@Lillith:
Als kleines Beispiel – angenommen, das Pferd weicht nicht seitwärts WEIL es nicht versteht. (nicht weil es nicht kann oder nicht will)
Naja, ganz ehrlich... ich habe KEIN HSH-Pferd oder NH-ausgebildetes Pferd kennengelernt, das den seitwärtsweisenden Schenkel NICHT SOFORT versteht. Und genau das ist die Brücke. Die Frage ist, hab ich mich im Generellen schon ausführlich genug darüber unterhalten, dass es Hilfen gibt, die sich anfühlen wie konstanter Druck für das Pferd – und den beantwortet Pferd halt gerne (und aus seiner Sicht sinnvollerweise) mit Gegendruck.
Geh es geschickter an, und der seitwärtsweisende Schenkel ist nie eine Frage wert. (Bodenarbeit, Handarbeit, und dabei auch gerne einmal ein optisches Signal, z.B. ein Tempo an der Gerte, das Leben kann ja so kreativ sein

)
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viel die Pferde lernen OBWOHL wir es ihnen ohne so eine Brücke/Vorbereitung so schwer wie möglich machen...
Mein Tier hat z.B. einen hohen Will to please – aaaber, er ist extrem schnell frustriert wenn er das Gefühl bekommt, etwas falsch gemacht zu haben. Da brauchst du mit so Ideen wie „und dann mach ich so lange weiter, BIS die richtige Antwort kommt“ gar nicht anfangen. Der packt das gar nicht, wird sehr nervös und flippt dann aus oder rennt weg, oder tritt, beisst, steigt, buckelt – im schlimmsten Falle wird er eine Porzellanpuppe die innerhalb der nächsten 2-10s granatenmäßig explodiert.
Gut: Man lernt den Erfolg für das Pferd besser vorzubereiten, kleinere Schritte zu fragen und sauberer darüber nachzudenken, wie ein Weg aussehen könnte DAMIT er möglichst gleich mit Antwort 1 oder 2 richtig liegt. Und bekommt er dann seine Bestätigung – DANN hast du einen stolzgeschwellten Hahn neben dir, der ALLES noch VIEL besser machen will. Und er hört GENAU zu, WAS du fragst, so dumm sind Pferde nicht, dass sie meinen würden eine Antwort passt auf alle Fragen… in der Regel ist das der Punkt, an dem ich merke wie schlecht ich MEINEN Körper unter Kontrolle habe, und wie viel Ohms ich atmen muss damit er nicht eine versehentliche Hilfe bekommt.
Natürlich arbeiten wir alle mit positiver und negativer Verstärkung – es ist aber eine riesen Frage, welcher „Gedanke“ welche Haltung sitzt dahinter, und welche Verteilung hat das Ganze.
Die, die ich meine ist das, was Rashid als "passive leadership" bezeichnet. und darin ist z.B. Pignon eine Macht...