Gerade heute wieder geschehen -und so kam es mir in den Sinn, anhand eines Praxisbeispieles einen Austausch/eine Diskussion zu solchen Leitsätzen anzustoßen.
Das Forum ist in letzter Zeit doch etwas ruhig bis tot und vielleicht kann so wieder ein wenig frischer Wind Einzug halten.
Meine Idee wäre, zu jedem Leitsatz, der einen beschäftigt/ zu dem man Erkenntnisse zu haben glaubt, als einzelnes Thema zu eröffnen.
Aus gegebenem Anlass starte ich hiermit mal den Versuch mit dem Leitsatz :
"Das Genick ist der Schlüssel zur Hinterhand"
Bisher habe ich diesen Leitsatz lediglich auf die Biegung des / die Nachgiebigkeit im Genick /-s bezogen.
In der Form, als dass die Hankenbeugung proportional zur Aktivierung der unteren Muskelkette beginnend in der Nachgiebigkeit des Genicks erfolgt/ erfolgen kann.
Heute habe ich bei der intensivierten Arbeit an einer sauberen Lateralflexion /Stellung + Biegung eines Berittpferdes, einen ganz großen Aha-Effekt im Hinblick auf die Lastaufnahme der Hinterhand erlebt.
Nicht wundern, wenn es zwischendurch erweitert wird, ich speichere zwischendurch immer mal durch Absendern...
Das Pferd ist ein Friese bringt - wie viele Friesen - Exterieur-bedingt das Problem mit, den Hals rund, lang und korrekt gestellt und das Pferd sauber durch die gesamte Länge gebogen zu halten und dabei die Hinterbeine angeschlossen und gleichmäßig unter den Schwerpunkt zu bekommen. Marke : "Aal".
Das Pferd ist LINKS hohl, hat aber ein kleines Problem mit dem rechten Knie, so dass die natürliche Schiefe sich nicht ganz typisch zeigt.
Langer Rede kurzer Sinn :
Das Pferd sauber rechts gerade zu biegen und zu stellen und dabei sauber lang-vorne zu behalten, ist ziemlich kniffelig.
Daher habe ich zunächst die Lateralflexion rechts in die Dehnung und Länge gearbeitet, im Stehen und im Schritt, dann auch im Trab- auch versaler Bewegungsrichtung ( also auch Rechtsbiegung/-Stellung auf Linksvolten/ -Bögen) .
Danach habe ich dieses Lösen im Renvers links intensiviert und im Renvers und SH links in Übergängen stabilisiert und ebenfalls hierin die Dehnung in die Flexion hinzugenommen.
Und dann kam es zu besagtem " Aha-Erlebnis" :
Das Pferd versammelte sich, ich hatte plötzlich beide Hinterbeine bestens unter mir und in der Tragkraft, die Schultern richteten sich superoptimal gerade.
Die folgende Aufforderung zu halben Tritten von mir, wurde daraus, sofort und mit verblüffend guter Qualität umgesetzt.
Nun rumohrt es in meinem Kopf, ob der Leitsatz nicht wesentlich tiefgreifender gemeint ist und ob damit nicht eine viel weitreichendere Aussage getroffen wurde.....

Vielleicht möchten einige ihre Gedanken/ Erfahrungen zu diesem Thema beitragen...

Achtung habe soeben eine Fehler korrigiert : der beschriebene Friese ist natürlich links hohl-gebogen