Ich habe mir das Buch gekauft und es ist in meinen Augen jeden Cent wert. Was mir besonders daran gefällt, ist, wie detailliert die Hilfengebung beschrieben ist und welche Basis-Übungen für welche Probleme beim Pferd helfen. In Kombination mit dem Reitbahn-Navi einfach dezeit für mich das absolute Optimum.
Ich hatte zuvor beim Reiten zwar oftmals ein "gutes" bzw. richtiges Gefühl, aber ich wenn etwas nicht funktionierte, wusste ich meistens nicht warum bzw. machte immer nur meine eigenen körperlichen Unzulänglichkeiten dafür verantwortlich und das hat mir mein reiterliches Selbstbewusstsein schon einwendig angekratzt.
Auch habe ich die "Lösungsphase" beim Reiten immer als notwendiges Übel angesehen, als Zeit die man über sich ergehen lassen muss, bis es dann endlich "gut" wird. Dadurch habe ich irgenwie in meinem Kopf generell das Bild erzeugt, dass es zu Anfangs eben immer "schlecht" ist und dann, wenn man sich eine halbe Stunde geplagt hat, die "Belohnung" kommt.
Seit ich das Buch gelesen habe, hat sich meine Auffassung zur Lösungsphase komplett gewandelt. Ich sehe ich es nun wirklich mehr als ein Prozess zum Verschmelzen mit dem jeweils anderen Körper.
Und wenn man weiß, welche eigenen Körperteile mit denen des Pferdes verbunden werden müssen, so hat man auch gleich eine Kontrollmöglichkeit wenn man eben einen gewissen Kontakt nicht oder nur mit Mühe herstellen kann.
Wenn z.B. das Pferd auf den Schultern hängt ist es nur schwer möglich, die Knie locker aber beständig am Sattel zu halten. Das kann dann ein Hinweis darauf sein, dass eben ich selbst nicht locker genug bin, oder eben das Pferd die Schultern nicht frei bewegen mag. Lt. dem Buch lösen z.B. häufige Wendungen mit Richtungswechsel die Schultern. Wenn ich mich nun beim Reiten dieser häufigen Wendungen mit durchaus sehr kreativen Hufschlagfiguren, darum bemühe, die Wendungen gefühlt "mit den Knien" auszulösen, finden meine Beine nach ein paar Runden im Schritt automatisch die richtige Position, in welcher die Knie schön anliegen, ohne mit dem Oberschenkeln zu klemmen

und diese Position ist dann auch im ausgesessenen Trab leicht mitzuübernehmen bzw. wenns wieder hakt, dann WEISS ich mit welcher Übung ich vielleicht Abhilfe schaffen kann.
Ich reite jetzt seit ca 3 Wochen jedes mal eine andere der einfachren Übung (zuerst Schritt, dann Trab, dann Galopp) aus dem Reitbahn-Navi eben mit dem Wissen aus dem Buch im Hinterkopf und muss sagen, dass sich allein die Rittigkeit/Aufmerksamkeit des Pferdes um 100% verbessert haben und man durch die teilweise komplizierten Übungen wirklich ständig in Bewegung bleiben muss, aber es unglaublich viel Spaß macht, wenn man es dann gemeinsam mit dem Pferd hinbekommt und ein sichtbares Erfolgserlebnis hat (insbesondere, wenn man eine bestimmte Übung nach einiger Zeit wieder reitet und dann feststellt, dass sie sich schon viel besser reiten lässt).
Ich war zunächst wirklich skeptisch, aber die Übungen helfen wirklich, wenn man sie genau reitet (auch wenn das bedeutet, dass man sich zu Anfangs wirklich Schachbrettmarkierungen auf dem RP anbringt, um die Orientierung nicht zu verlieren

)
Also an alle die sich von dem umfangreichen theoretischen Wissen erschlagen fühlen: Besorgt euch das Reitbahn-Navi oder googlet nach frei verfügbaren Mustern und probiert es einfach aus - man glaubt gar nicht, wieviel einem allein schon beim Schrittreiten auffällt

und ein Trainigstagebuch wo man in kurzen Worten die Übung reinschreibt und was gut und was noch schwierig war - bereits nach kurzer Zeit, kann man so seine Fortschritte "objektiv" auch sehen und das motiviert ungemein
