Mir ist die Diskussion zu einseitig
glovedrider hat geschrieben:Einige Disukussionsteilnhmer vergessen, daß das Nackenrückenand auch durch untertreten der Hinterbeine in sie Fußstapfen der Vordrbeine gespannt werden kann. Wobei ein V/A nich tnötig ist.
Wir haben nun schon ein paar mal darüber gesprochen: Es ist weder
nur das eine (untertreten) noch das andere (Halsdehnung) nötig, um das GESAMTE Hals-Rückenband zu dehnen, sondern BEIDES. Hat mit der Stellung der Wirbelfortsätze zu tun! Die hinteren schauen nach vorne, die vorderen nach hinten. Stichwort Hebelgesetz. Das Band ist an jedem dieser Wirbelfortsätze befestigt. Gebe ich einen Zug von hinten wird der Hintere Teil angezogen, der vordere jedoch nicht! Gebe ich einen Zug von vorne, wird der vordere Teil angezogen, der hintere jedoch nicht! Es braucht also sowohl Zug von hinten als auch von vorne, wenn man den gesamten Bereich erreichen will.
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Das selbe gilt auch für das Anheben der Halswirbelsäule und hier sei v.a. auf dem Halsansatz verwiesen:
Ist die Kopfhaltung nur hoch, ohne Dehnung, dann sackt die Halswirbelsäule runter:
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Erst wenn die Dehnung der Oberlinie zustande kommt , wird auch die Halswirbelsäule angehoben:
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Man beachte: in beiden Grafiken ist die Kopfhaltung sehr ähnlich, qualitativ jedoch stark unterschiedlich! Und genau diese Qualität ist so schwierig zu erreichen! Wichtig: es darf nicht einfach die Nase "rangezogen" werden, weil dann erreicht man keine Dehnung, sondern drückt die Halswirbelsäule regelrecht unten raus.
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Warum empfhelne, denn wohl seeger, steinbrecht , wätjen und von Heydebreck eine angemesse Aufrichutng um eine Hergabe des Rückens zu erzielen?
Könnte es sein, aß dr eine oder andere sich grad in Mode befindliche Tierarzt
und seine Fans sich auf das V/A versteifen?
für mich sind das die falschen Fragen.
Es sollte eher gefragt werden, wie einerseits das untertreten (=mögl. weites vorschwingen des Hinterbeines) als auch die Dehnung des Nackens zustandegebracht werden kann und ob der Nacken auch in aufrichtung gedehnt werden kann.
zweiteres würde ich bejahen, ABER es ist in der Aufrichtung viel schwieriger den Hals lang zu machen (=in Dehnung zu bringen) als in einem v/a, wo das Nackenband automatisch Zug bekommt und die vorderen Wirbel auseinanderzieht (und dass das passiert müssen wir nicht diskutieren, das ist in diversen Studien nachgewiesen).
Wir haben also ein multifaktorielles Modell, wobei in der Idealform alle Faktoren vorhanden sind:
Faktor a
- vorschwingen der Hinterbeine
Faktor b
- Dehnung der gesamten Oberlinie
Faktor c
- Aufrichtung
Faktor d
- Hankenbeugung
Faktor e
- Können des Reiters
Faktor f-... (beliebig zu ergänzen)
Diese Faktoren sind NICHT voneinander unabhängig. Das macht es ja so schwierig. Es reicht nicht, sich nur auf den einen oder anderen Faktor zu versteifen. Aber man kann zeitweise Prioritäten setzen in der Ausbildung und das macht man wohl abhängig 1. vom Können des Reiters und 2. vom Exterieur sowie Interieur des Pferdes.
Ein guter Reiter wird zweifellos mehrere Faktoren gleichzeitig beeinflussen können. Aber ein nicht so guter Reiter wird sich wohl eher mal auf das eine, dann mal auf das andere Element konzentrieren müssen. Jegliches Versteifen auf nur 1 Element (egal welches) halte ich für falsch. Denn es ist nur 1 Element in einer Gesamtmenge.
Zurück zur Halshaltung: (ich spreche jetzt nur von der halshaltung, obwohl die Halshaltung für mich untrennbar mit der Tätigkeit der HH verbunden ist, also eigentlich nicht separat betrachtet werden kann, ich tue es der einfachheithalber jetzt aber trotzdem)
Für mich gibt es so oder so keine einzig richtige Kopf-/Halshaltung. Das ist wieder viel zu einseitig. Es kommt doch darauf an, was man gerade vom Pferd möchte und an was man arbeitet. Keine einzige Haltung kann ALLES bezwecken.
Möchte man Entspannung zwecken, dann ist eine tiefe Kopfhaltung bei offenem Genick und Nase an/vor der Senkrechten geeignet, weil es die Muskulatur dehnt und das Pferd entlastet.
Möchte man jedoch Muskulatur aufbauen, muss diese Muskulatur auch stimuliert werden durch rhythmisches an- und abspannen. In einer zu tiefen Kopfhaltung wird die oberlinie nicht viel arbeiten müssen, in einer Hohen Kopfhaltung wird die Muskulatur zusätzlich zur Dehnung (bei korrekter aufrichtung) sehr viel arbeiten müssen. Je höher die Aufrichtung, desto anstrengender. Deshalb richtet sich der Grad an Aufrichtung inkl. Dehnung am Ausbildungs- und Fitnessstand des Pferdes. Wird ein Pferd erst aufgebaut, so kann es die Muskulatur noch nicht so belasten, wie ein Pferd, das topfit und trainiert ist. Also wird man es häufiger in die tiefe Dehnung entlassen und den Wechsel zw. höher und tiefer öfters verlangen, als bei einem Pferd, das trainiert ist und die Aufrichtung und Belastung auch schon länger durchhalten kann.
Es wird jedoch JEDE Haltung, die über längere Zeit aufrechterhalten wird einmal anstrengend werden. Egal wie leicht man sie einnehmen kann. Deshalb ist es überhaupt nicht sinnvoll in nur einer Haltung zu trainieren, egal wie tief oder wie hoch.