möchte ich einfach mal dazu eine Diskussion eröffnen.
Die Ansichten darüber, wie jung ein Pferd sein darf, wenn man anfängt, mit ihm was zu machen und auch darüber, was man alles machen kann, sind ja sehr unterschiedlich. Mein Anliegen ist jetzt weniger, dass wir alle unsere verschiedenen Positionen beziehen und die Fronten sich verhärten - ich fände es viel interessanter, einmal die Hintergründe zu erfahren und die möglichen Folgen zu beleuchten.
Meine eigene Einstellung ist da ziemlich strikt. Ich denke, das Pferde mindestens die ersten drei Jahre so weit es geht, "nur Pferd" sein sollten. Idealerweise in einer gemischten Herde. Hin und wieder mal menschlicher Kontakt, also füttern, anfassen, Hufpflege und Gesundheitscheck u.ä. ist selbstverständlich und sie sollten sich natürlich auch halftern und am Halfter führen lassen. Beim ausdrücklichen Führtraining allerdings würde ich dann schon die Bremse ziehen...
Warum sehe ich das so? Weil ich glaube, dass das Allerwichtigste, was Jungpferde lernen müssen, sie am besten von anderen Pferden vermittelt bekommen. Ich glaube, es gibt als "Erziehungsinstanz" nichts Wertvolleres als eine funktionierende Herde und ich halte mich da als Mensch am liebsten raus. Das, was junge Pferde in einer funktionierenden Herde lernen, kann ihnen kein Mensch beibringen und das setzt die Basis für alles Weitere. Und ich bin überzeugt davon, dass Pferde alles, was der Mensch von ihnen will auf einer solch gesunden Basis problemlos lernen.
Um jetzt nicht falsch verstanden zu werden - ich würde nicht sagen, dass es einem anderthalb oder zweijähren wirklich "schadet", wenn ein bisschen Führtraining mit ihm gemacht wird. Das Problem, was ich nur sehe ist, dass es für uns Menschen oft unendlich schwer ist, nicht zu viel zu tun. Viele schaffen sich Jährlinge an und wenn sie denn nun endlich ein Pferd haben, wollen sie auch - durchaus verständlich - was damit tun. Und einsdreifix wird aus dem "bisschen Führtraining" schon Bodenarbeit oder mehr

Nun interessieren mich Eure Meinungen dazu. Worin seht Ihr die Vor- und die Nachteile des frühen Beginns? Und an die, die schon was mit recht jungen Pferden tun: wie stellt Ihr für Euch sicher, nicht zu viel zu fordern (das wäre für mich eine mordsmäßige Herausforderung!).
Medora,
die hofft, hier jetzt KEIN böses Blut zu schüren, sondern die das Thema ehrlich interessiert