Ich finde dein Video sehr interessant,danke s&p! Und v.a. natürlich, wie es jetzt weiter geht! Eine Arbeit, die sich sicher wenige machen, das Pferd so deutlich neu zu "starten". Aber ich bin mir sicher, die lohnt sich. Und dann finde ich es auch gut zu wissen, dass du als erfahrene Ausbilderin auch mal zweifelst und es eben auch eine ordentliche Portion Mut erfordert so einen Weg zu gehen.
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
Seunig
Na also, da ist doch deutliche Veränderung zu erkennen! Prima! Was die Kritiker hoffentlich ruhig stellt, denn es ist ja offensichtlich, dass du nicht wochenlang dein Pferd in Giraffenhaltung zu reiten wünschst!
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
im Prinzip liegt doch der Unterschied in der Ausgangsposition der Hals-Kopf-Haltung hier:
Zug nach vorne, next step: Genick runden vs. "durchs Genick", next step: nach vorne ans Gebiss treiben
Unterschied in der jeweiligen Problematik durch den Körper schwingen/Hinterbein:
"auseinandergefallen" vs. "auf den Kopf" (nicht falsch verstehen, damit meine ich natürlich nix in Richtung gerollt!)
Vorteil durchs Genick: Ich habe eine zunächst augenscheinlich stabilere/kontrolliertere Haltung und kann das Pferd in dieser besser formen.
Vorteil offenes Genick und Zug nach vorne: in dem Moment, in dem das Runden des Genicks dazu kommt, habe ich eine reelle Verbindung und der Rücken ist da.
Ich versuche mal (ganz stümperhaft aus dem heraus, was ich bisher laienhaft erfühlen durfte/konnte) das an Hand dieser Entwicklung in den Videos zu erklären aus meiner individuellen Wahrnehmung:
Man sieht auch auf dem zweiten Video, dass Fiona im Genick noch sehr frei läuft, ich finde, man sieht aber zwischendurch schon in den Momenten,
in denen sie sich an die Hand herandehnt, dass sie dann "da" ist mit der Oberlinie und dem Hinterbein (natürlich erstmal nur in einzelnen Tritten)- und DARAUS kann dann der Schwung entwickelt werden, weil sie genau dann durch den ganzen Körper geht. Warum? weil das Nackenband gespannt ist und den Widerrist hoch zieht, der Rücken schwingen und das Hinterbein reell untertreten kann.
Das Pferd muss nun nicht mehr erst "vorne ran" getrieben werden, es ist schon "da".
Der Vorteil ist, die Probleme von hinterm Zügel, auf dem Zügel etc sind umgangen.
Es bestet in den Momenten, in denen das Pferd dann da ist, eine feine reelle Verbindung und ein Schwingen durchs ganze Pferd, man fühlt quasi, wie der Schwung aus der Hinterhand durch den Rücken bis in die Hand fließt.
Hört sich doof/oberlehrerhaft an, aber: man muss es gefühlt haben und sieht sofort die Momente. Dieser Fluss (ich weiß nicht, wie ich das Gefühl anders beschreiben soll) und die Dynamik die entsteht (nun kann ich ja auch die Bewegung beginnend forcieren) sind ein bedeutender Unterschied im "Anfühlen" als Ausgansposition für die weitere Ausbildung.
DAs hast du wunderbar erklärt, Edelstein! Und vor allem, dass man es erfühlen muss, trifft den Nagel auf den Kopf! Ein bisschen durfte ich das ja jetzt auch und sehe alle Vorteile (wenn auch mit Unterbrechungen und Hürden, mir wird immer wieder klar: Reiten ist so schwer -für micH.).
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
Seunig
Edelstein, vielen Dank für die gut strukturierte Erklärung dazu. Ja, man muss es erfühlen. Deswegen geht mir bei all der Fühlerei manchmal die Stuktur flöten.
S&P, es ist ganz toll das so mit verfolgen zu können. Unbedingt weiter so.Büdddeee!
Motte hat geschrieben:Weshalb hast du das Halfter überhaupt drauf?
Hab ich doch geschrieben. weil ich hin und her führe und das nicht an der Trense tue. die hab ich über der Schulter, zieh sie am Platz drüber am Ende wieder ab und Laufe wieder heim- bis die Maus so rittig ist,dass ich mich mit ihr, obendrauf durch den ganzen Ort wage....
Außerdem ist das Halfter prima !
S&P: Ich mag Dein Gereite und Deine Stute! Auch hast Du mit dem "Reset" einen tollen Begriff gefunden. Bei und läuft auch nicht rund ums Jahr alles tippitoppiklasse, sondern es gibt Auf und Abs.
Leider habe ich kein gutes, topaktuelles Video, sondern nur eins von vor 2 Monaten von meinem Traber und mir und es ist schon wieder überholt, aber vielleicht kann sich noch der ein oder andere erinnern, wie unser Gereite letztes Jahr, als ich hier das letzte Mal postete aussah und sieht eine (wenn auch klitzekleine) Verbeserung..
Insbesondere die Bereitschaft das Gebiss zu akzeptieren und in einer passablen Reitpferdehaltung zu gehen, meine ich hier.
Auch hat sich mein Sitz stabilisiert.
Dieses neue Video von Angelique auf Gran Soberano gefällt mir jetzt sehr viel besser. Hier sind viele Momente zu sehen, wo das Pferd sich den Zügel nimmt - und bekommt. Bei diesem Video sage ich: Schöne Arbeit mit einem vierjährigen Pferd.