Zügelführung
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Hm, ist es denn generell falsch auch die Hände zum Reiten zu nutzen? Also ich mache relativ viel Schulterkontrolle über die Zügel, vorallem beim jungen Pferd, dass da noch einige Hilfe benötigt. Auch frage ich Halsdehnung und -rundung ganz gezielt über die Hände an. Im Laufe der Ausbildung (Geraderichtung, Versammlungsfähigkeit) wandern die Hände schließlich immer weiter zusammen, bewegen sich seltener vom Widerrist weg und münden schließlich in der Einhändigkeit.
"Wir wollen dafür Sorge tragen, dass wir das junge Pferd nicht verdrießen und ihm seine freundliche Anmut nicht verleiden. Denn diese gleicht dem Blütenduft, welcher niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist."
Antoine De La Pluvinel
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Guten Morgen,horsmän hat geschrieben:einhändig macht aber dann mit einem gebro. Trensengebiss wenig Sinn, bzw. einhändig macht nur Sinn, mit einem Pferd welches "fertig" ausgebildet ist
das kann ich aber gar nicht finden, im Gegenteil. Meinen Einrollkandidaten habe ich direkt nach dem Anreiten wochenlang einhändig geritten - auf stinknormale Wassertrense. Resultat: Er zog besser ans Gebiss, die ganze Anlehnung wurde stabiler. Das hat ja auch einen ganz anderen Hintergrund als das einhändig Reiten auf einem weit ausgebildeten Pferd.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
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Natürlich kann man mit Trense einhändig reiten. Man kann nur nicht mit blanker Kandare zweihändig reiten. Also kann man schon, ist aber Unsinn.
Und natürlich kann und soll man seine Hände sinnvoll zum Reiten nutzen. Trotzdem ist das einhändige Reiten eine super Kontrolle, um gelegentlich zu überprüfen, ob man NUR noch mit den Händen reitet oder doch auch seinen Körper benutzt. Darüber hinaus kann es aber tatsächlich Pferde sehr schön nach vorn ans Gebiss schicken. Trotzdem bin ich auch ein Verfechter von "Hände lieber sinnvoll benutzen" als sie ständig nur zu verteufeln.
Aber ich finde es schon immer einen Moment der Wahrheit, wenn ich mal einhändig reite...
Und natürlich kann und soll man seine Hände sinnvoll zum Reiten nutzen. Trotzdem ist das einhändige Reiten eine super Kontrolle, um gelegentlich zu überprüfen, ob man NUR noch mit den Händen reitet oder doch auch seinen Körper benutzt. Darüber hinaus kann es aber tatsächlich Pferde sehr schön nach vorn ans Gebiss schicken. Trotzdem bin ich auch ein Verfechter von "Hände lieber sinnvoll benutzen" als sie ständig nur zu verteufeln.
Aber ich finde es schon immer einen Moment der Wahrheit, wenn ich mal einhändig reite...
Loslassen hilft
Das geht mal eben in meine persönliche Sammlung der Untertreibungen ein – also die Sache mit dem Unsinn: Unser Herr Schimmel wurde runde sechs Jahre auf Kandare blank beidhändig geschrotet. Und auf Teneriffa MEINE ich geschrotet. Die Folge: Durch das ständige Ausweichen und Verwerfen hatte das Tier eine so massive Atlasblockade, dass es ungefähr ein halbes Jahr lang gedauert hat, bis der überhaupt mal wieder im Genick nachgeben und so was wie Stellung einnehmen konnte. Seitdem reagiere ich auf Leute, die beidhändig blank reiten, vergleichsweise intolerant.esge hat geschrieben:Natürlich kann man mit Trense einhändig reiten. Man kann nur nicht mit blanker Kandare zweihändig reiten. Also kann man schon, ist aber Unsinn.
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Da möchte ich jetzt energisch widersprechen, horsemänhorsmän hat geschrieben:einhändig macht aber dann mit einem gebro. Trensengebiss wenig Sinn, bzw. einhändig macht nur Sinn, mit einem Pferd welches "fertig" ausgebildet ist

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Das Erlernen der einhändigen Führung, und zwar auch und gerade mit einer jeweils wechselnden einen Hand, ist ein großartiges Mittel, um die Hand des Reiters zu schulen.
Dafür braucht es auch kein ausgebildetes Pferd, denn eine korrekt angeleitete einseitige Führung hat zunächst einmal überhaupt nicht das Ziel, einem Pferd eine Form zu vermitteln ( und hier ist die einhändige Führung auf Trense rein von deren Wirkungsweise eher ungünstig), sondern vermittelt vielmehr ein Gefühl für den Außenzügel und seine rahmende indirekte Wirkung. Damit in Folge ein Verständnis für die diagonale Hilfengebung.
Darüber hinaus kann eine es gute Grundschule dafür sein, dass der Reiter seine Hände später parallel zu führen versteht- was wiederum Voraussetzung für die Gestaltung der Form bei der zweihändig geführten Trense ist.
Dann bringt diese Führung dem Reiter den Drehsitz näher, so man die Zügel jeweils in der Aussenhand führen lässt ( was ich persönlich für am sinnvollsten empfinde). Und es eliminiert nachhaltig den Reflex am Innenzügel ziehen zu wollen und zwar sowohl beim Abwenden, als auch in den Verschiebungen.
Und der Reiter kann sich auf lediglich eine Hand konzentrieren und so man sie sinnvoller Weise häufig wechselt, sowohl alleine auf die linke, als auch alleine auf die rechte.
Nach meiner Erfahrung schult diese Führung darüber hinaus auch das Gefühl für Gewichtshilfen und deren Abstimmung im Gesamthilfenkomplex deutlich.
Wenn man mal gesehen, wie hier reihenweise bei vielen Schülern die Groschen nur so purzeln und wiegut man echte Handkoordinationslegasteniker auf diesem Weg abholen kann, möchte man auf dieses Lehrmittel nicht verzichten.
Siehe Cubanos letzten Beitrag : mit einer Schulung auf einhändig geführte Trense, wären auch auf blanke Kandare diese ganzen Fehler nicht entstanden.
Das hätte Cubanos Händchen - oder war es das böse Händchen anderer Reiter ?!?- dann nämlich besser "gewusst".

Zuletzt geändert von saltandpepper am Di, 25. Feb 2014 08:53, insgesamt 1-mal geändert.