Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Da mache ich mal mit: Das erste Video gefällt mir ausgesprochen gut und die Carpenters zum reiten sind wie gemacht als Untermalung
Zum Bein: Das ist tatsächlich leider unschön. Mir scheint aber, dass das Hauptproblem am Sattel liegt, denn auch bei den anderen Pferden und mit angewinkelterem Bein kommt der Reiter nicht zu einer besseren Beinlage.
Der Sitz bringt den Reiter wie bei einem Stuhlsitz auf den Poppes und die Mörderpauschen zwängen ein, bringen aber das Bein nicht in die gewünschte Lage, sondern lassen es zu weit vorne liegen.
Ist die Frage, was sich noch verbessern würde, wenn ein idealerer Sitz eingenommen werden könnte. Leider ist das relativ typisch für die heutigen Sitzgefängnisse und so werden wir das wohl nie herausfinden. Heutzutage ist man ja oft schon froh, wenn der Sattel dem Pferd passt. Das er auch noch zum Menschen passt ist dann echte Glückssache.
Zum Bein: Das ist tatsächlich leider unschön. Mir scheint aber, dass das Hauptproblem am Sattel liegt, denn auch bei den anderen Pferden und mit angewinkelterem Bein kommt der Reiter nicht zu einer besseren Beinlage.
Der Sitz bringt den Reiter wie bei einem Stuhlsitz auf den Poppes und die Mörderpauschen zwängen ein, bringen aber das Bein nicht in die gewünschte Lage, sondern lassen es zu weit vorne liegen.
Ist die Frage, was sich noch verbessern würde, wenn ein idealerer Sitz eingenommen werden könnte. Leider ist das relativ typisch für die heutigen Sitzgefängnisse und so werden wir das wohl nie herausfinden. Heutzutage ist man ja oft schon froh, wenn der Sattel dem Pferd passt. Das er auch noch zum Menschen passt ist dann echte Glückssache.
Bei uns gibt's noch nicht so viel zu erzählen. Wir warten eigentlich seit fast 3 Monaten immer noch auf Antwort des Sattlers bzw. der Sattlerin, dass sie doch eeendlich mal ihren eigenen Sattel bekommt. Das ist etwas mühsam. Damit wir das Anreiten nun vorantreiben können, sie wäre nämlich bereit für neue Aufgaben. Zum Glück passt der von unserem anderen Pferd von der Breite und Länge her ganz gut, so dass es zum Angewöhnen reicht... Am Boden und an der Hand macht Raffaella schon super mit, auch als Handpferd kommt sie ohne Probleme mit und kriegt langsam etwas Kondition.
Gestern bin ich das erste mal aufgesessen und im Schritt ne Runde geführt worden. Sie nimmt's gelassen. Ausser dass sie mich in den Stiefel knapsen möchte. Gieriges Tier.
https://www.youtube.com/watch?v=WZj3ToVblM8
https://www.youtube.com/watch?v=In6t2pIaHS8
Gestern bin ich das erste mal aufgesessen und im Schritt ne Runde geführt worden. Sie nimmt's gelassen. Ausser dass sie mich in den Stiefel knapsen möchte. Gieriges Tier.
https://www.youtube.com/watch?v=WZj3ToVblM8
https://www.youtube.com/watch?v=In6t2pIaHS8
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Hallo zusammen,
nachdem wir nun einige Zeit arbeiten konnten möchte ich euch mal das Zwischenergebnis zeigen. Ich denke hier passt es als "Ausbildungsdokumentation" besser rein als in den ursprünglichen Thread.
Dieses Video zeigt die Ausgangssitutation:
https://www.youtube.com/watch?v=0p_vgr1Wl6w
Und hier unsere aktuelle Arbeit:
https://www.youtube.com/watch?v=2zAXXKpwvC8
Die Kritik am Video aus September lautete, dass Rusty über die äußere (bevorzugt rechte) Schulter ausbrach und dadurch seine Vorhand nicht mehr tragen konnte. Der Vorgriff der Hinterbeine konnte nicht in dem Maß auf die Vorhand übertragen werden wie es durch besseres begrenzen der äußeren Schulter möglich wäre. Sichtbar wurde dies u.a. durch das teilweise starke überstellen im Genick bzw. abbiegen des Halses. Es stellte sich die Frage ob dieser Fehler ohne äußere Begrenzung oder sonstige Hilfsmittel zu korrigieren ist.
Nach langer Überlegung, etwas experimentieren und einen entscheidenden Impuls durch einen Trainer kam ich auf die Idee neben Schulterherein und Travers auch Renvers an der Longe zu erarbeiten. Aus der Theorie war mir klar, dass ich dadurch die Möglichkeit bekommen müsste das Pferd zwischen meinen Hilfen absolut „gerade“ machen zu können. Ich war mir allerdings nichts sicher ob und wie das ohne nach außen stellenden Impuls der Hand möglich ist, damit musste ich einfach etwas rumprobieren. Letzendlich war es gar nicht so schwer, da Rusty den von außen geführten Renvers aus der Handarbeit kennt galt es quasi „nur“ ihn noch weiter auf die Hilfen zu sensibilisieren bis ich ihn wahlweise „um den Schenkel“ bzw. „vom Schenkel weg“ biegen konnte ohne die Hand korrigierend einzusetzen. Im nächsten Schritt konnte ich den Abstand zum Pferd vergrößern und kleinschrittig wieder Energie ins Pferd bringen. An der Longe eine verdammt knifflige Aufgabe!
Im Video seht ihr nun wie wir in den letzen 4 Monaten damit voran gekommen sind. Zugegebenermaßen haben wir bevorzugt linke Hand gearbeitet, weil hier das Problem so viel größer war. Nachdem ich nun das Gefühl habe die Schulter weitestgehend unter Kontrolle zu haben beginne ich damit die Hinterbeine wieder vermehrt Richtung Schwerpunkt zu bringen, Rusty also in dieser neuen „Balancesituation“ zu versammeln. Das fällt ihm noch sehr schwer. Ich finde man sieht schon ganz gut wohin der Weg geht, aber die Übergänge zum Ende des Videos zeigen hier die noch aktuelle Grenze auf.
Insgesamt hat uns diese Arbeit mAn einen großen Schritt voran gebracht. Ich finde Rusty schwingt erheblich besser durch den Körper, vorwärts an der Longe wird tatsächlich möglich ohne dabei mehr Gewicht in der Hand zu bekommen. Auch in der Handarbeit/ gerittenen Arbeit konnte ich dadurch bereits Verbesserung erreichen, kann die Hinterbeine sehr viel präziser zum Schwerpunkt führen und vor allem kann ich nun überhaupt Energie ins Pferd bringen, ohne dass sie über die äußere Schulter einfach im Boden verpufft.
Als unseren Arbeitsschwerpunkte an der Longe für die kommende Zeit sehe ich die gleiche Arbeit auf der rechten Hand, außerdem weiter die Hinterbeine zum tragen zu bringen mit dem Blick darauf dabei nicht wieder ins alte Muster zu fallen. Dafür arbeite ich ihn viel in Übergängen, trotz (und gerade weil) es ihm (und mir!!) so schwer fällt. Außerdem wünsche ich mir noch eine weniger stützende innere Schulter rechte Hand, eine längere Oberlinie in der Versammlung und letzendlich den Transfer all dieser Dinge in den Galopp. Also noch viel zu tun
Vielen Dank für eure Anregungen, ohne euch hätte ich das Thema wahrscheinlich (noch) nicht so intensiv in Angriff genommen.
Gruß
nachdem wir nun einige Zeit arbeiten konnten möchte ich euch mal das Zwischenergebnis zeigen. Ich denke hier passt es als "Ausbildungsdokumentation" besser rein als in den ursprünglichen Thread.
Dieses Video zeigt die Ausgangssitutation:
https://www.youtube.com/watch?v=0p_vgr1Wl6w
Und hier unsere aktuelle Arbeit:
https://www.youtube.com/watch?v=2zAXXKpwvC8
Die Kritik am Video aus September lautete, dass Rusty über die äußere (bevorzugt rechte) Schulter ausbrach und dadurch seine Vorhand nicht mehr tragen konnte. Der Vorgriff der Hinterbeine konnte nicht in dem Maß auf die Vorhand übertragen werden wie es durch besseres begrenzen der äußeren Schulter möglich wäre. Sichtbar wurde dies u.a. durch das teilweise starke überstellen im Genick bzw. abbiegen des Halses. Es stellte sich die Frage ob dieser Fehler ohne äußere Begrenzung oder sonstige Hilfsmittel zu korrigieren ist.
Nach langer Überlegung, etwas experimentieren und einen entscheidenden Impuls durch einen Trainer kam ich auf die Idee neben Schulterherein und Travers auch Renvers an der Longe zu erarbeiten. Aus der Theorie war mir klar, dass ich dadurch die Möglichkeit bekommen müsste das Pferd zwischen meinen Hilfen absolut „gerade“ machen zu können. Ich war mir allerdings nichts sicher ob und wie das ohne nach außen stellenden Impuls der Hand möglich ist, damit musste ich einfach etwas rumprobieren. Letzendlich war es gar nicht so schwer, da Rusty den von außen geführten Renvers aus der Handarbeit kennt galt es quasi „nur“ ihn noch weiter auf die Hilfen zu sensibilisieren bis ich ihn wahlweise „um den Schenkel“ bzw. „vom Schenkel weg“ biegen konnte ohne die Hand korrigierend einzusetzen. Im nächsten Schritt konnte ich den Abstand zum Pferd vergrößern und kleinschrittig wieder Energie ins Pferd bringen. An der Longe eine verdammt knifflige Aufgabe!
Im Video seht ihr nun wie wir in den letzen 4 Monaten damit voran gekommen sind. Zugegebenermaßen haben wir bevorzugt linke Hand gearbeitet, weil hier das Problem so viel größer war. Nachdem ich nun das Gefühl habe die Schulter weitestgehend unter Kontrolle zu haben beginne ich damit die Hinterbeine wieder vermehrt Richtung Schwerpunkt zu bringen, Rusty also in dieser neuen „Balancesituation“ zu versammeln. Das fällt ihm noch sehr schwer. Ich finde man sieht schon ganz gut wohin der Weg geht, aber die Übergänge zum Ende des Videos zeigen hier die noch aktuelle Grenze auf.
Insgesamt hat uns diese Arbeit mAn einen großen Schritt voran gebracht. Ich finde Rusty schwingt erheblich besser durch den Körper, vorwärts an der Longe wird tatsächlich möglich ohne dabei mehr Gewicht in der Hand zu bekommen. Auch in der Handarbeit/ gerittenen Arbeit konnte ich dadurch bereits Verbesserung erreichen, kann die Hinterbeine sehr viel präziser zum Schwerpunkt führen und vor allem kann ich nun überhaupt Energie ins Pferd bringen, ohne dass sie über die äußere Schulter einfach im Boden verpufft.
Als unseren Arbeitsschwerpunkte an der Longe für die kommende Zeit sehe ich die gleiche Arbeit auf der rechten Hand, außerdem weiter die Hinterbeine zum tragen zu bringen mit dem Blick darauf dabei nicht wieder ins alte Muster zu fallen. Dafür arbeite ich ihn viel in Übergängen, trotz (und gerade weil) es ihm (und mir!!) so schwer fällt. Außerdem wünsche ich mir noch eine weniger stützende innere Schulter rechte Hand, eine längere Oberlinie in der Versammlung und letzendlich den Transfer all dieser Dinge in den Galopp. Also noch viel zu tun
Vielen Dank für eure Anregungen, ohne euch hätte ich das Thema wahrscheinlich (noch) nicht so intensiv in Angriff genommen.
Gruß
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Rusty, naja, ein erarbeiten von Renvers an der Longe würde ich jetzt nicht mehr zu Jungpferdeausbildung zählen. Das ist doch schon ziemlich hochstehende Bodenarbeit...? Egal... Zu deinem Video:
Es gefällt mir, dass du fein mit dem Pferd kommunizierst und er gut auf dich hört und deine Signale versucht prompt umzusetzen. Schön! Allerdings sehe ich bei deinem Ansatz zwei grundsätzliche Probleme:
1. Er verschiebt nicht nur die Vorhand nach innen, sondern auch die Hinterhand nach aussen und das dient in diesem Fall der Korrektur für die Geraderichtung nur bedingt. Um das Pferd gut geradezurichten und die Hinterhand zur Lastaufnahme zu bewegen, sollte das Pferd in der Hinterhand stabiler (ohne Ausweichen) und in der Vorhand beweglicher (Schulterkontrolle) gemacht werden. Du hast dein Pferd zwar schön geschmeidig den Hilfen folgend, aber nicht stabil auch mal über länger Zeit bleibend.
2. Die mangelnde Stabilität in der Hinterhand zeigt sich dann auch, dass er die Versammlung von vorne nach hinten versucht aufzubauen, sprich als erstes kommt das Genick höher, und der Halsansatz bleibt unten. Er hilft sich zuviel über den Hebel mit dem Hals und kommt deshalb zu wenig über den Rücken, d.h. va. gleich hinter, über und vor dem Widerrist die Partie bleibt eher unten, anstatt aufzufächern.
Hast du denn auch schon mal an der Doppellonge gearbeitet? Da könnte dein Pferd eine etwas konstantere Anlehnung nach vorne an das Gebiss haben und dadurch wird die tiefe Haltemuskulatur besser trainiert. Dafür muss er konstanter über eine etwas längere Zeit bleiben. Du lässt ihn "zu beweglich" und dadurch baut er diese innerliche Haltekraft der Tiefenmuskulatur zu wenig auf. Weisst du, wie ich meine?
Es gefällt mir, dass du fein mit dem Pferd kommunizierst und er gut auf dich hört und deine Signale versucht prompt umzusetzen. Schön! Allerdings sehe ich bei deinem Ansatz zwei grundsätzliche Probleme:
1. Er verschiebt nicht nur die Vorhand nach innen, sondern auch die Hinterhand nach aussen und das dient in diesem Fall der Korrektur für die Geraderichtung nur bedingt. Um das Pferd gut geradezurichten und die Hinterhand zur Lastaufnahme zu bewegen, sollte das Pferd in der Hinterhand stabiler (ohne Ausweichen) und in der Vorhand beweglicher (Schulterkontrolle) gemacht werden. Du hast dein Pferd zwar schön geschmeidig den Hilfen folgend, aber nicht stabil auch mal über länger Zeit bleibend.
2. Die mangelnde Stabilität in der Hinterhand zeigt sich dann auch, dass er die Versammlung von vorne nach hinten versucht aufzubauen, sprich als erstes kommt das Genick höher, und der Halsansatz bleibt unten. Er hilft sich zuviel über den Hebel mit dem Hals und kommt deshalb zu wenig über den Rücken, d.h. va. gleich hinter, über und vor dem Widerrist die Partie bleibt eher unten, anstatt aufzufächern.
Hast du denn auch schon mal an der Doppellonge gearbeitet? Da könnte dein Pferd eine etwas konstantere Anlehnung nach vorne an das Gebiss haben und dadurch wird die tiefe Haltemuskulatur besser trainiert. Dafür muss er konstanter über eine etwas längere Zeit bleiben. Du lässt ihn "zu beweglich" und dadurch baut er diese innerliche Haltekraft der Tiefenmuskulatur zu wenig auf. Weisst du, wie ich meine?
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Jen, das macht die Maus ja schon sehr schön ! Ich bin auf den weiteren Verlauf gespannt.
Rusty, man sieht dass du struktiuriert und überlegt vorgehst ! Da hast du ja ganz schön weiter gearbeitet. Und die Grund Haltung hat sich dadurch schon deutlich verbessert.
Die von Jen angeführten Punkte kommen mir allerdings auch sofort in den Sinn, wenn ich deinen neusten Clip betrachte. Nach wie vor ist dein Bub hinten "zu leicht" und vorne "zu schwer". Du hast ein wenig den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben und die instabile Schulte-Hals-Partie, nun noch mit einer losen, überbeweglichen Hinterhand versehen. Was die Sache sehr schwierig zusammenhalten lässt, denn er hat alle Möglichkeiten ( gelernt) sich nun der reellen Gewichtsaufnahme noch effektiver zu entziehen.
Ein paar Gedanken hierzu :
Die Schulter muss in der Innenbiegung außen stabilisiert werden können. Sprich du müsstest die Schulteraufrichtung und Stabilisierung in Form einer Arbeit "in Stellung" oder eines leichten" Schulter vors" erreichen lernen. Das Becken darf nicht gegendrehen und die Lateralflexion nach innen muss erhalten bleiben.
Also in Stellung , dann Schulter holen und DABEI Hinterhand innen rotierend behalten. Du müsstest also an der Einfachlonge die Schulter des Pferdes an deinen "Bauch binden" und mit der Peitsche, die HH rahmen. ... mann ist das schwer zu erklären- ich hoffe du verstehst, was ich meine... ,
Die Gegenrotation wird außerdem mit dadurch begünstigt, dass du im Moment die Schulter über die Peitsche von außen "herein schiebst" ( für den Renvers genau das richtige- aber nicht für das, was du willst) und nicht über deinen Körper von innen "herein ziehst" ( besser kann ich es leider nicht ausdrücken) . Das würde ich ändern.
Dann ist die Arbeit an einer sehr losen Longe fein, wenn das Pferd sich bereits selbst hält und trägt und auch vorher immer zwischendurch mal sinnvoll, um bestimmte Effekte zu erzielen. In der Gesamtarbeit, sollte nach meiner Überzeugung aber AUCH eine Anlehnung zur Longe jederzeit herstellbar sein.
Warum ? Weil man damit genau wie beim Reiten, das Pferd längen und im Übergang Hals-Schulter stabilisieren kann. Man kann dann das Pferd sich selbst in den Kontakt hinein, gerade nach vorne ziehen lassen und ein gespurtes Vorwärts erhalten. Und genau das fehlt mir hier nach wie vor noch massiv.
Du hast entweder vorwärts, dann aber keinen Rahmen mehr, oder Rahmen, dann aber kein Vorwärts mehr. Das Pferd halt den Rahmen nicht ins Vorwärts hinein und geht daher nicht von hinten nach vorne durch.
Wen das Pferd sich an der Longe nach vorne in den Kontakt gerade ziehen kann, dann kann man die Hinterhand in den Übergängen in die Trag- und Haltekraft führen und dann bekommt man die Verknüpfung und den Schwung. Aber dafür braucht es Anlehnung.
Für mich ist bei deiner Arbeit genau dieser Punkt übersprungen, was etliche Probleme schafft.
Das Gleiche Prinzip wie die Sache mit dem Renvers. Zu viel ist zu viel, egal wovon.
Schulterkontrolle ja, aber dabei keine seitliche Beweglichkeit der der Hinterhand schaffen.
Ich hoffe, die Kritik hilft dir weiter.
Grüßle
S&P
Rusty, man sieht dass du struktiuriert und überlegt vorgehst ! Da hast du ja ganz schön weiter gearbeitet. Und die Grund Haltung hat sich dadurch schon deutlich verbessert.
Die von Jen angeführten Punkte kommen mir allerdings auch sofort in den Sinn, wenn ich deinen neusten Clip betrachte. Nach wie vor ist dein Bub hinten "zu leicht" und vorne "zu schwer". Du hast ein wenig den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben und die instabile Schulte-Hals-Partie, nun noch mit einer losen, überbeweglichen Hinterhand versehen. Was die Sache sehr schwierig zusammenhalten lässt, denn er hat alle Möglichkeiten ( gelernt) sich nun der reellen Gewichtsaufnahme noch effektiver zu entziehen.
Ein paar Gedanken hierzu :
Die Schulter muss in der Innenbiegung außen stabilisiert werden können. Sprich du müsstest die Schulteraufrichtung und Stabilisierung in Form einer Arbeit "in Stellung" oder eines leichten" Schulter vors" erreichen lernen. Das Becken darf nicht gegendrehen und die Lateralflexion nach innen muss erhalten bleiben.
Also in Stellung , dann Schulter holen und DABEI Hinterhand innen rotierend behalten. Du müsstest also an der Einfachlonge die Schulter des Pferdes an deinen "Bauch binden" und mit der Peitsche, die HH rahmen. ... mann ist das schwer zu erklären- ich hoffe du verstehst, was ich meine... ,
Die Gegenrotation wird außerdem mit dadurch begünstigt, dass du im Moment die Schulter über die Peitsche von außen "herein schiebst" ( für den Renvers genau das richtige- aber nicht für das, was du willst) und nicht über deinen Körper von innen "herein ziehst" ( besser kann ich es leider nicht ausdrücken) . Das würde ich ändern.
Dann ist die Arbeit an einer sehr losen Longe fein, wenn das Pferd sich bereits selbst hält und trägt und auch vorher immer zwischendurch mal sinnvoll, um bestimmte Effekte zu erzielen. In der Gesamtarbeit, sollte nach meiner Überzeugung aber AUCH eine Anlehnung zur Longe jederzeit herstellbar sein.
Warum ? Weil man damit genau wie beim Reiten, das Pferd längen und im Übergang Hals-Schulter stabilisieren kann. Man kann dann das Pferd sich selbst in den Kontakt hinein, gerade nach vorne ziehen lassen und ein gespurtes Vorwärts erhalten. Und genau das fehlt mir hier nach wie vor noch massiv.
Du hast entweder vorwärts, dann aber keinen Rahmen mehr, oder Rahmen, dann aber kein Vorwärts mehr. Das Pferd halt den Rahmen nicht ins Vorwärts hinein und geht daher nicht von hinten nach vorne durch.
Wen das Pferd sich an der Longe nach vorne in den Kontakt gerade ziehen kann, dann kann man die Hinterhand in den Übergängen in die Trag- und Haltekraft führen und dann bekommt man die Verknüpfung und den Schwung. Aber dafür braucht es Anlehnung.
Für mich ist bei deiner Arbeit genau dieser Punkt übersprungen, was etliche Probleme schafft.
Das Gleiche Prinzip wie die Sache mit dem Renvers. Zu viel ist zu viel, egal wovon.
Schulterkontrolle ja, aber dabei keine seitliche Beweglichkeit der der Hinterhand schaffen.
Ich hoffe, die Kritik hilft dir weiter.
Grüßle
S&P
Rusty ich mag WIE du arbeitest , du bist fein und hast extrem viel Gefühl,ja Langzügel wäre echt Ideall für euch.Mir gefällt was ich sehe.Soviel Ruhe drin ,mir gefällt es richtig gut .Perfektion gibt's bei der Pferdeausbildung fast nie,
wenn mal manch ein Kritiker so kritisch mit der eigenen Arbeit wäre
wenn mal manch ein Kritiker so kritisch mit der eigenen Arbeit wäre
Wenn mal manch ein Poster hier so kritisch mit seinen eigenen Beiträgen wäre. Und wenn er/sie dann auch noch eigene Arbeit zeigen würde, statt nur zu sticheln ...
Rusty, ich glaube wirklich, dass du deinem Pferd kolossal helfen würdest, wenn du ihm irgendeine Art der äußeren Führung bieten würdest. Entweder in Form einer Begrenzung (abgesteckter Round Pen würde schon reichen) oder mit DoLo oder eben Ausbindern. Auch wenn sich dir bei dem Gedanken schon die Fußnägel hochklappen - probier es doch deinem Pferd zuliebe einfach mal aus. Du kannst sie ja in den Kappzaum schnallen, muss ja nicht am Gebiss sein. So versiert, wie du im Longieren bist, merkst du ja sehr schnell, ob das in mancher Hinsicht vielleicht etwas bringt. Oder eben nicht.
Ich würde auch unbedingt, wie S&P sagt, mit Anlehnung am Kappzaum arbeiten, das gibt dir viel exaktere und klarere EInwirkungsmöglichkeiten auf den Grad der Dehnung und Abstellung und deinem Pferd etwas mehr Hilfestellung.
Rusty, ich glaube wirklich, dass du deinem Pferd kolossal helfen würdest, wenn du ihm irgendeine Art der äußeren Führung bieten würdest. Entweder in Form einer Begrenzung (abgesteckter Round Pen würde schon reichen) oder mit DoLo oder eben Ausbindern. Auch wenn sich dir bei dem Gedanken schon die Fußnägel hochklappen - probier es doch deinem Pferd zuliebe einfach mal aus. Du kannst sie ja in den Kappzaum schnallen, muss ja nicht am Gebiss sein. So versiert, wie du im Longieren bist, merkst du ja sehr schnell, ob das in mancher Hinsicht vielleicht etwas bringt. Oder eben nicht.
Ich würde auch unbedingt, wie S&P sagt, mit Anlehnung am Kappzaum arbeiten, das gibt dir viel exaktere und klarere EInwirkungsmöglichkeiten auf den Grad der Dehnung und Abstellung und deinem Pferd etwas mehr Hilfestellung.
Rusty
saltandpepper hat das so toll beschrieben, dass ich glaube, dass dir sehr geholfen ist, wenn du ihre Gedanken beherzigst.
Mein erster Eindruck war jedenfalls: wow, wie cool sie das als Korrekturwerkzeug fokussiert und zielgerichtet erarbeitet hat. Dein Pferd hat auch abgenommen, oder? Der erste Eindruck ist viel besser als im ersten Video, deine Arbeitsweise selbst fand ich da schon schön.
Und dann: 1. jetzt geht aber ja die Hinterhand flöten! Renvers, ja, wunderbar, aber das ist (noch) nicht das, was du wolltest. Ich würde das Heranholen der Schulter in Innenbiegung/-stellung erarbeiten als nächsten Schritt. Das traue ich dir ohne weiteres zu. Saltandpeppers Tipp, mehr an ein "hereinziehen" über den Bauchnabel zu denken, finde ich dafür sehr wertvoll, "draw" also Zug auf die Schulter.
Du kannst dafür Traversalen auf dich zu (keine Traversvolten, da kommt die Schulter nicht genug mit) und Schrittpirouetten auf dich zu üben.
Dass die Schulter immer noch schwer ist (schwerer, "schwergängiger" als die Hinterhand), ist deutlich.
2. plötzlich ist die Versammlung schwer. Weil dein Pferd in der neuen Balancesituation noch keine Stabilität gefunden hat und sich noch gar nicht zu bewegen weiß.
Der konnte sich in seinem "Driftgang" vorher eben echt gut stabilisieren, das jederzeitige Heranholen der Schulter bringt eine mentale wie körperliche Verunsicherung dieser vorherigen Bequem-Stabilität.
Jedenfalls brauchst du wegen der losen Hinterhand das Präzisieren/Differenzieren, dass es neben Renvers auch ein Schulter "ranholen" ohne Verlust der Spurigkeit gibt.
Und da heraus differenzieren zwischen Renvers, einfacher Biegung in Innen- und Konterstellung und Schultervor/Schulterherein.
Und ich würde den immer wieder behutsam eine lange Seite vorwäts traben lassen, damit der nach und nach ein bisschen Antritt bekommt.
saltandpepper hat das so toll beschrieben, dass ich glaube, dass dir sehr geholfen ist, wenn du ihre Gedanken beherzigst.
Mein erster Eindruck war jedenfalls: wow, wie cool sie das als Korrekturwerkzeug fokussiert und zielgerichtet erarbeitet hat. Dein Pferd hat auch abgenommen, oder? Der erste Eindruck ist viel besser als im ersten Video, deine Arbeitsweise selbst fand ich da schon schön.
Und dann: 1. jetzt geht aber ja die Hinterhand flöten! Renvers, ja, wunderbar, aber das ist (noch) nicht das, was du wolltest. Ich würde das Heranholen der Schulter in Innenbiegung/-stellung erarbeiten als nächsten Schritt. Das traue ich dir ohne weiteres zu. Saltandpeppers Tipp, mehr an ein "hereinziehen" über den Bauchnabel zu denken, finde ich dafür sehr wertvoll, "draw" also Zug auf die Schulter.
Du kannst dafür Traversalen auf dich zu (keine Traversvolten, da kommt die Schulter nicht genug mit) und Schrittpirouetten auf dich zu üben.
Dass die Schulter immer noch schwer ist (schwerer, "schwergängiger" als die Hinterhand), ist deutlich.
2. plötzlich ist die Versammlung schwer. Weil dein Pferd in der neuen Balancesituation noch keine Stabilität gefunden hat und sich noch gar nicht zu bewegen weiß.
Der konnte sich in seinem "Driftgang" vorher eben echt gut stabilisieren, das jederzeitige Heranholen der Schulter bringt eine mentale wie körperliche Verunsicherung dieser vorherigen Bequem-Stabilität.
Jedenfalls brauchst du wegen der losen Hinterhand das Präzisieren/Differenzieren, dass es neben Renvers auch ein Schulter "ranholen" ohne Verlust der Spurigkeit gibt.
Und da heraus differenzieren zwischen Renvers, einfacher Biegung in Innen- und Konterstellung und Schultervor/Schulterherein.
Und ich würde den immer wieder behutsam eine lange Seite vorwäts traben lassen, damit der nach und nach ein bisschen Antritt bekommt.
Ich habe da mal eine Frage:
Das erste Video ist doch ursprünglich aus dem Thema "Vorwärts und gerade" und ich nehme doch mal an, dass das auch noch immer ein Thema bzw. Ziel für die hier gezeigte Arbeit ist. Ist das so? Falls nein, dann einfach ignorieren, was jetzt kommt.
Ich frage deshalb, weil ich die Videos von der gemeinsamen Arbeit richtig toll finde aber nicht ganz nachvollziehen kann, wie das gezeigte zu dem angestrebten Ziel "vorwärts und gerade" führen soll.
Ich glaube, ich sehe daher das Video irgendwie "anders"
Ich sehe ein Pferd, dem es an einem positiven Muskeltonus fehlt, um die VH weiter entlasten zu können. Mir ist das Pferd an sich dafür zu langsam bzw. der Takt der Beine dafür zu schnell und der gewählte Kreisradius zu klein. Die Beine schwingen nicht nach vorne durch, die Schritte sind kurz und ich sehe daher kein Schwung sondern ein passives Schwingen. Genau hier liegt auch mein "Problem". Wie soll das Pferd denn so zu einem muskulären Grundtonus kommen, den es braucht, um zu einem besseren horizontalen und vertikalen Gleichgewicht zu kommen?
Für mich wird mit dieser Form der Arbeit, der zweite Schritt vor dem ersten gemacht. Vereinfacht gesagt, braucht es doch hier erstmal Haltearbeit der Muskulatur, um sich beim Vorwärtslaufen anders auszuballancieren und erst danach kommt die Biegung hinzu, wenn diese "Haltearbeit" der Grundmuskulatur entspannt möglich ist.
Wie gesagt: das ist, was die "Reihenfolge" betrifft, vereinfacht ausgedrückt.
Ich habe daher nicht ein weiteres Video von dieser wirklich tollen Arbeit miteinander erwartet, sondern ein Video, in dem das Pferd z.B. auf großen Linien ohne Biegungen und Lektionen mal ein wenig zutreten kann, um eben zu einem veränderten Grundtonus und einer etwas anderen Ballance zu kommen. Für mein Verständnis ist das Erarbeiten einer anderen Körperballance etwas das unbewußt vom Körper gesteuert wird und erst danach kann der Mensch eingreifen und eine leichte Veränderung anweisen, um noch einen Ticken gerader zu werden.
Das Pferd muß sich also erstmal selber besser finden, um auf einer Kreislinie zu einer besseren horizontalen und vertikalen Ballance zu finden.
Ach, Irgendwie blöd zu beschreiben, was ich meine. Kann man das trotzdem verstehen?
Nochmal, die Arbeit ist toll und man wird davon sicherlich immer wieder zwischendurch - aber vor allem eben "hinterher"/später davon profitieren können. An diesem Punkt jedoch hätte ich als Folgevideo irgendwie "erwartet" , einen anderen Schwerpunkt Eurer gemeinsamen Arbeit kennenlernen zu dürfen.
Das erste Video ist doch ursprünglich aus dem Thema "Vorwärts und gerade" und ich nehme doch mal an, dass das auch noch immer ein Thema bzw. Ziel für die hier gezeigte Arbeit ist. Ist das so? Falls nein, dann einfach ignorieren, was jetzt kommt.
Ich frage deshalb, weil ich die Videos von der gemeinsamen Arbeit richtig toll finde aber nicht ganz nachvollziehen kann, wie das gezeigte zu dem angestrebten Ziel "vorwärts und gerade" führen soll.
Ich glaube, ich sehe daher das Video irgendwie "anders"
Ich sehe ein Pferd, dem es an einem positiven Muskeltonus fehlt, um die VH weiter entlasten zu können. Mir ist das Pferd an sich dafür zu langsam bzw. der Takt der Beine dafür zu schnell und der gewählte Kreisradius zu klein. Die Beine schwingen nicht nach vorne durch, die Schritte sind kurz und ich sehe daher kein Schwung sondern ein passives Schwingen. Genau hier liegt auch mein "Problem". Wie soll das Pferd denn so zu einem muskulären Grundtonus kommen, den es braucht, um zu einem besseren horizontalen und vertikalen Gleichgewicht zu kommen?
Für mich wird mit dieser Form der Arbeit, der zweite Schritt vor dem ersten gemacht. Vereinfacht gesagt, braucht es doch hier erstmal Haltearbeit der Muskulatur, um sich beim Vorwärtslaufen anders auszuballancieren und erst danach kommt die Biegung hinzu, wenn diese "Haltearbeit" der Grundmuskulatur entspannt möglich ist.
Wie gesagt: das ist, was die "Reihenfolge" betrifft, vereinfacht ausgedrückt.
Ich habe daher nicht ein weiteres Video von dieser wirklich tollen Arbeit miteinander erwartet, sondern ein Video, in dem das Pferd z.B. auf großen Linien ohne Biegungen und Lektionen mal ein wenig zutreten kann, um eben zu einem veränderten Grundtonus und einer etwas anderen Ballance zu kommen. Für mein Verständnis ist das Erarbeiten einer anderen Körperballance etwas das unbewußt vom Körper gesteuert wird und erst danach kann der Mensch eingreifen und eine leichte Veränderung anweisen, um noch einen Ticken gerader zu werden.
Das Pferd muß sich also erstmal selber besser finden, um auf einer Kreislinie zu einer besseren horizontalen und vertikalen Ballance zu finden.
Ach, Irgendwie blöd zu beschreiben, was ich meine. Kann man das trotzdem verstehen?
Nochmal, die Arbeit ist toll und man wird davon sicherlich immer wieder zwischendurch - aber vor allem eben "hinterher"/später davon profitieren können. An diesem Punkt jedoch hätte ich als Folgevideo irgendwie "erwartet" , einen anderen Schwerpunkt Eurer gemeinsamen Arbeit kennenlernen zu dürfen.
Ja, ich auch Bis jetzt war das ja eigentlich auch noch keine grossartige Leistung, objektiv betrachtet aber trotzdem immer wieder ein besonderer Moment.saltandpepper hat geschrieben:Jen, das macht die Maus ja schon sehr schön ! Ich bin auf den weiteren Verlauf gespannt. . .
Heute haben wir Zügel dazu in den Kappzaum geschnallt. Da hatte sie erst schon einige Fragezeichen auf dem Kopf als ich sie gebeten habe, der Longierperson nicht nach zu laufen. Aber sie hatte sich schon sehr schön an die Zügel herangedehnt. Das hat mich sehr gefreut. Da sie auch sonst an der Longe so ne super sensible ist, wird Anlehnung sicher mal ein grösseres Thema werden. Trense habe ich momentan nur ab und zu blind drin. Sie ist zwischendurch am Zahnen und hat riesige, sehr festsitzende Wolfszähne. Der Zahnarzt möchte aber mal schauen, ob es ev mit geht. Bin gespannt! Anfang Februar hat sie dann noch den Sattlertermin. Juhu!
Liebe Grüesslis, Jen
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Jen, das würde ich nicht machen.
Ich hatte mal eine "gefährliche" Stute in Beritt, die hatte nur einen Wolfszahn, der war mit Wurzel 5 cm lang. Der TA fand das nie so schlimm.
Nachdem der Zahn in zwei Sessions gezogen war wurde das Pferd ein Lamm.
So ein unnötiges Risiko würde ich nie eingehen.
Ansonsten freue ich mich auch auf weitere Berichte
Ich hatte mal eine "gefährliche" Stute in Beritt, die hatte nur einen Wolfszahn, der war mit Wurzel 5 cm lang. Der TA fand das nie so schlimm.
Nachdem der Zahn in zwei Sessions gezogen war wurde das Pferd ein Lamm.
So ein unnötiges Risiko würde ich nie eingehen.
Ansonsten freue ich mich auch auf weitere Berichte
Whenever I feel blue, I start breathing again
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Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Rückmeldungen!
Ich meinte schon, dass Rusty mit 6,5 Jahren noch als Jungpferd durchgeht- oder nicht?
Natürlich kommt im Renvers nicht nur die Schulter rein, sondern auch die Hinterhand raus, das Pferd muss ja sein altes inneres/ neues äußeres Hinterbein zum Schwerpunkt bringen, darum geht’s doch. Wenn eine Schulter stützt liegt das oft am zu wenig aktiven diagonal liegenden Hinterbein. Bei Rusty sieht man das zeitweise extrem deutlich, vor allem wenn man keinen Einfluss darauf nimmt, d.h. das linke Hinterbein ist teilweise so langsam und bleibt so lang hinten raus stehen, dass daraus ein Taktfehler bis hin zum „lahmen“ entsteht. Renvers macht das Hinterbein mobil, weil es einen maximal weiten Weg in Richtung Schwerpunkt zurück legen muss. Genau das das will ich hier- unter anderem- erreichen. Das biegen nach außen (inkl. Hüfte) sowie das mitführen des Hinterbeins sehe ich hier also nicht als „Fehler“ , sondern es ist ein absolut bewusst herbei geführter Bewegungsablauf- der ihm übrigens alles andere als leicht fällt, auch wenns nach langer Übung vielleicht so aussieht. Entzogen hat er sich durch ständiges Kruppeherein, und dahin geht die Tendenz nach wie vor. Mit Schulterherein haben wir auch zuvor schon gearbeitet, aber zur Korrektur des überbiegens/ der starken Stellung muss ich ihm erklären sich um die Hilfen an seiner von mir abgewandten Seite zu biegen. Das heißt ich erkläre ihm zuerst „bieg dich andersrum“ um im weiteren Verlauf „bieg dich weniger“ abrufen zu können. Ziel ist es langfristig natürlich die innere Hüfte vorn zu behalten und wieder mehr in Richtung SH zu formen. Ich kann die Hinterhand egal ob SH oder KH problemlos innen behalten und ich kann problemlos innen biegen- aber genau das Gegenteil konnte ich bisher nicht. Nun erarbeite ich das Gegenteil (Renvers) um irgendwann wieder bei einem besseren (weniger überbogenen) SH zu landen.
Nächster Schritt ist es- wie schon beschrieben- die Oberlinie in der Versammlung gedehnt zu halten, aber dafür möchte ich eigentlich erst noch sicherere Kontrolle über Schulter, HH und Biegung- denn zur Zeit führt ein Impuls am Kappzaum noch tendenziell zum abbiegen des Halses. Da hätte ich gerne erst etwas mehr Stabilität, bevor ich wieder mit einem Impuls (zwangsläufig nach innen) agiere. Im Video sehe ich allerdings auch dass ich ihn nach dem versammeln nach wie vor immer wieder zu plötzlich vor und tief lasse. Ich glaube also ich weise ihm diese Form so (unsinnig) an, denke dass er schon steter in einem gesünderen Rahmen bleiben könnte wenn ich es konsequenter einfordern würde. Eine Idee vom Zielbild (rundere Oberlinie, mehr Bereitschaft zur Hand hin zu suchen bei vorgreifender Hinterhand) habe ich, aber die Umsetzung fällt mir schwer. Man sieht es auch sehr gut in MEINEM Körper wie ich ihn nach dem versammeln wieder volle Kanne nach vorn unten schleudern lasse.
Ich habe gelernt: zuerst HH hinter der Schulter arbeiten, im nächsten Schritt Schulter vor der HH bewegen. Hier muss ich definitiv aufpassen bewusster eine feste Linie einzuhalten und vorher zu entscheiden was ich möchte, zu oft entscheidet er an der Longe was leichter geht. Aufgrund der großen Entfernung zum Pferd ist es auch wirklich sehr schwer hier präzise anzuweisen. Ich registriere es dann aber spätestens beim reiten oder in der Handarbeit, denn da spürt man sehr viel schneller wo man bereits Leichtigkeit hat und wo man vielleicht etwas nachlässig war.
Zum Thema Vorwärts und Geraderichten habe ich doch schon im anderen Thread umfassend ausgeführt was ich darunter verstehe und was nicht. Hier ist es besser erklärt als ich es in Worte packen könnte: http://annaeichinger.com/reite-dein-pferd-vorwaerts/
Eine konstantere Arbeit in der neuen, angestrebten Form ist das Ziel- vorausgesetzt die Schulung der Hilfen sowie die Gymnastizierung sind so weit voran gebracht, dass das Pferd die gewünschte Haltung überhaupt erst mal einnehmen kann. Erst die richtige Form anweisen können, dann immer wieder dahin korrigieren bis irgendwann keine Korrektur mehr erforderlich ist und das Pferd konstant in der gewünschten Form arbeiten kann.
Eine äußere Begrenzung durch eine Bande kommt für uns nicht in Frage, weil die Pferdeschulter schmaler ist als die Hüfte, wodurch jedes Pferd wenn es an der Bande anlehnt automatisch vermehrt mit Kruppeherein-Tendenz mit Gewicht auf der äußeren Schulter gehen wird. Dies entspricht genau dem Gegenteil von dem was ich hier eigentlich verbessern möchte.
Eine intensive Arbeit mit DL kommt für uns nicht in Frage, weil ich die Pferdeschulter durch den Zügel am Pferdehals führen möchte- und nicht durch Handeinwirkung an Kopf oder Gebiss. Das würde bedeuten ich müsste neben der Dopellonge in der im Video gezeigten Art meinen Körper einsetzen und per Peitsche die Schulter führen- das ist quasi unmöglich. Als Fahrpferd wurde er selbstverständlich auch eine Zeit an der DL gearbeitet, aber das lässt sich einfach nicht/ nur bedingt mit unserem Weg vereinbaren. Der Vorteil der sich daraus ergeben hat (besseres begrenzen können des Rahmens nach unten) überwog hier nicht gegenüber den Nachteilen.
Weiterhin lehne ich einen steten Zügelkontakt- auch in Form von Ausbindern- ab, Ziel und Weg führt für uns nur über die lose Verbindung zum Pferdekopf. Unter anderem auch, weil ich in der ausschließlich gebisslosen Ausbildung auf einen maximal sensiblen und extrem dosierten Einsatz der Hand angewiesen bin wenn ich mein Pferd hier maximal fein halten möchte. Ich wünsche mir, dass Kontakt (!) über den eisenlosen Kappzaum ausreicht um das Pferd auf die Hinterhand zu parieren - das lässt sich mit ausgebundenem longieren (und damit der fehlenden Chance einer nachgebenden Hand) keinesfalls vereinbaren.
Die Arbeit am langen Zügel ist natürlich – genauso wie die Handarbeit- eine Möglichkeit die Schulter per Zügel am Hals zu führen, aber dieses Werkzeug lässt sich nur im Schritt bzw. sehr stark versammelten Tempi anwenden. Da nutze ich es gerne und mit Erfolg.
Ziele, Definitionen und Ausbildungsweg in der AR unterscheiden sich von dem anderer Ausbildungssysteme teilweise erheblich. Insbesondere die Lehre der klassisch-deutschen Schule lässt sich mit den Zielen der AR in sehr vielen Punkten absolut nicht vereinbaren. Diesen Unterschied kann man sehen, man muss ihn aber nicht unbedingt bewerten. Viel spannender ist es ohnehin die Gemeinsamkeiten zu finden und zu überlegen: was kann ich davon lernen und für meine Arbeit übernehmen?
Nun reichts aber!
Viele Grüße
vielen Dank für eure Rückmeldungen!
Ich meinte schon, dass Rusty mit 6,5 Jahren noch als Jungpferd durchgeht- oder nicht?
Natürlich kommt im Renvers nicht nur die Schulter rein, sondern auch die Hinterhand raus, das Pferd muss ja sein altes inneres/ neues äußeres Hinterbein zum Schwerpunkt bringen, darum geht’s doch. Wenn eine Schulter stützt liegt das oft am zu wenig aktiven diagonal liegenden Hinterbein. Bei Rusty sieht man das zeitweise extrem deutlich, vor allem wenn man keinen Einfluss darauf nimmt, d.h. das linke Hinterbein ist teilweise so langsam und bleibt so lang hinten raus stehen, dass daraus ein Taktfehler bis hin zum „lahmen“ entsteht. Renvers macht das Hinterbein mobil, weil es einen maximal weiten Weg in Richtung Schwerpunkt zurück legen muss. Genau das das will ich hier- unter anderem- erreichen. Das biegen nach außen (inkl. Hüfte) sowie das mitführen des Hinterbeins sehe ich hier also nicht als „Fehler“ , sondern es ist ein absolut bewusst herbei geführter Bewegungsablauf- der ihm übrigens alles andere als leicht fällt, auch wenns nach langer Übung vielleicht so aussieht. Entzogen hat er sich durch ständiges Kruppeherein, und dahin geht die Tendenz nach wie vor. Mit Schulterherein haben wir auch zuvor schon gearbeitet, aber zur Korrektur des überbiegens/ der starken Stellung muss ich ihm erklären sich um die Hilfen an seiner von mir abgewandten Seite zu biegen. Das heißt ich erkläre ihm zuerst „bieg dich andersrum“ um im weiteren Verlauf „bieg dich weniger“ abrufen zu können. Ziel ist es langfristig natürlich die innere Hüfte vorn zu behalten und wieder mehr in Richtung SH zu formen. Ich kann die Hinterhand egal ob SH oder KH problemlos innen behalten und ich kann problemlos innen biegen- aber genau das Gegenteil konnte ich bisher nicht. Nun erarbeite ich das Gegenteil (Renvers) um irgendwann wieder bei einem besseren (weniger überbogenen) SH zu landen.
Nächster Schritt ist es- wie schon beschrieben- die Oberlinie in der Versammlung gedehnt zu halten, aber dafür möchte ich eigentlich erst noch sicherere Kontrolle über Schulter, HH und Biegung- denn zur Zeit führt ein Impuls am Kappzaum noch tendenziell zum abbiegen des Halses. Da hätte ich gerne erst etwas mehr Stabilität, bevor ich wieder mit einem Impuls (zwangsläufig nach innen) agiere. Im Video sehe ich allerdings auch dass ich ihn nach dem versammeln nach wie vor immer wieder zu plötzlich vor und tief lasse. Ich glaube also ich weise ihm diese Form so (unsinnig) an, denke dass er schon steter in einem gesünderen Rahmen bleiben könnte wenn ich es konsequenter einfordern würde. Eine Idee vom Zielbild (rundere Oberlinie, mehr Bereitschaft zur Hand hin zu suchen bei vorgreifender Hinterhand) habe ich, aber die Umsetzung fällt mir schwer. Man sieht es auch sehr gut in MEINEM Körper wie ich ihn nach dem versammeln wieder volle Kanne nach vorn unten schleudern lasse.
Ich habe gelernt: zuerst HH hinter der Schulter arbeiten, im nächsten Schritt Schulter vor der HH bewegen. Hier muss ich definitiv aufpassen bewusster eine feste Linie einzuhalten und vorher zu entscheiden was ich möchte, zu oft entscheidet er an der Longe was leichter geht. Aufgrund der großen Entfernung zum Pferd ist es auch wirklich sehr schwer hier präzise anzuweisen. Ich registriere es dann aber spätestens beim reiten oder in der Handarbeit, denn da spürt man sehr viel schneller wo man bereits Leichtigkeit hat und wo man vielleicht etwas nachlässig war.
Zum Thema Vorwärts und Geraderichten habe ich doch schon im anderen Thread umfassend ausgeführt was ich darunter verstehe und was nicht. Hier ist es besser erklärt als ich es in Worte packen könnte: http://annaeichinger.com/reite-dein-pferd-vorwaerts/
Eine konstantere Arbeit in der neuen, angestrebten Form ist das Ziel- vorausgesetzt die Schulung der Hilfen sowie die Gymnastizierung sind so weit voran gebracht, dass das Pferd die gewünschte Haltung überhaupt erst mal einnehmen kann. Erst die richtige Form anweisen können, dann immer wieder dahin korrigieren bis irgendwann keine Korrektur mehr erforderlich ist und das Pferd konstant in der gewünschten Form arbeiten kann.
Eine äußere Begrenzung durch eine Bande kommt für uns nicht in Frage, weil die Pferdeschulter schmaler ist als die Hüfte, wodurch jedes Pferd wenn es an der Bande anlehnt automatisch vermehrt mit Kruppeherein-Tendenz mit Gewicht auf der äußeren Schulter gehen wird. Dies entspricht genau dem Gegenteil von dem was ich hier eigentlich verbessern möchte.
Eine intensive Arbeit mit DL kommt für uns nicht in Frage, weil ich die Pferdeschulter durch den Zügel am Pferdehals führen möchte- und nicht durch Handeinwirkung an Kopf oder Gebiss. Das würde bedeuten ich müsste neben der Dopellonge in der im Video gezeigten Art meinen Körper einsetzen und per Peitsche die Schulter führen- das ist quasi unmöglich. Als Fahrpferd wurde er selbstverständlich auch eine Zeit an der DL gearbeitet, aber das lässt sich einfach nicht/ nur bedingt mit unserem Weg vereinbaren. Der Vorteil der sich daraus ergeben hat (besseres begrenzen können des Rahmens nach unten) überwog hier nicht gegenüber den Nachteilen.
Weiterhin lehne ich einen steten Zügelkontakt- auch in Form von Ausbindern- ab, Ziel und Weg führt für uns nur über die lose Verbindung zum Pferdekopf. Unter anderem auch, weil ich in der ausschließlich gebisslosen Ausbildung auf einen maximal sensiblen und extrem dosierten Einsatz der Hand angewiesen bin wenn ich mein Pferd hier maximal fein halten möchte. Ich wünsche mir, dass Kontakt (!) über den eisenlosen Kappzaum ausreicht um das Pferd auf die Hinterhand zu parieren - das lässt sich mit ausgebundenem longieren (und damit der fehlenden Chance einer nachgebenden Hand) keinesfalls vereinbaren.
Die Arbeit am langen Zügel ist natürlich – genauso wie die Handarbeit- eine Möglichkeit die Schulter per Zügel am Hals zu führen, aber dieses Werkzeug lässt sich nur im Schritt bzw. sehr stark versammelten Tempi anwenden. Da nutze ich es gerne und mit Erfolg.
Ziele, Definitionen und Ausbildungsweg in der AR unterscheiden sich von dem anderer Ausbildungssysteme teilweise erheblich. Insbesondere die Lehre der klassisch-deutschen Schule lässt sich mit den Zielen der AR in sehr vielen Punkten absolut nicht vereinbaren. Diesen Unterschied kann man sehen, man muss ihn aber nicht unbedingt bewerten. Viel spannender ist es ohnehin die Gemeinsamkeiten zu finden und zu überlegen: was kann ich davon lernen und für meine Arbeit übernehmen?
Nun reichts aber!
Viele Grüße
Rusty,
schade, dass du so gar nicht auf die ganzen Anregungen eingehst, außer indem du aufführst, warum du das alles NICHT machen wirst. Ich habe den Eindruck, dass bei dir die Vorgehensweise in Stein gemeißelt ist. Das ist dir natürlich unbenommen, aber dennoch ... schade. Nur weil man eine Sache einmal so gelernt hat, heißt das ja nicht, dass es so absolut und immer richtig ist. Schon gar nicht bei Individuen wie Pferden. Gerade bei einem Pferd mit einigen körperlichen Baustellen, wie du sie bei deinem beschreibst (und die ich nach wie vor gar nicht so gravierend sehen kann), ist es sicher nicht förderlich, ein ungutes Bewegungsmuster über Jahre und viele Kilometer zu verfestigen. Und zwischen den beiden Videos liegen ja jetzt wieder einige Monate.
Du lehnst dies und das ab, aber vielleicht wäre es für dein Pferd gut, manches wenigstens theoretisch einmal an sich heranzulassen? Die Ausbildungsweise ist doch für das Pferd da und nicht umgekehrt. Bei deinem geschulten Blick würdest du doch sehr schnell sehen, ob es sich positiv oder negativ auswirkt, wenn du dein Pferd zB mal gezielt auf der langen Seite gerade vorwärts schickst oder eben doch mal mit einer Begrenzung arbeitest. Ich verstehe einfach dieses Starre nicht "Ich habe das so gelernt, ich will das so oder so, ich ziehe es exakt so durch".
schade, dass du so gar nicht auf die ganzen Anregungen eingehst, außer indem du aufführst, warum du das alles NICHT machen wirst. Ich habe den Eindruck, dass bei dir die Vorgehensweise in Stein gemeißelt ist. Das ist dir natürlich unbenommen, aber dennoch ... schade. Nur weil man eine Sache einmal so gelernt hat, heißt das ja nicht, dass es so absolut und immer richtig ist. Schon gar nicht bei Individuen wie Pferden. Gerade bei einem Pferd mit einigen körperlichen Baustellen, wie du sie bei deinem beschreibst (und die ich nach wie vor gar nicht so gravierend sehen kann), ist es sicher nicht förderlich, ein ungutes Bewegungsmuster über Jahre und viele Kilometer zu verfestigen. Und zwischen den beiden Videos liegen ja jetzt wieder einige Monate.
Du lehnst dies und das ab, aber vielleicht wäre es für dein Pferd gut, manches wenigstens theoretisch einmal an sich heranzulassen? Die Ausbildungsweise ist doch für das Pferd da und nicht umgekehrt. Bei deinem geschulten Blick würdest du doch sehr schnell sehen, ob es sich positiv oder negativ auswirkt, wenn du dein Pferd zB mal gezielt auf der langen Seite gerade vorwärts schickst oder eben doch mal mit einer Begrenzung arbeitest. Ich verstehe einfach dieses Starre nicht "Ich habe das so gelernt, ich will das so oder so, ich ziehe es exakt so durch".