Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
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Ein sehr nettes Paar. Im Trab finde ich das ganz nett, aber bei der Galopptour erscheint mir das Pferd leider überfordert.
Schon beim Angaloppieren holt die Stute sich die Kraft darüber, dass sie sich raushebt. Die Arbeit an der Pirouette ist (finde ich) verfrüht, da fehlt die Basis in Kraft, Rittigkeit und tragendem Hinterbein. Das Pferd kann nicht durch den Körper arbeiten und holt sich die Kraft über die hohe Kopf- Halshaltung. Das finde ich nicht sinnvoll.
Schon beim Angaloppieren holt die Stute sich die Kraft darüber, dass sie sich raushebt. Die Arbeit an der Pirouette ist (finde ich) verfrüht, da fehlt die Basis in Kraft, Rittigkeit und tragendem Hinterbein. Das Pferd kann nicht durch den Körper arbeiten und holt sich die Kraft über die hohe Kopf- Halshaltung. Das finde ich nicht sinnvoll.
Da das ein Lehrgang ist, wird man wie meist Dinge angetastet haben, die noch etwas zu früh sind. Das finde ich nicht schlimm, denn von mal machen geht das Pferd nicht kaputt.
Im Galopp wird dieses Pferd immer viel früher als die meisten gerittenen Pferde seine Grenzen erreichen, da macht die Stute wunderbar mit.
Ich finde die beiden toll - und mehr als nur nett.
Im Galopp wird dieses Pferd immer viel früher als die meisten gerittenen Pferde seine Grenzen erreichen, da macht die Stute wunderbar mit.
Ich finde die beiden toll - und mehr als nur nett.

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Dass die Stute schon 23 Jahre ist finde ich auch wirklich beeindruckend, dass ein KB in dem Alter noch so fit ist ist nicht selbstverständlich.
Klar hebt sich die Stute ab und zu raus, aber ehrlich gesagt finde ich das - vorausgesetzt es ist ein vorübergehendes Problem welches gesehen und bearbeitet wird- durchaus zu tolerieren. Es ist nicht leicht einem solchen Pferd zu erklären sich im Galopp zu tragen, und vielleicht (!) muss man diesen Fehler zeitweise tolerieren um eine Förderung herbei zu führen. Zumal es mit diesem Pferd gewiss sehr schwierig wäre, sie gerade mal "vorwärts wieder zur Hand suchen" zu lassen ohne dass alles verloren geht. Vielleicht ist es hier die bessere Lösung, sie erst zu versammeln, und sie dann zu versuchen in der Versammlung wieder zu lösen ohne diese aufzugeben?
Viele Grüße
Klar hebt sich die Stute ab und zu raus, aber ehrlich gesagt finde ich das - vorausgesetzt es ist ein vorübergehendes Problem welches gesehen und bearbeitet wird- durchaus zu tolerieren. Es ist nicht leicht einem solchen Pferd zu erklären sich im Galopp zu tragen, und vielleicht (!) muss man diesen Fehler zeitweise tolerieren um eine Förderung herbei zu führen. Zumal es mit diesem Pferd gewiss sehr schwierig wäre, sie gerade mal "vorwärts wieder zur Hand suchen" zu lassen ohne dass alles verloren geht. Vielleicht ist es hier die bessere Lösung, sie erst zu versammeln, und sie dann zu versuchen in der Versammlung wieder zu lösen ohne diese aufzugeben?
Viele Grüße
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Rusty, denke ich bei dem Pferdetyp auch.
Ich finde deutlich sichtbar, dass die Stute durch das Herantasten an die Pirouetten eine gute Idee von einem getrageneren Galopp bekommt (2:35 vs 4:25). Klar ist das noch angestrengt und das Genick sollte noch lockerer werden, sodass es mehr "rund nach oben" wird. Aber für mein Auge sieht das nach dem richtigen Gedanken im Pferdekopf aus.
Oder wie beurteilt ihr die Entwicklung? Konkrete Ideen, wie man so einem Pferd auf anderen/subtileren Wegen getragenen Galopp näherbringt?
Ich finde deutlich sichtbar, dass die Stute durch das Herantasten an die Pirouetten eine gute Idee von einem getrageneren Galopp bekommt (2:35 vs 4:25). Klar ist das noch angestrengt und das Genick sollte noch lockerer werden, sodass es mehr "rund nach oben" wird. Aber für mein Auge sieht das nach dem richtigen Gedanken im Pferdekopf aus.
Oder wie beurteilt ihr die Entwicklung? Konkrete Ideen, wie man so einem Pferd auf anderen/subtileren Wegen getragenen Galopp näherbringt?
@Lou mit Lucy und Max Hase
Einem Pferd den versammelten Galopp „nahezubringen“, indem ich eine Lektion abfordere, die bereits höchste Versammlung erfordert, finde ich völlig widersinnig.
Dieses Pferd bringt weder von der Ausbildung noch von seine Disposition die Voraussetzungen mit, um die Lektion auszuführen. Es hilft sich, indem es sich heraushebt und beginnt, zu hüpfen. Das ist ausbildungstechnisch eigentlich der GAU, denn die Stute eignet sich eine Ausweichstrategie an. Indem die Reiterin die zu hohe Anforderung immer wieder wiederholt, festigt sie die unkorrekte Ausführung weiter.
Dies ist ein Pferd, das von seiner züchterischen Selektion für den Schritt und den Zug ausgelegt ist - also mit wenig Galoppierfähigkeit und mehr Schub- als Tragkraft ausgestattet. Warum muss ich so ein Pferd ausgerechnet mit einer Lektion fordern, die eine ausgesprochene Tragkraft und viel Stamina im Galopp fordert? Und es dazu bringen, dass es beginnt, ungesunde Ausweichmanöver zu starten?
Diesem Pferd würde ich den versammelten Galopp über Galopp-Schritt-Übergänge und Zirkelverkleinern nahebringen - ist halt nicht ganz so spektakulär, aber dafür für das Pferd erfüllbar.
Ach, und vielleicht sollte jeder, der versammelte Lektionen reitet, mal selber Übungen machen, die solche Anforderungen stellen - und am eigenen Leib spüren, wie es ist, wenn man eine Bewegung nicht mehr korrekt ausführen kann, weil man mit der Kraft am Limit ist. Das sensibilisiert ziemlich für die Anforderungen, die man in der Versammlung an sein Pferd stellt!
Einem Pferd den versammelten Galopp „nahezubringen“, indem ich eine Lektion abfordere, die bereits höchste Versammlung erfordert, finde ich völlig widersinnig.
Dieses Pferd bringt weder von der Ausbildung noch von seine Disposition die Voraussetzungen mit, um die Lektion auszuführen. Es hilft sich, indem es sich heraushebt und beginnt, zu hüpfen. Das ist ausbildungstechnisch eigentlich der GAU, denn die Stute eignet sich eine Ausweichstrategie an. Indem die Reiterin die zu hohe Anforderung immer wieder wiederholt, festigt sie die unkorrekte Ausführung weiter.
Dies ist ein Pferd, das von seiner züchterischen Selektion für den Schritt und den Zug ausgelegt ist - also mit wenig Galoppierfähigkeit und mehr Schub- als Tragkraft ausgestattet. Warum muss ich so ein Pferd ausgerechnet mit einer Lektion fordern, die eine ausgesprochene Tragkraft und viel Stamina im Galopp fordert? Und es dazu bringen, dass es beginnt, ungesunde Ausweichmanöver zu starten?
Diesem Pferd würde ich den versammelten Galopp über Galopp-Schritt-Übergänge und Zirkelverkleinern nahebringen - ist halt nicht ganz so spektakulär, aber dafür für das Pferd erfüllbar.
Ach, und vielleicht sollte jeder, der versammelte Lektionen reitet, mal selber Übungen machen, die solche Anforderungen stellen - und am eigenen Leib spüren, wie es ist, wenn man eine Bewegung nicht mehr korrekt ausführen kann, weil man mit der Kraft am Limit ist. Das sensibilisiert ziemlich für die Anforderungen, die man in der Versammlung an sein Pferd stellt!
Ich würde ein kleines, kurzbeiniges, fettes Mädchen auch nicht zum Spitzentanz anmelden.
Wenn es gerne tanzen will, dann ist es vielleicht mit Linedance oder Jazzdance wirklich gefordert, gefördert und hat die Chance gut zu werden. Im Spitzentanz kann es nur "schlecht" sein. Das ist dann wirklich frustrierend !
In diesem Fall kommt der Wunsch ja noch nicht mal aus dem Pferd selbst , sondern von dessen Besitzerin
.
Ich finde einen Teil des Reitens nett und sehr ordentlich und für dieses Pferd sehr, sehr großartig, aber dann kommt der Punkt, wo es mich eben an das von mir angeführte Beispiel erinnert, und das finde ich dann unschön !
Wenn es gerne tanzen will, dann ist es vielleicht mit Linedance oder Jazzdance wirklich gefordert, gefördert und hat die Chance gut zu werden. Im Spitzentanz kann es nur "schlecht" sein. Das ist dann wirklich frustrierend !
In diesem Fall kommt der Wunsch ja noch nicht mal aus dem Pferd selbst , sondern von dessen Besitzerin

Ich finde einen Teil des Reitens nett und sehr ordentlich und für dieses Pferd sehr, sehr großartig, aber dann kommt der Punkt, wo es mich eben an das von mir angeführte Beispiel erinnert, und das finde ich dann unschön !
Ist der Ritt 93,92 % wert? Ich stelle das einfach mal zur Diskussion, weil Olympia 2016 hier noch nicht Thema war.
Bei einmaliger Betrachtung muss ich dem Sprecher rechtgeben, dass irgendwie die Frische fehlt. Die Piaffen gefallen mir auch nicht, aber ins Gruselkabinett gehört der Ritt dann doch nicht.
Charlotte Dujadin Rio 2016
Leider konnte ich nichts von der Dressur in Rio direkt gucken und hangle mich gerade durch diverse Videos.
Grüßle
oecone
Bei einmaliger Betrachtung muss ich dem Sprecher rechtgeben, dass irgendwie die Frische fehlt. Die Piaffen gefallen mir auch nicht, aber ins Gruselkabinett gehört der Ritt dann doch nicht.
Charlotte Dujadin Rio 2016
Leider konnte ich nichts von der Dressur in Rio direkt gucken und hangle mich gerade durch diverse Videos.
Grüßle
oecone
oecone hat geschrieben:Ist der Ritt 93,92 % wert? Ich stelle das einfach mal zur Diskussion, weil Olympia 2016 hier noch nicht Thema war.
Bei einmaliger Betrachtung muss ich dem Sprecher rechtgeben, dass irgendwie die Frische fehlt. Die Piaffen gefallen mir auch nicht, aber ins Gruselkabinett gehört der Ritt dann doch nicht.
Charlotte Dujadin Rio 2016
Leider konnte ich nichts von der Dressur in Rio direkt gucken und hangle mich gerade durch diverse Videos.
Grüßle
oecone
Da krieg ich echt Schnappatmung.
Wie kann man in diesem Zusammenhang das Wort Gruselkabinett überhaupt in den Mund nehmen?
Und fehlende Frische?
Kleine Ungenauigkeiten? Da hats 34 Grad und das Pferd ist doch kein Roboter.
Für mich ganz großes und absolut erstrebenswertes Kino



Ich dachte auch so verstanden zu werden. Insofern brauchst Du wirklich keine Schnappatmung bekommen.
Solche Temperaturen haben wir hier in der Pfalz auch, teilweise mit entsprechender Luftfeuchtigkeit. Meine Erfahrung als Tross auf den hiesigen Turnieren ist, dass die Pferde das besser vertragen als die Reiter.
Grüßle
oecone
- Cappuccino
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- Registriert: Do, 03. Apr 2008 11:18
- Wohnort: Windeck
Ich fand den Ritt von Charlotte Dujardin absolut bewunderungswürdig, den von Christina Bröring-Sprehe allerdings auch. Bis auf die Fächerpiaffe von Dujardin am Schluss war doch eigentlich auch der Schwierigkeitsgrad beinahe identisch. Deshalb kann ich persönlich die 6 % Differenz in der Bewertung der beiden Ritte nicht verstehen.