
Ansonsten sollte man eine korrekte Kalkulation machen und sich nicht dem Wunschdenken bzw. den örtlichen Preisen hingeben, die oftmals nämlich einfach nicht betriebswirtschaftlich berechnet werden.
- Investitionen
- ggf. Miete / Pacht / Kreditabzahlung
- Grundsteuer usw.
- Strom / Wasser / Abwasser / Mistentsorgung
- Kosten für Einstreu / Rauhfutter / Kraftfutter
- Arbeitsleistung
- usw.
Der Punkt "Arbietsleistung" ist der, den die meisten Pensionsstallbetreiber nicht ehrlich berechnen. Morgens eine Stunde füttern, eine Stunde misten, abäppeln, ggf. Wasser fahren, Zäune kontrollieren, Sichtkontrolle der Pferde usw. Abends das ganze nochmal. Da kommt eine beachtliche Zahl an Wochenstunden zusammen. Ich kann jeden SB verstehen, der sich z.B. "Sonderleistungen" auch extra bezahlen lässt, wie z.B. Decke anziehen, rausbringen, Medizin ins Futter geben etc.
Letztendlich regelt es sich aber über Angebot und Nachfrage. Wenn Du Deinen Stall für 350 € inserierst und keinen Einstaller findest, dann ist es für Eure Region zu teuer. Oder Dein Angebot ist so gut, dass die Plätze dafür weggehen wie warme Semmeln.
Bei uns sind zwischen 150 und 250 € ein üblicher Preis. Im Nachbarort haben wir jetzt einen Aktivlaufstall, auch mit Boxenhaltung, Luxusstall, alles neu gebaut und vom Feinsten, Halle und Reitplatz mit Ebbe-Flut-System usw. - kostet 400 €. Tolle Haltung, aber übersteigt ganz klar meine Schmerzgrenze. Meine Pferde werden definitiv nicht teurer wohnen als ich selber. Aber das ist eben die Sache, die jeder für sich entscheiden muss, wo ist die Schmerzgrenze.
Wir haben einen kleinen Laufstall, kleine Reithalle, Reitplatz, Paddocks und Weiden und ich zahle pro Pferd 190 €. Das ist absolut im Rahmen und entspricht einem guten Preis-Leistungsverhältnis.
Aber wie gesagt: Angebot und Nachfrage...