Wie lange vorbereiten aufs Reiten?

Rund um die klassische Reitkunst

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Jen
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Beitrag von Jen »

Danke, ich kenne mich in den Foren mittlerweile ziemlich gut aus und ich habe daraus auch diverse Leute in real life kennengelernt und darum auch ganz andere Erfahrungen gemacht. Deshalb bin ich ja auch dieser Meinung. Das ist keinesfalls reine Theorie. Egal, wir müssen da auch nicht weiterdiskutieren, es dreht sich nur im Kreis.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

Jen hat geschrieben:...und der wird noch viel weniger das Pferd von oben korrigieren können. Da bin ich sehr stark davon überzeugt.
Hallo Jen, im Unterschied zu Dir sehen Motte und ich das Problem beim Reiten nicht in erster Linie beim Pferd, sondern beim Reiter. Jemand der ein "Pferd von oben korrigiert", sollte zuvor ausschließen, dass er selbst als Reiter wenigstens das Meiste einigermaßen richtig macht. Genau das war ja mein Anfangs statement. Wir sollten weniger die Fehler beim Pferd als bei uns selbst suchen. Natürlich kann Longenarbeit ein verspanntes Pferd lösen. Aber wenn ein Freizeitreiter nur 3 mal in der Woche Zeit für sein Pferd hat, empfehle ich, diese Zeit daruf zu verwenden, sich damit zu beschäftigen das Pferd korekt zu reiten, dann ist es ja vielleicht gar nicht notwendig so viel "von oben zu korrigieren". :wink:
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
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Jen
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Beitrag von Jen »

Steffen, wenn du mal genau lesen würdest, dann gehe ich AUCH vom Reiter aus. Aber unausgebildete Pferde und unausgebildete Reiter in Kombination brauchen nun mal einen anderen Weg, als ein unausgebildeter Reiter, der auf ein gut ausgebildetes Pferd sitzen kann und da lernen darf, wie es der idealfall ist. Leider tritt dieser idealfall heutzutage kaum mehr auf. Der Reiter muss MIT dem Pferd zusammen lernen. Das ist einfach Tatsache und damit müssen wir uns anderen Anforderungen stellen. Nicht jeder hat (und will) einen Profireiter wie du, der das Pferd über Jahre ausgebildet und immer wieder korrigiert hat.

Wenn du dich am "korrigieren" so störst, dann ersetze es durch "dirigieren" und wir sind wieder am gleichen Punkt. Und nochmals, damit ihr es ganz genau lesen könnt: ich bin nicht der Meinung dass das Longieren das Reiten ersetzt. Sondern eine gewisse Zeitspanne oder Phase überbrückt, dass das Pferd vom Reiter keinen Schaden nimmt.

Und das funktioniert! Und zwar so, dass Pferde, die vorher alljährlich oder gar halbjährlich wegen ungeklärten Lahmheiten etc. den TA haben mussten, endlich lahmfrei sind, obwohl die Reiter in dieser kurzen Zeit nicht viel besser gelernt haben zu reiten. ABer er hat gelernt zu sehen, zu verstehen und anders zu handeln und das Pferd vom boden aus so zu trainieren, dass er seine eigenen Fehler besser ausbügeln kann. Und das ist für mich Beweis genug. Das habe ich mit eigenen Augen gesehen und miterlebt.
Liebe Grüesslis, Jen
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Motte
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Beitrag von Motte »

Jen hat geschrieben:ABer er hat gelernt zu sehen, zu verstehen und anders zu handeln und das Pferd vom boden aus so zu trainieren, dass er seine eigenen Fehler besser ausbügeln kann. Und das ist für mich Beweis genug. Das habe ich mit eigenen Augen gesehen und miterlebt.
Verstehe den Satz nicht richtig - wen meinst du mit "er"?
Den Reiter oder das Pferd?

Gruß
Motte
knowi
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Beitrag von knowi »

So habe nochmal nachgedacht, eigentlich habt ihr ja alles schon hier dargelegt. Schwierig finde ich es bei meinem Pferd mit Sehnenproblemen und einem schwachen Rücken abzuwägen was Schlimmer ist: Reiten oder Longieren, aber so wie's aussieht muss ich da alleine durch. Eure Diskussion hat nochmal Stoff zum nachdenken geliefert. Danke also für die Denkanstöße.
Liebe Grüße!
Knowi
Zuletzt geändert von knowi am Mi, 10. Okt 2007 21:12, insgesamt 2-mal geändert.
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
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Jen
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Beitrag von Jen »

Motte hat geschrieben:
Jen hat geschrieben:ABer er hat gelernt zu sehen, zu verstehen und anders zu handeln und das Pferd vom boden aus so zu trainieren, dass er seine eigenen Fehler besser ausbügeln kann. Und das ist für mich Beweis genug. Das habe ich mit eigenen Augen gesehen und miterlebt.
Verstehe den Satz nicht richtig - wen meinst du mit "er"?
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Gruß
Motte
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pepe
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Beitrag von pepe »

Also wenn ich die Bilder von Jen's Longenarbeit sehe, welche Ergebnisse sie damit erreicht (auch und gerade in der Reiterei!) und ihren Anspruch an sich selber, ziehe ich den Hut.
Es gibt doch mehr gute Reitlehrer als Longierlehrer. Wer bringt einem bei nach was ich schauen muss, auf was ich achten muss, was ich durch welche Einwirkung erreiche? Da sind wir beim fröhlichen do-it-yourself, oft genug mit gruseligem Ergebnis. Insofern gehe ich mit Steffen's Meinung konform: lieber am Reiter zu arbeiten. Bevor das Pferd schlecht longiert wird, und das ist m.E. meistens der Fall, lieber auf die Koppel mit dem Tier und mit einem guten RL an der Reiterei gearbeitet.
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
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