Racinetkurs vom 27.09 bis 30.09.
Am Do den 27.ten war ich leider nicht da, aber sonst alle Tage.
Habe aber auch an den Tagen nicht jeden Reiter gesehen, da ich auch noch als Helfer eingeteilt war. Schilderungen aber nur von dem was ich auch selbst gesehen habe.
Diesmal nehme ich die Eindrücke und Meinungen von mir mal Vorweg.
Ich dachte mit meinem Kranken gerade eingerittenen Pferd und meinen geringen reiterlichen Fähigkeiten kann ich auf diesem Kurs nicht auftauchen, deshalb war ich nur als Zuschauer dort. Aber im laufe der Tage habe ich anhand verschiedener Teilnehmer und verschiedener Exterieurproblemen/Krankheiten der Pferde, sowie am Ausbildungsgrad der Teilnehmer gesehen, dass das ganz egal ist, Hr. Racinet nimmt sich jeden Problems an und hat auch für jedes eine Lösung. Habe mich sogar geärgert, dass ich es nicht wenigstens ein / zwei Tage gewagt habe.
Es war faszinierend zu sehen, mit welchen kleinen Korrekturen/Mitteln er innerhalb einer Einheit sichtbare Fortschritte erzielte.
Als erstes nehmen wir mal die Pferde, die schon beim letzten Kurs dabei waren.
Cody der schwarze Hengst, der etwas Zügellahm ging.
Es war für mich beeindruckend zu sehen, wie der sich in der Zwischenzeit gemacht hat.
Die Reiterin hat in zwischen nach den Anweisungen von Hr. Racinet gearbeitet und ihre Hausaufgaben gemacht.
Die Versammlung klappt schon sehr gut, sobald er versammelt läuft ist keine Lahmheit zu sehen. Der Hengst ist etwas trutschig, das liegt nach der Ansicht von Hr. Racinet noch an den nicht immer ganz weggenommenen Schenkeln. So haben sie etwas an der Spritzigkeit gearbeitet, aus dem Stand in den Galopp. Aber mehr an dieser Stelle nicht, da mir die Reiterin versprochen hat selber ein paar Sätze aus ihrer Sicht als aktiver Teilnehmer zu sagen.
Will sie doch nicht, nur etwas ergänzen. So selbst Schuld.
So wurde am Galopp gearbeitet, Seitwärtsgänge im Schritt mit Außenstellung auf einer Volte und daraus gleich in den Galopp, Hilfe zum angaloppieren, bei Galopp auf der linken Hand, wenn das rechte Vorderbein auffußt. So wurde Cody auch langsam spritziger.
Der Lipizzanerhengst war auch wieder dabei, dieses mal um einiges ruhiger.
Es wurde an der Flexion gearbeitet, der Hengst legte sich leider sehr auf die Hand und neigt zum übereilen.
Durch das lockern des Unterkiefers wurde es zusehnlichst besser.
Erst an der Hand und später unter dem Sattel.
Hr. Racinet ritt dieses Pferd hauptsächlich.
Ferner wurde der Sattel begutachtet. Er hat den Schwerpunkt des Reiters etwas zu weit nach vorne verlegt, so dass die Problematik beim reiten (Vorwärtsdrang/stetiges wieder antreten) eventuell auch durch den Sattel verursacht, bzw. zumindest begünstigt wurde.
Hr. Racinet ritt dann mit seinem eigenen Sattel und es war deutlich besser.
Die Reiterin hat auch noch einen kleinen 7 jährigen Ponywallach geritten, dieser ist für ihre Tochter und gerade von ihr eingeritten (der Reiterin, nicht der Tochter). Er ist ein Weideunfall (aber ein schicker) und hat ein etwas schiefes Vorderbein. Hr. Racinet bat beim nächsten Hufschmiedtermin, mal einen eventl. Beschlagskorrektur mit dem Schmied in Erwägung zu ziehen.
Hier wurde an der Versammlung gearbeitet, da junge Pferde noch dazu neigen ihre Balanceprobleme mit dem nicken des Kopfes zu kompensieren. Immer wieder die schon beim ersten Bericht beschriebenen Pausen. Dieses mal habe ich die Erklärung dafür verstanden (auch dank des späteren Theorieunterrichtes) und gehe dann noch mal näher darauf ein.
Dann wurde noch am anhalten gearbeitet, dabei kam der Kleine mit der Kruppe nach innen.
Jetzt sollte die Reiterin den äußeren Zügel wegwerfen und nur noch mit dem Inneren anhalten, siehe da ein gerades Anhalten. Auch dieses wurde im Theoriekurs genauer erklärt.
Ein brauner Wallach, Spanier (will nichts Verkehrtes sagen PRE, Anderlusier oder Lusitano) wurde von einer Reiterin geritten, die noch etwas Probleme mit dem Sitz hatte, bzw. etwas steif war. Hr. Racinet hat sie an die Longe genommen und gymnastische Übungen gemacht. Die Longe hat er mit einer Schlaufe die sich nicht festziehen kann am Genick befestigt und dann durch die Gebissringe gezogen, damit man das Pferd auch im Genick kontrollieren kann. Das Bein soweit gerade seitwärts hoch heben, so dass man gerade eben noch nicht aus dem Sattel fällt. Dann das andere, dies öffnet das Becken, so dass der Sitz tiefer wird. Im Trab dann kreisende Bewegungen mit den Armen, um lockerer zu werden und das Gleichgewicht zu festigen. Diese Übungen sind ausdrücklich zum nachmachen geeignet.
Bei Pferden die er noch nicht kannte oder die nicht alle Tage da waren, ließ er sich die normale Arbeit erstmal vorführen um sich ein Gesamtbild von Pferd und Reiter machen zu können. Das beinhaltet auch allgemeiner Zustand Pferd ( Gesundheit, Exterieur ), Ausrüstung ( ob Satteln passt ) reiterliches Können, reiterlicher Allgemeinzustand ( locker, verkrampft ), Ausbildungsstand.
Danach teilte er sein Ergebnis mit und seine Vorschläge, woran man arbeiten könnte und was man ändern sollte.
Dann kam eine spanische Schimmelstute im Alter von 7 Jahren durch, noch Remonte.
Die Reiterin wollte wissen, ob dieses Pferd aufgrund gesundheitlicher Probleme überhaupt in Aufrichtung geritten werden kann. Das Pferd hat eine Thrombophilitis, eine Thrombose in der Halsschlagader im bereich unterhalb der Ganaschen, dort nur noch einen Durchfluss von 10% und eine Verhärtung. Hr. Racinet schaute sich dieses Pferd erstmal aufgrund dessen an.
Dann ritt die Reiterin das Pferd so wie immer. Anschließend sagte er ihr woran er arbeiten würde und stieg erstmal selbst aufs Pferd.
Innerhalb kürzester Zeit sah man eine deutliche Aufrichtung. Er erklärte der Reiterin, dass es möglich ist und das Pferd keine Schmerzen hätte, sie könne also daran arbeiten.
Sie bekam nun noch Reiteinweisungen um zu Hause daran weiter üben zu können.
Nächstes Pferd war ein Schimmelpony auch hier ließ Hr. Racinet sich erstmal die tägliche normale Arbeit vorreiten. Das Pony war im Trab sehr schön versammelt, im Schritt aber kaum bis gar nicht, der Galopp war überhaupt nicht gut. Er arbeitete mit ihr an der Versammlung, im Schritt würde es deutlich besser. Dann arbeitete er erst am Boden und dann später mit der Reiterin oben drauf an der Diagonalisierung der Schritte.
Das Pony passagierte traumhaft im Trab, allgemeiner Beifall der Zuschauer.
Am Schluß wurde noch am Galopp gearbeitet, er war noch nicht toll, aber besser. (siehe Cody)
Der Bericht über den Theoriekurs folgt dann noch.