Cyndy hat geschrieben:Meine Situation wäre dann ja aber genau das Gegenteil, von dem was ich bisher hier gelesen habe. Kann das wirklich so große Unterschiede geben? Ich bin mir mittlerweile wirklich sicher, wann der Rücken schwingt, da es mich dabei mitnimmt und wenn der Rücken fest ist, staucht es...
LG Cyndy
Nein, lies mal richtig Bei den meistens ist es in der Tat so, dass sie mitgenommen werden, wenn der Rücken schwingt. Nur fraumelzer und ich haben das Problem, dass wir bei mehr Schwungentwicklung nicht mehr sitzen können, was aber wohl an unseren eigenen Unzulänglichkeiten liegt...
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
@chica
Ich glaube ich hab mich falsch ausgedrückt....
Ich war verwirrt, weil susanne in fraumelzers Tagebuch schrieb, dass, wenn der Rücken nichts macht, es gut zu sitzen ist (wäre ein Widersprcuh zu meinem, wenn er sich festmacht hoppel ich im Sattel rum). Wenn der Rücken aktiv ist, lässt es sich schwer sitzen, wegen dem mitschwingen, mit dem ich nun wieder gar keine Probleme hab, da es bequem ist.
*verwirrt bin*
Cyndy hat geschrieben:Ich war verwirrt, weil susanne in fraumelzers Tagebuch schrieb, dass, wenn der Rücken nichts macht, es gut zu sitzen ist (wäre ein Widersprcuh zu meinem, wenn er sich festmacht hoppel ich im Sattel rum).
Das war ein Witz. Ironisch gemeint. Deswegen der -Smiley dahinter
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
Mein Pony war zu beginn unserer Reiterei als Jungpferd das totale Sitzsofa.
Mit der Zeit bekam er dann wirklich Schwung in den Bewegungen und der ganze Rücken wurde locker und aktiv.
Da musste ich dann geraume Zeit an die Sitzlonge zurück, um das sitzen zu lernen.
Das ist sicher in vielen Fällen so wie Jen sagt mit den Unzulänglichkeiten der Reiter.
aber es gibt eben auch Fälle von Pferden, bei denen der Rücken durch festgehaltene Schulter/Halspartie nur nach oben schwingt, das kann man dann kaum sitzen.
da wird die ganze Bewegungsenergie von den Beinen einfach nur nach oben katapultiert und geht nicht durch die Gelenke hindurch, weil die Muskulatur festgehalten wird.
In diesem Fällen wird eine richtige Rückentätigkeit, bei der die Bewegung durch den ganzen Körper gehen kann, auch das Sitzgefühl erheblich verbessern.
Hängt auch oft mit der Fähigkeit zusammen, die Lende korrekt aufzuwölben und da mitzutragen.
Wenn die Richtung nicht stimmt, nützt auch Galoppieren nichts.
wenn der Galopp aber besonders schön ist, ist die Richtung auch egal.
Ich habe grundsätzlich wahnsinnige Probleme mit dem Aussitzen. Mein Wallach war anfangs ganz nett zu sitzen. Da hat er die Hinterhand aber eher nachgezogen und ist nicht besonders aktiv gelaufen. Der Rücken war einfach regungslos. Mittlerweile geht er schön aktiv und arbeitet gut mit. Plötzlich ist er gar nicht mehr so bequem.
Meine Stute kann ich gar nicht aussitzen. Ich arbeite momentan daran, weich in der Bewegung mitzugehen, aber irgendwie ist der Knoten bei mir noch nicht geplatzt. Halte ich mich am Sattel fest und ziehe mich in den Sattel, geht es wunderbar. Nichts stößt, ich kann gut mitschwingen. Sobald ich loslasse, werde ich geworfen.
Kann mir jemand erklären, wie die Bewegungen des Beckens aussehen müssen, um weich sitzen zu können. Ich kann es mir nicht vorstellen und mit dem Gefühl hapert es momentan auch noch. Manchmal denke ich, ich lerne es nie.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Ein Versuch der Erklärung...
Am besten kann man es nachvollziehen, wenn man sich mit gut hüftbreiten Beinen und gebeugten Knien hinstellt.
Galopp:
Ist vielleicht einfacher, daher fange ich damit an.
Das Becken beschreibt eine Form, die man sich am besten als leichtes Rechteck vorstellt, von der aber die untere linke Ecke abgeschnitten ist. Da gibts eine Verbindung gleich von rechts unten nach links oben. Außerdem hat das Rechteck keine Ecken, sondern Rundungen. Ob es eine geometrisch richtig zu benennende Form dafür gibt - tja...
Fangen wir unten rechts an: das Becken macht eine Bewegung nach vorne aufwärtst - zum oberen linken Eck. Auf diesem Niveau bleibt es in etwa, geht aber gleichzeitg weiter zum oben rechten Eck (das war glaube ich die Schwebephase) und wieder abwärts zur Ausgangsposition unten rechts.
Wichtig ist noch der richtige Blickwinkel: die Bewegung an sich wird so ausgeführt, als wenn wir von hinten auf das "Rechteck" schauen - also wie wenn man von hinten auf ein Auto (=Rechteck) schaut... Die Erklärungen "rechts oben, links oben" etc. beziehen sich aber auf die Form - also wenn man von der Seite auf das Auto schaut.
Hilfe, sehr verwirrend, ich weiß...
Trab:
Hier wird die Beckenbewegung ellipsenförmig - denkt Euch einfach ein Osterei, daß nicht senkrecht steht, sondern etwas nach links geneigt wurde. Der Witz an der Sache ist jetzt, daß wir nicht die gleiche Bewegungsrichtung wie im Galopp haben, sondern umgekehrt - es geht quasi von unten erst aufwärts über den rechten Bogen zum vorderen Punkt der Ellipse, und anschließend in einem leichten Bogen rückwärts-abwärts wieder zurück zum Endpunkt.
Ich denke, daß dies auch einer der Knackpunkte für den Wechsel zwischen Trab und Galopp ist, weil man die Beckenbewegung wechseln muß - von rückwärts auf vorwärts und umgedreht. Eignet sich hervorragend zur Trockenübung auf dem Boden - wie oben vorgeschlagen. Damit kann man die Rhythmik ganz gut nachempfinden.
Das ganze ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern wurde wissenschaftliche nachgewiesen unter Beobachtung von Reitern, wo die Beckenbewegungen dann anhand dieser Lichtquellen mitgefilmt wurden, was man dann in einer Linie auf den Bildern erkennen kann.
Für viele ist grade die Trabbewegung erst mal völlig falsch erklärt, aber wenn man das mal bewusst so auf dem Pferd nachempfindet, sieht man, daß man besser zum Sitzen kommt. Leider neigen wir dazu, die gleiche Richtung wie beim Galopp zu sitzen - daher klappt der Trab oft so gar nicht...
Viele Grüsse
ottilie
Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
klammerst du mit den Oberschenkeln? Da hebelt es dich aus dem Sattel raus. Sitz nur auf deinem Hintern.
Wenn z.B. das linke Hinterbein abschiebt, hebt sich die linke Rückenhälfte, während die rechte Rückenhälfte sich durch das Vorschwingen des Hinterbeines senkt.
Diese Bewegung mußt du mit deinem Becken nachmachen. Also wenn die linke Rückenhälfte hoch kommt, hebst du links dein Becken an. Danach das gleiche rechts. Das fühlt sich an wie eine leichte Wippbewegung. Vielleicht hilft dir auch das Bild von einer liegenden Acht die du mit deinen Gesäßknochen dann beschreibst.
Du mußt erst fühlen lernen, wie die Rückenhälften sich abwechselnd nach oben und unten bewegen, dann kannst du es mit deinem Becken nachvollziehen.
Du mußt nur aufpassen, das du nicht mit dem Oberkörper das Mitschaukeln anfängst (passiert manchen ganz gerne mal), sondern senkrecht ruhig sitzen bleibst.
LG
Carola
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Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Ich denke, manche Dinge kann man nicht mehr mit Worten und Trockenübungen erklären bzw. nachempfindbar machen - man sollte einfach so oft wie möglich reiten - am besten Augen zu und Kopf leer.
minou hat geschrieben:klammerst du mit den Oberschenkeln? Da hebelt es dich aus dem Sattel raus. Sitz nur auf deinem Hintern.
Ertappt. Genau das mache ich und versuche gerade, es abzustellen. Ich bin ja schon ganz stolz auf mich, dass es mir gestern tatsächlich gelungen ist, das abwechselnde Auf und Ab links und rechts zu spüren. Die liegende Acht muss ich mal im Hinterkopf behalten.
Hab mir vorgenommen, intensiv zu üben. Das muss doch wohl zu schaffen sein. Ich reite ja auch nicht erst seit gestern.
@ottilie
Ich versuche es mal als Trockenübung nachzuvollziehen bzw. auf dem Pferd zu fühlen. Muss nämlich zugeben, dass ich die Trabbeschreibung nicht ganz verstanden hab.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Huch - hier gehts ja um uns....
Also dann muss ich jetzt auch mal was loswerden.
Kjeldal war früher tatsächlich angenehmer zu sitzen....
Allerdings muss man dazusagen, dass es hier nicht nur um mehr Schwung geht oder dass ich nicht sitzen kann im Trab....
Er wird jetzt dann 7 und ist demnach das dritte Jahr unterm Sattel. Inzwischen sind wir soweit mit der Dehnungshaltung und der Auf- bzw. Ummuskelung des kompletten Ponymanns fortgeschritten, dass er eine tolle Oberlinie entwickelt und auch neue Muskeln am Hintern und am Hals bekommen hat. Darauf bin ich wirklich sehr stolz.
Er hatte schon immer einen schönen schwungvollen Trab - keinen Pony-Nähmaschinen-Trab....zur Zeit fehlt ihm aber noch die Fähigkeit hinten vermehrt Last aufzunehmen....so dass das alles wieder bequemer werden würde...darauf haben wir aber wie gesagt noch gar keinen großen Wert gelegt. Unser Problem war eher, dass er die Dehnungshaltung nicht annehmen wollte und sich ständig verrollt und somit erfolgreich entzogen hat.
JETZT haben wir eine konstante Dehnungshaltung erreicht und arbeiten sehr viel mit Seitengängen, um die Muskulatur weiter sinnvoll aufzubauen...ich habe also gar keine Bedenken, dass ich ihn bald wieder sitzen kann....
Mein Fazit: Sitzkomfort für den Reiter ist nicht alles....
Mir ist es z.Zt. einfach wichtiger das mein Pferd einen "Laufkomfort" hat!
Gruß, Anja
Hm, aus eigener Erfahrung kann ich von 2 unterschiedlichen Typen gleicher Rasse berichten.
1. Fjordpferd, ausgebildet, kurzrückig, schwunglose Gänge, fester Rücken, inaktive Hinterhand, kurzbeinig. Superbequem zu sitzen, da ja nix geschieht im Rücken. Mit fortschreitender Korrekturausbildung merkte man richtig, wenn der Rücken "hoch" kam (kurzer Rücken = direkt fühlbare Aufwölbung bei richtiger Arbeit). Und somit wurde er auch schwieriger zu sitzen für mich.
2. Fjordpferd, selber ausgebildet (sozusagen roh), im Rechteck stehend, schwungvolle Gänge, langbeinig, aktive Hinterhand. Superbequem zu sitzen, da er nie gelernt hat, den Rücken festzuhalten, viel Schwung, bei der Galoppade viel "nach oben", wenn man selber locker bleibt, kinderleicht zu sitzen (für mich). Andere meinen teilweise, er wäre schwierig zu sitzen. Ist vermutlich auch Gewöhnungssache.