
Ich hatte gestern eine Probestunde bei Alexandra Keller
Vielen vielen herzlichen Dank an Finchen für die Vermittlung! Ich glaube, ich habe meine Reitlehrerin für die Zukunft gefunden!
Alex hat eine begnadete Ruhe bewiesen, wir haben anfangs ganz viele Übungen erst einmal im Schritt ausgetestet. Gerade die Problematik mit dem Biegen auf der rechten Seite hat sie sich genau angesehen. Am Ende der Stunde war das biegen rechts kein Problem mehr! Speedy kaute zufrieden, bog sich total locker, war ganz leicht ander Hand - und alles ohne Zwang und ziehen und boxen. Sie hat mich um Hütchen reiten lassen, immer in Schlangenlinien, Volten etc. und ich durfte das Pferd nur mit der Bewegung der Hüfte, der richtigen Bewegung der Schultern (was mir am schwersten fiel!!

) und mit dem äußeren Schenkel (mit leichter Unterstützung des inneren Schenkels) wenden! Wenn überhaupt, durfte die innere Hand nur ganz kurz minimal vibrieren - aber auch nur der kleine Finger und der Ringfinger. Speedy reagierte nach kurzer Überlegung erstaunlich gut! Für den Anfang durfte ich schon mal, wenn er versuchte, nach innen zu driften, kurz die Gerte an der Schulter anlehnen (nur anlehnen, nicht klopfen). Es funktionierte. Da das Pferd leicht überbaut ist und auch keine soo dolle Rückenlinie hat, meinte sie wohl, daß er immer wieder versuchen wird, auf die Vorhand zu kommen und nicht optimal unter zu treten. Aber da arbeiten wir jetzt auch dran. Meine "Fahrleinen"-Zügel hab ich immer weiter verkürzen können, damit das Vibrieren der Finger auch dort ankommt, wo es ankommen soll. Speedy durfte sich immer wieder nach VA strecken, aber er durfte dabei nicht schluffig werden und sollte kurz danach auch direkt wieder zurück in die Arbeitshaltung kommen. Ich hab das gar nicht immer so gemerkt, wenn er sich wieder nach unten weglümmelte, weil er sich halt nicht auf die Hand legt dabei, aber es ging sofort der Schwung verloren. Sie hat das sofort gesehen. Auch mein Sitz wurde permanent korrigiert. Ich sitze wohl deutlich nach rechts und ziehe dann das linke Knie hoch. Das wird harte Arbeit, bis das korrigiert ist.
Einen Sperr-Riemen und auch einen Nasenriemen brauche ich nicht, meint sie. Er würde ja gar nicht sperren, also ginge es ohne. Und die Taktfehler, die er gerne zeigt, wenn ich ihn rechts stelle, waren innerhalb kürzester Zeit verschwunden. Das sei meine starke rechte Hand gewesen, meint Alex.
Ich weiß gar nicht mehr, was wir noch alles gemacht haben, ach ja, ich müsste mich deutlich mehr aufrichten, weil ich nach vorne kippe, dann würde sich das Pferd von sich aus mehr aufrichten, was er auch prompt tat! Sie fragte noch, wie ich denn von dem Pferd Körperspannung und volle Leistung verlangen könne, wenn ich meinen eigenen Körper nicht unter Kontrolle hätte und zusammengesackt auf dem Pferd sitzen würde. Nun, klingt logisch
Meinen Sattel hat sie auch direkt kontrolliert und mir geraten, ihn ein kleines bisschen weiten zu lassen. Wäre nicht viel. Wenn ich nicht im Sattel sitze, liegt der Sattel perfekt, aber wenn ich reite, ist er oben ein kleines bisschen knapp (der Sattel war im Winter angepasst worden). Also muss ich da auch noch dran.
Leider fährt Alex jetzt in Urlaub aber ab Anfang Oktober versuche ich, daß sie einmal die Woche zu mir kommt.
Ich bin jetzt Feuer und Flamme!!
Ach ja, eine Aussage von ihr hatte ich anfangs nicht verstanden, aber jetzt hoffe ich, daß sie mir in Fleisch und Blut übergeht. Sie sagte: lass Deine Hände mal kurz atmen.

ich begriff nicht, was sie von mir wollte. Dann sagte sie: mach mal jetzt gar nichts, lass die Hand einfach passiv und fühle, was bei dem Pferd im Maul passiert. Du musst nicht ständig etwas mit den Händen machen. Wenn er gut läuft, dann lass ihn doch in Ruhe und fühle, ob sich etwas verändert. Seufz. Der Weg wird lang und mühsam - ich kann es kaum abwarten
