Ähnliche Szenen sind häufig zu sehen: Da bringen die Vertreter namhafter Hersteller Sattel um Sattel aufs Pferd, ohne dass einer passt. Da wird jedes Jahr nicht nur der Sattel gewechselt, sondern auch der Sattler, weil der für das Pferd kein passendes Exemplar mehr anzubieten hat.
Und dass bringt mich zu meiner Frage: Früher gabs (bei der deutschen Kavallerie) einen Satteltyp in drei Größen und obwohl es beim Militär keine Maßanfertigung und individuelle Sattelanpassung gab, liefen die Pferde trotzdem. Heute wird jedes Sich-Verhalten, jedes Sich-Nicht-Biegen-Können (oder -Wollen) auf einen nicht passenden Sattel zurückgeführt. Irgendwann landet der mehr oder weniger verzweifelte Pferdebesitzer bei einem Sattel, der so viel kostet wie ein Gebrauchtwagen der Mittelklasse

Haben sich nun die Pferde so sehr verändert, dass es so unendlich schwierig geworden ist, einen passenden Sattel zu finden? Oder ist es ein gewachsenes Bewusstsein für die Problematik unpassender Sättel, möglicherweise "gefüttert" von der Industrie und ihren Vertretern? Oder verstehen die Sattler ihr Handwerk nicht mehr bzw. wollen Geld verdienen, weswegen wir jedes Jahr einen neuen, diesmal aber garantiert passenden Sattel verkauft bekommen?