richtige Atmung

Rund um die klassische Reitkunst

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summer
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richtige Atmung

Beitrag von summer »

nachdem im vorwärts!abwärts threat bemerkt wurde, dass die atmung ein zentrales thema beim reiten ist, hab ich mir gedacht, dass sie auch einen eigenen threat verdient hat :D

also wann und wie setzt ihr die atmung ein?
welche übungen macht ihr, damit sie in fleisch und blut übergeht :D (ich vergesse leider sehr oft darauf, die atmung bewusst als hilfsmittel einzusetzen)
Sei deines Pferdes Gang unter dir wie die Bahn eines Sterns.
In deiner fühlenden Hand,deinem schwingenden Leib,deinem schwebenden Herzen liegt Kurve&pfeilgerader Weg,liegt Anfang&Ende,liegt die unermessliche Poesie der Bewegung,liegt die lebendige Kraft.
cremello
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Beitrag von cremello »

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Pferde sehr gut reagieren, wenn sie merken, dass der Mensch oben drauf auch weiß, dass er ein Atemzentrum in seinem Körper hat und die Luft fließen lässt.

Ich setze sie sehr bewußt bei Übergängen ein und wenn ich kurzfristige Spannung im Pferd aufbauen will.

Leider achte ich auch noch immer zu wenig in der laufenden Arbeit darauf und vergesse auch manchmal, bewußt zu atmen. Würde sicher manches ausgleichen können (zb bei Monty den Galopp links besser machen - gute Idee, muss mal wirklich darauf achten und mich atemtechnisch zusammen reissen, wenn ich ihn galoppieren lasse :) )
Ilustre
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Beitrag von Ilustre »

Ich setze meine Atmung bewußt ein, wenn mein Pferd spannig ist und zum "lustigsein" neigt.
In diesen Momenten atme ich bewußt lang, tief und ruhig aus. Das hilft der Entspannung des Pferdes.
Ansonsten habe ich leider genug mit meiner Körperkoordination zu tun, das ich die Atmung beim reiten geschehen lasse..
Grüßle
Ina
Pferde-Dental-Praktikerin
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smilla
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Beitrag von smilla »

Meine Reitlehrerin hat mir bewusst gemacht, wie wichtig die Atmung beim Reiten ist. Ich habe manchmal richtige kleine Atemaussetzer, die sich aber sofort auf mein Lehrpferd übertragen. Er wird dann spannig, vorallem im Schritt ist das sehr deutlich.

Wenn ich gleichmäßig atme, wird sein Takt besser und ich kann weicher sitzen.

Wir haben schon Einheiten an der Longe gehabt, in denen ich einfach nur auf meine Atmung achten sollte, um alles andere hat sich meine RL gekümmert.

Im Alltag achte ich möglichst oft darauf und merke, dass ich auch da öfter mal so kleine Aussetzer habe.
Julia
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Beitrag von Julia »

@ smilla:
Diese Aussetzer kenne ich !

Im Alltag wie beim reiten. Ich bin auch seit einiger Zeit dabei vermehrt darauf zu achten , denn ich merke immer wieder einen immensen Unterschied am Pferd.
Halte ich die Luft an, baut sich, wie in mir, immer mehr Spannung auf ( leider negativer Natur :( ) werde ich mir dessen bewußt und fange an ruhiger und tief zu atmen habe ich das Gefühl auch Frau Pfärd atmet einmal tief durch und enstpannt :D

Es ist sehr schwer, etwas das über Jahre entstanden ist wieder in den Griff zu bekommen, aber schön es so gezeigt zu kriegen...

Der Witz ist, das ich bei meinen Schüler sehr stark auf die Atmung achte und das schon immer, jedoch bei mir erst vor kurzem drauf gekommen bin :oops:
Liebe Grüße, Julia
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Ich vergessen manchmal auch, zu atmen. :oops: Da bleibt irgendwann die Luft weg.

Vor allem beim Anhalten setze ich sie dann ein (ausatmen).

Was mir auch schon oft geholfen hat: wenn mein Pferd unter mir hibbelig ist, versuche ich, ganz ruhig und gleichmäßig zu atmen. Und dann: atme ich durch den Allerwertesten aus. Ja, also, natürlich net *pubs*, sondern dann geht so ein Atemzug durch den Körper nach unten, die Schultern sinken, ich "sinke" mehr in den Sattel, ...
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Wenn ich merke, daß ich die Luft anhalte, summe ich. Zu mehr Atemtechnik habe ich es auf dem Pferd noch nicht geschafft :oops:
Wäre ja mal interssant, ob sich mit der "richtigen" Atmung auch manche Sitzprobleme lösen würden?
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
cremello
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Beitrag von cremello »

Auf jeden Fall lassen sich so manche Sitzprobleme sicher mit Atmung verbessern, denn du kannst ja bewusst Verspannungen weg atmen.
Annie
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Beitrag von Annie »

An dieser Stelle ist es ganz nützlich sich mit der Zwerchfellatmung zu beschäftigen, die Zwerchfellatmung ermöglicht es die unbewußten Körperverpannungen quasi wegzuatmen, im Yoga zuhause und eben über dieses auch gut zu erlernen, wenn das mal sitzt am trockenen , null problemo am Pferd.
für mich ist die Atmung ein nicht zu unterschätzender Faktor auf meinen weg zum perfekten Sitz.
woody

Beitrag von woody »

hi
jaja, das liebe luftanhalten beim reiten...kenne ich auch.
hatte mal feldenkreis-reitunterricht, da wurde sehr auf das atmen geachtet.
ich halte meine pferde mit einem schschtttt.an, das heißt durch ausatmen, das sich über meinen po, über den sattel zum pferdrücken überträgt. bei meinem sohn(4 jahre) klappt das auch schon, höchstwahrscheinlich alleine durch das ihnen bekannte zischgeräusch.
beim anreiten atme ich dann vermehrt ein.
und natürlich versuche ich beim reiten regelmäßig zu atmen, was mir aber auch nicht immer gelingt.....
lg
annette
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Mein Pony reagiert auf die kleinste Verspanntheit des Reiters. Er ist da hypersensibel. Meine RB ist manchmal vor lauter Konzentration so angespannt das sie vergisst zu atmen. Das Pony kommt dann total aus dem Takt und verkriecht sich leicht. Erinnere ich sie an eine ruhige gleichmässige Atmung wird auch das Pony wieder schöner.
Bei Tempi-Variationen schafft sie es mittlerweile auch ihn über die Atmung vorwärts zu schicken ohne das er Taktfehler macht und ihn auch so wieder zurückzuholen.

Ich selbst verliere leicht den Rhythmus in der Atmung wenn ich neue Übungsabläufe reite und wundere mich dann kurz warum der Friesling so zäh ist... :roll:

Einsicht ist ja zum Glück der erste Weg zur Besserung! :wink:
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Everl
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Beitrag von Everl »

Ich mach das so ähnlich wie Thisbe: singen oder eine Melodie pfeifen - dann muss man zwangsläufig regelmäßig atmen. Funktioniert super. Wenn zu viel Gesellschaft um mich rum ist, summe ich manchmal vor mich hin. Aber das empfinde ich persönlich als relativ anstrengend (wieso eigentlich? :oops: ). Singen oder pfeifen geht wie von selbst. Und macht auch so eine positive Grundstimmung - selbst wer genervt ist, bekommt durch Musik gute Laune, immer wieder faszinierend.
Aber man muss aufpassen, dass man nicht für verrückt gehalten wird :lol:
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Summen finde ich anstrengender, weil ich da länger ohne Atempausen durchhalte. Also auch eher mal das atmen vergesse. Beim Singen geht das Atmen meist im Textfluß ganz gut.
Ich singe derzeit unseren Sohn in den Schlaf und da war mir das mit dem Summen aufgefallen :wink:
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
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Vaskur
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Beitrag von Vaskur »

Singen und Summen hilft auch mir bei der richtigen Atmung.

Und ich atme tief aus und mein Jungspund STEHT. Das hatte der nach zwei Übungseinheiten verstanden.
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Carmen
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Beitrag von Carmen »

Ich nutze Ausatmen zum Parieren, Einatmen zum "Hochschalten" bzw. Aufmerksam machen.
Hatten die Pferde sehr schnell kapiert.
Bei flippigen Pferden ist tiefes Atmen sehr beruhigend (auch für den Reiter ;) )
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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