Pladoyer für die Besinnung auf die klassischen Prinzipien
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- dornröschen
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Danke Grisu, ich hatte eigentlich gehofft, dass es differenziert rüberkommt. Die Theorie ist ja schließlich nicht auf meinem Mist gewachsen.grisu hat geschrieben: Zumal Dornröschen sich große Mühe gegeben hat, das ziemlich differenziert darzustellen.
Als ich das erste mal davon hörte, hatte ich die gleichen Einwände wie Einige hier. Dann stieß ich im Laufe meines Reiterlebens immer mal wieder darauf, sowohl im Gespräch mit erfahrenen Ausbildern als auch in der Praxis. Und ich dachte mir genau das hier
Ich hab's mir halt einfach im Hinterkopf behalten. Und wie man sieht, bin ich nicht die Einzige, die mal was davon gehört hatgrisu hat geschrieben:Vielleicht ist diese Theorie ja eine Antwort darauf, warum sich manche Pferde mit RH tatsächlich wohler fühlen? ... "Stimmt, wenn ich beim Sport etwas motorisch Anspruchsvolles mache, beiße ich oft die Zähne zusammen - woran liegt das?" Oder mal drüber nachdenken, dass Sport- und Reitlehrer empfehlen, die Zunge ganz leicht gegen das Gaumendach zu legen, um im ganzen Körper losgelassen zu sein. Vielleicht hilft das RH ja tatsächlich manchen Pferden eine solche entspannte Stellung zu halten? Oder darüber, dass Generationen von guten Reitern und Pferdekennern (korrekt verschnallte) Reithalfter benutzten.

cajujo hat geschrieben: Der NR soll zur Entspannung des Unterkiefers beitragen, der sich hierauf entlasten kann
Ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd.
Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch.
(Stanislaw Jerzy Lec )
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nun ja.... so richtig überzeugt mich das ehrlich gesagt alles nicht. Zumal ich beim Reiten kein "im Reithalfter abgelegten Unterkiefer" haben möchte, sondern ein aktiv kauendes Pferd, das seine Kaumuskulatur genauso einsetzt wie alle übrige Muskulatur: Anspannend, abspannend im Wechsel. Das nennt man dann Losgelassenheit. Hm.
Ehe jemand fragt: Mein Pferd trägt einen Nasenriemen der nach Lehrbuch verschnallt ist - vor allem allerdings, weil ich seinen Kopf damit hübscher finde...
Ehe jemand fragt: Mein Pferd trägt einen Nasenriemen der nach Lehrbuch verschnallt ist - vor allem allerdings, weil ich seinen Kopf damit hübscher finde...
Loslassen hilft
cajujo: Ich wollte mit dem Bild verdeutlichen, dass bei Hengsten oft oben auf dem "eigentlichen" Hals noch ein Kamm drauf ist, der aus Fett besteht und auch dann über das Genick hinausragt, wenn dieses der höchste Punkt ist und dann den Eindruck eines falschen Knicks erweckt. Das sieht man auf dem Foto ganz gut. Nicht mehr und nicht weniger.
Kosmonova, was an deinem luschtigen Witz fehlt ist die Erkenntnis, dass du vermutlich eher selten ein Gebiss im Mund hast, an dem Zügel hängen und ein Reiter, der von dir eine konstante Anlehnung möchte. DANN plötzlich müsstest du dich nämlich doch recht viel Kraft aufwenden, um deinen Unterkiefer da zu halten, wo er hingehört, und wärst vielleicht gar nicht mal so undankbar für ein helfendes Riemchen. Auch wenn die Anlehnung leicht ist.
Ich halte es da wie bei vielen Dingen und probiere bei verschiedenen Pferden verschiedenes aus, und dann nehme ich das, was am besten funktioniert. Bei meinem Höngscht ist das ein hannoversches Reithalfter, da er den schon erwähnten Druck der Backeninnenseiten gegen die Zähne beim englischen RH nicht ausstehen kann. Dass hannoversche ist bei ihm so locker, dass ich da ohne Anstrengung meine ganze Hand drunterschieben kann - trotzdem geht er damit weitaus zufriedener als ohne Reithalfter.
Kosmonova, was an deinem luschtigen Witz fehlt ist die Erkenntnis, dass du vermutlich eher selten ein Gebiss im Mund hast, an dem Zügel hängen und ein Reiter, der von dir eine konstante Anlehnung möchte. DANN plötzlich müsstest du dich nämlich doch recht viel Kraft aufwenden, um deinen Unterkiefer da zu halten, wo er hingehört, und wärst vielleicht gar nicht mal so undankbar für ein helfendes Riemchen. Auch wenn die Anlehnung leicht ist.
Ich halte es da wie bei vielen Dingen und probiere bei verschiedenen Pferden verschiedenes aus, und dann nehme ich das, was am besten funktioniert. Bei meinem Höngscht ist das ein hannoversches Reithalfter, da er den schon erwähnten Druck der Backeninnenseiten gegen die Zähne beim englischen RH nicht ausstehen kann. Dass hannoversche ist bei ihm so locker, dass ich da ohne Anstrengung meine ganze Hand drunterschieben kann - trotzdem geht er damit weitaus zufriedener als ohne Reithalfter.
- dornröschen
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Das darf sie ja auch sein. Ich kann nicht sehen, dass ich hier irgendwo geschrieben hätte, dass man an diese Theorie glauben müsste. Wie gesagt, ich hab's nicht mit Dogmen und Missionaren.Kosmonova hat geschrieben:Diese Theorie ist für mich genauso fragwürdig, wie die "Kraft auf Nasenrücken umleit"-Theorie oder der berüchtigte "Nussknacker-Effekt".
Und, ich zitiere mich gern selbst
"Kann" nicht "muß". Mir hat es geholfen, sich darüber Gedanken zu machen, warum sich manche Pferde mit RH eindeutig wohler fühlen als ohne. Ob die Theorie die Antwort ist, kann ich nicht sagen, ich für meinen Teil empfinde sie aber wert genug, wenigstens darüber nachzudenken.Dornröschen hat geschrieben:...das mit dem Ablegen des UK ist nur ein ganz kleiner Aspekt, den man aber beachten kann...
Außer ein paar sarkastischen Kommentaren kommt von Dir ja leider nichts Konstruktives, warum Du die Theorie für fragwürdig hältst....
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Moins, ne so ganz und gar ein Gerücht ist diese These nicht. Übrigens ebenso wenig wie der Nussknackereffekt. Beides ist bereits untersucht worden. Zitat: Wird die Trense ohne Nasenriemen verwendet (Abb. 17a), begrenzt die Kaumuskulatur die Entfernung des Oberkiefers zum Unterkiefer. Zügel und Gebiss halten den Unterkiefer in seiner Lage fest. Die Kraft fließt über Zügel–Gebiss–Unterkiefer–Kaumuskulatur–Schädel. In Abb. 17besge hat geschrieben:Noch abenteuerlicher in Sachen Nasenriemen finde ich das sich hartnäckig haltende Gerücht, dass ein kombiniertes Reithalfter sogar Zügelzug vom Gebiss auf den Nasenrücken umleiten soll
wird gezeigt, wie der Nasenriemen den Oberkiefer in die Bewegung oder Stellung des Unterkiefers mitnimmt. Versucht der Unterkiefer dem Zug am Gebiss nachzugeben und auszuweichen, stützt er sich an das hintere Kinnstück des Nasenbandes. Der Kraftfluss geht teilweise über Zügel–Gebiss–Unterkiefer–Kinnriemen–Nasenstück–Schädel. Die Kaumuskeln
werden entlastet. Ein Teil der Zügelkraft wird auf den Nasenrücken übertragen. Der direkte Kraftfluss von den Kaumuskeln zum Hirnschädel wird so vermieden“.
Quelle: http://friederike-uhlig.de/bakarbeit_uhlig.pdf. Die Studie, die H. Preuschoff gemacht hat, wird öfter zitiert – die Sache mit dem Nasenriemen und seinem Einfluss auf die Wirkung der Trense ist nebst den zitierten Abbildungen auf S. 26 zu finden, der Nussknackereffekt, der unter Forschern offenbar umstritten ist, aber eben auch kein reines Gerücht, auf den Seite 23 unten.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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- dornröschen
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Da könnte man dann auch wieder diskutieren, ob man wirklich ein kauendes Pferd haben will, sprich ein Pferd was die Kaumuskulatur wechselseitig anspannt und somit den UK gegen den OK seitlich verschiebt, oder ein Pferd, was auf dem Gebiss lutscht, also nur ganz minimale Bewegungen (Öffnen/Schließen, seitwärts) ausführt. Bei ersterem stelle ich mir die Frage, wie differenziert ich mit den Zügeln einwirken kann, wenn das Pferd durch die Kaubewegung ständig den UK gegen den OK verschiebt?esge hat geschrieben: ... sondern ein aktiv kauendes Pferd, das seine Kaumuskulatur genauso einsetzt wie alle übrige Muskulatur: Anspannend, abspannend im Wechsel...
Wahrscheinlich liegt die Wahrheit, wie so oft, irgendwo in der Mitte bzw. im persönlichen Geschmack eines Jeden.
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Aus den gleichen Gründen wie sie auch Gawan angemerkt inkl. Link und dem Hinweis auf physikalische Gesetze (die außer der Schwerkraft auch noch existieren). Rund um das Thema gibt es neben Gawans Link auch noch den von F. Uhlig... (Wo eben herauskommt, dass es maximal bei losen Zügel zu Gaumenberührung kommt.)dornröschen hat geschrieben:Außer ein paar sarkastischen Kommentaren kommt von Dir ja leider nichts Konstruktives, warum Du die Theorie für fragwürdig hältst....
Wenn wir alle nur Opfer der Schwerkraft wären und deswegen verspannt sind...das ist wirklich zu eindimensional begründet. Ich fand es nur deswegen so auffällig, weil dies ja im Rahmen eines Studiums gelehrt wurde. Wahrscheinlich würde sich ein reiner Physiker darüber auch nur wundern, was Pferdeleute für Begründungen entwickeln.
Ich glaube gern, dass sich Pferde auch mit korrekt verschallten RH wohl fühlen - ich will es auch nicht verteufeln!! - aber die meisten Begründungen Dafür wirken halbgar. Glücklicherweise haben sich schon einige Menschen ab Themabezogenen Studien probiert, die hier mal zur Beweisführungen erwähnt habe

Entschuldige, ich spreche fließend sarkastisch und das ist Null personenbezogen.
Zurück zum Thema.
Zuletzt geändert von Kosmonova am Fr, 07. Mär 2014 15:24, insgesamt 2-mal geändert.
Es grüßt Nadine
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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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NOchmal: Kosmonova, was an deinem luschtigen Witz fehlt ist die Erkenntnis, dass du vermutlich eher selten ein Gebiss im Mund hast, an dem Zügel hängen und ein Reiter, der von dir eine konstante Anlehnung möchte. DANN plötzlich müsstest du dich nämlich doch recht viel Kraft aufwenden, um deinen Unterkiefer da zu halten, wo er hingehört, und wärst vielleicht gar nicht mal so undankbar für ein helfendes Riemchen. Auch wenn die Anlehnung leicht ist.
Mmh. Wenn du es so sagst. Kein Wunder wenn selbst leichte Anlehnung im Kilogramm-Bereich ist. Nun denn...diese Diskussion gab es aber nun auch schon 1000mal, also lassen wir das lieber.
Es grüßt Nadine
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Das ist auch immer so ein Argument, worüber ich schmunzeln muss: WENN mein Pferd nämlich wirklich korrekt von hinten über den Rücken an die Hand tritt, dann kommt da vorn auch Gewicht an, auch wenn ich keineswegs ziehe. Wobei das wieviel an Gewicht nicht zuletzt abhängig ist vom Ausbildungsstand des Pferdes. Um genau zu sein: Habe ich vorn rein gar nichts in der Hand, kann ich davon ausgehen, dass irgendwo unterwegs der Kreislauf von der HH zum Maul unterbrochen ist.Kosmonova hat geschrieben:Mmh. Wenn du es so sagst. Kein Wunder wenn selbst leichte Anlehnung im Kilogramm-Bereich ist.
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Wird auch in FUs Studie erwähnt, glaube ich. Bei Paraden steigt der Wert natürlich, auch bei den Westernleuten. Leute, dass hatten wir doch schonmal. Diese Studie mit der Federwaage? Erinnert ihr euch?
Ergänzung: http://www.klassikreiten.de/viewtopic.p ... c32fd3dc19
Ergänzung: http://www.klassikreiten.de/viewtopic.p ... c32fd3dc19
Es grüßt Nadine
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Bin ich "Leute"? Wenn ja, ich verstehe dein Posting nicht. Sollte das Zustimmung, Sarkasmus oder eine Unterstellung sein?
Auch bei einer sehr leichten Anlehnung wird das schnell ganz schön anstrengend, kannst du ja mal an dir selbst testen. Auch wenn ich natürlich bestimmt die einzige bin, die ganz gelegentlich mal mit einen winzigen Häuchlein mehr als dem Zügelgewicht reitet.
Auch bei einer sehr leichten Anlehnung wird das schnell ganz schön anstrengend, kannst du ja mal an dir selbst testen. Auch wenn ich natürlich bestimmt die einzige bin, die ganz gelegentlich mal mit einen winzigen Häuchlein mehr als dem Zügelgewicht reitet.