Hallo Ihr Lieben,
momentan arbeite ich Pady in seiner Reha auf Kappzaum und Longe im Schritt auf dem Dressurviereck. Ich kann ihn in verschiedenen Abständen zu mir geradeaus und in Zirkeln und Volten gehen lassen. Dafür gehe ich je nach Situation zwischen Schulter- und Gurthöhe. Anhalten per Körpereindrehung und Gerte/Peitsche "in den Weg halten". Mittlerweile kann er ein ganz passables Schulterherein auf 3 Hufschlägen. Vor- und Hinterhandwendung geht in dieser Material-Kombination auch prima.
Da die Bewegungsabläufe auf diese Weise schon verstanden sind, würde ich gern mit Zügeln arbeiten, um Pady das Verständnis für den äußeren Zügel zu wecken und z.B. das Renvers zu erarbeiten. Mit "Professor Merlin" (mein Lehrpferd für Doppellonge und Handarbeit) hatte ich Schulterherein auf Trense mit Zügeln geübt, allerdings war da mein Fokus auf die Wirkung meiner Körpersprache, weniger auf die Zügelhantierung...
Habe ein paar Fragen:
a) Verwirrt es Pady nicht, wenn ich im Gelände erwarte, dass er hinter mir geht, an der Longe in Schulter/Gurthöhe und direkt an der Hand in Gurthöhe?
b) Erstmal müssen wir mit Kappzaum und Zügeln an der Hand geradeaus gehen lernen... Antreten lassen kann ich per Stimme... soll ich beim einfachen Gehen die Gerte in Gurthöhe anlegen oder eher leicht ditschen? Oder macht das eh jeder anders, so dass ich einfach ausprobiere, wie wir am besten klar kommen?
c) Angenommen, Schritt b) funktioniert. Wie pariere ich denn aus der relativ weit hinten liegenden Position durch zum Halten? Von dort (Gurthöhe) kann ich ja nicht die Gerte vor die Nase halten... Hm, muss ich vielleicht erst noch ein anderes Halt-Kommando einführen?
d) Hat jemand vielleicht ein gutes Foto, wo man Handarbeit auf Kappzaum sehen kann (gern auch Verweis auf anderen Beitrag)?
LG Samba
P.S.: Ich kann nur abends schreiben!
Handarbeit auf Kappzaum und Trensenzügel
Nur zu der einen Frage..:
Wir haben zum anhalten, bzw. zum rückwärts richten immer "gezischt",
hat super geklappt bei allen Pferden, wenn man es kurz aufgefrischt hat hat Stimme völlig gereicht, sowohl auf dem Pferd, neben dem Pferd wie auch weiter weg vom Pferd, beim longieren oder frei laufen lassen.
Denke so ein stimmliches Signal wäre sicher hilfreich zu trainieren, so dass du nicht mit der Gerte von der Seite aus vor der Brust rumditschen musst (was du natürlich am Anfang in der Lernphase trotzdem musst *g*).
Achso, ich persönlich würde die gerte nur anlegen, ticken erst als verstärkung, wenn nichts passiert. Die Hilfen sollen ja so fein wie möglich werden, also dem Pferd ruhig die Chance lassen, auch auf die feine Hilfe schon reagieren zu können.
Wir haben zum anhalten, bzw. zum rückwärts richten immer "gezischt",
hat super geklappt bei allen Pferden, wenn man es kurz aufgefrischt hat hat Stimme völlig gereicht, sowohl auf dem Pferd, neben dem Pferd wie auch weiter weg vom Pferd, beim longieren oder frei laufen lassen.
Denke so ein stimmliches Signal wäre sicher hilfreich zu trainieren, so dass du nicht mit der Gerte von der Seite aus vor der Brust rumditschen musst (was du natürlich am Anfang in der Lernphase trotzdem musst *g*).
Achso, ich persönlich würde die gerte nur anlegen, ticken erst als verstärkung, wenn nichts passiert. Die Hilfen sollen ja so fein wie möglich werden, also dem Pferd ruhig die Chance lassen, auch auf die feine Hilfe schon reagieren zu können.
Ein Pferd kann völlig problemlos lernen, dass es verschiedene Führpositionen gibt.
Vor dem Pferd, auf Kopfhöhe, auf Schulterhöhe, auf Höhe der Sattellage, auf Höhe der Kruppe, hinter dem Pferd.
Du kannst das gezielt üben, indem du verschiedene Übungen aus verschiedenen Führpositionen übst und dich dabei über die Wochen weiter nach hinten bewegst.
Ich würde elementare Dinge wie losgehen, anhalten, rückwärtsgehen aus verschiedenen Positionen so weit üben (erstmal ohne dabei irgendeine Haltung zu verlangen, sondern einfach am losen Strick), dass du diese Dinge mit feinsten Hilfen (im besten Fall reicht "los", "Halt" oder "rückwärts" zu denken, keine Einwirkung mit Gerte oder Hand) bekommst.
Deutliche Körpersprache hilft dabei, d.h. Energie aufbauen zum losgehen (einatmen, groß machen, Gewicht nach vorn verlagern) - Schritte synchronisieren und verlangsamen, ausatmen und daraus anhalten zum stoppen - Energie nach hinten bringen für rückwärts, jeweils mit Gerte unterstützen wenn nötig.
Am Anfang nehme ich die Gerte für rückwärts tatsächlich nach vorn und titsche an die Brust, später reicht es, wenn die Gerte für die "richtige" Arbeit nach hinten zeigt und ich korrigierend mit dem Gertenkopf an der Schulter anstupse.
Bei solchen Grundübungen ist es nicht wichtig, wo genau du die Gerte anlegst, sondern wohin deine Gedanken und deine Körperhaltung zeigen.
Wenn diese Dinge wirklich leicht klappen, hast du Zügel und Gerte "frei" für Aktivität, Haltung etc.
Vor dem Pferd, auf Kopfhöhe, auf Schulterhöhe, auf Höhe der Sattellage, auf Höhe der Kruppe, hinter dem Pferd.
Du kannst das gezielt üben, indem du verschiedene Übungen aus verschiedenen Führpositionen übst und dich dabei über die Wochen weiter nach hinten bewegst.
Ich würde elementare Dinge wie losgehen, anhalten, rückwärtsgehen aus verschiedenen Positionen so weit üben (erstmal ohne dabei irgendeine Haltung zu verlangen, sondern einfach am losen Strick), dass du diese Dinge mit feinsten Hilfen (im besten Fall reicht "los", "Halt" oder "rückwärts" zu denken, keine Einwirkung mit Gerte oder Hand) bekommst.
Deutliche Körpersprache hilft dabei, d.h. Energie aufbauen zum losgehen (einatmen, groß machen, Gewicht nach vorn verlagern) - Schritte synchronisieren und verlangsamen, ausatmen und daraus anhalten zum stoppen - Energie nach hinten bringen für rückwärts, jeweils mit Gerte unterstützen wenn nötig.
Am Anfang nehme ich die Gerte für rückwärts tatsächlich nach vorn und titsche an die Brust, später reicht es, wenn die Gerte für die "richtige" Arbeit nach hinten zeigt und ich korrigierend mit dem Gertenkopf an der Schulter anstupse.
Bei solchen Grundübungen ist es nicht wichtig, wo genau du die Gerte anlegst, sondern wohin deine Gedanken und deine Körperhaltung zeigen.
Wenn diese Dinge wirklich leicht klappen, hast du Zügel und Gerte "frei" für Aktivität, Haltung etc.
@dieLilo: Stimmkomando haben wir "zuuuurück". Die Körpersprachliche Hilfe ist im Moment aber im Vordergrund... Hm, ich könnte ja mal anfangen, das zu trenne im Sinne "Stimme" als erste Anfrage, "Körper" erst, wenn keine Reaktion. Gerte werde ich dann nur noch dann nehmen, wenn es mir um das zurück eines gezielten Vorderbeines geht.
Der Hinweis mit dem Anlegen der Gerte ist gut... Pady ist ja (wie es sich für einen Araber gehört) sehr sensibel... Ich werde mir die Stufen "Gerte in Position aber ohne Berührung", Gerte liegt in Position an, Gerte klopft zart und zuletzt "Gerte zwickt" (kleiner, aber akzentuierter "Biss" mit der Gerte vornehmen.
@Melli:
Diese Grundschule beherrschen wir zum größten Teil... bestimmt nicht perfekt (nur auf "denken" hin), aber damit bin ich schon ganz zufrieden... Er kennt das geführt (und Führübungen) werden a) seitlich hinter mir b) seine Nase an meiner Schulter c) Schulter an Schulter und d) Variante b mit mehreren Metern seitlichen abstand.
Ich frage mich nur, woher soll er wissen, wo er nun gerade in diesem Moment hin soll? Das muss ich ihm doch irgendwie unterschiedlich deutlich machen... Im Moment ist das eher intuitiv, ich kann nicht exakt beschreiben, wie ich ihn zwischen den Positionen hin und her schicke... und manchmal klappts ja auch nicht... Daher die Frage, wie andere das machen...?
Seit ein paar Tagen gehe ich auch beim Spazieren gehen konsequent mit Gerte raus. Beim normalen geradeaus gehen, dulde ich es "draußen" nicht, dass seine Nase meine Schulter überholt. Da er die waagerechte Gerte quer zu seiner Bewegungsrichtung als "Stop" akzeptiert, habe ich angefangen im Gehen mit der Gerte durchaus auch mal heftig vor seiner Nase zu wedeln, auch mal die Nase zu streifen... Am anfang reagierte er unwirsch, mal mit Kopf hoch oder zur Seite schmeißen oder auch mit stehen bleiben... ich habe das völlig ignoriert und bin weiter gegangen und ggf. die Gerte weiter wedeln lassen. Wenn er auch nur einen Schritt verkürzt hat, habe ich ihn gelobt (beim weitergehen). Damit habe ich zumindest jetzte eine Basis mit dem Ziel, ihn beliebig weit nach hinten "schieben" zu können.
Er kann mittlerweile die im laufen (bei Bedarf) wedelnde Gerte als "langsamer, ab nach hinten" und Gerte plus Umdrehen als "ganze Parade" unterscheiden.
Der Hinweis mit dem Anlegen der Gerte ist gut... Pady ist ja (wie es sich für einen Araber gehört) sehr sensibel... Ich werde mir die Stufen "Gerte in Position aber ohne Berührung", Gerte liegt in Position an, Gerte klopft zart und zuletzt "Gerte zwickt" (kleiner, aber akzentuierter "Biss" mit der Gerte vornehmen.
@Melli:
Diese Grundschule beherrschen wir zum größten Teil... bestimmt nicht perfekt (nur auf "denken" hin), aber damit bin ich schon ganz zufrieden... Er kennt das geführt (und Führübungen) werden a) seitlich hinter mir b) seine Nase an meiner Schulter c) Schulter an Schulter und d) Variante b mit mehreren Metern seitlichen abstand.
Ich frage mich nur, woher soll er wissen, wo er nun gerade in diesem Moment hin soll? Das muss ich ihm doch irgendwie unterschiedlich deutlich machen... Im Moment ist das eher intuitiv, ich kann nicht exakt beschreiben, wie ich ihn zwischen den Positionen hin und her schicke... und manchmal klappts ja auch nicht... Daher die Frage, wie andere das machen...?
Seit ein paar Tagen gehe ich auch beim Spazieren gehen konsequent mit Gerte raus. Beim normalen geradeaus gehen, dulde ich es "draußen" nicht, dass seine Nase meine Schulter überholt. Da er die waagerechte Gerte quer zu seiner Bewegungsrichtung als "Stop" akzeptiert, habe ich angefangen im Gehen mit der Gerte durchaus auch mal heftig vor seiner Nase zu wedeln, auch mal die Nase zu streifen... Am anfang reagierte er unwirsch, mal mit Kopf hoch oder zur Seite schmeißen oder auch mit stehen bleiben... ich habe das völlig ignoriert und bin weiter gegangen und ggf. die Gerte weiter wedeln lassen. Wenn er auch nur einen Schritt verkürzt hat, habe ich ihn gelobt (beim weitergehen). Damit habe ich zumindest jetzte eine Basis mit dem Ziel, ihn beliebig weit nach hinten "schieben" zu können.
Er kann mittlerweile die im laufen (bei Bedarf) wedelnde Gerte als "langsamer, ab nach hinten" und Gerte plus Umdrehen als "ganze Parade" unterscheiden.
Noch eine Ausrüstungsfrage:
Benutzt jemand Zügel mit Snaps? Ich würde gern in einer Einheit zwischen Longe und Zügelarbeit wechseln, finde dieses Rumfummeln "zügelanbauen", "zügelabbauen" immer so nervig...
Beim reiten mit Trense mag ich Snaps aus Überzeugung nicht, weil sie "springen". Ist das beim Kappzaum auch so negativ?
Benutzt jemand Zügel mit Snaps? Ich würde gern in einer Einheit zwischen Longe und Zügelarbeit wechseln, finde dieses Rumfummeln "zügelanbauen", "zügelabbauen" immer so nervig...
Beim reiten mit Trense mag ich Snaps aus Überzeugung nicht, weil sie "springen". Ist das beim Kappzaum auch so negativ?
Ich habe Zügel mit Snaps. Die an den normalen Zügel nachträglich angebrachten Snaps Drehen beim Reiten eher, als daß sie springen. Die Zügel von Sabro mit integrierten Snaps sind deutlich ruhiger, aber die Zügel abzumontieren geht in der Kombination, die ich habe (dicke Gebißringe, schmale Snaps) gar nicht
Aber ein passender Thread ist hier.
Grüße, Thisbe
Aber ein passender Thread ist hier.
Grüße, Thisbe
So, ich habe heute einfach mal ein wenig probiert. Erstmal noch mit der Longe, aber dabei habe ich mir einfach vorgestellt, in der rechten Hand den "Halszügel" zu halten... habe die Gerte schon so eingesetzt. Das war eigentlich ganz simpel, alle Kommandos klappten. Dann habe ich umgerüstet auf Zügel am Kappzaum (leider noch ohne Snaps). Und dann los, erstmal geradeaus immer an der Vierecks-Begrenzung entlang... Erstmal habe ich die Zügel durchhängen lassen und nur kurz korrigierend gezupft, wenn wir unsere Richtung verloren haben. Pady war schon etwas irritiert, da nun auf dem Hals was rumliegt und sich bewegt... und weil ich ich dichter war als mit Longe. Da muss man echt aufpassen...Aber ansonsten war es schon ganz gut, sogar abwenden auf die Mittellinie hat geklappt. Durchparieren habe ich mit Stimme und deutliches Anhalten meinerseits (und Gerte senken) gemacht, was er sehr gut angenommen hat. Nach einer ganzen Bahn wars erstmal genug.
Aber ich knabber immer noch daran, wie ich (unabhängig von der Zügel-Handarbeit) in der Position am besten stufenlos verschieben kann in der Bewegung... Ich möchte eigentlich erreichen, das er die Position zu mir ändert, nicht ich zum ihm... Oder denk ich da zu Dominanz-technisch?
LG Samba
Aber ich knabber immer noch daran, wie ich (unabhängig von der Zügel-Handarbeit) in der Position am besten stufenlos verschieben kann in der Bewegung... Ich möchte eigentlich erreichen, das er die Position zu mir ändert, nicht ich zum ihm... Oder denk ich da zu Dominanz-technisch?
LG Samba