Und man kann definitiv Pferde zu Leistungen /Anstrengungen "hinjubeln".
Und dabei bekommt man selber auch noch gute Laune


Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Aber ist dann nicht eher die Frage, wie man die Sache so kleinschrittig bekommt, dass man an diesem "Problem" arbeiten kann, aber es eben nicht gleich quietscht? Um bei dem Beispiel mit dem Spagat zu bleiben - man könnte die Hanteln weglassen und statt direkt am Spagat zu arbeiten, würde man erstmal die richtigen Sehnen, Bänder und Muskeln mit anderen Übungen dehnen / trainieren.esge hat geschrieben:Hm.
Ich behaupte, dass mein Pferd ein echter Border Collie ist. Also der personifizierte Will to please, gepaart mit hoher Bewegungsenergie und genügend Intelligenz, um menschliche Fremdsprache zu verstehen.
Trotzdem, ganz ehrlich? Wenn es um die Sorte Versammlung geht, die richtig quietscht - bei der HH-Winkelung meines Pferde quietscht es recht früh - drängelt sich nicht einmal er, sondern sucht vielmehr höfliche und durchaus kreative Fluchtwege, die man kaum als Arbeitsverweigerung bezeichnen kann, die ihn aber dennoch davor retten, sich hinten zusammen zu falten und Last aufzunehmen.
Nur, sind wir ehrlich: Wer von UNS geht freiwillig in diesen Grenzbereich und definiere "freiwillig".
Wenn ich an das denke, was ich da von meinem Pferd verlange, wäre das ebenso, als würde ich mir vornehmen durch Training zu erreichen, von meiner momentanen 45jährigen Steifheit mit 2 x 5 kg Hanteln langsam und kontrolliert in einen Spagat gleiten zu wollen. Autsch. Mich motiviert sehr wenig, dieses Ziel auch nur ins Auge zu fassen. Für die Gesunderhaltung brauche ich das nicht und einen anderen Anreiz sehe ich nicht. Ebenso dürfte es meinem Pferd gehen UND kann das nicht einmal theoretisieren.
das sollte nur ein Beispiel dafür sein, wie das Pferd sein (durch die Arbeit mit dem Mensch gestiegenes) neues Selbstbewusstsein auch in die Herde mit überträgt (da das auch angesprochen wurde), kein Beispiel natürlich für freiwillige harte Arbeit.Es geht mir nicht um Dinge wie z.B. das Klettern auf ein Podest, ... Denn das ist für ein Pferd nullinger anstrengend.
? Beispielsweise aufgrund intrinsischer Motivation, weil ihnen etwas Spaß macht, sie sich beschäftigen wollen (wie die oben irgendwo beschriebene Aktion mit Schubkarre unterm Zaun rausziehen und Griffe abpfriemeln) oder sie wissen dass was Tolles rauskommt, es sich lohnt, z.B. den Zaun zu zerlegen um an das leckere Gras der Nachbarn zu kommen... usw. Oder extrinsisch motiviert durch Leckerlis und Lob. Das wars aber dann (fast!) schon. Freiwillig würden die sich nicht so anstrengen, wie man es für eine sinnvolle Gymnastizierung braucht, da bin ich der gleichen Meinung wie ihr. Für ein schnödes "brav" oder ein Gutzerl zwischen die Lippen wird es sich diese Schinderei und harte Anstrengung nicht freiwillig antun. Oder Mogelversionen anbieten wie Cubano schreibtPferde aus eigenem Antrieb anstrengen
" Ich denke spätenstens bei der Piaffe trenne sich die Richtungen. Und viele, die bis dahin auf liebe DutzideideiArt gymnastiziert haben, wenden sich spätestens dann dem Zwiebeln (gern bei einem guten Ausbilder) zu, weil oft nur so die korrekte Haltung erreicht wird. Lösung? Das Gezwieble akzeptieren mit viel Bravs dazwischen, einer korrekteren Ausführung der Piaffe bei schwindender emotionaler Ausstrahlung und Begeisterung?? Oder brav weiterklickern, ein strahlendes, begeistertes Pferdchen erhalten, das aber über das bloße Beinchenhebegetripple nie hinauskommt?? Ich lebe ja immer noch mit dem Ideal einer Verknüpfung. ich finde schon dass man die Pferde auch für sehr anstrengende Sachen motivieren kann. Sie mögen primär faul und bequemlichkeitsorientiert sein, aber sie genießen die Zuwendung, die Bestätigung, lassen sich anstecken von der Zufriedenheit/Freude ihrer Menschen. Man kann sie fast süchtig machen danach. Anerkennung ist nicht nur etwas was Menschen lieben. Pferde auch. Außerdem bekommen sie durch die Gymnastizierung mit der Zeit ein besseres Körpergefühl, ein besseres Selbstbewusstsein, ich glaube dass das auch mit eine Rolle spielt.dass es nicht auf der Stelle tippelt, sondern wirklich piaffiert, mit Engagement von Rücken und Hanke und dergleichen mehr…
Deshalb geht man davon aus, dass Tiere auch eine Art Selbstsicherheit empfinden, wenn sie sich einer Aufgabe gewachsen fühlen..
das sehe ich auch so.Ich denke, man nennt das Fremdbestätigung und ich bin der Überzeugung, dass Pferde diese empfinden können. Und damit ist es ein Motivationsfaktor. Wer fühlt sich nicht toll, wenn er eine schwierige Aufgabe lösen kann und dafür Anerkennung erntet?...
Moins,padruga hat geschrieben:Freiwillig würden die sich nicht so anstrengen, wie man es für eine sinnvolle Gymnastizierung braucht, da bin ich der gleichen Meinung wie ihr.
..... Und viele, die bis dahin auf liebe DutzideideiArt gymnastiziert haben, wenden sich spätestens dann dem Zwiebeln (gern bei einem guten Ausbilder) zu, weil oft nur so die korrekte Haltung erreicht wird. Lösung? Das Gezwieble akzeptieren mit viel Bravs dazwischen, einer korrekteren Ausführung der Piaffe bei schwindender emotionaler Ausstrahlung und Begeisterung??
Nur so am Rande: Ein Pferd, das seine Fluchtfähigkeit nie trainiert, sondern nur rumsteht und frisst, bis es kugelrund ist, wird im Zweifelsfall nicht schnell genug sein ... Wolfsrudel wählen sich z.B. mit Vorliebe Tiere aus, die sich "ungesund" bewegen. Ein Pferd, das in seinem Bewegungsablauf zeigt, dass es topfit ist, hat bessere Chancen, nicht attackiert zu werden.Cubano hat geschrieben:Zum einen, weil ein Pferd rein genetisch darauf eingestellt ist, mit den Energien hauszuhalten, weil es im Zweifelsfall sonst nicht mehr schneller ist als der Säbelzahntiger.
Grins: Glaube ich auch. Vielleicht ist das nicht ganz klar geworden, deshalb noch mal: Es geht mir keineswegs darum, dass man Pferde nicht motivieren kann, an ihre Leistungsgrenzen zu gehen. Klar kann man das, ich nenne das ausbilden.Max1404 hat geschrieben:
@Phanja + Cubano: ich glaube, ihr redet aneinander vorbei.
Yep. Und es fängt in meinen Augen auch kein Pferd von sich aus unter dem Reiter an, wirklich klassisch-korrekt zu piaffieren. Was sie tun, wenn sie entsprechend konditioniert sind: sie heben die Hufe in etwas, was aussieht wie eine Piaffe. Übrigens: Ich habe null Problem damit, wenn jemand damit völlig zufrieden ist. Was ich halt schwierig finde: Wenn mir jemand das dann als korrekte Piaffe verkaufen will. In dem Punkt, warum sich Pferde freiwillig anstrengen, bin ich voll und ganz der Meinung von Padruga: „ Beispielsweise aufgrund intrinsischer Motivation, weil ihnen etwas Spaß macht, sie sich beschäftigen wollen (wie die oben irgendwo beschriebene Aktion mit Schubkarre unterm Zaun rausziehen und Griffe abpfriemeln) oder sie wissen dass was Tolles rauskommt, es sich lohnt, z.B. den Zaun zu zerlegen um an das leckere Gras der Nachbarn zu kommen... usw. Oder extrinsisch motiviert durch Leckerlis und Lob. Das wars aber dann (fast!) schon.Phanja hat geschrieben:Okay Cubano - was verstehst du unter "von sich aus".
Natürlich fängt kein Pferd in klassischer, korrekter Weise von sich aus an auf der Weide zu piaffieren.