Als Zweck der Dressur steht ja eine möglichst weitgehende ganzkörperliche Gymnastizierung des Pferdes auf Basis seiner natürlichen Bewegungsentfaltung.
Damit ist das Ziel eigentlich „Das Pferd soll unter dem Reiter schöner und ausdrucksvoller werden“ (hatte marquisa irgendwo vor einiger Zeit angesprochen).
Es soll sich im Rahmen seiner körperlichen Möglichkeiten entwickeln und entfalten.
Dass auf diesem Weg Lektionen und geforderte Bewegungsqualität in einer Entwicklung sind und es auch gar nicht sinnvoll sein kann zu jeder Zeit formale Perfektion anzustreben, dürfte jeder (außer vielleicht Paula

Daher ist der Blick auf die Entwicklung eines Pferdes über einen gewissen Zeitraum doch eigentlich der Prüfstein für die klassische Ausbildung und nicht ein einzelnes Bild.
Gezeigt wurden hier solche Bilder der Entwicklung
- mit der Neindorff-Folge „Lösen bis Versammlung“ (im Rahmen von einer Reiteinheit)
- von esge in einem dieser Threads mit Jungpferde- und den Piaffefotos ihres Pferdes (über einige Jahre) und
- von marquisa mit Fotos der Bewegung (über einige Monate bis Jahre)
Nimmt man esges Pferd, so finde ich die Entwicklung der Piaffe interessant, viel interessanter aber ist das Resultat der gesamten Ausbildung, nämlich die schöne muskuläre Entwicklung und die im Ausdruck des Pferdes (die ja das Ziel auch der Piaffe war). Entspricht also (meiner Ansicht nach) voll der Forderung „Pferd soll unter dem Reiter schöner werden“
Nimmt man Marquisas Pferd(e), so sind hier genauso positive Entwicklungen zu sehen - auf dem Weg zum angestrebten Ziel eines sinnvoll gymnatizierten Pferdes, das sich entwickelt und schöner wird.
Ich habe leider selber keine solchen Bilder, aber Heinz Meyer hat solche Bilddokumentationen in seinem Buch „Reiten und Ausbilden“. Hier einer seiner Beiträge zur Zielerreichung im Kapitel „Prinzipien der Ausbildung“.
Zu sehen ist Christine Stücklbergers Granat in der Piaffe, einmal mit fünf und einmal mit elf Jahre.
Fünfjährig sieht man ein Pferd, das so aussieht als sei es in einem Hühnerstall großgeworden, aber mit einer grundsätzlich guten Versammlungsfähigkeit. Elfjährig sieht man einen selbstbewusstes sehr schön bemuskeltes Pferd voller Kraft und Körperbeherrschung.
Das ist für mich ein sehr schönes Beispiel für den Reiter, der das Pferd formt.