
Medora,
die ihre Reitlehrerin auch nicht mehr hergeben will
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Das liegt vielleicht daran, dass immer davon ausgegangen wird, dass man mit dem Reiten in Kindesalter anfaengt. Kinder sitzen jahrelang auf dem Pferd bevor sie ueberhaupt ein Verstaendnis haben koennen fuer das was sie da oben machen. Wenn sie soweit sind, duerfte der Sitz sich durch Gewoehnung einfach von selbst entwickelt haben.Medora hat geschrieben:Tja, Jen, eine Ausbildungsskala für den Reiter wäre sicher ein guter Ansatz. Du hast Recht - ist schon seltsam, dass sich alles aufs Pferd bezieht...![]()
Ich gebe ja Kindern auf eher schlecht gerittenen (englisch-freizeit-freestyle) Schulpferden Unterricht. Seit ich das, was ich in meinem eigenen Unterricht lerne den Kindern vermittle, tut sich einiges.Medora hat geschrieben:Finde ich schon interessant, dass hier offenbar englisches Reiten und Klassiker auf einen Nenner kommen: der Sitz als das Wichtigste (und das würde ich jetzt mal ganz frech auch beim Karl'schen Ansatz so sehen).
Herr Hess spricht zwar von der "Unwichtigkeit" der Hand, zeigt aber doch auf der DVD kaum eine Sekunde, in der die Hand nicht bis zum Anschlag im Maul wirkt.Medora hat geschrieben:Ich hoffe, wir hatten das Thema noch nicht, ich bin jedenfalls nicht fündig geworden.
Angeregt durch die DVD "Klassisch contra classique" denke ich gerade über die Gewichtung von Sitz, Schenkel und Hand nach. Herr Hess sprach ja davon, dass der größte Teil Sitz und Schenkel sind und die Zügel "nicht wichtig" sind, während Herr Karl dagegenhielt, dass der intelligenteste Teil des Reiters die Hand ist, nicht die Schenkel und nicht das Gesäß.
Medora
Also da muß ich doch mal sehr widersprechen.Der Sitz ist ja ohnehin eine eher passive Angelegenheit
DAs ist eine Sichtweise der Hand. Meine ist etwas anders:horsmän hat geschrieben: reduziert aber m.E. die Handeinwirkung auf das notwendige, für dass sie da ist, nämlich
a) die Höhe des Kopfes zu regulieren
b) Nachgiebigkeit im U-Kiefer erzeugen
c) die Schultern zu führen
jein. Ich sehe den Sitz eigentlich nicht als passiv. Er muss absolut losgelassen und entspannt sein, einverstanden. Aber das hat für mich nix passives, im Gegenteil, durch die Körperspannung, zb. durch das bewusste Ein- und Ausatmen, kann schon ein übergang geritten werden etc. das sehe ich nicht als passiv? Auch Körperdrehung = Wendung, Seitengänge ist aus dem Sitz heraus, Schenkel können dabei aufs minimum reduziert werden und nur als Korrekturhilfe benutzt werden, wenn Pferd zu wenig/zuviel macht u.s.w.Der Sitz ist ja ohnehin eine eher passive Angelegenheit (die richtige Passivität ist aber unendlich schwer, finde ich!), während Hand- und Beineinwirkungen eine eher aktive Tätigkeit des Reiters sind.
absolut einverstanden! Und es ist so unendlich schwierig!Das WIE in der Bedienung von Hand, Bein und Sitz aber alles entscheidend.
dann könnte das aber schon auch mit dem Sattel zusammenhängen. Leider setzen viele Sättel die Reiter in einen Stuhlsitz, weil die Steigbügelaufhängung einfach nicht zum Schwerpunkt des Sattels passt.FoxOnTheRun hat geschrieben: Nach meinem Verständnis sollten die Beine eigentlich, sofern der Sattel im Schwerpukt liegt, automatisch in der richtigen Position baumeln können. das ist aber scheinbar bei mir nicht der Fall.
Och, die Leute, die ihre Pferde nicht nach der alten FN Reitweise, sondern nach dem Parelli Natural Horsemanship ausbilden. Die können das. Ich z. B. bin gerade dabei meinem Pferd das so beizubringen. Und Sando ist 4 Jahre alt. Überhaupt kein Problem. Und wer nach dem PNH-Prinzip arbeitet, wird sehr schnell feststellen, das das was da gelehrt wird, wirklich dazu führt, das du nur denkst und dein Pferd tut das. Und es ist für jedermann zu erreichen. Allerdings bedarf es doch einiges an Umdenken. Wie z. B. weg mit den Hilfszügeln, scharfen Gebissen. Reiten auf Knotenhalfter auch ins Gelände, Reiten ohne Sattel um einen besseres Gefühl für die Bewegung seines Pferdes zu bekomen usw. Und keine "ABERS" und "Warums". Altes erst einmal komplett in einen Schrank stellen und ganz neu von vorn anfangen. Ich habe das gemacht und mir geht es sehr gut dabei. Und ich habe zum ersten Mal das Gefühl, das wir sehr weit kommen werden!!!dshengis hat geschrieben: Nur mit dem Sitz reiten würde für mich tatsächlich dann jemand, wenn er sein Pferd ohne Zaumzeug, ohne Halsring, ohne Alles "vorne", mit wirklich passiven Schenkeln (wir wollen sie ihm mal nicht amputieren, das ginge zu weit), reiten könnte. Ganz ehrlich, wer kann das schon?