Pladoyer für die Besinnung auf die klassischen Prinzipien

Rund um die klassische Reitkunst

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Phanja

Beitrag von Phanja »

Öhm ja - kann ich bestätigen. Ich hab leider grade keine Zeit ins Detail zu gehen, aber der Großteil meiner Schüler, die zu mir kommen, bringt ähnliche Vorraussetzungen mit wie sie esge beschreibt. :wink:
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Heftig war gar nicht als "ungewöhnlich" gemeint sondern eben ja schon als "nicht ideal"-Aber real/alltäglich. :-)

Ich bringe ja meiner RL auch keine anderen Vorausetzungen und hab ein nicht ideales Reitpferd, gepaart mit berufstätige Mama und wenig Zeit/Geld. Wenn ich könnte würde ich auch gern dreimal die Woche unter Prof. Aufsicht reiten, aber nun denn...
Es grüßt Nadine

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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

esge hat geschrieben:Hm, heftig? Ich glaube, dass andere Trainer, die so wie ich im Freizeitbereich unterwegs sind und hauptsächlich an der Basis unterrichten, das als ganz normalen Querschnitt bezeichnen würden.
So ist es. Und genau das macht den Job so interessant und vielseitig. :D
grisu
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Beitrag von grisu »

esge hat geschrieben:Mir gefallen beide Vorgehensweisen, jeweils angemessen auf den Ausbildungsstand der jungen Pferde, gut. Vielleicht wäre es angebracht, beim ersten Jungpferd noch ein wenig vom Boden mit der Longierpeitsche mitzugehen, um die Vortreibenden Hilfen besser zu etablieren. Aber man hat nicht immer die richtigen Leute zur Hand.

Bislang hatten wir es von Jungpferden. Unbeschriebene Blätter, bei denen man bei 0 anfängt.
Ich möchte aber mal auf Korrekturpferde kommen. Schließlich interessiert einen immer das, womit man es selbst zu tun hat.

Beispiel 1: 13jähriger WB Wallach, schmal, schwacher Rücken, wenig Gang von Haus aus, eher ein Ausschussprodukt der deutschen Zucht, 10 Jahre trotz großer Bemühungen der BE, gescheiten Unterricht zu kriegen, grauenhaft geritten, so unbeweglich, dass er auf der Stallgasse nicht einmal herumtreten konnte, weil er physisch die Hinterbeine so nicht bewegen konnte. Halsbiegung rechts nicht möglich ohne Verdrehen des Genicks. Massiver Gurtzwang, Rückenschmerzen, Spat, sehr schreckhaft. Anlehnung in klassischer Form unbekannt, massiv entwickelter Unterhals, Oberlinie völlig verspannt. Bei 1,75 Stm Trittlänge im Trab ungefähr Welsh B (und keins von den wirklich guten...)

Beispiel 2: PRE, 8 Jahre, mentaler Stand eines 4jährigen, massiv auf den Schultern, völlig hinter der Senkrechten, hinterm Gebiss und hinterm Bein. Entweder zäh und "faul" oder wie ein Büffel auf der Hand davon rollend. Kaum in der Lage, geregelt zu galoppieren. Massive Blockaden im BWS und LWS-Bereich. Reiter fühlt sich rechts 5 cm tiefer gesetzt als links. Unerzogen, respektlos aber vom Grundcharakter sehr lieb. Longieren rechts herum und führen von rechts musste ihm erst noch erklärt werden, übertreten an der Hand anfangs unbekannt.

Beispiel 3: 4jähriger Halbblüter, schon als Jungpferd durch destruktives Verhalten auffällig, mit miesem Ruf 3jährig zum Einreiten geschickt worden, so auch behandelt , hatte grundsätzlich den Stinkefinger oben und war mit einem Nullblockaufnix-Jugendlichen vergleichbar. Hinter dem Zügel oder wild kopffschlagend gegen jede Kontaktaufnahme mit der Hand. Überhaupt nicht möglich, ihn in Spur zu reiten, fiel je nach Wunsch in den Zirkel hinein oder heraus, schwingt nicht, sondern prellt im Trab in einer Art Pseudoschwung hart durch die Gegend. Erstaunlich guter Galopp, wenn man wagemutig genug war, ihn zu galoppieren. Entspannt sich am besten im Galopp, kann aber auch interessante Dinge dabei veranstalten. Im Hals enorm biegsam, im Rumpf gar nicht. Jeder Ritt auf ihm ein Eiertanz.

So, nun kriegt ihr diese Pferde auch nicht in Vollberitt, nicht mit einer Spendermentalität, die euch sagt, ihr könnt so lange brauchen wie ihr mögt, sondern sollt diese Pferde einmal die Woche bereiten und einmal die Woche mit den Besitzern ,Freizeitreiter, Unterricht auf eben diesen Pferden machen.
Wie bringt ihr die hehren Ziele der klassischen Reitkunst mit dieser Wirklichkeit überein.

Die genannten Beispiele sind übrigens nur eine Auswahl aus vielen, vielen anderen. Gehörten grad zu meinem Vormittagsprogramm...
Das ist jetzt die Beschreibung des Status quo. Interessant als Zustandsbeschreibung der aktuellen Situation im Bereich der Reiterei ;)

Wichtig für ein Gespräch darüber: Beschreibst du hier den Startpunkt oder den Zustand heute? Falls die Beschreibungen dem aktuellen Zustand des Pferdes entsprechen: Wie gehst du jetzt vor?

Um den Aufwand in erträglichen Grenzen zu halten, erstmal nur eine Frage zu Pferd 1, interessant für mich wäre:

zu 1: Reitet ihr den? Das hört sich ja mehr nach einem behandlungsbedürftigen Pferd mit anschließendem Reha-Bedarf an. Was machst du mit Pferd und Besitzerin?
esge
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Beitrag von esge »

Das war jeweils der Status zu Beginn.

Bei Fall 1 ist das jetzt 3 Jahre her. Ja, ich habe ihn auch damals geritten, denn das, was das Pferd damals gebraucht hätte, wäre für die Besitzerin ein zu großer Schritt gewesen. Sie hat auch so eine 180 Grad Wendung machen müssen und sich wirklich toll drauf eingelassen. Aber das Pferd ganz aus der Arbeit zu nehmen wäre nicht gegangen. Das kommt ja eben noch dazu: Du musst auch die Besitzer da abholen, wo sie sind und mitnehmen auf die oft lange Reise.
In diesem Fall hat das wirklich gut geklappt. Leider Habe ich weder von damals noch von heute Videoaufzeichnungen. Damals war es einfach zu grauenhaft und heute? Ohne den Vergleich zu früher würde man immer noch die Hände überm Kopf zusammenschlagen.
Das wichtigste damals waren erst mal:
das Vorwärts ins Pferd kriegen
das wie festgeschraubt abgeklappte Genick zu öffnen
den Hals zum Fallenlassen zu bringen
die seitliche Beweglichkeit des Halses, vornehmlich nach rechts, allmählich zu steigern
dem Pferd überhaupt erst mal Lernen beizubringen - bis dato kannte er das nicht.

Es waren unzählige kleine und kleinste Schritte mit diesem Pferd. nebenbei wurden der Sattel zweimal geändert, Osteo und Physio waren mehrmals da, letztes Jahr wurde auch endlich die Haltung gehändert, so dass das Pferd jetzt erheblich mehr Freiheit genießt und dadurch viel ausgeglichener geworden ist. Im ersten Jahr war ich oft verzweifelt und dachte: Den packste nicht! Der Bub war nämlich auch mit seinen Schreckattacken nicht ganz ungefährlich.

Insgesamt habe ich immer darauf geschaut, die Bewegungsmöglichkeiten des Pferdes in alle Richtungen ganz allmählich zu vergrößern. Das Pferd war so stark eingeschränkt, das kann man sich kaum vorstellen. Bei ihm galt es, ihn unbedingt aus seiner festzementierten Fehlhaltung heraus zu holen - und da war es mir oft völlig egal, WIE er sich trug, wenn es nur anders war als das, was er 10 Jahre lang gemacht hat. Zu tief, zu hoch, zu verbogen - völlig egal. Nur bewegt und anders musste es sein. Auch in seinem Kopf musste erstmal Beweglichkeit geschaffen werden. Was war er erstaunt, als er damals für die ersten knotigen, hakeligen Schritte seitwärts einen Keks bekam! Hä???????? Wasndas?

Grad habe ich ihn geritten. Inzwischen kann er sich zur Hand dehnen in allen Gangarten. Lehrbuchmäßig sieht das immer noch nicht aus, aber im Rücken, im Hals, in der Hinterhand BEWEGT sich jetzt was! :P
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ist echt schade, dass man immer so blöd ist, am Anfang mal ein Video zu machen. Dabei wär das so lehrreich und auch toll als Bestätigung der eigenen Arbeit. Zumal es ja oft von unten nochmal anders aussieht, als es sich von oben anfühlt.

Übrigens muss ich mal sagen, dass die Diskussionen hier mich schon beim Reiten beeinflussen (positiv). Ich reite deutlich achtsamer und mit mehr Bildern und Anti-Bildern im Kopf. Finde ich gut.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Fein, esge ! :D
Da sagst du was, Rapunzel ! Ich ärgere mich auch sehr oft, keine ordentliche Dukumentation über die Entwicklung solcher Großprojekte zu haben... nachher sieht man nämlich überhaupt nicht mehr, was da an Arbeit drinsteckt und WIE schlimm das ausgangs war.
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Super esge!

Ich denke auch,solche Exemplare machen einen Großteil der Reitschüler/Pferdeschüler aus und dort wird man immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt.Klasse,wenn dann ein Lichtstreif am Horizont erscheint.
Leider wird die Korrektur dieser "Sonderfälle"in keinem Lehrbuch beschrieben.
geolina
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Beitrag von geolina »

hallo,

evtl. erholt sich maulfrei - und mit ihr alle anderen klassiker ;) - etwas von ihrem unklassischen schock ;), wenn sie erfährt, dass mir die forenschreiberei auch schon einige neue einblicke gegeben hat.

vds oder hds, das war ja früher gar kein thema für mich. auch für sich mal festzuschreiben, wie man auf jeden fall etwas nicht angehen will (z.b. zubbeln, rollen, usw.), da hat mir die forenschreiberei unendlich viel geholfen.

und ich bekam einen zugang zum reitenlernen, den ich vorher so nicht hatte.

da dachte ich immer nur, sitzen lerne ich durch ständiges aussitzen. und wenn es nicht vom himmel fällt, dann werd ich eben ewig nie zumindest ein wenig aussitzen lernen, weil ich eben zu doof und bewegungslegasthenisch bin.

jetzt weiss ich, doch doch, man kann mir helfen. (sogar mir - wenn auch nur immer stückchenweise und ein bissl *g*) und so kann sogar ich zu einem halbwegs akzeptablen reiten kommen.

hätte ich früher nicht für möglich gehalten. tatsächlich hatte ich mir schon überlegt mir für die reiterei t-shirts mit dem aufdruck: talentfrei zu kaufen *hust*.

leider ist über diese neue art reiten zu denken und zu lernen auch immer mehr die beziehung zu meiner rl in die brüche gegangen, die sich in den foren kritisiert sah, obwohl das nie so war. eigentlich nämlich eine gute, die aber leider sehr sehr viel talent von vorneherein mitbrachte und deswegen mit mir manchmal nicht so umgehen konnte, weil sie sich nicht vorstellen konnte, was man alles nicht können kann *lach*.

auch die haltung, ausrüstung wurde überdacht.

na maulfrei, ein wenig relaxter wieder im bezug auf uns unklassische reiter?

alex
irgendwann wird`s schon nach reiten aussehen - irgendwann ...
esge
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Beitrag von esge »

Auch ich reihe mich ein die Riege derer, denen die Foren schon viele Jahre beim weiterdenken helfen! Und auch jetzt aktuell und gerade diese Box beeinflusst mich auch wieder beim reiten. Beim Halbblüter habe ich heute mehrfach gedacht: Hand vor, Hand vor, nicht festhalten sondern feste nachtreiben! Einfach außen rum, wenn jedes Abwenden zu Kopfschlagen und BähpfuilassmichinRuhe führt. Die ersten 20 min wars schwierig (0 Grad, 4,5 Jahre jung, Boxenhaltung ergibt eine etwas problematische Gleichung mit mehreren Unbekannten) aber siehe da, danach trug es Früchte: Hand vor, Hand vor, Genick auf, vorwärts, vorwärts! Abschnauben, loslassen im Rücken und damit mehr Spurtreue und mehr Akzeptanz auf reiterliche Einwirkungen (Und dann ließ jemand direkt hinter der Halle zwei tobende, schnaubende Monster auf die Weide die abgingen wie Luzi und mein Halbblüter gleich mit, halleluja. Na, zum Glück ist das Kerlchen fix auf den Füßen und wir kriegten die Kurve. Entspannung ade) na ja, kaum nochmal 20 min geritten und schon liefs Halbblüterlein echt nett. :wink: Aber ja: ich glaube, ohne die Diskussion hier hätte ich mehr verlangt und weniger gekriegt.

Ja, man sollte ständig per Video dokumentieren. Aber wie gesagt: Am Anfang siehts oft so grauenhaft aus, da traue ich mich immer gar nicht, eine Kamera drauf zu halten.
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

esge hat geschrieben:Auch ich reihe mich ein die Riege derer, denen die Foren schon viele Jahre beim weiterdenken helfen! Und auch jetzt aktuell und gerade diese Box beeinflusst mich auch wieder beim reiten. Beim Halbblüter habe ich heute mehrfach gedacht: Hand vor, Hand vor, nicht festhalten sondern feste nachtreiben! Einfach außen rum, wenn jedes Abwenden zu Kopfschlagen und BähpfuilassmichinRuhe führt. Die ersten 20 min wars schwierig (0 Grad, 4,5 Jahre jung, Boxenhaltung ergibt eine etwas problematische Gleichung mit mehreren Unbekannten) aber siehe da, danach trug es Früchte: Hand vor, Hand vor, Genick auf, vorwärts, vorwärts! Abschnauben, loslassen im Rücken und damit mehr Spurtreue und mehr Akzeptanz auf reiterliche Einwirkungen (Und dann ließ jemand direkt hinter der Halle zwei tobende, schnaubende Monster auf die Weide die abgingen wie Luzi und mein Halbblüter gleich mit, halleluja. Na, zum Glück ist das Kerlchen fix auf den Füßen und wir kriegten die Kurve. Entspannung ade) na ja, kaum nochmal 20 min geritten und schon liefs Halbblüterlein echt nett. :wink: Aber ja: ich glaube, ohne die Diskussion hier hätte ich mehr verlangt und weniger gekriegt.

Ja, man sollte ständig per Video dokumentieren. Aber wie gesagt: Am Anfang siehts oft so grauenhaft aus, da traue ich mich immer gar nicht, eine Kamera drauf zu halten.
Ich verstehe den Satz, den von Neindorff gerne sagte : " Nimm erst die Zügel in die Hand, wenn du treiben kannst!" passend zu deiner Beschreibung, esge.
grisu
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Beitrag von grisu »

@ esge
Du bist echt tapfer.
Ich bin ganz ehrlich - ich mach so etwas nicht mehr oder nur noch mit Leuten, die ich wirklich mag und bei denen ich mir sicher bin, dass ich das "Leiden" von Pferd und Reiter durch meine Hilfe nicht einfach verlängere, sondern dass sie wirklich mitziehen und sich was ändert.

Am schlimmsten ist's, wenn man auf einem guten Weg ist, das Pferd langsam wieder Freude kriegt, die Sache dem Reiter aber zu anstrengend und anspruchsvoll wird und plötzlich wieder genauso geritten wird wie vorher :cry:

Abgesehen davon, bringt mir der Austausch hier auch viel. Genau wie bei Seminare, Fortbildungen, guten Büchern etc. gibt es immer wieder einen Hinweis oder eine Meinung, die einen weiterbringt.
esge
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Beitrag von esge »

Da kann ich mich nicht beschweren, Grisu. Meine Kunden sind in der Regel sehr treu und arbeiten tapfer an sich und ihren Pferden. Entweder bleiben sie schon nach den ersten zwei, drei probestunden nicht bei mir oder ich kriege sie nicht mehr los. hatten wir ja früher schon mal: Ich kann in das allgemeine Gejammer über unmotivierte, faule Reitschüler nicht einstimmen. Die BEs der genannten drei Fälle gehen alle super mit´. Rückfälligkeiten in altes Tun habe ich sehr, sehr selten. Klar, Ausnahmen gibt's immer aber die kann ich nach 10 Jahren echt an einer Hand abzählen.
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grisu
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Beitrag von grisu »

esge hat geschrieben:Da kann ich mich nicht beschweren, Grisu. Meine Kunden sind in der Regel sehr treu und arbeiten tapfer an sich und ihren Pferden. Entweder bleiben sie schon nach den ersten zwei, drei probestunden nicht bei mir oder ich kriege sie nicht mehr los. hatten wir ja früher schon mal: Ich kann in das allgemeine Gejammer über unmotivierte, faule Reitschüler nicht einstimmen. Die BEs der genannten drei Fälle gehen alle super mit´. Rückfälligkeiten in altes Tun habe ich sehr, sehr selten. Klar, Ausnahmen gibt's immer aber die kann ich nach 10 Jahren echt an einer Hand abzählen.
Das ist sicher auch eine Sache der Einstellung. Ich
kann mit bestimmten Dingen einfach nicht mehr umgehen.

Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass mir in Ermangelung eigener Pferde und des notwendigen Kleingelds immer für andere in Ställen gearbeitet und geritten bin seit ich zwölf war. Dabei habe ich superviel gelernt, aber hab auch ganz schön viel Mist gesehen. Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe inzwischen einfach sowas wie eine Allergie entwickelt.

Heute kann ich mir aussuchen, welche Pferde ich reite - und welche nicht, und auch wem ich Unterricht gebe - für mich ein nie gekannter Luxus, den ich weidlich ausnutze.
esge
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Beitrag von esge »

Das ist in der Tat ein Privileg.

Aber vielleicht sollte man das klassische Vorgehen für Pferde auch auf ihre Besitzer vielmehr anwenden: von hinten angemessen treiben aber dabei vorn Luft lassen. Vielleicht laufen auch Pferdebesitzer dann schneller in der Spur? :wink:
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