Seit kurzem habe ich nun auch ein eigenes Pferd!

(Ich reite schon seit über 20 Jahren und recht passabel [A-Niveau, mehr gaben auch die Pferde nie her, vorwiegend Dressur], bisher aber eben Schulpferde oder als Reitbeteiligung, und immer gerne nervöse, eilige, buckelnde, häufig eher wenig ausgebildete Problempferde. Das Heftigste war ein steigender und ständig explodierender Weltmeyer-Enkel, den ich mal ein Vierteljahr mangels Reitlehrer auf dem Hof beritten habe. Kurz: Ich bin nicht die allergrößte Dressurreiterin, aber schwierige Pferde nett reiten kann ich ganz gut.

Und theoretisch könnte alles so schön sein, wenn Stütchen nicht so ihre Probleme hätte. Okay, ich bin doof! Wer kauft auch ein ehemaliges Springpferd, halbes Vollblut, hypersensibel, das nicht ganz sauber läuft, über den Händler in den Schulbetrieb gekommen, ohne vollständige Ankaufsuntersuchung...

Aber nun ist sie meine, und ich gebe sie nicht wieder her!
Mittlerweile habe ich einen passenden Sattel (was eine Odyssee!), eine passende Reitlehrerin & Bereiterin (auch schwierig!), eine super Physiotherapeutin & Osteopatin, einen wirklich guten Hufschmied (und leider nötigen orthopädischen Beschlag), der Tierarzt scheint auch in Ordnung; kurz: ein Team aus kompetenten Leuten, die auch in die gleiche Richtung arbeiten - aber aktuell hakt es wieder überall im Pferd.
Zähne sind abgeklärt, Beine sind geröntgt und in Ordnung (wobei ich überlege, noch mal Schulter, Halswirbelsäule + Rücken checken zu lassen), aber nun hat sie sich wieder Blockaden in Hals und Rücken eingefangen... (Nicht die Schuld der Bereiterin, bei der bin ich erst seit kurzem; das stammt von vorher.)
Sie bekommt die Zeit, die sie braucht, wir versuchen, sie langfristig und geduldig aufzubauen, und insgesamt ist sie viel entspannter geworden und vom Wesen her ein sehr nettes, ehrliches Pferd. Mit Druck geht gar nichts bei ihr (im Zweifelsfalle steigt sie), und sie sagt klar bescheid, wenn was wehtut oder ihr nicht paßt (über Schnappen und Treten beim Satteln und Putzen diskutieren wir noch, ist deutlich besser geworden), aber sie verzeiht mir auch genug Anfängerfehler als Pferdebesitzerin wie Deckenschnurgewurschtel unterm Bauch und zwischen ihren Hinterbeinen etc. Sie hat keine Angst vor Traktoren und Lastwagen, aber umgestürzte Bäume sind ganz furchtbar. Und Wegkreuzungen furchtbar gefährlich. Dafür läuft sie mir mittlerweile häufig hinterher wie ein Hund und bleibt auch unangebunden neben mir stehen.
Und trotzdem möchte ich manchmal verzweifeln!
Tja, warum ich das alles erzähle? Noch mehr gute Ratschläge brauche ich eigentlich nicht (Leute, die es hinterher vorher besser gewußt haben, habe ich mittlerweile zum Fressen gern!

Wie war das bei euch mit dem ersten eigenen Pferd? Oder mit eurem jetzigen? Zahlt sich Geduld aus? Könnt ihr mir ein bißchen Mut machen?
Liebe Grüße
Nola