Was bedeutet bzw beinhaltet klassisch Reiten?
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Was bedeutet bzw beinhaltet klassisch Reiten?
Ok, die meisten die wohl hier sind sagen (so habe ich den Eindruck) sie reiten Klassisch.
Blos was heißt das genau?
Reite ich mit den entsprechenden Geräten (Sättel und Zäumung) wie damals die Reiter?
Oder lehne ich mich an die Reiterei von damals an, egal welches Equipment (Zäumung, Sattel) ich benutze?
Wollen wir Kostümreiten?
Wollen wir wirklich versuchen in Orginal-Kleidung Spanisch / Portugiesisch oder a la Wiener Hofreitschule reiten? Aber nicht nur die Kleidung, sondern auch die Art und Weise.
Wollen wir ein Bundesweites bzw Grenzüberschreitendes Regelwerk a la FN?
Wollen wir Vergleichbare Turniere machen bzw Teilnehmen?
Oder wollen wir nur ein besseres Verständnis zwischen Reiter und seinem Pferd und wenn wir nur ins Gelände gehen?
Ich denke die Liste ist beliebig weiterführbar.
Gerade weil oft nicht klar ist in welche Richtung es gehen soll, ist es auch so schwer eine klare Linie beim klassisch Reiten zu finden. Es gibt zwar angesehene Koordinatoren wie z.B. H. Hinrichs die das Versuchen, aber es gibt einfach noch zuuuu viele versprengte Einzelgruppierungen, die alle ihre eigenen Vorstellungen als das Non Plus Ultra ansehen und nicht bereit sind aufeinander zuzugehen.
Jetzt bin ich mal gespannt, welche Richtungen es hier alles gibt.
Blos was heißt das genau?
Reite ich mit den entsprechenden Geräten (Sättel und Zäumung) wie damals die Reiter?
Oder lehne ich mich an die Reiterei von damals an, egal welches Equipment (Zäumung, Sattel) ich benutze?
Wollen wir Kostümreiten?
Wollen wir wirklich versuchen in Orginal-Kleidung Spanisch / Portugiesisch oder a la Wiener Hofreitschule reiten? Aber nicht nur die Kleidung, sondern auch die Art und Weise.
Wollen wir ein Bundesweites bzw Grenzüberschreitendes Regelwerk a la FN?
Wollen wir Vergleichbare Turniere machen bzw Teilnehmen?
Oder wollen wir nur ein besseres Verständnis zwischen Reiter und seinem Pferd und wenn wir nur ins Gelände gehen?
Ich denke die Liste ist beliebig weiterführbar.
Gerade weil oft nicht klar ist in welche Richtung es gehen soll, ist es auch so schwer eine klare Linie beim klassisch Reiten zu finden. Es gibt zwar angesehene Koordinatoren wie z.B. H. Hinrichs die das Versuchen, aber es gibt einfach noch zuuuu viele versprengte Einzelgruppierungen, die alle ihre eigenen Vorstellungen als das Non Plus Ultra ansehen und nicht bereit sind aufeinander zuzugehen.
Jetzt bin ich mal gespannt, welche Richtungen es hier alles gibt.
Re: Was bedeutet bzw beinhaltet klassisch Reiten?
Hi Ginger,
interessante Frage, die ich mir auch schon öfters gestellt habe. Aber ich bin der festen Überzeugung, daß es hierbei keinen einstimmigen Nenner geben wird. Denn so wie jeder Reiter verschieden ist, ist es auch jedes Pferd. Was dem einen Pferd gut tun würde, würde dem anderen schlecht bekommen. Aber gerade das heißt für mich "klassisch".
Nach meinem Verständnis macht sich die klassische Ausbildung eines Pferdes nicht am Equipment fest.
Die Grundsätze der "Klassischen Reiterei" liegen m. E. eindeutig in der Reit"KUNST", die sich vom von der FN übernommenen Kavallerie-Reiten oder der Gebrauchsreitweise Western (die ich aber auch sehr mag) deutlich unterscheiden. Das ist auch heute noch im Bewußtsein vieler Pferdehalter verankert; z. B. Pferde ganz früh anreiten = im übertragenen Sinne gleich für den Kriegseinsatz gangbar machen. Oder in der Western-Pleasure: schlurfi-schlurf, weil man irgendwo in Amerika früher 1.000 km Rinder treiben mußte und das bequemer zu sitzen war.
Aber auch da gibt es schon wieder Unterschiede, die auch hier im Forum diskutiert werden: ich erinnere mich da an "frankophil" oder "frankophob" (hab ich das jetzt richtig geschrieben
).
Nö! Lieber wären mir Verordnungen, die unseren Vierbeinern eine artgerechte Mindest-Haltung garantieren. Aber beim Reiten...? Man wird mit einem wortwörtlichen Regelwerk nie allen Pferden gerecht werden. Und genau da setzt meiner Meinung die Klassische Reitkunst an: weil sie in den Grundsätzen auf alle Pferde anwendbar ist und dabei individuell auf jedes Pferd eingeht. Das liegt aber im Fingerspitzelgefühl von uns Menschen und nicht in einem Buch begründet.
Wie überall. Es menschelt. Daher bin ich auch auf die weitere Diskussion hier gespannt. 
interessante Frage, die ich mir auch schon öfters gestellt habe. Aber ich bin der festen Überzeugung, daß es hierbei keinen einstimmigen Nenner geben wird. Denn so wie jeder Reiter verschieden ist, ist es auch jedes Pferd. Was dem einen Pferd gut tun würde, würde dem anderen schlecht bekommen. Aber gerade das heißt für mich "klassisch".
Für mich persönlich (!) heißt das, mein Pferd gesundzureiten und gesund zu erhalten. Damit es auch in hohen Jahren trotz einer Belastung, für die es anatomisch eigentlich gar nicht vorgesehen ist, gesund ist - auch haltungsmäßig (ich würde mein Pferd z. B. nicht in eine Box stellen, nur um eine Halle vor der Nase zu haben). "Klassisch" heißt für mich auch, einiges vom Innenleben meines Pferdes über Anatomie und Biomechanik zu wissen, das "Warum" der Bewegungen irgendwann genau beantworten zu können. Das wurde mir in FN-Reitschulen nämlich NIE erläutert.GingerCC hat geschrieben:Blos was heißt das genau?
Ich reite mit Westernsattel und Einohr-Trense mit einem englischen Gebiß.GingerCC hat geschrieben:Reite ich mit den entsprechenden Geräten (Sättel und Zäumung) wie damals die Reiter?

S. o. und:GingerCC hat geschrieben:Oder lehne ich mich an die Reiterei von damals an, egal welches Equipment (Zäumung, Sattel) ich benutze?
Die Grundsätze der "Klassischen Reiterei" liegen m. E. eindeutig in der Reit"KUNST", die sich vom von der FN übernommenen Kavallerie-Reiten oder der Gebrauchsreitweise Western (die ich aber auch sehr mag) deutlich unterscheiden. Das ist auch heute noch im Bewußtsein vieler Pferdehalter verankert; z. B. Pferde ganz früh anreiten = im übertragenen Sinne gleich für den Kriegseinsatz gangbar machen. Oder in der Western-Pleasure: schlurfi-schlurf, weil man irgendwo in Amerika früher 1.000 km Rinder treiben mußte und das bequemer zu sitzen war.
Ja, gerne: zu Fasching und dann als Cowgirl mit Lasso.GingerCC hat geschrieben:Wollen wir Kostümreiten?

Mir würden die Wiener auch ohne ihre Parade-Uniform sicherlich sehr gut gefallen (ich fahre Ende Juni das erste Mal hin zur Vorstellung).GingerCC hat geschrieben:Wollen wir wirklich versuchen in Orginal-Kleidung Spanisch / Portugiesisch oder a la Wiener Hofreitschule reiten? Aber nicht nur die Kleidung, sondern auch die Art und Weise.

Aber auch da gibt es schon wieder Unterschiede, die auch hier im Forum diskutiert werden: ich erinnere mich da an "frankophil" oder "frankophob" (hab ich das jetzt richtig geschrieben

Wenn's schee macht...GingerCC hat geschrieben:Wollen wir ein Bundesweites bzw Grenzüberschreitendes Regelwerk a la FN?

Damit würde man den Graben zwischen den Reitweisen nur ein weiteres Mal umso mehr vertiefen. Von mir daher: nein. Auch hierin liegt für mich ein besonderer Grundsatz in der klassischen Reitkunst: Dressur ist für's Pferd da, nicht umgekehrt. Heute geht es doch auf Turnieren um Schleifchen und Geld. Nicht, ob das Pferd reel ausgebildet wurde. Und genau dieser Position wird man mit einem Regelwerk oder speziellen Klassik-Turnieren nicht gerecht. Dann lieber auf FN- oder EWU-Turnieren zum eigenen Vergnügen starten - und sich freuen, wenn man dann tatsächlich einige Mit(st)reiter in den Rängen hinter sich läßt.GingerCC hat geschrieben:Wollen wir Vergleichbare Turniere machen bzw Teilnehmen?
Nicht nur, aber zu großen Teilen. S. o.GingerCC hat geschrieben:Oder wollen wir nur ein besseres Verständnis zwischen Reiter und seinem Pferd und wenn wir nur ins Gelände gehen?
Hier gibt's 1.000 Foren-Mitglieder und sicherlich 2.000 Meinungen.GingerCC hat geschrieben:Ich denke die Liste ist beliebig weiterführbar.
Gerade weil oft nicht klar ist in welche Richtung es gehen soll, ist es auch so schwer eine klare Linie beim klassisch Reiten zu finden. Es gibt zwar angesehene Koordinatoren wie z.B. H. Hinrichs die das Versuchen, aber es gibt einfach noch zuuuu viele versprengte Einzelgruppierungen, die alle ihre eigenen Vorstellungen als das Non Plus Ultra ansehen und nicht bereit sind aufeinander zuzugehen.
Jetzt bin ich mal gespannt, welche Richtungen es hier alles gibt.


lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Danke Sylliska,
aber die Gesunderhaltung und die guten Haltungsbedingungen setzte ich hier einfach vorraus und das ist hier nicht das Thema, da es sonst zu umfangreich wird, was es eh schon ist.
Hier wollte ich in der Hauptsache das eigendliche Reiten ansprechen und das Equipment.
Aber ich stimme dir zu: 1000 User und 2000 Meinungen!!!
aber die Gesunderhaltung und die guten Haltungsbedingungen setzte ich hier einfach vorraus und das ist hier nicht das Thema, da es sonst zu umfangreich wird, was es eh schon ist.
Hier wollte ich in der Hauptsache das eigendliche Reiten ansprechen und das Equipment.
Aber ich stimme dir zu: 1000 User und 2000 Meinungen!!!

Dieses Forum entstand als eine Plattform für Reiter, egal welcher coleur und Reitweise (Hinrichs, Branderup, Karl, FN-in-eigentlich-angedachter-Form etc. pp.), denen die Gymnastizierung des Pferdes an oberster Stelle steht. Wir wollen unsere Pferde schön reiten, zum Strahlen bringen.
Und wir - die Betreiber dieses Forums und das ganze Team - sind sehr stolz darauf, dass hier so viele verschiedene Meinungen trotzdem unter einen Hut passen und sachlich diskutiert wird!
Ich persönlich habe meinen "Stil" bei O'Brien gefunden, sehe mir aber v. a. auch als Zuschauer viel von anderen Größen der Klassik-Szene an. Unheimlich lehrreich.
Equipment im barocken Stil? Nice to have, aber das macht noch lange keinen guten Reiter!
Zu diesem Thema gibt es übrigens schon mehrere Threads z. B.
http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=935
http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=960
http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=249
Und wir - die Betreiber dieses Forums und das ganze Team - sind sehr stolz darauf, dass hier so viele verschiedene Meinungen trotzdem unter einen Hut passen und sachlich diskutiert wird!
Ich persönlich habe meinen "Stil" bei O'Brien gefunden, sehe mir aber v. a. auch als Zuschauer viel von anderen Größen der Klassik-Szene an. Unheimlich lehrreich.
Equipment im barocken Stil? Nice to have, aber das macht noch lange keinen guten Reiter!
Zu diesem Thema gibt es übrigens schon mehrere Threads z. B.
http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=935
http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=960
http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=249
Zuletzt geändert von chica am Mi, 12. Mär 2008 14:54, insgesamt 1-mal geändert.
Klassisch Reiten entlehnt sich für mich eindeutig an das Reiten a`la Guerieniere, Baucher und noch weiteren "Altvorderen".
Dazu gehört für mich auch das Selbstverständnis, mit dem ich typische klassische Lektionen wie z.B das Schulterherein in meine tgl.Arbeit mit dem Pferd einbaue.
Und. diese Arbeit ist nicht an die Skala der Ausbildung zwingend geknüpft. Sie kann es aber sein
An erster Stelle stehen bei mir Balance / Gleichgewicht und sehr früh schon die geraderichtenden Übungen an den Seitengängen.
Auch möchte ich keine ständige Anlehnung, Kontakt ja, aber nicht im Sinne der FN. Das Pferd soll sich selbst tragen. Und genau das war eigentlich das Ziel der klassischen Reitlehre.
Davon ist in der Sportreiterei nicht mehr viel übrig geblieben und ( auch ) um sich davon abzugrenzen, definieren sich die meisten hier als Klassische Reiter.
Der Weg ist das Ziel und die Dressur ist für das Pferd und nicht umgekehrt
Anchy
Dazu gehört für mich auch das Selbstverständnis, mit dem ich typische klassische Lektionen wie z.B das Schulterherein in meine tgl.Arbeit mit dem Pferd einbaue.
Und. diese Arbeit ist nicht an die Skala der Ausbildung zwingend geknüpft. Sie kann es aber sein

An erster Stelle stehen bei mir Balance / Gleichgewicht und sehr früh schon die geraderichtenden Übungen an den Seitengängen.
Auch möchte ich keine ständige Anlehnung, Kontakt ja, aber nicht im Sinne der FN. Das Pferd soll sich selbst tragen. Und genau das war eigentlich das Ziel der klassischen Reitlehre.
Davon ist in der Sportreiterei nicht mehr viel übrig geblieben und ( auch ) um sich davon abzugrenzen, definieren sich die meisten hier als Klassische Reiter.
Der Weg ist das Ziel und die Dressur ist für das Pferd und nicht umgekehrt

Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
Unbek. Ecuyer
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass die Dressur für das Pferd da ist und nicht umgekehrt.
Ich ziele darauf ab, mein Pferd so zu gymnastizieren und auszubilden, dass es auch im hohen Alter noch mit Freude bei der Arbeit sein soll.
Klassisches Reiten bedeutet für mich ein Verständnis für das Pferd entwickelt zu haben, mit dem Pferd und nicht gegen es zu arbeiten und zu lernen. Das Pferd mit Leichtigkeit zu führen, es seinen Stolz präsentieren zu lassen und es mit wachsender Ausbildung psychisch und physisch stärker werden zu lassen.
Und klassisch Reiten bedeutet für mich selbst, mich immer wieder in Frage zu stellen, immer darauf bedacht zu sein, den eigenen Horizont zu erweitern. Und mein Pferd als meinen Lehrmeister anzunehmen, genau wie mein Pferd es bei mir tut.
Bezüglich der Kleidung: Gut ist, was bequem und funktionell ist und gefällt.
Bei mir kanns vorkommen, dass ich im Baumlosen Sattel in Jeans mit Einohrzaum reite
Ich ziele darauf ab, mein Pferd so zu gymnastizieren und auszubilden, dass es auch im hohen Alter noch mit Freude bei der Arbeit sein soll.
Klassisches Reiten bedeutet für mich ein Verständnis für das Pferd entwickelt zu haben, mit dem Pferd und nicht gegen es zu arbeiten und zu lernen. Das Pferd mit Leichtigkeit zu führen, es seinen Stolz präsentieren zu lassen und es mit wachsender Ausbildung psychisch und physisch stärker werden zu lassen.
Und klassisch Reiten bedeutet für mich selbst, mich immer wieder in Frage zu stellen, immer darauf bedacht zu sein, den eigenen Horizont zu erweitern. Und mein Pferd als meinen Lehrmeister anzunehmen, genau wie mein Pferd es bei mir tut.
Bezüglich der Kleidung: Gut ist, was bequem und funktionell ist und gefällt.
Bei mir kanns vorkommen, dass ich im Baumlosen Sattel in Jeans mit Einohrzaum reite

Früher war es den Reichen vorbehalten Pferde zu besitzen und zu reiten. Und wenn die eins hatten, dann Zeit. Und einige nutzten diese Zeit um Pferde langsam und behutsam auszubilden. Sie formten so ein lebendes Kunstwerk und hatten Freude daran. Reitkunst.
Gebrauchsreiterei, wie immer sie heißt, hat keine Zeit, muß schnell gehen und Geld bringen.
Die Ausrüstung halte ich für völlig nebensächlich und ist Geschmacksache. Der Sattel oder das Gebiss entscheidet nicht über gutes oder schlechtes reiten. Ich könnt mich scheckig lachen wenn ich immer höre was alles daran schuld ist das der Zossen nicht läuft und was alles ausprobiert wird, immer in der Hoffnung ein Wunderequipment zu finden das es einem erspart sich mit sich selbst auseinander zu setzen.
Grüßle Big Mama
Gebrauchsreiterei, wie immer sie heißt, hat keine Zeit, muß schnell gehen und Geld bringen.
Die Ausrüstung halte ich für völlig nebensächlich und ist Geschmacksache. Der Sattel oder das Gebiss entscheidet nicht über gutes oder schlechtes reiten. Ich könnt mich scheckig lachen wenn ich immer höre was alles daran schuld ist das der Zossen nicht läuft und was alles ausprobiert wird, immer in der Hoffnung ein Wunderequipment zu finden das es einem erspart sich mit sich selbst auseinander zu setzen.
Grüßle Big Mama
ganz meine Meinung - die meisten Reiter sind FREIZEITReiter - aber haben trotzdem keine ZeitBig Mama hat geschrieben: immer in der Hoffnung ein Wunderequipment zu finden das es einem erspart sich mit sich selbst auseinander zu setzen.

alles muss schnell gehen, wenn ein Pferd nicht so geht, wie man/frau es sich vorstelt, muss ein Anderes her. Es wird nichts hinterfragt, aber feste vorn gezogen und den Sporen hinten rein gerammt...
Reiten soll doch Kunst sein, eine Verbindung von Mensch und Pferd. Leider ist davon nur wenig über.
Re: Was bedeutet bzw beinhaltet klassisch Reiten?
Für mich heißt es, mein Pferd im Rahmen seiner Möglichkeiten zu fördern und zu fordern, es aber auch durch durchdachte Gymnastizierung gesund zu erhalten.GingerCC hat geschrieben:
Blos was heißt das genau?
nöReite ich mit den entsprechenden Geräten (Sättel und Zäumung) wie damals die Reiter?
Oder lehne ich mich an die Reiterei von damals an, egal welches Equipment (Zäumung, Sattel) ich benutze?
Ich schaue mir gerne gute Ritte an - ob kostümiert oder nicht ist dabei nebensächlichWollen wir Kostümreiten?
Die Kleidung ist sowas von nebensächlich...Wollen wir wirklich versuchen in Orginal-Kleidung Spanisch / Portugiesisch oder a la Wiener Hofreitschule reiten? Aber nicht nur die Kleidung, sondern auch die Art und Weise.
Welches Regelwerk meinst du ? Die Organisation FN hat durchaus viel Gutes.Wollen wir ein Bundesweites bzw Grenzüberschreitendes Regelwerk a la FN?
Ich fahre gerne aufs TurnierWollen wir Vergleichbare Turniere machen bzw Teilnehmen?
Auch - aber nicht nur.Oder wollen wir nur ein besseres Verständnis zwischen Reiter und seinem Pferd und wenn wir nur ins Gelände gehen?
wahre Worte...da muss sich jeder an seine eigene Nase fassen. Nicht selten begegnet man Arroganz und Intoleranz...aber es gibt einfach noch zuuuu viele versprengte Einzelgruppierungen, die alle ihre eigenen Vorstellungen als das Non Plus Ultra ansehen und nicht bereit sind aufeinander zuzugehen.
- Alix_ludivine
- User
- Beiträge: 2140
- Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
- Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
- Kontaktdaten:
Re: Was bedeutet bzw beinhaltet klassisch Reiten?
Sinnvolle Ausbildung, d.h. dem Pferd die Kraft und die Geschicklichkeit geben den Reiter zu tragen und die geforderten Aufgaben zu meistern.GingerCC hat geschrieben:Blos was heißt das genau?
Ich? Nö.Reite ich mit den entsprechenden Geräten (Sättel und Zäumung) wie damals die Reiter?
Das Wissen von damals ist unbezahlbar - natürlich lehnt man sich daran an.Oder lehne ich mich an die Reiterei von damals an, egal welches Equipment (Zäumung, Sattel) ich benutze?
Nein.Wollen wir Kostümreiten?
Zu oberflächlich. Nur weil ich mich in einen Frack werfe, kann ich mich zwar gut fühlen aber noch lange nicht reiten.Wollen wir wirklich versuchen in Orginal-Kleidung Spanisch / Portugiesisch oder a la Wiener Hofreitschule reiten?
Gegenfrage - Warum? Reiten ist Reiten. Im Grunde genommen gibt es nur einen Weg und der ist das Richtige Reiten und den müssen alle Reiter gehen, da gibt es keine Abkürzungen.. Und da ist es völlig wurscht, ob man noch ein Regelwerk schreibt und noch eins und noch eins...Wollen wir ein Bundesweites bzw Grenzüberschreitendes Regelwerk a la FN?
Ich persönlich nicht, aber wer will - warum nicht..Wollen wir Vergleichbare Turniere machen bzw Teilnehmen?
Das sollte jeder wollen.Oder wollen wir nur ein besseres Verständnis zwischen Reiter und seinem Pferd und wenn wir nur ins Gelände gehen?
Für mich bedeutet das klassische Reiten wirklich nur das Reiten. Nicht Ausrüstung, nicht Kostümierung. Das ist alles Beiwerk, dass man sich gerne überwerfen kann, wenn man es denn kann

Aber der klassische Weg ist in meinen Auge "pro Pferd". Da gehört alles dazu: Umgang, Haltung, Gesundheit - Pferde halten mit Sachverstand eben.
LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
Ein sehr tiefsinniges Thema! Für mich ist klassisch Reiten eine Alternative zum leistungsorientierten Reiten der FN mit den zur Zeit disskutierten Auswüchsen.
Ich betrachte das Reiten als Kunst, mein Pferd als ein Kunstwerk, das jeden Tag neu erschaffen wird. Manche Tage wird es beim Reiten schöner, manche Tage kommen wir nicht so weit.
Mein Sitz und meine Einwirkung beantwortet mein Pferd mit seinem Verhalten. Bekomme ich die falsche Antwort vom Pferd, habe ich die falsche Frage gestellt und muß den Fehler bei mir suchen und die Frage neu stellen. Nicht umsonst sind Sitz und Hilfengebung ein Thema, das in den Reitlehren der alten Meister einen großen Raum einnimmt.
Kostüm und Outfit sind einerlei, der Umgang mit dem Pferd und eine feine, gefühlvolle Hilfengebung sind entscheidend. Dabei ist das Körpergefühl der Reiter oft unterentwickelt und führt so zu Störungen im Bewegungsfluß des Pferdes. Deshalb ist dieser Reiter kein schlechter Reiter, sondern hat nur noch nicht die Bewegungsmöglichkeiten seines Beckens usw. gefunden. Sucht danach!
In der klassischen Reitweise darf experimentiert werden, hier ist Raum für Versuch und Irrtum, den es zu erkennen gilt. Die neuen Meister, allen voran Philippe Karl mit seinem mutigen Vorgehen, machen uns neugierig, z. B. eine hohe Hand, die nach dem Sinken lassen sucht, auszuprobieren.
Reitkunst ist für mich auch Verantwortung tragen für die eigene Reiterei und sie nicht auf eine festgelegte Reitlehre abzuwälzen. "Das macht man so!" "so steht´s geschrieben". Im Buch "Reiten auf Kandare" von Bent Branderup sind viele Gedanken zum Thema "was ist Reitkunst" zu lesen. U. a. "... Regeln töten die Kunst..."
Reitvorführungen - gern, aber kein Wettkampf ist ohne Regeln! Wer will sagen, ob ein Gemälde von Chagall, Renoir oder van Gogh schöner ist?
Jeder muß die Reitkunst für sich selbst entdecken - der Weg ist das Ziel! Jeder wird seinen Meister finden!
Carpe diem - nutze den Tag!
vg, madleen
Ich betrachte das Reiten als Kunst, mein Pferd als ein Kunstwerk, das jeden Tag neu erschaffen wird. Manche Tage wird es beim Reiten schöner, manche Tage kommen wir nicht so weit.
Mein Sitz und meine Einwirkung beantwortet mein Pferd mit seinem Verhalten. Bekomme ich die falsche Antwort vom Pferd, habe ich die falsche Frage gestellt und muß den Fehler bei mir suchen und die Frage neu stellen. Nicht umsonst sind Sitz und Hilfengebung ein Thema, das in den Reitlehren der alten Meister einen großen Raum einnimmt.
Kostüm und Outfit sind einerlei, der Umgang mit dem Pferd und eine feine, gefühlvolle Hilfengebung sind entscheidend. Dabei ist das Körpergefühl der Reiter oft unterentwickelt und führt so zu Störungen im Bewegungsfluß des Pferdes. Deshalb ist dieser Reiter kein schlechter Reiter, sondern hat nur noch nicht die Bewegungsmöglichkeiten seines Beckens usw. gefunden. Sucht danach!
In der klassischen Reitweise darf experimentiert werden, hier ist Raum für Versuch und Irrtum, den es zu erkennen gilt. Die neuen Meister, allen voran Philippe Karl mit seinem mutigen Vorgehen, machen uns neugierig, z. B. eine hohe Hand, die nach dem Sinken lassen sucht, auszuprobieren.
Reitkunst ist für mich auch Verantwortung tragen für die eigene Reiterei und sie nicht auf eine festgelegte Reitlehre abzuwälzen. "Das macht man so!" "so steht´s geschrieben". Im Buch "Reiten auf Kandare" von Bent Branderup sind viele Gedanken zum Thema "was ist Reitkunst" zu lesen. U. a. "... Regeln töten die Kunst..."
Reitvorführungen - gern, aber kein Wettkampf ist ohne Regeln! Wer will sagen, ob ein Gemälde von Chagall, Renoir oder van Gogh schöner ist?
Jeder muß die Reitkunst für sich selbst entdecken - der Weg ist das Ziel! Jeder wird seinen Meister finden!
Carpe diem - nutze den Tag!
vg, madleen
- Dateianhänge
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„Diejenigen Reiter, die Exaktheit und absolute Präzision erreichen möchten, zerstören den Mut eines tapferen Pferdes und seine natürliche Anmut.“ Francois Robichon de la Guérinière(1688 – 1751)
Ich finde es zwar für mich manchmal schwierig zu sagen, ich reite "klassisch", aber anders kann ich es nicht ausderücken. Was beinhaltet "klassisch" jedoch für mich? Zuallererst einmal ein Ziel, das noch sehr weit entfernt ist
Ich möchte mein Pferd so reiten, dass es sich wohl fühlt (im Sinne von wenig Druck), dass ich es trotzdem "kontrollieren" kann (für die Sicherheit) und dass es lange reitbar bleibt. Dazu gehört für mich, dass ich mit impulsen reite, wenig Kontakt zum Maul habe und das Pferd in einer guten Haltung läuft, damit es den Reiter ohne Schaden tragen kann. Auf der Suche nach einer Reitweise, die das gewährleistet, bin ich zuerst auf das Western gestoßen, musste aber für mich feststellen, dass die Pferde dort meist nicht so geritten werden, dass sie lernen, den Reiter korrekt zu tragen. Dann bin ich auf "klassische" Ideen gestoßen und arbeite mich seitdem immer mehr ins Thema vor.
Und muss feststellen, dass es auch hier sehr viele Wege gibt, die sich teils in vielen Dingen unterscheiden. Einen Weg für mich habe ich bisher noch nicht gefunden, weshlab ich auch noch nicht sagen kann, dass ich "klassisch" reite (und mir noch in Diskussionen schwer tue
)
Ich denke, es führen hier viele Wege zum gleichen (guten) Ziel und finde es auch wichtig, die Augen offen zu halten und bereit sein, zu lernen. Auch das macht meiner Meinung nach "klassisches" Reiten aus. Und deshalb wäre ein Regelwerk fehl am Platz und auch Turniere betrachte ich sehr kritisch, da man sich hier oft an Normen festmacht.

Und muss feststellen, dass es auch hier sehr viele Wege gibt, die sich teils in vielen Dingen unterscheiden. Einen Weg für mich habe ich bisher noch nicht gefunden, weshlab ich auch noch nicht sagen kann, dass ich "klassisch" reite (und mir noch in Diskussionen schwer tue

Ich denke, es führen hier viele Wege zum gleichen (guten) Ziel und finde es auch wichtig, die Augen offen zu halten und bereit sein, zu lernen. Auch das macht meiner Meinung nach "klassisches" Reiten aus. Und deshalb wäre ein Regelwerk fehl am Platz und auch Turniere betrachte ich sehr kritisch, da man sich hier oft an Normen festmacht.
Re: Was bedeutet bzw beinhaltet klassisch Reiten?
Für mich: Physiologisch sinnvolle Gymnastizierung, um das Pferd in die Lage zu versetzen mich lange ohne Schaden zu tragen UND um ihm selbst durch bessere Balance mehr Selbstbewusstsein und Ausdruck zu geben.GingerCC hat geschrieben:Ok, die meisten die wohl hier sind sagen (so habe ich den Eindruck) sie reiten Klassisch.
Blos was heißt das genau?
Und: immer weiter an mir zu arbeiten, um genau dazu auch in der Lage zu sein.
Für mich hat in diesem Zusammenhang "klassisch" nichts mit der Epoche zu tun, sondern mit dem Wort "klassisch" im Sinne von "immer mode- und epochenunabhängig gut"Reite ich mit den entsprechenden Geräten (Sättel und Zäumung) wie damals die Reiter?
Insofern interessiert mich die Gerätefrage allerhöchstens peripher.
Auch damals ist schon einiges Wahres geschrieben worden, sich nur daran zu orientieren, wäre mir zu "eng"Oder lehne ich mich an die Reiterei von damals an, egal welches Equipment (Zäumung, Sattel) ich benutze?
NöWollen wir Kostümreiten?
Wieso sollte man sich so einengen?Wollen wir wirklich versuchen in Orginal-Kleidung Spanisch / Portugiesisch oder a la Wiener Hofreitschule reiten? Aber nicht nur die Kleidung, sondern auch die Art und Weise.
Jedes Regelwerk wäre, so wie JEDE Reitlehre, völlig ungenügend, um allen Pferden gerecht zu werden und ich denke, daß genau da dran heute vieles krankt.Wollen wir ein Bundesweites bzw Grenzüberschreitendes Regelwerk a la FN?
Wenn´s schee macht...Wollen wir Vergleichbare Turniere machen bzw Teilnehmen?
Auch...Oder wollen wir nur ein besseres Verständnis zwischen Reiter und seinem Pferd und wenn wir nur ins Gelände gehen?
...die sind doch selber SchuldIch denke die Liste ist beliebig weiterführbar.
Gerade weil oft nicht klar ist in welche Richtung es gehen soll, ist es auch so schwer eine klare Linie beim klassisch Reiten zu finden. Es gibt zwar angesehene Koordinatoren wie z.B. H. Hinrichs die das Versuchen, aber es gibt einfach noch zuuuu viele versprengte Einzelgruppierungen, die alle ihre eigenen Vorstellungen als das Non Plus Ultra ansehen und nicht bereit sind aufeinander zuzugehen.

Wer nicht bereit ist, weiter als die eigene Nasenspitze zu sehen und von anderen zu lernen, wird immer "arm" bleiben...
Ich sammle aus allen Reitweisen Methoden, Lektionen, Übungsreihen, "Tricks", Ansichten, die ich für physiologisch sinnvoll halte und fülle damit meinen "Koffer" um möglichst für jedes Pferd etwas geeignetes zu finden, was ihm bei seinen Problemen hilft.
Jede Reitweise für sich genommen, ist mir zu "arm".
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
Richard Hinrichs
Ich reite gar nicht "nach irgendwem oder -was".
Wenn man es genau nimmt, dann bezieht sich meine eventuell vorhandene "Klassisch-Reiten-Grundeinstellung" auf den gesamten Umgang mit dem Pferd
Dazu brauche ich: Mein Pferd, mich, so wenig "Ausrüstung" wie möglich und dafür soviel Zeit wie wir nötig. Das Ganze würze ich mit allem, was ich zum Thema Pferd finden kann und einer guten Portion Biomechanik - schon wird es von ganz alleine eher "klassisch" oder wahlweise FN, so wie sie wohl mal gedacht war
Wenn man es genau nimmt, dann bezieht sich meine eventuell vorhandene "Klassisch-Reiten-Grundeinstellung" auf den gesamten Umgang mit dem Pferd

Dazu brauche ich: Mein Pferd, mich, so wenig "Ausrüstung" wie möglich und dafür soviel Zeit wie wir nötig. Das Ganze würze ich mit allem, was ich zum Thema Pferd finden kann und einer guten Portion Biomechanik - schon wird es von ganz alleine eher "klassisch" oder wahlweise FN, so wie sie wohl mal gedacht war
