beinen immer schneller in der Folge kommen.wie kommst du auf "verstärkt vorwärts"?
Ich hab davon geredet,das Pferd im Übergang fleißig zu halten.
Das gilt auch und besonders für die Rückführung in eine niedrigere Gangart.Im Hinterbein fleißig halten (das geht auch in einem niederigen Grundtempo),damit das Pferd eine Chance hat,unterzutreten und nicht nur durch die Hand vorne ausgebremst wird.
Daher die Idee, bei solchen Pferden das Tempo herauszunehmen und ja auch die Hinterhandaktivität nach vorne. Dann arbeite ich an der Tragkraft und dann darf und kann das Pferd auch wieder nach vorne gehen.
"Wir wollen dafür Sorge tragen, dass wir das junge Pferd nicht verdrießen und ihm seine freundliche Anmut nicht verleiden. Denn diese gleicht dem Blütenduft, welcher niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist."
Antoine De La Pluvinel
Antoine De La Pluvinel
Ich habe ja das ultimative Kroppzeuch, einen Mini-Hengst mit sagenhaften 72 cm Stockmaß, der außer diversen Gebäudeschwierigkeiten auch noch die minishettytypischen Knieprobleme hat (er kann mechanisch das Knie einfach nicht so weit vorführen wie ein "normales" Pferd, sprich, nicht gut Richtung SP treten) und das ebenfalls minishettytypische Problem, dass er immer und überall rennen MUSS, um mit normal großen Pferden oder auch nur gehenden Menschen mithalten zu können, und von daher in allen GGA nur rasen kannte. Also hektischer, trippeliger und flacher KANN ein Pferd nicht laufen als der - selbst wenn man ihn mit einer guten Kamera filmte, bewegten sich die Beinchen so schnell, dass er aussah wie das achtbeinige Götterross Sleipnir persönlich (nur nicht so groß). Er ist auch recht aufbrausend im Temperament und blitzschnell in seinen Reaktionen und hat sich bei allem, was ich ausbildungsmäßig an ihn herangetragen habe, durch noch mehr Rennen entzogen. Ach so, ich arbeite den am Langzügel, was anderes geht ja schlecht. Ich habe ihn jetzt ein Jahr und habe dieses Jahr auch gebraucht, um ihn aus seiner "Raserei" zu holen und in einen Trabtakt zu bringen, den man halbwegs als solchen erkennen lassen kann. Den Durchbruch brachten übrigens Schlangenlinien mit ausgeprägten Bögen durch die "ganze Bahn" (was bei ihm ein halber Zirkel ist) im Endlosloop und in meditativer Oooommmmm-Stimmung. Seit etwa zwei Monaten fängt er an, innerlich und äußerlich loszulassen, die Bewegung durch den Körper zu lassen, sich einzutakten, sich biegen und stellen zu lassen und auch die Zügelhilfen ohne Widerstand anzunehmen. Und siehe da, es kommt auch so etwas wie Schwung zustande - der hat aber natürlich auch die Amplitude eines mittelgroßen Meerschweinchens. Aber trotzdem toll
Das mal so als Extremerfahrungsbericht von der Kroppzeuchfront.
(Das Bild ist vom letzten Jahr, da ging er eigentlich noch alles andere als gut)

Das mal so als Extremerfahrungsbericht von der Kroppzeuchfront.
(Das Bild ist vom letzten Jahr, da ging er eigentlich noch alles andere als gut)
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- März 2013 044 (600x450) (399x299).jpg (158.34 KiB) 8044 mal betrachtet
- Chaosqueen
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Ja, ich muss nur mal wieder jemanden finden, der uns filmt. Diesmal war ich schlau genug, am Anfang und zwischendurch zu dokumentieren. Im Moment ist aber unser Platz abgesoffen und für den Kleinen stellt ja eine Pfütze schon ein gewisses Ertrinkungsrisiko dar. Auch ein größerer Hufabdruck wird zum Abgrund, aus dem er sich regelrecht wieder rauskämpfen muss.
Auf jeden Fall macht mir die Arbeit mit ihm mehr Spaß als mit sämtlichen "richtigen" Pferden.
Auf jeden Fall macht mir die Arbeit mit ihm mehr Spaß als mit sämtlichen "richtigen" Pferden.
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- März 2013 035 (350x399).jpg (156.02 KiB) 8020 mal betrachtet
Rapunzel: Ich arbeite auch seit ca. 1 Jahr mit einem Shetty-Wallach (99cm). Ich finde die dressurmäßige Arbeit extrem schwierig. Dabei ist der Zwerg wahnsinnig clever und extrem anhänglich. Eigentlich benimmt er sich wie ein Hund. Ich kann ihn irgendwo abstellen und abrufen....eben wie ein Hund. Kunststückchen mag er total gerne. Leider hab ich nur wenig Zeit, so macht er nur kleine Fortschritte bei der Langzügelarbeit. Wenns Wetter passt, fahr ich mit ihm Kutsche. Das ist seine Welt. Schade, bin leider zu blöde um Fotos einzustellen. Hab nur welche auf FB.
Kann deiner ordentlich galoppieren? Zotti springt andauernd um, kann keinen Galopp halten...laut TA ist er aber in Ordnung. Ist das vielleicht ein Shetty-Problem?
Sorry für "Off Topic"
Kann deiner ordentlich galoppieren? Zotti springt andauernd um, kann keinen Galopp halten...laut TA ist er aber in Ordnung. Ist das vielleicht ein Shetty-Problem?
Sorry für "Off Topic"

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Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Rapunzel, mir fehlt ein Herzi-Smiley!
@Sascha, ich kann Dich gut verstehen, ich hatte mal ein Pony, das in etwa dem Exterieur-Typ entspricht, den Du beschreibst und habe aus dieser Erfahrung mitgenommen, dass man Teile der Arbeit man bei einem solchen Typ einfach anders gewichten muss, aber dennoch den grundsätzlichen Weg der deutschen Schule (oder "FN" oder "SdA") nicht verlassen muss - sofern man grundsätzlich nach dieser Schule reiten möchte und sich nicht eine andere Lehre aussucht. Jedenfalls hätte ich, was ich aus Deiner Beschreibung heraushöre, vermutlich auch einen ähnlichen Weg gewählt wie Du. Ich kann mich noch gut erinnern, dass bei ihm ein flottes Vorwärts ziemlich kontraproduktiv war. Im Gegensatz zu meinem großen Warmblüter, bei dem man man mit richtig flott vorwärts eigentlich fast alles heilen und verbessern kann; bei meinem 3/4-Blüter muss man damit eher vorsichtig umgehen, sonst explodiert's. Sind doch alle unterschiedlich.
Ich bin damals mit dem Pony auch eher Hufschlagfiguren (Zirkel, Schlangenlinien etc.) geritten, Schritt-Galopp-Übergänge waren noch hilfreich.

@Sascha, ich kann Dich gut verstehen, ich hatte mal ein Pony, das in etwa dem Exterieur-Typ entspricht, den Du beschreibst und habe aus dieser Erfahrung mitgenommen, dass man Teile der Arbeit man bei einem solchen Typ einfach anders gewichten muss, aber dennoch den grundsätzlichen Weg der deutschen Schule (oder "FN" oder "SdA") nicht verlassen muss - sofern man grundsätzlich nach dieser Schule reiten möchte und sich nicht eine andere Lehre aussucht. Jedenfalls hätte ich, was ich aus Deiner Beschreibung heraushöre, vermutlich auch einen ähnlichen Weg gewählt wie Du. Ich kann mich noch gut erinnern, dass bei ihm ein flottes Vorwärts ziemlich kontraproduktiv war. Im Gegensatz zu meinem großen Warmblüter, bei dem man man mit richtig flott vorwärts eigentlich fast alles heilen und verbessern kann; bei meinem 3/4-Blüter muss man damit eher vorsichtig umgehen, sonst explodiert's. Sind doch alle unterschiedlich.
