grobe Reiterin - was tun?

Rund um die klassische Reitkunst

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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ Sylliska

Habe gestern mal im Reitforum quer gelesen wo ja genug von den Reiter rumhüpfen die "falsch" reiten.
Da ist doch immer sehr gut erkennbar wie sehr diese sich aufklären lassen und darüber nachdenken was sie tun oder was andere sagen *Ironie*
Diese Leute denken noch nicht mal im Ansatz darüber nach, für die haben wir keine Ahnung und Punkt. Egal wie oft wir etwas sagen.
LG
Sheitana
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Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Da muss ich jetzt aber auch mal kurz was zu sagen.
Vom eigenen Stall weiß ich, dass Mund aufmachen auch was bringen kann!
Bei uns wird freundlich gefragt, warum so geritten wird etc. und dann darüber gesprochen. Meistens hinterfragen die Reiter ihr Tun dann selbst und ändern es. Allerdings sind wir ein kleiner, reiner Freizeitstall und haben trotz z.T. unterschiedlicher Einstellungen einen freundlichen Umgangston miteinander und nehmen tips (oder Fragen) auch gerne an.

Es muss also nicht immer schlecht ausgehen, einen Versuch ist es oft wert!
horido
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Beitrag von horido »

hallo,

ich denke auch, dass einmischen nur negative konsequenzen für das pferd hat und du noch als spinnerin dastehst. dem pferdebesitzer hinter dem rücken was über die "reitbeteiligung" erzählen finde ich auch unfein.

ausserdem würde ich erstmal abwarten, ob es nicht eine einmalige ausnahme war. dem pferd grob im maul ziehen ist zwar nicht schön, aber es bringt es nicht um. natürlich hat jeder eine andere toleranzschwelle und jeder muss für sich entscheiden, was er akzeptiert und was nicht. wenn du unbedingt was tun willst, sprich die reiterin unter 4 augen an, wenn sie nicht mehr auf dem pferd ist.

viele grüße
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich muss auch sagen, dass Mund halten keine Lösung ist. Zwischenzeitlich habe ich mir auch immer gesagt: Bringt doch eh nichts. Aber, nein, ich denke schon, dass man auch mal was sagen muss. Und es gibt ja immer ganz verschiedene Wege das Gespräch zu suchen. Aus der Brast heraus herumzuschnauzen, ist sicher nicht gerade die optimalste Version (passiert aber schon mal :oops:), aber es gibt ja noch Alternativen. Wenn mehr Leute auch mal was sagen oder vielleicht einfach nur freundlich nachfragen würden, würde sicher manches anderes laufen auf unseren Reitbahnen...

Medora,
wahrscheinlich mal wieder hoffnungslos naiv
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Sheitana hat geschrieben:@ Sylliska

Habe gestern mal im Reitforum quer gelesen wo ja genug von den Reiter rumhüpfen die "falsch" reiten.
Da ist doch immer sehr gut erkennbar wie sehr diese sich aufklären lassen und darüber nachdenken was sie tun oder was andere sagen *Ironie*
Diese Leute denken noch nicht mal im Ansatz darüber nach, für die haben wir keine Ahnung und Punkt. Egal wie oft wir etwas sagen.
Mmmh, kennst Du die alle? Und was ist "falsch"? Das in einem Forum zu beurteilen, ist immer sehr schwierig, weil man von subjektiven Aussagen ausgehen muß und auch viel aus persönlichen Erfahrungen reininterpretiert; es wird deshalb immer bei einer Ferndiagnose bleiben, sofern man sich nicht die Mühe macht, etwas live anzuschauen.

Und ob was Positives dabei rauskommt, erfährt man ja meist nie. Das erfährt man in keinem Forum und zu 99,9 % auch nicht in der realen Welt. Aber deshalb die Flinte ins Korn zu werfen, halte ich für falsch. Irgendwann, irgendwo bewegt sich doch mal was! **gg** Die Hoffnung stirbt zuletzt. 8) Schönes Blabla!

Einfachstes Beispiel: mein Mann. Dem predige ich mehr oder weniger schon seit Jaaaaaahren, wie wichtig gymnastizierendes Reiten ist. Mal mehr, mal weniger deutlich.

Seit ein paar Wochen nun fängt er an, seinen Brüdern zu erzählen, wie wichtig Gymnastik für's Pferd ist. :shock:
Und er liest grad den Heuschmann! :shock: :shock:
Und er hat mir gestern erzählt, wo das Occipitalgelenk sitzt!!! :shock: :shock: :shock:

Mein Mann war auch immer beratungsresistent - glaubte ich. Der wollte immer nur "gemütlich" durch's Gelände. RU und den Schnickschnack wie richtiges Angaloppeln, geschweige denn SH, etc. braucht er nicht. Und heute...!??!!! :wink:
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
heike61
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Beitrag von heike61 »

öhm,

wegschauen?-- da muß ich mich unbedingt nochmal zu wort melden!


wegschauen und ungefragt zu kommentieren, sind in meinen augen zwei sehr unterschiedliche paar schuhe!


konsequenzen für sein handeln auch abzusehen und auch damit leben zu können, ist eine "kunst", die immer weniger zu beobachten ist (rein persönliches empfinden)





in pferde-foren lese ich immer wieder, der oder die ist sooo schlecht oder unfair zu ihrem tier!+ bla-bla-bla.......
tja was soll man gescheites dazu sagen: WENN man nicht in der Realen Welt mit dabei war :roll:



in pferde-foren lese ich auch immer wieder beiträge, die meinen magen zum "lupfen" bringen... hm, was macht man da, wenn Frau nicht gerade pädagogisch geschult ist :wink: :wink: :wink:
beiträge, die kompetent und "erzieherisch" auf den schreibenden einwirken --- also kritische kommentare!-- vermisse ich auch (manchmal )in der online-welt!

wie nennt man dann dies?---- weglesen? :lol:




beispiele, die für "Weglesen"stehen gibt es zu hauf........
in der realen welt von angesicht zu angesicht konstruktiv zu kritisieren wird gefordert, na dann! übts doch erst mal online :lol: :lol: :wink: :wink: :P



liebe grüße
heike

ps. sich über "hören-sagen" auszulassen halt ich persönlich für: absolut überflüssig ( egal ob online oder real)
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
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Ghamali
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Beitrag von Ghamali »

Ich muß mir jetzt auch mal was von der Seele reden, weils gerad gestern passiert ist und zum Thema paßt.

Gestern beim Unterricht in fremdem Stall. Araber-Welsh-Pony-Stute mit ca. 10jähriger heulender Reiterin drauf. Ich hab das Pony schon 2 x laufen gesehen und es wehrt sich beim Reiten, tritt nach hinten aus, buckelt, reißt den Kopf hoch, drückt den Rücken weg.

Mutter: Laß mich mal da rauf! Das Ende vom Lied war, daß das Pony stieg, sich mit ihr überschlug und auf ihr landete. Ein Glück ist nichts weiter passiert und auch die anderen Pferde mit Kindern drauf blieben ruhig, als das Pony gen heimatlichem Stall raste.

Ich hab vorsichtig gefragt, ob das Tier evtl. Rückenprobleme hat, der Sattel richtig paßt, warum es so läuft wie es läuft.

Die Mutter meinte: Klar hat es Rückenprobleme, aber untersuchen lassen würden sie das nicht. Deswegen würde es ja auch vom Kind geritten, sie selber mit ihren 60 kg sei zu schwer dafür. :roll:

Schlußendlich wurde das Pony wieder zum Platz gebracht und vom Vater im Roundpen gescheucht. Und bei jeder Runde bekam es einen auf den Hintern mit der Peitsche.

Da hab ich schon versucht nicht mehr hinzugucken. :shock:

Ich sag mal, ich hab versucht was zu sagen. Ich bin nicht die Beste darin, ruhige, versöhnliche, diplomatische Worte zu finden, aber ich habs versucht. Ich bin am Samstag wieder in dem Stall und mal sehen, wie das weiter geht mit dem Pony.

Ich würde auch sooo gerne wissen, wie man in solchen Fällen richtig/wirkungsvoll reagiert.

Ich bin froh, daß ich bei mir im Stall fast die einzige Reiterin bin und somit weitestgehend verschont bin mit jeglicher Art von Reiterei. Aber was ich beim Unterricht in fremden Ställen so nebenbei mitbekomme, da würde ich es keine 3 Tage aushalten als Einsteller.
"Reiten ist eine am Lebewesen angewandte Kunst." JCR
BM Bazooka
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Beitrag von BM Bazooka »

Ich weiß, warum ich die Einsamkeit meines SV-daseins so genieße... :(
Nur wer Pferde als freie, lebendige Partner und als Geschöpfe Gottes anerkennt, wird den Adel ihres Wesens und schließlich ihre Zuneigung erfahren.
Hans Heinrich Isenbart
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Beitrag von Julia »

@ Ghamali:
genau deshalb habe ich mich irgendwann dazu entschlossen mein eigenes Ding zu machen...
Viele Menschen lassen sich helfen und sind in der Lage Hilfe anzunehmen, aber halt nicht alle :(
Ich denke nicht , zumindest nach dem was Du geschrieben hast, dass die Mutter groß was an Ihrer Einstellung ändern wird.
Wenn Du da weiterhin dran bleiben möchtest , überlege es Dir gut ob Du die Kraft hast mit einer Niederlage umzugehen...

Ich würde übrigens auch in den meisten Ställen elendig zu Grunde gehen...
(Kann meine Klappe nämlich garnicht halten :twisted: )
Liebe Grüße, Julia
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Beitrag von Sheitana »

@ Sylliska Ich wollte nicht FN-Reiterei schreiben, deshalb das "falsch"

Sicherlich ist es sinnvoll an richtiger Stelle etwas zu sagen. So konnte ich einen Freund überzeugen dass er sein Pferd ungesund reitet. Und da wo mein Kleiner steht wird auch über sowas gesprochen.
Nur bei Fällen wo es eh hoffnungslos ist und man sich nur Ärger einhandelt und das Pferd es dann ausbaden muss, da denke ich ist Mund halten doch die bessere Variante und weniger energieverschwendend.
LG
Sheitana
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Fjordi
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Beitrag von Fjordi »

Ich hab grad eure ganzen Beiträge gelesen und danke euch für die verschiedenen Denkanstöße. Sollte ich der Reiterin mal wieder begegnen und die gelegenheit günstig ist, werd ich einfach versuchen ein unverfängliches Gespräch über unsere Pferde anzufangen; nicht übers reiten! Vielleicht ist sie ja sogar nett und man kann sich auf ein zweites Gespräch einlassen und dann über eigene Probleme beim Reiten und wie ich sie gelöst habe reden. Natürlich nicht nach dem Motto "Mach das so und so" sondern "mein Pferd ging dann besser als ich ..dieses oder jenes... versucht habe, vielleicht klappt das bei deinem auch...".
Naja und dann ist halt jeder seines eigenen Glückes Schmied, mehr als einen kleinen Wink mit einem kleinen Stöckchen werd ich auch nicht versuchen obwohl es schade für das Pferd ist. Aber ich mußte auch schon die Erfahrung machen, dass es manchmal besser gewesen wäre den Mund gehalten zu haben.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Das finde ich ist eine gute Idee...
LG
Sheitana
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Früher habe ich auch dezent den Mund aufgemacht, was zur Folge hatte, das ich den Stall wechseln konnte. Das Stallklima war dann nicht mehr wirkich erbaulich, um sich wohlzufühlen.
Diese Diskussion hat auch nichts mit Klassich gegen Fn zu tun, dies betrifft alle Sparten.
Da sich viele Reiter durch ihr Reiten definieren , ist Kritik immer auch an der Person angehängt. So wird dann natürlich auch reagiert.

Meine Schmerzgrense war vor 2 Jahren bei einem Möchtegernwesternfuzzitrainer erreicht. Als der ein Pferd zu Boden stieß und drauf herumhüpfte, mit Sporen an den Stiefeln .
Wer der nicht alsbald gegangen, den hätte ich mit Sicherheit angezeigt.
Der hat mich nach dem Vorfall soooo geliebt, daß er mir mit seinen Hengst aus Versehen in die Seite fencte.
So was kann Dir dann passieren :cry:

Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
Fjordi
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Beitrag von Fjordi »

[quote="Anchy"]Diese Diskussion hat auch nichts mit Klassich gegen Fn zu tun, dies betrifft alle Sparten.

Da geb ich dir absolut recht.
Löwe
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Beitrag von Löwe »

Ist nicht von Branderup der Spruch:
Es ist egal nach welcher Reitweise man nicht reiten kann.
???
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