Barhuf oder Eisen

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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chica
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Beitrag von chica »

Mela hat geschrieben: @Chica wo in Ö brauchst du denn einen Hufpfleger, vielleicht kann ich dir helfen :lol:
In Oberösterreich, Bezirk Braunau... Wäre super, wenn Du Kontaktdaten für mich hättest. Gerne per PN ;)
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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annette
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Beitrag von annette »

Ich habe meinen Hannoveraner vor 1.5 Jahren auf Barhuf umgestellt nach vielen Jahren Eisen. Er hatte immer gute Hufe von Form und Konsistenz her. Trotzdem war die Umstellung natürlich ein temporäres Problem für das Pferd. Die ersten 3-4 Wochen war er etwas fühlig. Danach war er sehr fühlig. Das wirkte fast wie eine Huflederhautentzündung. Wir sind dann einfach dadurch. Nicht hingucken. Zur Unterstützung habe ich ihm Equipalazone gegeben (gegen Entzündung und als Schmerzmittel). Nach 3-4 Monaten war alles überstanden. Jetzt habe ich 1.5 mal so breite Hufe wie vorher. Und ich habe schöne, harte Hufe. ( - Das Pferd natürlich, ich nicht.) Für uns hat sich das gelohnt. Auch wenn ich zwischendurch mal aufgeben wollte.

Bei Barhufpflegern gibt es meines Wissens mindestens zwei sich streitende Schulen (Strasser und Biernath(?)). Wenn das Pferd eine anständige Stellung hat, würde ich es erstmal mit dem Dorfschmied probieren. Das ist wahrscheinlich billiger und weniger dogmatisch. :wink:

LG Annette
Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

Danke für eure Antworten. Ich mache 1mal in der Woche das Keralit auf die Hufen und die sind dadurch auch schon härter geworden.
Vor sowas wie annette schreibt habe ich Angst, dass sich daraus eine ernste Krankheit bildet. Was ist denn dieses Equipalazone, Futter?
Im nächsten Jahr lass ich auf alle Fälle mal den HO rangucken und sehen was der sagt...
LG Cyndy
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Etienne
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Beitrag von Etienne »

Equipalazone ist ein Medikament. Das ist das in diesen kleinen Tütchen was wir meist vom TA bekommen, bei Lahmheiten und so. Es ist ein Schmerz- und Entzündungshemmer.

Sus
annette
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Beitrag von annette »

Man sollte meines Erachtens nicht zuviel Angst vor dem Barhuf laufen haben. Zum Barhuf laufen sind die Pferde gemacht. (Zum Reiten nicht.) Zum Barhuf laufen sind sie auch bestens ausgerüstet. Dass man Umstellungsprobleme hat, ist verständlich und sollte einen nicht zu sehr abschrecken, finde ich.
Ich wünsche Dir alles gute, und viel Glück beim probieren.
LG Annette
Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

Stimmt eigentlich: in der Natur läuft schließlich auch kein Schmied rum... :lol:
Gestern bin ich wieder mit zwei Stallkolleginen ausgeritten und mein mein Pferd war wieder voll es selbst: flott, frisch und mit viel vorwärtsdrang. Ich glaub da hat ihm nichts weh getan. Nur die letzten Male war er so ruhig und lieb dass ich mir schon Sorgen gemacht habe, dass jemand mein Hafl umgetauscht hat, weil das war eigentlich nicht mein Pferd... :)
-gestern hat er es mir bewiesen...
Wie sieht es eigentlich mit Kunststoffbeschlägen aus. Bei uns hatte mal einer welche, davon is aber eins abgegangen, irgentwie sind die Nägel durchgerutscht...
LG Cyndy
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Hannes hat derzeit vorne Eisen.

Ab nächsten Samstag geht er vorne wieder mit Kunststoffummantelten Eisen. Ganz ohne Hufschutz geht es vorne nicht - die weiße Linie war ganz zerfressen von den Kieselsteinen die nahezu alle unsere Wege haben. Hinten hat der huf sich wunderbar an dei Belastung gewöhnt. Die Sohle finde ich noch etwas zu weich,, aber Hannes geht nicht fühlig und der Tragrand ist da.

Normale Eisen find ich nicht so prickelnd war nur ein Notbeschlag, aber der hält bombenfest zeit Wochen. *staun*

Hufschuhe scheiterten daran das die Bestellung nie eintraf :kopfkratz: Sonst war das meine Überlegung da ich Hannes seinen Barhuferstatus gern erhalten hätte.

Ab November geht er über den Winter wieder nackig. Raus gehts dann eh kaum noch :(
Es grüßt Nadine

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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
********************
Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

Hey auf dem Foto sieht Hannes ja toll aus.... Ist er immer noch so ein Kraftpacket wie bei uns? :lol:
Wie gehts ihm denn eigentlich so? Ich weiß dass Hannes bei uns auch mal nen Kunststoffbeschlag oder so was in der Art hatte nur der ist verrutscht und die Nägel sind im Huf stecken geblieben, sah nicht so schön aus...
LG Cyndy
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Grundsätzlich halte ich Kunststoffbeschläge für eine tolle Sache. Leider kann nicht jeder Schmied sie "verarbeiten", denn Kunststoff erfordert eine noch präzisere Arbeitsweise als Eisen-Beschlag, sowie auch eine gewisse Erfahrung seitens des Schmieds (oder Hufpfleger, die dürfen nämlich auch Kunststoffbeschläge machen). Vielleicht deshalb das Malheur mit dem abgerissenen Beschlag?

Als Übergangslösung von Eisen auf Barhuf habe ich mit 1-2 Beschlagsperioden lang Kunststoff bei verschiedenen Pferden sehr gute Erfahrungen gemacht.

Mein "Turnierpferd", das im Winter barhuf läuft, wird während der Turniersaison mit Kunststoff beschlagen, um die Hufe vor zu starkem Abrieb zu schützen. Zurück auf barhuf ist dann gar kein Problem mehr. Leider können nicht alle Pferde Kunststoff tragen. Bei recht schweren Pferden und/oder solchen, die zum Drehen der Hufe neigen, hält Kunststoff nicht lange.
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Medora
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Beitrag von Medora »

An dieser Stelle ein kleiner Hinweis: Bitte große Vorsicht beim Wechsel von Eisen auf Kunststoffbeschläge - das kann böse ins Auge gehen. Manche Pferde sind dann stocklahm und es heißt, dass sie eben keinen Kunststoff vertragen. Das hat aber fast immer was damit zu tun, dass der Wechsel von Eisen auf Kunststoff eine große Veränderung im Gangverhalten mit sich bringt, was die Schmerzen auslöst. Von barhuf auf Kunststoff gibt es in der Regel keine Probleme.

Wollte ich nur mal erwähnt haben, weil ich da leider einige Fälle kenne, die nun sagen "Nie wieder Kunststoff".

Medora
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Mela
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Beitrag von Mela »

@Medora, die Schmerzen bei der Umstellung zeigen wie sehr die Hufe durch die Eisen "eingklemmt" sind, wenn sich dann plötzlich wieder was bewegt, bzw. durchblutet wird, tut das erst mal weh, das ist nachvollziehbar.

Ich hatte bei Merlin jahrelang genagelte Kunstoffbeschläge, aber irgendwann hat es dann nicht mehr geklappt, ein Ergebnis war ein Längsspalt bis zum Kronrand, der erst jetzt mit den Klebebeschlägen raus wächst - nach eineinhalb Jahren (auch mit Eisen). Da bin ich jetzt auch sehr erleichtert, denn der Spalt hat mich schon recht nervös gemacht.
Wobei man bei allem einschränkend sagen muß, es kommt vor allem darauf an wer den Hufschutz wie anbringt. Wie beim Reiten, die beste Ausrüstung ist nur so gut, wie die Reiter die sie benützen.
Liebe Grüße
Mela

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
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Cyndy
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Beitrag von Cyndy »

Heute war der Schmied da und ich hatte mich entschlossen nochmal zwei Vordereisen drauf machen zu lassen und dann aus dem Winter ihn komplett auf barhuf umzustellen: Eine Entscheidung die ich schnell bereut habe...
Der Schmied hat den letzten Nagel zu weit innen angesetzt und hat wahrscheinlich voll ins "Leben" getroffen. Aus dem Loch kam Blut und der Schmied sagte, dass das nicht so schlimm sei. Das Resultat: Mein Pferd geht etwas lahm... Super oder? Da hätte ich die Eisen am liebsten wieder runtergerissen, aber wird jetzt auch nichts mehr nützen. Ich hoffe bloß, dass keine Entzündung draus wird und es morgen nicht mehr so weh tut. Die Stallbesitzerin meinte ich kann ruhig im Schritt ins Gelände gehen, weil die Bewegung gut tun würde. Mein Hafi ist auch willig vorwärts gegangen und im Schritt ging sein Gang auch, im kurzen Trab war es etwas schlimmer. Naja, drückt mir die Daumen dass sich da nichts schlimmeres draus entwickelt... Hatte das jemand auch schonmal und was ist da passiert? LG Cyndy
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BiancaW
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Beitrag von BiancaW »

Das hört sich aber nicht sehr gut an.
Ich würde das schon als schlimm empfinden.

Hat er den Nagel wieder rausgezogen und neu gesetzt?
Ich würde zur Sicherheit einen Fachmann draufschauen lassen.
Und ein paar Tage Traumeel geben, gegen evtl. Entzündungen.
lieber Gruß, Bianca

Viele würden niemals mit vollem Mund sprechen, tun es aber mit leerem Kopf (Orson Welles).
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Newton
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Beitrag von Newton »

Hallo!
Ich hoffe doch, dass er den Nagel direkt wieder rausgezogen hat? Dann dürfte eigentlich nichts weiter passieren (Traumeel gegen Entzündungen ist aber auf jeden Fall gut!).
Unser Haffi ist auch mal vernagelt worden (kann passieren, kein Mensch ist perfekt). Der Nagel wurde direkt wieder rausgezogen und es hat mächtig geblutet, aber dann war auch gut. Gelahmt hat er aber gar nicht, sondern ist direkt wieder völlig normal gelaufen!
Wenn es nach 1-2 Tagen nicht deutlich besser ist, würde ich das Eisen auf jeden Fall abmachen lassen...

Gute Besserung ans Hotti!

LG,
Nicole
LG, Nicole und der Zauberer von Oz
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Kenne es auch (von früher) das in so einem Fall der Nagel wieder rausgezogen wurde. War aber ein anderer Schmied.

Ich drücke die Daumen, dass es sich nicht entzündet.

LG Susi
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