Longieren: Welcher Ring vom Kappzaum?
Longieren: Welcher Ring vom Kappzaum?
In welchen Ring hängt ihr die Longe? Und warum?
Ich habe es bisher so gekannt, dass man den mittleren Ring verwendet, weil man so auch prima Achten, Schlangenlinien und Handwechsel longieren kann. Die seitlichen Ringe des Kappzaums werden nur verwendet, wenn ein Pferd ständig nach aussen drängt. Durch die Befestigung der Longe am seitlichen Ring wird verhindert, dass der Kappzaum auf der äusseren Seite Richtung Pferdeauge rutscht.
Nun war ich gerade eben auf der Website des Herrn Stahlecker, der nur die seitlichen Ringe benutzt. Er schreibt, die früheren Kappzäume hätten gar keinen mittleren Ring gehabt und nennt ihn "Faulenzerring", weil man ihn benutzt, wenn man zu faul ist um bei Handwechseln umzuschnallen. Hier ist der ganze Artikel: http://www.hsh-fritz-stahlecker.de/Stah ... n.7.0.html
Ich bin jetzt etwas verunsichert. Klar habe ich auch schon festgestellt, dass der Kappzaum leichter verrutscht, wenn man den Ring in der Mitte benutzt. Und auch biegen kann ich leichter, wenn die Longe seitlich befestigt ist. Wäre es wohl besser so?
Ich habe es bisher so gekannt, dass man den mittleren Ring verwendet, weil man so auch prima Achten, Schlangenlinien und Handwechsel longieren kann. Die seitlichen Ringe des Kappzaums werden nur verwendet, wenn ein Pferd ständig nach aussen drängt. Durch die Befestigung der Longe am seitlichen Ring wird verhindert, dass der Kappzaum auf der äusseren Seite Richtung Pferdeauge rutscht.
Nun war ich gerade eben auf der Website des Herrn Stahlecker, der nur die seitlichen Ringe benutzt. Er schreibt, die früheren Kappzäume hätten gar keinen mittleren Ring gehabt und nennt ihn "Faulenzerring", weil man ihn benutzt, wenn man zu faul ist um bei Handwechseln umzuschnallen. Hier ist der ganze Artikel: http://www.hsh-fritz-stahlecker.de/Stah ... n.7.0.html
Ich bin jetzt etwas verunsichert. Klar habe ich auch schon festgestellt, dass der Kappzaum leichter verrutscht, wenn man den Ring in der Mitte benutzt. Und auch biegen kann ich leichter, wenn die Longe seitlich befestigt ist. Wäre es wohl besser so?
- DynaMitreiterin
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- Registriert: Mo, 25. Sep 2006 11:04
- Wohnort: Berlin
Hm, ich verschnalle die Longe auch immer mittig. Und zwar aus dem Grunde, dass Dynamit recht häufig die Hand wechseln soll und zwar in allen Gangarten und in verschiedenen Figuren, so wie Du das beschrieben hast. Dabei immer umzuschnallen, ist nicht möglich.
Vielleicht stoßen wir hier mal wieder auf die verschiedenen Möglichkeiten des Longierens und deren Nutzen? Komme da jetzt selber ins Grübeln....
Vielleicht kann Jen hier ja weiterhelfen?
Vielleicht stoßen wir hier mal wieder auf die verschiedenen Möglichkeiten des Longierens und deren Nutzen? Komme da jetzt selber ins Grübeln....
Vielleicht kann Jen hier ja weiterhelfen?
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
(Kurt Marti)
Mmh, also ehrlich gesagt mit Ganaschenriemen und gut passendem Kappzaum habe ich trotz schreckhaften Situationen noch kein derartiges Verrutschen ins Auge, geschweige denn Verletzungen am Auge erlebt. Zumal ein Pferd mit der Zeit seinen Aktionsradius, auch wenn es mal erschreckt, lernen sollte. Die Gefahr kommt ja meistens außerhalb des Zirkels und zur Not akzeptiere ich ein Halten, aber ein extremes Wegstürmen nach außen (in einem Roundpen, wie man es anfangs macht, geht das auch nicht), dass ich mit aller Kraft am Kappzaum hänge, zeigt eher ein Vertrauensproblem oder dass die Ausbildung zu schnell ging.
Ich finde die Wechsel durch den Zirkel wichtig. Vor allem die häufigen und flüssigen Wechsel im Schritt und später im Trab. Ich wüßte nicht, warum ich darauf verzichten sollte, nur wegen den Ringen. Hat für mich auch nichts mit Faulheit des Umschnallens zu tun. Anhalten kann ich auch so jederzeit und muss ich anfangs sowieso, um die Hand zu wechseln. Ich empfinde das selbstständige Wechseln eher als höheres Niveau als Faulheit.
Und meiner Meinung nach sollte das Pferd freiwillig beginnen, wenn es im Gleichgewicht ist, dass es den Hals leicht nach innen stellt und nicht durch permanentes Ziehen am inneren, seitlichen Ring. Das Gewicht der Longe ist schon nicht zu vernachlässigen und hat immer einen nach innen wirkenden Zug. Stahlecker schreibt an anderer Stelle das Formen des Halses will er nicht, warum dann durch Impulse oder konstanten Druck die Innenstellung erzwingen?
LG susi
Ich finde die Wechsel durch den Zirkel wichtig. Vor allem die häufigen und flüssigen Wechsel im Schritt und später im Trab. Ich wüßte nicht, warum ich darauf verzichten sollte, nur wegen den Ringen. Hat für mich auch nichts mit Faulheit des Umschnallens zu tun. Anhalten kann ich auch so jederzeit und muss ich anfangs sowieso, um die Hand zu wechseln. Ich empfinde das selbstständige Wechseln eher als höheres Niveau als Faulheit.
Und meiner Meinung nach sollte das Pferd freiwillig beginnen, wenn es im Gleichgewicht ist, dass es den Hals leicht nach innen stellt und nicht durch permanentes Ziehen am inneren, seitlichen Ring. Das Gewicht der Longe ist schon nicht zu vernachlässigen und hat immer einen nach innen wirkenden Zug. Stahlecker schreibt an anderer Stelle das Formen des Halses will er nicht, warum dann durch Impulse oder konstanten Druck die Innenstellung erzwingen?
LG susi
- Sophie-Charlotte
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Tja, da Herr Stahlecker seine Pferde zu Postpaketen zu verschnüren pflegt (habe noch nie so viele Hilfszügel gleichzeitig an einem einzigen Pferd gesehen), würde ich doch den Aspekt der Selbsthaltung in den Mittelpunkt stellen und empfinde die Frage der Verschnallung als nebensächlich.
Wichtig ist natürlich, dass nichts Verrutschen kann - sprich gute und richtig verschnallte Ausrüstung - aber davon abgesehen, wer von uns hat so eine gute Hand beim Longieren und so eine ruhige Anlehnung, dass man mehr als Impulse auf die Nase gibt?
Die Leute, die das schaffen, können diese Feinheiten hier gerne besprechen, würde mich auch interessieren....
Ich bin schon zufrieden, wenn mein Pferd beim Longieren auf dem großen Platz nicht mehr immer an der gleichen Stelle über die Schulter bzw. in den Zirkel fällt und ich das Tempo (wirklich!) bestimmen kann. Außerdem finde ich, dass ich im mittleren Ring das Pferd besser biegen kann, im seitlichen Ring neigen manche Pferde zum Verwerfen (Ravenna...)
viele Grüße vom Longiertölpel
Wichtig ist natürlich, dass nichts Verrutschen kann - sprich gute und richtig verschnallte Ausrüstung - aber davon abgesehen, wer von uns hat so eine gute Hand beim Longieren und so eine ruhige Anlehnung, dass man mehr als Impulse auf die Nase gibt?
Die Leute, die das schaffen, können diese Feinheiten hier gerne besprechen, würde mich auch interessieren....
Ich bin schon zufrieden, wenn mein Pferd beim Longieren auf dem großen Platz nicht mehr immer an der gleichen Stelle über die Schulter bzw. in den Zirkel fällt und ich das Tempo (wirklich!) bestimmen kann. Außerdem finde ich, dass ich im mittleren Ring das Pferd besser biegen kann, im seitlichen Ring neigen manche Pferde zum Verwerfen (Ravenna...)
viele Grüße vom Longiertölpel
Dressur - zum Wohle des Pferdes und zum Vergnügen des Reiters
- Alix_ludivine
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Mit dem Faulenzerring hat er nicht sooo unrecht
Aber ich z.B. habe die "Ausrede", dass ich die Handwechsel in Bewegung mache und von daher fallen die seitlichen Ringe als Möglichkeit raus.
Nur wenn ich Arbeit an der Hand am Kappzaum mache, dann kommen bei mit die seitlichen Ringe zum Einsatz.
LG Alix

Aber ich z.B. habe die "Ausrede", dass ich die Handwechsel in Bewegung mache und von daher fallen die seitlichen Ringe als Möglichkeit raus.
Nur wenn ich Arbeit an der Hand am Kappzaum mache, dann kommen bei mit die seitlichen Ringe zum Einsatz.
LG Alix
Es macht für mich absolut keinen Sinn einen seitlichen Ring zu benutzen, der war ursprünglich nicht für die Longe, sondern für die Zügel gedacht. der Mittlere Ring ist derjenige für die Longe. Und zwar aus dem Grund, weil damit auf das Genick und damit auf die Stellung eingewirkt wird, der mittlere Ring bewirkt eine leichte Drehung im Genick und eine Dehnung der Halsaussenseite, während die Einwirkung am seitlichen Ring eher den Kopf zur Seite zieht ohne Drehung im Genick, was keine Dehnung der äusseren Oberlinie zur Folge hat. Ein Pferd das weiss um was es geht, dem spielt es weniger eine Rolle, aber ein Pferd das noch in Ausbildung steckt würde ich nie am seitlichen Ring longieren. Es hat alles seinen Sinn.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Meinen Wienerkappzaum hatten sowohl schon Hafis, grosse WB als auch Araber etc. auf der Nase und es hat allen ausser einem Freiberger mit einem sehr breiten Kopf gepasst. gute wienerkappzäume zu einem vernünftigen Preis findest du zb. hier: link
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Danke für den link.
Also hast Du einen mit drei Gelenken? Weil Haffi und Araber mit einem durchgehenden Naseneisen geht schlecht.
So nach einer Odyssee über die verschiedensten Varianten bin ich jetzt wieder bei dem angekommen, den ich vor 2 Jahren verkauft habe
Einen stinknormalen Lederkappzaum mit 3-gelenkigen Naseneisen... Habe ich dann wenigstens einen neuen.
LG Susi
Also hast Du einen mit drei Gelenken? Weil Haffi und Araber mit einem durchgehenden Naseneisen geht schlecht.
So nach einer Odyssee über die verschiedensten Varianten bin ich jetzt wieder bei dem angekommen, den ich vor 2 Jahren verkauft habe


LG Susi
nein, ein festes Naseneisen! keines mit gelenken.kallisto hat geschrieben:Danke für den link.
Also hast Du einen mit drei Gelenken? Weil Haffi und Araber mit einem durchgehenden Naseneisen geht schlecht.
So nach einer Odyssee über die verschiedensten Varianten bin ich jetzt wieder bei dem angekommen, den ich vor 2 Jahren verkauft habeEinen stinknormalen Lederkappzaum mit 3-gelenkigen Naseneisen... Habe ich dann wenigstens einen neuen.
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LG Susi
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Ich glaube sowieso, dass Herr Stahlecker entsetzt wäre, wenn er z.B. mich als "Nicht-Profi" longieren sehen würde....
Ich benützte auch den mittleren Ring und das aber nicht aus Faulheit, sondern weil ich es für mich und mein Pferd sinnvoller finde.
Ich finde es immer kritisch, wenn Buchautoren nur ihre eigene Methode als richtig ansehen und alle anderen gleich verteufeln. Das Leben ist nun mal nicht nur schwarz und weiß.....
Ich benützte auch den mittleren Ring und das aber nicht aus Faulheit, sondern weil ich es für mich und mein Pferd sinnvoller finde.
Ich finde es immer kritisch, wenn Buchautoren nur ihre eigene Methode als richtig ansehen und alle anderen gleich verteufeln. Das Leben ist nun mal nicht nur schwarz und weiß.....

Danke Jen für den super Link, die Wiener Kappzäume kannte ich bisher nur Handgemacht v. Desmond O'Brian, dementsprechend teuer.
Ich verwende ein einfaches portogisisches Kappzaum und dabei auch den mittleren Ring, weil ich viele Handwechsel nach innen mache.
Ich verwende ein einfaches portogisisches Kappzaum und dabei auch den mittleren Ring, weil ich viele Handwechsel nach innen mache.
Liebe Grüße
Mela
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
Mela
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry