So, Mittagspause und endlich Zeit, zusammenhängend zu schreiben.
Ich fange das ganze etwas anders an als Ihr.
Boden
Ich stehe seitlich neben dem Pferd, den Zügel der mir zugewandten Pferdeseite ca. 10 cm über dem Trensenring gefasst (also da, wo die Schnallen etc. aufhören). Ich habe den Zügel zwischen Daumen und Zeigefinger, Zügel liegt auf dem Zeigefinger, so daß ich mit dem Daumen Druck auf den Zügel ausüben kann - ich erhöhe die Spannung. Das soll dann als Endziel ausreichend sein, die Maultätigkeit des Pferdes anzukurbeln

.
Beim Lernprozess kann es damit natürlich noch nix anfangen, deswegen schliesse ich zur Verstärkung die Faust. Weil da anfangs immer noch kein Ergebnis (Maultätigkeit) erzielt werden wird, wird nach dem Schließen der Faust die Faust angehoben und Richtung Ohren geführt (in etwa entlang dem Backenriemen), so daß der Maulwinkel angehoben wird (kein Druck auf Laden oder Zähne). Dies ist ein laangsamer Vorgang

. Sobald das Pferd anfängt zu lecken (siehe vorherige Beiträge), wird SOFORT losgelassen und gelobt. So kann ich nach und nach erreichen, daß das Pferd wirklich auf den Druck auf den Zügel reagiert und kein Heben der Hand mehr erforderlich ist.
Auf dem Hoppa
Funktionobelt das ganze dann genauso. Erst Druck auf den Zügel zwischen Daumen und Zeigefinger, dann Faust, dann Anheben der Hand.
Bewußt der -einen- Hand, da ich diese Methode immer nur einseitig anwende. Der andere Zügel wird nicht angerührt - belastet - in Mitleidenschaft gezogen - was auch immer. Es wird nur auf einer Seite gearbeitet, egal ob am Boden oder auf dem Pferd.
Nichtsdestrotz heb ich auch mal beide Hände, wenn ich das Gefühl habe, ihn mehr Richtung Aufrichtung schicken zu wollen, aber das ist was anderes und hat nix mit der Abkauerei zu tun.
Tja, und das frage ich halt immer mal wieder an, wenn ich den Eindruck habe, daß nichts mehr los ist im Maul. Klar reite ich auch ein paar Runden, ohne daß groß rumgekaut wird. Man merkt schon, ob es einfach eine ruhigere Phase ist oder ob das ganze zu fest wird und nichts mehr ankommt. Komme ich dann nicht weiter (kann ich also das Maul nicht "aktivieren"), schalte ich immer einen Gang zurück - also vom Trab zum Schritt, vom Schritt zum Halt, im Halt dann ggfs. noch verbunden mit Halsbiegung.
Mahlzeit
ottilie