Der Fall Christine W. - das macht sprachlos
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ich persönlich finde das urteil viel zu milde.
das Gute an diesem fall ist, dass das thema in die öffentlichkeit rückt, auch in die nichtreitende öffentlichkeit
(wenn ich gleich zum stall fahre, hab ich vielleicht gelegenheit einer angstvollen udn brutalen bereiterin zuzusehen - je mehr solcher christine w. - fälle betrachtet werden, desto größer sind die chancen, dass mein gemotze diesbezüglich gehör findet!!!!)
nur meine meinung.
das Gute an diesem fall ist, dass das thema in die öffentlichkeit rückt, auch in die nichtreitende öffentlichkeit
(wenn ich gleich zum stall fahre, hab ich vielleicht gelegenheit einer angstvollen udn brutalen bereiterin zuzusehen - je mehr solcher christine w. - fälle betrachtet werden, desto größer sind die chancen, dass mein gemotze diesbezüglich gehör findet!!!!)
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- Finchen
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Einsicht zeigte Wels trotz ihrer Strafen nicht: "Natürlich habe ich eine strenge Hand, aber manche selbstbewussten Pferde brauchen das, damit sie den Reiter als Alphatier akzeptieren", sagte Wels damals. Und: "Wer das Tierquälerei nennt, der versteht nichts von Hochleistungssport."
Wenn diese Aussage korrekt oder zumindest sehr inhaltsgleich zitiert ist, dann hat diese Person viel zu spät und leider nicht von Zeugen, sondern von einem ihrer Opfer, die gerechte Behandlung bekommen. Selbstjustiz muss meiner Meinung nach in solchen Fällen wie im gezeigten Video mit ausgebundenem Pferd im Galopp auf Voltengröße longiert und traktiert den mitdenkenden Zweibeinern als sog. Zivilcourage bis zu einem gewissen Maß erlaubt sein!
Wenn diese Aussage korrekt oder zumindest sehr inhaltsgleich zitiert ist, dann hat diese Person viel zu spät und leider nicht von Zeugen, sondern von einem ihrer Opfer, die gerechte Behandlung bekommen. Selbstjustiz muss meiner Meinung nach in solchen Fällen wie im gezeigten Video mit ausgebundenem Pferd im Galopp auf Voltengröße longiert und traktiert den mitdenkenden Zweibeinern als sog. Zivilcourage bis zu einem gewissen Maß erlaubt sein!
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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Ich finde diesen shitstorm im www eklig.
Ja, das war falsch und verachtenswert, wie sie mit den Tieren umgegangen ist. Aber da ist nun ein Mensch tot. Diese Aussagen wie "verdient", "geschieht recht", etc. finde ich überzogen und anmaßend, auch gegenüber den Angehörigen, die nun um einen geliebten Menschen trauern. Man sollte mal überlegen, wie es einem geht, wenn man im www so etwas über einen Familienangehörigen lesen muß. Nein, der Tod macht den Fehler nicht besser und rechtfertigt auch kein Verzeihen. Aber darauf rumtrampeln macht es auch nicht besser.

Ja, das war falsch und verachtenswert, wie sie mit den Tieren umgegangen ist. Aber da ist nun ein Mensch tot. Diese Aussagen wie "verdient", "geschieht recht", etc. finde ich überzogen und anmaßend, auch gegenüber den Angehörigen, die nun um einen geliebten Menschen trauern. Man sollte mal überlegen, wie es einem geht, wenn man im www so etwas über einen Familienangehörigen lesen muß. Nein, der Tod macht den Fehler nicht besser und rechtfertigt auch kein Verzeihen. Aber darauf rumtrampeln macht es auch nicht besser.

lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Da sagst du was Wahres, Tanja !-Tanja- hat geschrieben:Ich finde diesen shitstorm im www eklig.
Ja, das war falsch und verachtenswert, wie sie mit den Tieren umgegangen ist. Aber da ist nun ein Mensch tot. Diese Aussagen wie "verdient", "geschieht recht", etc. finde ich überzogen und anmaßend, auch gegenüber den Angehörigen, die nun um einen geliebten Menschen trauern. Man sollte mal überlegen, wie es einem geht, wenn man im www so etwas über einen Familienangehörigen lesen muß. Nein, der Tod macht den Fehler nicht besser und rechtfertigt auch kein Verzeihen. Aber darauf rumtrampeln macht es auch nicht besser.
Wenn Tieren als Lebewesen mehr Rechtssprechung zur Verfügung stehen würde, wäre die Dame jetzt vermutlich nicht tot und die öffentliche Reaktion eine andere.
So muss man sagen, dass es keine Handhabung gab, ihrem Treiben im privaten Rahmen ein Ende zu setzen.
Das eines "ihrer Pferde" nun indirekt getan hat, was gute Rechtssprechung im Vorfeld hätte Regeln müssen, ist eher trauriger symbolischer Natur und zeigt, dass unsere hochentwickelte Gesellschaft eben doch nicht in der Lage ist, der Verantwortung gegenüber mitlebewesen ausreichend nachzukommen.
Auf die Mühlen der (warum auch immer) Unterstützer solcher Methoden wird eigentlich nur Wasser gegossen - mit diesem Unfall, der Pferde nun "noch gefährlicher" macht - auch wenn ich mich diversen Gedanken an "Karma" nicht erwehren kann, so sehe ich das Resultat für viele andere Pferde bei anderen Ausbildern oder privat Leuten solcher "Art".
In vielen anderen Bereichen mit Tieren passieren jeden Tag auch grausame Dinge, solange Mitwisser schweigen und Nutznießer Geld verdienen, wird es dabei bleiben ...
So muss man sagen, dass es keine Handhabung gab, ihrem Treiben im privaten Rahmen ein Ende zu setzen.
Das eines "ihrer Pferde" nun indirekt getan hat, was gute Rechtssprechung im Vorfeld hätte Regeln müssen, ist eher trauriger symbolischer Natur und zeigt, dass unsere hochentwickelte Gesellschaft eben doch nicht in der Lage ist, der Verantwortung gegenüber mitlebewesen ausreichend nachzukommen.
Auf die Mühlen der (warum auch immer) Unterstützer solcher Methoden wird eigentlich nur Wasser gegossen - mit diesem Unfall, der Pferde nun "noch gefährlicher" macht - auch wenn ich mich diversen Gedanken an "Karma" nicht erwehren kann, so sehe ich das Resultat für viele andere Pferde bei anderen Ausbildern oder privat Leuten solcher "Art".
In vielen anderen Bereichen mit Tieren passieren jeden Tag auch grausame Dinge, solange Mitwisser schweigen und Nutznießer Geld verdienen, wird es dabei bleiben ...
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Da stimme ich absolut zu!le_bai hat geschrieben:In vielen anderen Bereichen mit Tieren passieren jeden Tag auch grausame Dinge, solange Mitwisser schweigen und Nutznießer Geld verdienen, wird es dabei bleiben ...
Ich staune nur darüber, dass eben doch wohl sehr viele Menschen dazu was gesagt oder initiiert haben, ohne Wirkung. Wie jemand Pferde zur Ausbildung bekommen kann, wenn ihm ein Tierhalteverbot wegen des Verhaltens den Ausbildungspferden gegenüber auferlegt wurde - schleierhaft, mir ist es absolut ein Rätsel.

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DAS finde ich das Heftige an der Sache! Wie kann es sein, dass Leute ihre Pferde bei so jemandem in Ausbildung geben? Wie kann es sein, dass es Stallbetreiber gibt, die sie aufnehmen? Was ist bloß los mit den Menschen?Finchen hat geschrieben:Wie jemand Pferde zur Ausbildung bekommen kann, wenn ihm ein Tierhalteverbot wegen des Verhaltens den Ausbildungspferden gegenüber auferlegt wurde - schleierhaft, mir ist es absolut ein Rätsel.
Man fragt sich ja bei dem ein oder anderen Ausbilder, wie es sein kann dass er so "ausbilden" kann und Pferdebesitzer (aus Unwissen?) ihre meist sehr wertvollen Tiere dort hin geben. Aber bei dieser Frau war nun wirklich für jeden Pferdeleihen eindeutig erkennbar (merkt man ja auch an den Reaktionen im www von jedermann), dass das nichts mit Pferdeausbildung zu tun haben kann, sondern rohe Gewalt ist.
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Als ich meine Ausbildung zum Pferdewirt gemacht habe, waren viele dieser "Ausbildungsmethoden" Standard. Ich habe mehr als einmal bei einer dauerrossigen Stute die Fiberglass-Stückchen aus der Kruppe gezogen, weil die Gerte zerbrochen war. Man wollte ihr die Hormonstörung herausprügeln... Eine andere Stute stand tagelang ausgebunden im Stall, weil sie im Genick nicht nachgeben wollte. Das ging so lange, bis ihr das Blut aus dem Maul lief. 2 verschiedene Ställe - die gleichen grausamen Methoden. Das ist jetzt über 25 Jahre her. Alle haben es gesehen, gesagt hat niemand etwas. Berittpferde waren dennoch immer da. Die "Gäule" müssten gehorchen... Hab die Ausbildung dann nach 2 Jahren geschmissen. In der Berufsschule wurde ständig von solchen Dingen erzählt. Ich dachte, es hätte sich etwas geändert, aber in manchen Ställen ist das Brechen von Pferden wohl noch immer nicht vorbei



Danke Tanja, so sehe ich das auch. Ich war teilweise wirklich entsetzt über den Hass und die Häme, die mit diesem Todesfall einherging. Und nein, dafür habe ich überhaupt kein Verständnis. Das erinnert mich teilweise schon sehr an die radikalen Tierrechtler, die zu Mord und Totschlag am ganz normalen Landwirt von nebenan aufrufen, weil sie Tiere vorgeblich lieben und Menschen verachten.-Tanja- hat geschrieben:Ich finde diesen shitstorm im www eklig.
Ja, das war falsch und verachtenswert, wie sie mit den Tieren umgegangen ist. Aber da ist nun ein Mensch tot. Diese Aussagen wie "verdient", "geschieht recht", etc. finde ich überzogen und anmaßend, auch gegenüber den Angehörigen, die nun um einen geliebten Menschen trauern. Man sollte mal überlegen, wie es einem geht, wenn man im www so etwas über einen Familienangehörigen lesen muß. Nein, der Tod macht den Fehler nicht besser und rechtfertigt auch kein Verzeihen. Aber darauf rumtrampeln macht es auch nicht besser.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
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Puh, ich höre das erste Mal von C.W. und bin entsetzt, dass so etwas heutzutage in aller Öffentlichkeit noch möglich ist. Die Dame hatte doch immerhin auch Kundenpferde in Betreuung.
Mir zeigt der Fall den Abgrund, der sich vor einigen (vielen?) Beritt-, Sport- und Verkaufspferden auftut. Erst kürzlich bin ich auf ein Video gestoßen, dass ein Berittpferd meiner Stallbesitzer zeigt (ist extern seit mehr als 2 Jahren in Beritt). Was man da sieht? Einen ganggewaltigen Warmblüter in Rollkurmanier geritten - als Verkaufsvideo! So weit sind wir hier schon.
Schade, dass das Tier sich selbst helfen musste (was passiert nun eigentlich mit ihm? Gilt es nun als Problempferd und muss zu einem Psychologen?) und es außer den Menschen, die sie mal mit versteckter Kamera gefilmt haben (Hut ab vor soviel Chuzpe) und der Tierärztin, die Anzeige erstattet hatte (Respekt, Frau Doktor) sonst wohl niemand eingegriffen hat.
Vermutlich liegt das daran, dass der engagierte Klassikreiter in diesen Sportställen eher nicht ein und ausgeht und in der Sportreiterszene vieles der Leistung untergeordnet wird?
Ein Mensch ist tot, ja, aber was für einer? Ich kann nicht wirklich etwas empfinden, denke, es geht vielen so.
Mir zeigt der Fall den Abgrund, der sich vor einigen (vielen?) Beritt-, Sport- und Verkaufspferden auftut. Erst kürzlich bin ich auf ein Video gestoßen, dass ein Berittpferd meiner Stallbesitzer zeigt (ist extern seit mehr als 2 Jahren in Beritt). Was man da sieht? Einen ganggewaltigen Warmblüter in Rollkurmanier geritten - als Verkaufsvideo! So weit sind wir hier schon.
Schade, dass das Tier sich selbst helfen musste (was passiert nun eigentlich mit ihm? Gilt es nun als Problempferd und muss zu einem Psychologen?) und es außer den Menschen, die sie mal mit versteckter Kamera gefilmt haben (Hut ab vor soviel Chuzpe) und der Tierärztin, die Anzeige erstattet hatte (Respekt, Frau Doktor) sonst wohl niemand eingegriffen hat.
Vermutlich liegt das daran, dass der engagierte Klassikreiter in diesen Sportställen eher nicht ein und ausgeht und in der Sportreiterszene vieles der Leistung untergeordnet wird?
Ein Mensch ist tot, ja, aber was für einer? Ich kann nicht wirklich etwas empfinden, denke, es geht vielen so.