Verfasst: So, 03. Feb 2008 20:50
Hallo,
ich wollte gerade mal meine neueste Idee vorstellen... Ein 'getunter' Torsion Endurance.
Ich habe die Sitzfläche etwas kleiner gemacht (war für mich eigentlich zu groß) und den Hinterzwiesel mehr aufgerichtet sowie Pauschen hinzugefügt. Pauschen und 'Zusatzhinterzwiesel sind kleine mit Stoffresten gefüllte Kissen.
Damit das ganze hält und nicht furchtbar aussieht, habe ich noch eine Zalea hinzugefügt. Aus kostengründen aus Teddyfell, ebenfalls selbstgenäht.
Von Sitzgefühl her bin ich begeistert!
Mein Pferd läuft jetzt seit gut 3 Jahren mit dem Torsion- bestens! Ich habe die Druckverteilung sowohl mit dem Knetpad als auch mit dem Original- Impressionpad gemessen: Und: Die Druckverteilung ist sehr gleichmäßig, der Sattel hat etwa 50% mehr Auflagefläche als ein normaler (perfekt passender) Englischsattel!! Druckspitzen gibt es keine.
Ich bin mit dem Sattel 10 Tage Wanderritt mit 10 kg Gepäck gegangen. Ohne das geringste Rückenproblem! Meine Erfahrung ist, dass WENN es das kleinste Sattelproblem gibt, das spätestens am 4. Tag auf einem Wanderritt auffällt. Dann hat man nämlich genug Belastung, um Satteldruck aus Problemen zu erzeugen, die sonst dem Pferd 'nur' unangenehm sind. Und was solche Proben übersteht, passt eben wirklich....
Bilder vom Impressionpad sind hier http://www.pro-barhuf.de/torsion.htm
Ich hatte den Sattel gekauft, als noch fast ausschließlich im Gelände ritt ohne Dressurambitionen. Nunja, und die Originalversion ist nun nicht wirklich hilfreich zum Dressurreiten, gerade da die Sitzfläche für mich auch eigentlich immer zu groß war.
Meine RL mag die Sättel gar nicht, und sagt, dass einem der Torsion beim Dressurreiten eben sehr wenig unterstüzt. Ich war so an den Sattel gewöhnt, dass ichs kaum glauben wollte. Sie lieh mir einem Dressursattel für den Reitkurs, und ich muss schon sagen, damit ritt es sich einfacher. Ich beschloss mir einen normalen Baum- Dressursattel zu kaufen, und da fingen die Probleme an. Die einzige Sattlerin in unserer Gegend, die ich noch nicht kenne (die anderen sind meist nur Reitsporthändler und waren schon vor dem Torsion erfolglos am Pferd) scheint ziemlich unzuverlässig, ich habe langsam das ewige hinterhertelefonieren satt. Rumprobieren mit geliehenen Sättel ist auch immer das gleiche: Das meiste passt meinem Pferd nicht, oder ist irgendwie schief, oder, passt nicht zu meinem Hintern *grr*. Seit ich dank dem tollen Sattelbuch noch mehr über Sättel weiss, bin ich noch kritischer mit der Passform...
Gerade bin ich am nachdenken, ob ich mir überhaupt noch einen Baum- Dressursattel kaufen soll, so gut sitzt sich der getunte Torsion. Mal austesten...
Ein Maßsattel kommt für mich nicht in Frage, da ist mir einfach das finanzielle Risiko zu hoch. Kenne zuviele Geschichten, wo der Sattel dann eben doch nicht oder nur kurzfristig passte....
Zu den 'neueren' Baumlosen mit echter Wirbelsäulenfreiheit: Diese sind im Vergleich zu Torsion und Co wesentlich vorgegebener in ihrer Passform und schwieriger an Pferd und Reiter anzupassen. Solche Sättel sind eher Hybride aus Baumsattel und Baumlosen. Wenn man sich z.B. anschaut, wieviel 'Baum' in einem Wintec drinsteckt...
Egal welcher Sattel, passen muss er eben. Je 'fester' der Sattel, desto genauer muss er Pferd und Reiter passen. Das eine Extrem ist ein Barebackpad, das andere ein Westernsattel mit starrem Holzbaum.
Weder das eine noch das andere kann man verteufeln. Da baumlose seit vielen Jahren vor allem im Distanzsport eingesetzt werden, ist sicher, dass sie korrekt passend dem Pferd definitiv nicht schaden. Auf Distanz- und Wanderritten durchläuft alle Ausrüstung die härtesten Tests. Wenn es Probleme gäbe, würden die hier garantiert zuerst auffallen. Übrigens: Zahlreiche historische und traditionelle Arbeitssättel, die seit Jahrhunderten(!) verwendet werden, sind baumlos!
Allgemein: Der Sattel hat die Aufgabe den Druck gut zu verteilen, Schulter, Wirbelsäulle und hinteren Teil des Rückens freizuhalten sowie den Reiter für die jeweilige Disziplin zu hinzusetzen. Druck=Kraft/Fläche. Ich kenne folgende Regel: Der Druck sollte 2N/cm^2 nicht überschreiten, ab 3,5 N/cm^2 kommt es sicher zu Satteldruck . Man kann sich leicht überschlagen, dass bei 'normalem' Reitergewicht es klassischen Satteldruck nur geben kann, wenn es sehr lokale Druckspitzen gibt.
Gruß Tina
Fotos:
ich wollte gerade mal meine neueste Idee vorstellen... Ein 'getunter' Torsion Endurance.
Ich habe die Sitzfläche etwas kleiner gemacht (war für mich eigentlich zu groß) und den Hinterzwiesel mehr aufgerichtet sowie Pauschen hinzugefügt. Pauschen und 'Zusatzhinterzwiesel sind kleine mit Stoffresten gefüllte Kissen.
Damit das ganze hält und nicht furchtbar aussieht, habe ich noch eine Zalea hinzugefügt. Aus kostengründen aus Teddyfell, ebenfalls selbstgenäht.
Von Sitzgefühl her bin ich begeistert!
Mein Pferd läuft jetzt seit gut 3 Jahren mit dem Torsion- bestens! Ich habe die Druckverteilung sowohl mit dem Knetpad als auch mit dem Original- Impressionpad gemessen: Und: Die Druckverteilung ist sehr gleichmäßig, der Sattel hat etwa 50% mehr Auflagefläche als ein normaler (perfekt passender) Englischsattel!! Druckspitzen gibt es keine.
Ich bin mit dem Sattel 10 Tage Wanderritt mit 10 kg Gepäck gegangen. Ohne das geringste Rückenproblem! Meine Erfahrung ist, dass WENN es das kleinste Sattelproblem gibt, das spätestens am 4. Tag auf einem Wanderritt auffällt. Dann hat man nämlich genug Belastung, um Satteldruck aus Problemen zu erzeugen, die sonst dem Pferd 'nur' unangenehm sind. Und was solche Proben übersteht, passt eben wirklich....
Bilder vom Impressionpad sind hier http://www.pro-barhuf.de/torsion.htm
Ich hatte den Sattel gekauft, als noch fast ausschließlich im Gelände ritt ohne Dressurambitionen. Nunja, und die Originalversion ist nun nicht wirklich hilfreich zum Dressurreiten, gerade da die Sitzfläche für mich auch eigentlich immer zu groß war.
Meine RL mag die Sättel gar nicht, und sagt, dass einem der Torsion beim Dressurreiten eben sehr wenig unterstüzt. Ich war so an den Sattel gewöhnt, dass ichs kaum glauben wollte. Sie lieh mir einem Dressursattel für den Reitkurs, und ich muss schon sagen, damit ritt es sich einfacher. Ich beschloss mir einen normalen Baum- Dressursattel zu kaufen, und da fingen die Probleme an. Die einzige Sattlerin in unserer Gegend, die ich noch nicht kenne (die anderen sind meist nur Reitsporthändler und waren schon vor dem Torsion erfolglos am Pferd) scheint ziemlich unzuverlässig, ich habe langsam das ewige hinterhertelefonieren satt. Rumprobieren mit geliehenen Sättel ist auch immer das gleiche: Das meiste passt meinem Pferd nicht, oder ist irgendwie schief, oder, passt nicht zu meinem Hintern *grr*. Seit ich dank dem tollen Sattelbuch noch mehr über Sättel weiss, bin ich noch kritischer mit der Passform...
Gerade bin ich am nachdenken, ob ich mir überhaupt noch einen Baum- Dressursattel kaufen soll, so gut sitzt sich der getunte Torsion. Mal austesten...
Ein Maßsattel kommt für mich nicht in Frage, da ist mir einfach das finanzielle Risiko zu hoch. Kenne zuviele Geschichten, wo der Sattel dann eben doch nicht oder nur kurzfristig passte....
Zu den 'neueren' Baumlosen mit echter Wirbelsäulenfreiheit: Diese sind im Vergleich zu Torsion und Co wesentlich vorgegebener in ihrer Passform und schwieriger an Pferd und Reiter anzupassen. Solche Sättel sind eher Hybride aus Baumsattel und Baumlosen. Wenn man sich z.B. anschaut, wieviel 'Baum' in einem Wintec drinsteckt...
Egal welcher Sattel, passen muss er eben. Je 'fester' der Sattel, desto genauer muss er Pferd und Reiter passen. Das eine Extrem ist ein Barebackpad, das andere ein Westernsattel mit starrem Holzbaum.
Weder das eine noch das andere kann man verteufeln. Da baumlose seit vielen Jahren vor allem im Distanzsport eingesetzt werden, ist sicher, dass sie korrekt passend dem Pferd definitiv nicht schaden. Auf Distanz- und Wanderritten durchläuft alle Ausrüstung die härtesten Tests. Wenn es Probleme gäbe, würden die hier garantiert zuerst auffallen. Übrigens: Zahlreiche historische und traditionelle Arbeitssättel, die seit Jahrhunderten(!) verwendet werden, sind baumlos!
Allgemein: Der Sattel hat die Aufgabe den Druck gut zu verteilen, Schulter, Wirbelsäulle und hinteren Teil des Rückens freizuhalten sowie den Reiter für die jeweilige Disziplin zu hinzusetzen. Druck=Kraft/Fläche. Ich kenne folgende Regel: Der Druck sollte 2N/cm^2 nicht überschreiten, ab 3,5 N/cm^2 kommt es sicher zu Satteldruck . Man kann sich leicht überschlagen, dass bei 'normalem' Reitergewicht es klassischen Satteldruck nur geben kann, wenn es sehr lokale Druckspitzen gibt.
Gruß Tina
Fotos: