Wieder mehr vorwaerts, Stute verhaelt sich zunehmend

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sille112
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Wieder mehr vorwaerts, Stute verhaelt sich zunehmend

Beitrag von sille112 »

Hallo Ihr Lieben!

Bei uns läufts grad nicht mehr so gut, und ich bin irgentwie noch nicht schlüssig wie ich weiter machen soll.
Zu uns: Ich mitlerweile seit 30 Jahren im Sattel und mein Stütchen jetzt 9 Westfale aber kleines Modell von 1,57m und kurzem Rücken und im 5. Monat tragend von einem für Warmblüter gekörten PRE. ( 1. Fohlen)

Wir sind beim Anreiten nach einer völligen Sackgasse nach FN, bei Phillipe Karl gelandet und haben mit einer Trainerin und auch mal mit ihm selbst in recht kurzer Zeit sehr viel erreicht. Nach ca zwei Jahren ging sie alle Seitengänge, in allen Gangarten, Kontergalopp, und Pirouetten waren kein Problem, dann ging schleichend immer weniger, sie hatte kaum noch Vorwärtsdrang, trabte von sich aus eher nur versammelt statt im Arbeitstempo und bot ( und bietet) in jeder Situation einen Seitengang oder ähnliches an, stellt sich ins Travers und läßt sich kaum mehr vorwärts schicken, versammelt sich sozusagen zu tode.....
Leg lessons schieb ich immer wieder ein, geht meist auch dann kurz....im Trab....

Im Galopp sieht die Sache dann so aus dass sie sich immer weiter versammelt, wenn man vorwärts will, geht der Kopf hoch, manchmal bleibt sie dann einfach stehen, wenn ich energisch werde und die Gerte einsetze entläd sich das ganze nach oben, so dass ich dann schön buckelnd im Schneckentempo weitergaloppiere........
Man hat seit dem sie die Seitengänge perfekt beherrscht ständig das Gefühl auf ner Schlange zu sitzen, denn sie ist so furchtbar beweglich.

Ich habe das Gefühl, dass das Hochholen in die Aufrichtung durch Demi Arrets die besonders im Galopp immer ihr Problem war, das ganze forciert hat. Ich bin nach wie vor Fan der Legerete kann aber nicht alles eins zu eins für mein Pferd übernehemen....
Dazu kommt, dass seit dem sie tragend ist sie weniger arbeitsfreudig ist was mich jetzt vor eine blöde Entscheidung stellt.

Sofern sie es mitmacht plane ich eigentlich schon noch sie bis Anfang nächsten Jahres zu reiten, macht es Sinn das Problem nochmal intensivst anzugehen?
Oder warte ich bis nach dem Fohlen und gebe ihr einen ganz neuen Start...

Selbstverständlich habe wir alles checken lassen, vom Sattel an über Tierarzt, chiropraktisch das ganze Programm.....

Grundsätzlich ist sie schon ein engagiertes und durchtrainiertes Pferd , hab sie im April just vor Fun die Stutenleistungspfüfung vom Verband mitgehen lassen da hat sie den 3. platz belegt mit einer Rittigkeitsnote von 8,0 und Fremdreiter 8.5!!


Vielleicht habt ihr noch Tipps und Anregungen für mich, auch über Trainerkontakte hier im Raum Paderborn/ Höxter / Bielefeld freue ich mich.

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von sille112 am So, 13. Sep 2015 19:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Nicht über den doofen Titel wundern. Ich habe einfach das genommen, was mir am schnellsten eingefallen ist.

@sille112: bitte über den Edit-Butten deinen Text noch einmal aufrufen und den Titel ohne Umlaute eingeben.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
esge
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Beitrag von esge »

Hallo Sille,
per Net ist es natürlich schwer, was zu sagen und zu raten. ich würde die Madame vermutlich jetzt erst mal wegstellen und ein bisschen vergessen lassen, ihr Fohlen kriegen und entwöhnen lassen und dann neu starten. Nicht in deiner Nachbarschaft aber auch keine Weltreise ist Christiane Horstmann in der Nähe von Osnabrück. ich bin sicher, sie könnte dir aus der Misere helfen, da sie sowohl die EdL hervorragend kennt als auch alle Blicke über den Tellerrand, die dir aus der Misere helfen können.

Soweit das per Ferndiagnose aus deinem Schreiben für mich hervorgeht glaube ich nicht einmal, dass es allzu schwer wird, deine Maus wieder auf den rechten Weg (im Sinne von vorwärts und gerade an die Hand) zu bringen. Ist nicht sooo untypisch, was dir passiert ist und lässt sich reparieren. :wink:
Loslassen hilft
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Hallo,

ich kenne die Problematik von meinem Wallach und schildere dir einfach mal meine Gedanken dazu bzw. mein Vorgehen.

Das Problem entsteht wenn ich viel in Versammlung und weniger in Dehnung arbeite. Dann wird das vorwärts abwärts lösen zunehmend etwas schwieriger, er schiebt sich vermehrt ins Kruppeherein, hebt schwerer die äußere Schulter an und bleibt eher zurück statt sich bei Aufforderung etwas mehr vorwärts in die Dehnung zu bewegen. Ich spüre dieses Problem meistens schon im Ansatz und richte das Training entsprechend aus, arbeite also wieder vermehrt am korrekten vorwärts abwärts lösen und stelle die Versammlung dafür zurück. Ich versuche also den Widerstand nach vorn zu beheben.
Hierbei hilft es mir, nicht mit aller Kraft gegen den Widerstand zu gehen, sondern immer nur ganz dicht an ihn heran. D.h. nicht wie nach dem Prinzip der "leg lesson" gefordert maximale Reaktion (im Sinne von energischem vorwärts schieben) zu verlangen, sondern immer nur ein ganz klein bisschen dichter an die vom Pferd vorgegebene Grenze zu gehen. Etwas kruppehereinartig vom äußeren Schenkel versammeln, etwas schulterhereinartig vom inneren Schenkel vorwärts, etwas versammeln, etwas mehr vorwärts, etwas versammeln- noch etwas mehr vorwärts usw. Ich habe also nicht die Idee den Widerstand mit einem mal "energisch auflösen" zu wollen, sondern vielmehr die Grenze des Pferdes nach und nach ein ganz klein wenig zu verschieben ohne dabei mit ihm aneinander zu geraten. Dehnung kann schwerlich durch Druck ("energisch vorwärts verlangen") erreicht werden, sondern eher durch loslassen und entspannen. Wir wollen dabei ein freieeres schwingen der Wirbelsäule statt einen noch mehr festgehaltenen Rücken. Ich versuche dabei also stets in Ruhe und Leichtigkeit zu arbeiten, Versammlung und Dehnung im weiteren Verlauf möglichst ausschließlich vom Sitz her auslösen zu können, immer mit möglichst wenig Druck und vor allem ohne die (vielleicht auch nur subjektive) Grenze des Pferdes zu überschreiten.
Bitte nicht falsch verstehen- das heißt nicht dass ich es einfach so hinnehme wenn das Pferd nicht auf den vortreibenden Schenkel reagiert. Berührung heißt mehr nach vorn, und zwar sofort. Aber eben nur ein bisschen, stets mit der Idee von mehr losgelassen schwingen statt mehr Tempo. Mehr Leichtigkeit und Losgelassenheit, ein ganz kleines bisschen mehr Dehnung wiegt dabei mehr als das sichtbare Ergebnis eines "energischen vorwärts".

Ich persönlich würde das Problem wahrscheinlich erst mal am Boden angehen, auch im Hinblick auf die Trächtigkeit der Stute. Das setzt jedoch voraus dass du ein Werkzeug hast mit dem du am Boden arbeiten kannst wie vom Sattel. Möglich ist das zB beim Longieren am Kappzaum unter Hinzunahme der äußeren Hilfen.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
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