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Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 16:19
von Sheitana
Ich hab grad in nem anderen Forum gelesen, dass es sich bei dem gefundenen Stoff um ein Psychopharmaka handeln soll... :shock: Weiß da einer was?

Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 16:20
von emproada
@sheitana: so ist es auch auf der St. Georg Homepage gemeldet.

Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 16:39
von Melli
Fluphenazin.

Wikipedia:
Anwendungsgebiete (Indikationen) [Bearbeiten]

Fluphenazin ist ein Neuroleptikum, welches zur peroralen und parenteralen Applikation im Handel ist. Es wird eingesetzt:
als Langzeittherapeutikum zur Symptomsuppression bei chronisch schizophrenen Psychosen und zur Rezidivprophylaxe bei phasisch schizophrenen Psychosen
bei akuten psychotischen Syndromen mit Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen, Denkzerfahrenheit und Ich-Störungen
bei der katatonen Schizophrenie
bei chronisch verlaufenden, endogenen Psychosen (Symptomsuppression und Rezidivprophylaxe)
zur Therapie von psychomotorischen Erregungszuständen
Doping [Bearbeiten]

Fluphenazin wird in der Veterinärmedizin als Beruhigungsmittel eingesetzt, neben der Narkosevorbereitung z.B. um Tiere während eines Transports ruhigzustellen. Der Einsatz von Fluphenazin zur Beruhigung der Pferde bei Dressurwettbewerben ist jedoch als Doping verboten.

Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 17:35
von -Tanja-
Melli hat geschrieben:Fluphenazin.

Wikipedia:
Anwendungsgebiete (Indikationen) [Bearbeiten]

Fluphenazin ist ein Neuroleptikum, welches zur peroralen und parenteralen Applikation im Handel ist. Es wird eingesetzt:
als Langzeittherapeutikum zur Symptomsuppression bei chronisch schizophrenen Psychosen und zur Rezidivprophylaxe bei phasisch schizophrenen Psychosen
bei akuten psychotischen Syndromen mit Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen, Denkzerfahrenheit und Ich-Störungen
bei der katatonen Schizophrenie
bei chronisch verlaufenden, endogenen Psychosen (Symptomsuppression und Rezidivprophylaxe)
zur Therapie von psychomotorischen Erregungszuständen
Da haben sie doch nun das beste Resultat, was so ein Rollkürchen hervorrufen kann. :twisted:

Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 18:52
von Julia
Ich bin sprachlos..... :(

Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 20:05
von lancia
Krass! Da kann es sich ja eher wenig um ein "Versehen" handeln...Sowas bringt man nicht wegen einer kleinen Verletzung, Kolik usw ans Pferd.

Wenn Menschen ihren eigenen Körper vollpumpen mit Medis dann ist das eine Sache, aber bei Tieren ist es wieder eine ganze andere *seufz* :(

Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 20:30
von Susanne
@ Lancia: Um als Mensch in den Hochleistungssport zu kommen mußt Du wohl auch schon in der Jugend damit anfangen... und inwieweit ein Kind oder Jugendlicher da schon "reif" genug für eine Entscheidung ist :?

Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 20:42
von lalala
Pressemitteilung Isabell Werth vom 24.6.2009



Gestern informierte mich die FN darüber, dass bei meinem Pferd Whisper anlässlich der Medikationskontrolle vom 30. Mai 2009 am Internationalen Pfingstturnier in Wiesbaden – Kleine Tour/St. Georg - Restspuren der Wirksubstanz FLUPHENAZINE gefunden wurden. Es ist mir deshalb ein Anliegen, die Öffentlichkeit - ergänzend zur FN-Mitteilung vom 24. Juni 2009 - persönlich über die Hintergründe dieser Angelegenheit zu informieren.

Whisper leidet am sog. SHIVERING SYNDROM, zu Deutsch "Zitterkrankheit" genannt. Es handelt sich um eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die Gleichgewichtsstörungen auslöst, wenn das Pferd - wie zum Beispiel beim Beschlagen, Bandagieren und Putzen - längere Zeit auf nur 3 Beinen stehen kann. Das Pferd beginnt dann aus Unsicherheit zu "zittern" und macht unkontrollierte Ausfallschritte, da es glaubt, das Gleichgewicht zu verlieren und "umzufallen". Diese Krankheit ist zwar nicht schmerzhaft, und sie schränkt auch die Sporttauglichkeit des Pferdes nicht ein, aber sie bewirkt wegen der unkontrollierten Ausfallschritte eine erhöhte Verletzungsgefahr für die am Pferd arbeitenden Personen (Schmid, Pfleger, Reiter).

Ich habe mich deshalb bei meinem Tierarzt Dr. Hans Stihl (SUI) erkundigt, ob und wie man dieses Shivering Syndrom behandeln kann. Dr. Stihl erklärte mir, dass es bis heute kein Medikament gibt, mit dem sich die Krankheit vollständig heilen läßt, dass aber mehrere von ihm behandelte Pferde gut auf das Medikament MODECATE angesprochen hätten. Dieses Medikament enthält die Wirksubstanz FLUPHENAZINE. Wir haben Whisper daraufhin am 16. Mai 2009 einmalig mit diesem Medikament behandelt, um herauszufinden, ob er auf dieses Medikament anspricht. Dies war der Fall, denn das Zittern wurde schwächer und es gab deutlich weniger unkontrollierte Ausfallschritte beim Beinanheben.

Auf meine Frage nach der Absetzdauer sagte mir Dr. Stihl, dass nach seiner bisherigen Erfahrung 6 Tage reichen, dass man aber nie ganz sicher sein könne. Deshalb haben wir uns aus Sicherheitsüberlegungen dazu entschlossen, Whisper erstmals wieder am 30. Mai 2009 am Turnier in Wiesbaden einzusetzen. Diese Entscheidung habe ich nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. Trotzdem hat nun das Dopinglabor der FEI Restspuren des besagten Wirkstoffes festgestellt. Der Grund dafür könnte sein, dass das Labor eine neue Analysemethode angewendet hat.

Die FEI hat nun eine sofortige Sperre gegen mich verhängt, wie dies das geltende Reglement in solchen Fällen zwingend vorschreibt. Dass nur noch unwirksame Restspuren des verabreichten Medikamentes nachweisbar waren, spielt nach dem geltenden Reglement keine Rolle. Ich bedaure den Vorfall zutiefst, war aber der Überzeugung, korrekt gehandelt zu haben und wünsche mir, dass das Reglement möglichst rasch so überarbeitet wird, dass sinnvolle medizinische Behandlungen bei Sportpferden möglich werden, ohne dass man deswegen lange Sperren riskiert, weil sich die Absetzzeiten wegen laufend neuer Analysemethoden ständig verändern und im doppelten Sinn des Wortes "unberechenbar" werden.

Ich bin mir bewusst, dass ich zu Zweifeln an der Redlichkeit und Sauberkeit meiner Person und unseres Sports Anlass gegeben habe. Ich entschuldige mich auf diesem Wege bei allen, die dem Reitsport und mir verbunden sind. Selbstverständlich werde ich alles tun, um an der Aufklärung der noch eventuell verbleibenden Fragen mitzuwirken.
hm...seit wann stehen Pferde beim putzen oder bandagieren auf 3 Beinen ? Für mich hats einfach ein Geschmäckle...

Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 20:46
von Josatianma
Und auch beim Schmied gibt es die Möglichkeit bei solchen Pferden das Bein immer wieder abzusetzen.

Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 20:58
von lalala
Für mich gehört ein Shivering-Pferd auch einfach nicht in den Sport.

Verfasst: Mi, 24. Jun 2009 23:37
von Nike
@lalala

Warum nicht?

Verfasst: Do, 25. Jun 2009 07:01
von lalala
Wenn ein Pferd ohne den Einsatz von Hilfsmitteln (und dies stellt ein Neuroleptikum durchwegs dar, noch dazu eins mit staker antiphsychotischer Wirkung) nicht normal gearbeitet werden bzw. im Turniersport eingesetzt werden kann, dann hat es für mich nichts im Turniersport verloren.

Das sieht ürbigens auch Holger Schmezer so, der Frau W. nicht in Schutz nimmt und ihr Handeln durchaus sehr kritisch sieht. (Quelle: FAZ)

Ich bin auch sehr gespannt, ob es zusätzlich rechtliche Konsequenzen für den TA geben wird.

Verfasst: Do, 25. Jun 2009 07:39
von Sheitana
Ich kenne mich mit dem Syndrom nicht aus, aber ich frage mich, wie nötig es da wirklich ist, so ein Medikament einzusetzen, denn wenn ich das richtig verstanden habe treten die Probleme ja nur beim Schmied und Hufe auskratzen auf.

Verfasst: Do, 25. Jun 2009 07:50
von lalala
Sheitana, dieses Medikament ist nicht mal für Tiere zugelassen. Es handelt sich also zusätzlich um ein Pharma-Experiment.

Der behandelnde TA steht ja auch nicht das erste Mal in der Kritik. Man erinere sich daran, dass US Rustys Hautpilz mit Testosteron behandelt wurde...

Verfasst: Do, 25. Jun 2009 08:08
von Sheitana
lalala hat geschrieben:Sheitana, dieses Medikament ist nicht mal für Tiere zugelassen. Es handelt sich also zusätzlich um ein Pharma-Experiment.
:shock: