xelape hat geschrieben:Danke für Euren Input:
Ich glaube Finchens Einschätzung trifft es am ehesten.
So "bekomme" ich ihn dann am Ende auch. Ich bleibe ganz ruhig, gehe auf ihn zu und wenn er losgeht blockiere ich ganz leicht mit Fingerzeig den Weg. Wenn er dreht und in die andere Richtung los will versuche ich das Gleiche.
In der Halle bleibt er da, und kommt frei neben mit her... oder geht hinter mir mit. Ich kann ihn da auch frei "longieren".
Ihn "jagen" macht ihn aus meiner Sicht nur noch mißtraurischer und er kommt gar nicht mehr in die Nähe.. sondern spult sich total hoch.
Da ist das ruhige gehen die bessere Variante.
Er war gestern 5 h alleine auf der Koppel, die Stallbesi hat es noch versucht, Ihr Sohn sowie eine Stallkollegin - er kommt her zu den Menschen, aber sobald der das Halfter sieht ist er weg.
Während der Stunden stand er die meiste Zeit ganz gechillt auf der Koppel und hat gefressen.
Grund für seine erneute Halfterpanik war wohl eine verrutschte Fliegenmütze die die Stallbesi richten wollte...
Als ich gekommen bin, ist er auf der Koppel rumgerannt - geflüchtet vor den großen Bremsen.
Gerufen, er kommt sofort im Galopp her nimmt ein Leckerli und flitzt weiter... mit Flitzen meine ich, er dreht Runde und Runde im vollen Galopp

Kommt zwischendurch her so bis auf 2-3m und rennt dann weiter.
Habe dann wie oben beschrieben mit ihm Kontakt aufgenommen und nach 5-10 Minuten ist er mitgekommen.
Die nächsten Tage hole ich ihn rein. Und er hat nun einen Halsriemen an, der daraufgelassen wird.
Ich tippe am Handy, da kriege ich es mit dem Text zuschneiden nicht so hin, sorry.
Wollte nur den Punkt jagen aufgreifen:
auch wenn ich sehr sicher bin, dass du nicht mit Getöse wie wild scheuchst, jagen klingt trotzdem nach etwas anderem als gemeint ist. Das ist eher Oferd bewegt sich und wird darin unterstützt.
Das Pferd gezielt bewegen hat einen ganz anderen Hintergrund. Der Mensch bewegt durch Einsatz seines Körpers und seiner Energie/Entschlossenheit das Pferd. Bestimmt Tempo und Richtung. Das hat eine völlig andere Bedeutung fürs Pferd.
Du kannst das blockieren zB statt dezent mit dem Finger mit dem Körper probieren.
Wendet das Pferd ab war es ein wenig zuviel Druck. Was nicht immer bedeutet der Mensch hat zu viel Energie reingebracht, gelegentlich brauchen Pferde auch bis sie merken, dass der Mensch nun in einer Art und Weise agiert, die ihm vertraut ist.
Bleibt das Pferd stehen AUSATMEN - mit dem ganzen Körper quasi. Haltung sagt "ok, du hast mich verstanden und respektiert, das ist ok, da darfst du bleiben, bist weit genug weg".
Etwas bleiben in der Stimmung, schauen was das Pferd anbietet, nachdem es hoffentlich auch entspannt... Dann kann man versuchen sich mit Bildern zu helfen eine Art Spannung zwischen sich und dem Pferd aufzubauen. Eine Verbindung sich vorstellen, die nicht da ist. Ein Gummiseil ist prima - das bietet die Möglichkeit sich schon langsam zu entfernen während allmählich sachte ein Zug entsteht. Das Gefühl in dem Moment zu haben ist goldwert, denn das spürt auch das Pferd. Vermutlich lässt es sich durch wegdrehen mit dem gefühlten Band an der Schulter schon erfolgreich einladen und folgt.
Mensch geht langsam mit Augenmerk auf fie Verbindung zum Pferd, bleibt stehen, Pferd ist dann vermutlich erst hinter ihm stehen geblieben. Dann kann man ruhig umdrehen, etwas Sozialkontakt aufnehmen, und Pferd schließlich auch halftern.
Man ist aber völlig weg von "ich will das Pferd holen, sondern hat dem Pferd fie Möglichkeit geboten zu erkennen, dass es bei einem sein mag und je nach Entscheidung des Menschen auch darf.
Dann hängt es stark davon ab wieso das "einsammeln" vorher nicht so gut geklappt hat. Die sehr skeptischen Pferde nach schlechten Erfahrungen brauchen in der Regel keine Wiederholung, nur vielleicht noch eine deutliche körperlich ausgedrückte Einladung in ihrer Nähe.
Diejenigen die einfach ein wenig vorwitzig und probierfreudigerer Natur sind eher noch einige Male auf die gleiche Art. Das hängt dann sehr stark vom Pferd ab, ein wenig natürlich auch davon wie gut Mensch die passende Haltung innerlich und äußerlich einnimmt.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye