Das ist doch kein Reitsport!
Der Mann sitzt drauf und es sieht aus als ob er die Patschehände einfach vor sich herträgt. Er scheint es nicht mal für nötig zu halten Anspannung und etwas Kraft in den Bizeps und den Schultern zu mobilisieren. Vllt, aber auch nicht allzuviel, bemüht er die Oberschenkel um sich wenigstens ein bisschen zu ertüchtigen. Besonders schockierend, wie einfach er es sich macht, waren die Wechsel. Sieht man bei anderen Reitern ein engagiertes Hin- und Herschmeißen des gesamten Körpers und kraftvolles Beinwirbeln kann er sich nicht mal zu einem Sporeneinsatz aufraffen.
Die mangelnde Einsatzfreude des Reiters geht naturgemäß an dem Pferd nicht spurlos vorbei. Es beginnt und beendet die Prüfung nicht im Angesicht und glänzend von Schweißbächen, auch die Maultätigkeit und Schaumbildung bleibt weit hinter den Möglichkeiten. Auffällig scheint mir auch die wenig ausgrägte Unterhalsmuskulatur, die bei vielen Dressurpferden nach Beendigung der Aufgabe augenfällig wird.
Geht da jetzt nicht ein bisschen der sportive Gedanke verloren, und wir Reiter müssen uns, wenn das Schule macht, dem Vorwurf erwehren, reiten hätte nichts mit Bewegung zu tun und wir sitzen ja nur drauf?
