Ach männoooo, nicht schon wieder...

...zum gefühlt 100. Mal (@amara, @Tanja):
Es geht mir nicht um ein NvdS/Genick am höchsten Punkt um jeden Preis - sondern darum, überhaupt mal ganz bewusst auf diese beiden Prinzipien zu achten (von denen mindestens eine, meistens beide heutzutage im Dressursport STÄNDIG DAUERHAFT missachtet werden, auf sämtlichen Videos zu sehen)
- dass es noch 1000 andere Aspekte beim Reiten gibt, dessen bin ich mir bewusst - aber diese Grundprinzipien zu missachten ist für mich so, als würde man bei einem fragilen Kartenhaus eine tragende Wand herausziehen
- ich bin völlig d'accord, dass eine Einhaltung dieser Prinzipien nicht immer funktioniert (auch bei meinem Arab nicht, der ab und zu auch mal kurz abtaucht), aber diese Prinzipien komplett in Frage zu stellen und bewusst hdS/ Genick nicht am höchsten Punkt zu reiten finde ich pferdeunfreundlich und unklassisch.
Ein Pferd auf Kandare hdS mit anstehenden Zügeln und mit tiefer Genickeinstellung zu reiten empfinde ich als eine Art Fesselung - das Pferd kommt aus dieser Position nicht heraus, um sich nach oben herauszuheben, denn hierzu fehlen einfach ein paar Zentimeter Zügel - jeder Versuch würde sofort an der Kandare scheitern.
Ein loser Kandarenzügel mit einem Pferd, das die Nase vor der Senkrechten tragen darf, würde dem Pferd hingegen deutlich mehr Freiraum bezüglich der Kopf-Hals-Position zugestehen.
Bei diesem Video
http://www.youtube.com/watch?v=d8-kfGJvusw von Helen Langehagenberg mit Damon Hill finden viele das Paar ganz toll. Ich finde sie auch beeindruckend: Ich sehe ein Pferd mit unglaublich tollem Bewegungspotenzial und scheinbar Gummi unter den Hufen, die Beinmechanik ist wirklich (ernst gemeint) sehr imposant und die Lektionen werden nahezu perfekt nacheinander ohne Fehler abgespult.
Was ich aber auch sehe ist eine komplett feste/starre Kopf-Hals-Position, Genick zu tief, Nase häufig hdS und ein Pferd unter nach meinem Geschmack (zu) viel Spannung.
Die Passage (2:25-2:32) gefällt mir z.B. gar nicht, trotz mächtiger Beinaktion: Die Beine "zucken" nach oben, insbesondere die Hinterbeine, und verharren einen Moment in der Luft. Der Rücken sieht dabei ganz und gar nicht losgelassen aus. Eine solche Passage wirkt auf mich wie ein gewaltiger Kraftakt und ist mir deutlich zu weit weg vom natürlichen Bewegungsfluss des Pferdes.
Bis auf den Schritt am längeren Zügel, bei dem ich das Pferd als locker (auch im Rücken locker schwingend) werte, ist mir der Grundspannungstenor permanent zu hoch. Kaum wird der Zügel angenommen, nimmt das Pferd die gewohnte Position - leicht hdS und Genick etwas zu tief - ein und der Schritt wird passig.
Es gibt noch wirklich viele andere Dinge, die mir auffallen - aber es macht m.M. nach keinen Sinn, sie an dieser Stelle aufzuführen.
Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters...
...und hier im Forum sehen wir nun einmal - wie überall sonst auch - z.T. sehr unterschiedlich.
@amara: Ich hoffe Mutter und Kind geht es gut!

Zum Glück ist so ein Forum ja nur ein kleiner Nebenschauplatz, das echte Leben ist viel wichtiger!!
Habe mich auch tw. innerlich ähnlich aufgeregt wie du, habe das aber abgestellt - das ist nur überflüssige Energieverschwendung...
