Blindheit...?

Rund um die klassische Reitkunst

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Steedrider
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Beitrag von Steedrider »

Ich finde es ja total bewundernswert mit was für einer Engelsgeduld meine Freundin und ihre RL mit diesem nicht ganz einfachen Pferd arbeiten.

Aber nochmal zum Schablonendenken:
Oft genug sehe ich, wie Pferde die dem meiner Freundin ähneln, auf Teufel komm raus dazu getrietzt werden, einen Hals zu schieben (das Pferd hat so gut wie keinen Hals.) Ah, der geht nicht durchs Genick, Ausbinder drauf. Ah, der kommt nicht von hinten, Sporen in den Bauch. Und dann mal ordentlich Gas. Sicher, schlecht geritten wird oft und überall, aber SEHEN diese Leute denn nicht, dass das rein physikalisch nicht gehen KANN? Ich versteh das nicht...

Bei einem normal oder gut gebauten Pferd könnte man sagen, der Reiter der so reitet, hat einfach keine Ahnung von Ausbildung.
Aber wenn jemand ein "verbautes" Pferd versucht so zu reiten... entschuldigung, aber das hat doch nichts mehr mit Unwissenheit, als viel mehr mit Blödheit zu tun... finde ich.
Wie gesagt, wenn die HH eh schon 5cm über dem Widerrist thront, wie soll die drunter kommen, wenn ich das Pferd auf den Kopf jage?
Müssen Sie denn aller Welt zeigen, dass sie nicht reiten können?
Santana
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Beitrag von Santana »

Hmmm, also auch ein verbautes Pferd sollte man schon trotzdem "vernünftig" reiten. Da sehe ich halt leider oft auch die Reiter, die sich aufgrund ihrer "nicht passenden" Pferde gerne mal selbstbelügen (der kann ja gar nicht xx laufen, den kann man nicht xxx) Das versuche ich immer seeehr differenziert zu sehen.

Wie gesagt, es gehört schon ein gerüttelt Maß an Sachkenntnis dazu, die Unterschiede zu sehen.

Meine Stute z.b. ist auch nicht unbedingt DAS Westernpferd schlechthin. Dennoch läuft sie die üblichen Westernlektionen so gut, dass sie immerhin auch auf den Regioturnieren und in den offenen Klassen gewertet und platziert wird. Es steckt allerdings erheblich mehr Ausbildung und Anstrengung darin, sie so auszubilden, wie ich z.B. bei einem adäquaten Quarterhorse hätte investieren müssen.

Was ich mir allerdings trotzdem niemals machen darf: Hoffnung darauf, dass sie das jemals 100% wie ein Quarter machen wird! In einigen Punkten (z.b. beim Stopp) werden wir schon rein aus Rücksicht auf ihre Gesundheit niemals so spektakulär sein.

Wirklich schade finde ich: wenn in offiziellen Competitions für open classes, wo also wirklich auch alle Rassen starten dürfen, die Richter, die Fachleute also, dann immer noch nur das "klassische Quarter-Bild" als DAS EINZIG WAHRE bewerten und man aufgrund der rassetypischen Erscheinung trotz solide abgelieferter Pattern dann schlechter platziert wird. Da wird dann eben nicht die dressurliche Leistung gemessen und bewertet, sondern das "Bild".

Aber man lebt damit. :roll: :wink:
Steedrider
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Beitrag von Steedrider »

Hallo Santana :)

Ja, ich weiß was du meinst, aber ich behaupte jetzt einfach mal, dass es im mir benannten Fall nicht so ist. ;)

Naja, heutzutage ist ja ein Pferd schon nicht mehr am Zügel, wenn es die Nase leicht vor der Senkrechten ist, schließlich muss der Kopf runter. :roll:
Das Pony hat eben auch extrem ungünstig gewinkelte Ganaschen, ergo man kann ihn gar nicht so eng einstellen. Somit ist er immer vor der Senkrechten, weil er sich anders alles abquetschen würde.
Ein schlauer Kommentar "Die muss den mal mehr an den Zügel reiten". Hm, naja...

Sicher, man soll sich nicht auf einem schlechten Gebäude "ausruhen". Was ich meinte ist jedoch, dass anscheinend viele Leute nicht begreifen, dass das, was sie als perfekt im Kopf haben das ENDPRODUKT ist und es lange lange dauert, bis man dahin kommt und dass man dieses Endziel nicht dadurch erreicht, das Pferd von Anfang an in die "perfekte" Form pressen zu wollen und dass der Weg zum Ziel eben bei jedem Pferd ein bisschen anders aussieht.

Meine Meinung. ;)
Müssen Sie denn aller Welt zeigen, dass sie nicht reiten können?
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Junito
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Beitrag von Junito »

Da wird dir hier wohl ziemlich jeder zustimmen. Und was andere Reiter oder Menschen einem erzählen, sollte man selbständig auf seinen Wert untersuchen und entsprechend reagieren.

Bei sinnloser Kritik also beide Ohren benutzen und auf Durchzug stellen. Und dann mit voller Überzeugung sein Ding durchziehen und sich da Rat holen, wo man davon überzeugt ist.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Ich denke, das hauptsächliche Problem ist, dass jeder, der ein bisschen reiten kann, eine ungefähre Vorstellung davon hat, wie ein Pferd auszusehen hat. Daran ist ja an sich noch nichts verkehrt. Aber ganz viele vergessen, dass das perfekt ausgebildete Pferd erst das Endziel ist und bis dahin ganz viele kleine Zwischenschritte gemacht werden müssen. Und die wiederum orientieren sich nicht an irgendeinem Schönheitsideal, sondern daran, wie das betreffende Pferd gearbeitet werden muss.

Es gibt sehr viele Leute mit Halbwissen, die nie in die Verlegenheit gekommen sind, ein Pferd auszubilden. Die kaufen sich ein gerittenes Pferd und damit hat es sich. Mal ganz zugespitzt gesagt.
Wieviel Arbeit darin steckt, kann keiner so richtig nachvollziehen. Es herrscht die Mentalität, nach 3 Wochen muss das Pferd angeritten sein, nach 6 Monaten E-fertig und nach 3 Jahren muss es piaffieren. Wenn das nicht so klappt, ist es ein Sch...Pferd oder ein Sch...Reiter...

Mir wurde gerade erst gesagt, ich würde mein Pferd ja gar nicht richtig lösen. Ich müsse 10 min Schritt reiten, dann 10-20 min Schritt-Trab-Übergänge und dann könne ich loslegen. Statt dessen würde ich gleich nach der Schrittphase volles Tempo reiten. :?: Ich bin Arbeitstrab geritten, mein Pferd ging in schönster Dehnungshaltung. Muss ich erwähnen, dass ich bei besagter Dame noch nie ein losgelassenes Pferd gesehen habe?

Mir sind Leute, die nichts wissen, lieber als solche mit einem lückenhaften Halbwissen, die sich aber für Experten halten.
Und wie heißt es so schön: Es ist keine Kunst dabei, ein Spitzenpferd mittelprächtig zu reiten, wohl aber ein mittelprächtiges Pferd spitzenmäßig.
Ist doch irgendwie total schön, dass wir unsere liebgewonnenen Hottehüs mit ihren Fehlern nicht irgendwann eintauschen müssen Nicht, dass ich das jemals tun würde. , weil die es einfach nicht bringen, sondern mit jedem x-beliebigen Gaul eine ganz ordentliche Leistung erreicht werden kann. Wenn man sich nur die Zeit dafür nimmt.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ Santana Das ist mir bei Richter leider auch schon oft aufgefallen. Ich habe - in der englischen Dressur - viele schöne Ritte von Tinkern, Friesen oder auch Schecken gesehen, die immer schlechter bewertet werden und das auch von vielen anderen gehört. Oft auch bei Haflingern, wobei das ja nicht mehr so schlimm sein soll. Manche bekommen dann auch die Begründung: " Das ist ein Tinker, der wird nicht besser bewertet". Furchtbar sowas.

Gerade heute hatte ich wieder eine super Reitstunde. Mein Pferd hat mir einige schöne Fortschritte geschenkt. Trotzdem wird es für manch Außenstehenden furchtbar ausgesehen haben, weil mein Pferd halt noch nicht konstant den Kopf runter nimmt und noch nicht jede Biegung perfekt ist.

Ich habe irgendwann mal gesagt: "Jedes Pferd kann eine Piaffe zeigen". Naja, ich wurde entsprechend entsetzt angeschaut.
Aber ich denke doch, dass es grundsätzlich jedes Pferd lernen kann. Ob man soweit kommt, soweit kommen will oder ob es dann " so wunderbar spektakulär" aussieht, ist dann eine andere Frage. :wink:
LG
Sheitana
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Santana
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Beitrag von Santana »

Sheitana, genau, das meinte ich. Meine Tochter wurde tatsächlich schon mal zweitplatziert mit der Begründung "Schade, ist halt kein Quarter"

:roll:

(Das passiert öfter, aber da wurde es so richtig deutlich gesagt :) )

Doch, grundsätzlich kann jedes Pferd eine Piaffe zeigen, sie schaut halt vielleicht nicht bei jedem Pferd perfekt aus und manches Pferd kommt eben über einen bestimmten Grad der Versammlung/Aufrichtung/Hankenbiegbarkeit aufgrund seines Exterieurs nicht hinaus... aber man sollte (das finde ich persönlich sehr wichtig) sich nicht auf dem Exterieur ausruhen, sondern trotz Gebäudeabweichungen vom Optimalen das Mögliche an gesundem Reiten, Tragkraft und Muskulatur herausreiten, was das Exterieur eben zuläßt (und in der Regel, so zumindest meine persönl. Erfahrungen, läßt auch ein weniger begnadetes Exterieur meist erheblich mehr zu, als viele Reiter überhaupt erreiten können). :D

Aber der Weg ist schließlich das Ziel :D

Der durchschn. Reiter kommt eigentlich immer eher an seine Grenzen, wie das durchschn. Pferd hierzulande, will mir scheinen. (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel)
:D
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Beitrag von sinsa »

Sheitana hat geschrieben:Ich habe irgendwann mal gesagt: "Jedes Pferd kann eine Piaffe zeigen". Naja, ich wurde entsprechend entsetzt angeschaut.
Aber ich denke doch, dass es grundsätzlich jedes Pferd lernen kann. Ob man soweit kommt, soweit kommen will oder ob es dann " so wunderbar spektakulär" aussieht, ist dann eine andere Frage. :wink:
Das kann ich bestätigen.
Ich hatte mit meinem Isi neulich ne Diskussion, weil er keine ganze Pferdelänge zurück wollte (Ich glaube die Sterne standen dafür schlecht oder der Wind kam von der falschen Seite :lol: ). Das Ergebnis waren unsere ersten Piaffeschritte und ernsthafte Überlegungen, ob man nicht auch ne Levade zeigen könnte :mrgreen:

Sah, laut RL, sogar sehr nett aus, weil er sich mächtig auf den Hinterschinken gesetzt hat.

Wir haben uns dann aber doch dazu entschlossen, die Piaffe noch für 3 oder eher 11 Jahre nach hinten zu schieben :engel: :mrgreen:
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Beitrag von Sheitana »

Für den Satz "wenn ich mit Georgia (also einem Appaloosa) mal irgendwann eine Piaffe erarbeiten möchte, so würde wir das auch tun".habe ich ziemlich merkwürdige Blicke bekommen. Ein Westernpferd kann sowas nicht. Dann frage ich mich immer was das denn bitte ist, was manche Pferde frei auf der Weide zeigen... :roll:

Ob es erstrebenswert ist, meinem Pferd und mir Spaß machen würde ist ja eine ganz andere Frage. Aber mit viel Arbeit, Gymnastizierung und Willen auf beiden Seiten würden wir bestimmt auch irgendwann ein Piaffe zeigen können.
LG
Sheitana
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Bernie
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Piaffe

Beitrag von Bernie »

Mir fällt auf, dass in allen bekannten Internetforen seit Monaten die Piaffe als Lektion einen "überspitzten" oder verherrlichten Stellenwert bekommt....was mich etwas irritiert.

Ich denke, man sollte auf dem Boden der Realität bleiben. Ich reite das, was ich derzeit reite und was ich in 10 Jahren reite, wir werden sehen. Aber es ist für mich persönlich immer sehr unglaubwürdig, wenn der vielleicht ungünstig gebaute Vierbeiner gerade mal so um die Ecken kommt und es an allen Enden und Ecken hapert, aber vollmundig behauptet wird "wenn wir wollten, könnten wir auch piaffieren, das geht ja mit jedem Pferd usw." .

Wenn man sich der Realität stellt, bekommt man ev. auch nicht solch harsche Kritik, die einen persönlich verletzt und die solche Threads entstehen lassen.

Dies soll kein Angriff sein, es ist mein subjektiver Eindruck. Ich habe ein talentiertes Pferd, ihm fällt die Versammlung sehr leicht, gerade deshalb arbeiten wir an Sachen, die ihm schwer fallen. Und je mehr ich Einblick habe und verstehe, wie wenig ich weiß, umso mehr sehe ich, wie schwer eine korrekte Ausbildung ist und da spreche ich hier nur von einem korrekt gerittenem Trab in Arbeitshaltung oder eine perfekt durchgerittene Ecke im Galopp.

Nur mit dem Feilen am Feintunung, dem Schenkelimpuls, der feinen Hand, harte Arbeit am eigenen Sitz, sich permanent selbstreflektieren und Teilnahme an sehr gutem Unterricht bzw. Kursen hat man Fortschritte und kann dann auf dieser Basis aufbauen.

Um so mehr ich eintauche in diese Welt, um so mehr muss ich einsehen, dass ich die Lektion "Piaffe" vor einigen Jahren noch genau so hochgespielt habe und es war für mich das Ziel, das ich erreichen wollte.

Aber es geht um das Ganze, die Piaffe ist eine Schlüssellektion, die einem gewisse Türen öffnet (wie Branderup immer sagt), aber wenn es so einfach wäre, dass jedes Pferd so easy piaffieren lernen würde, warum sieht man dies nie?

Die Basis ist der Grundstein und muss ebenso akribisch erarbeitet werden wie jede Stufe, die auf ihr aufbaut.

Ich denke, man sollte sich selbst gegenüber ehrlich bleiben.

lg

Bernie
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Aber es geht um das Ganze, die Piaffe ist eine Schlüssellektion, die einem gewisse Türen öffnet (wie Branderup immer sagt), aber wenn es so einfach wäre, dass jedes Pferd so easy piaffieren lernen würde, warum sieht man dies nie?
Wer behauptet denn, dass es einfach wäre? Aber grundsätzlich ist nunmal jedes (gesunde) Pferd dazu in der Lage. Ob das nun eine spektakuläre Piaffe wird, oder doch eher nur eine bescheidene Andeutung, sei mal dahingestellt.
Das Problem sitzt immer oben drauf. Und nicht jeder Reiter wird es schaffen. Aber man kann doch daraufhin arbeiten ohne sich zu verbeißen.
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Beitrag von Bernie »

Es gibt immer wieder Threads, in denen Personen sich beschweren, dass sie zuwenig Anerkennung für ihre Arbeit bekommen oder ihr Pferd vom Gebäude her kritisiert wird.

Sinn dieser Threads ist ja meist, dass man aufmunternde Worte erhält, dies ist ja auch legitim, wenn man es benötigt.

Sicher kann jedes Pferd - wenn es denn vier Beine und die dazu benötigten Gelenke hat - eine Piaffe gehen. Aber immer wieder wird die Piaffe "eingeworfen", jedes Pferd könne sie gehen, auch dieses Pferd. Wenn wir es nur wollen würden.

Gut.

Gerade nicht prädestinierten Pferden tut sie gut, gibt ihnen teilweise überhaupt die Möglichkeit, sich besser zu bewegen. Somit kann sie nach einer gewissen Basisarbeit mit einem Trainer erarbeitet werden.

Ich frage mich nur, warum wird dies immer so betont? Ich lese eher Komplexe heraus, denn was gewinne ich mit der Aussage, dass dieses Pferd, wenn ich und das Pferd denn es "wollen würden", eine Piaffe gehen könnten?

Die Meinung des Kritikers wird sich wohl nicht ändern.

Entweder ich stehe zu meinem Pferd, mit seinen Stärken und Mängeln oder eben nicht, aber zu behaupten, das Pferd könne, wenn man nur wolle....diese Aussagen empfinde ich als komisch.

Ich bin noch nie piaffiert und habe es in den nächsten zwei Jahren auch nicht vor. Aber den Grundstein lege ich jetzt, mit mühevoller, täglicher Arbeit, die trotzdem "leicht" sein soll.

lg

Bernie
Steedrider
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Beitrag von Steedrider »

Ich wollte hier nurmal anmerken, dass es weder um mich, noch um mein Pferd geht. ;)
Meine Freundin hat nunmal ein wirklich etwas unterirdisch gebautes Pony, gibt sich aber wirklich größte Mühe und ist an sich reiterlich eigentlich weiter als das, was sie mit ihrem Zossen jetzt an "Aufbauarbeit" leistet.

Sicher sieht das bei den Zweien alles nicht so dramatisch aus ... aber nicht, weil Pferd oder Reiter nicht gut wären, sondern weil das mit so einem Pferd nunmal wirklich alles etwas länger dauert und auch nie wie im Buch aussehen wird. Deswegen haben mich Kommentare wie "die muss den mal mehr annen Zügel reiten" genervt.
Müssen Sie denn aller Welt zeigen, dass sie nicht reiten können?
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Dieses "der könnte, wenn wir nur wollten" ist ja auch kein Argument. Aber recht hast du schon, das entschuldigt / erklärt nicht das, was man gerade fabriziert. Warum können Reiter nicht einfach nett zueinander sein, und sich austauschen, warum man dieses oder jenes genau so und nicht anders macht? Können beide Seiten nur profitieren.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Beitrag von Sheitana »

Es geht mir auch nicht um ein "der könnte wenn er wollte" oder ein "der Realität fern sein". Es geht auch nicht um die Piaffe als die Lektion als solche. Das ist wohl etwas falsch angekommen.

Ich wollte damit nur sagen, dass es völliger Quatsch ist zu sagen. " Jetzt muss ein richtiges Pferd her, bei dem ist hier jetzt Ende (ging um einen Haflinger auf -leider schlecht gerittenem - E-Niveau).

Es geht hier nicht und gutes Reiten, gute Grundlagen oder sonst was, sondern nochmal um den Einwurf von Santana - dass die Richter oft schlechter bewerten aufgrund einer bestimmten Rasse.

Das mit dem Haflinger habe ich letztens erlebt, eine Familie sucht ein anderes Pferd für die Tochter, da "bei dem Haflinger ja mit E-Niveau Schluss ist und er nicht mehr kann."

So kam es zu mir zu dem Einwurf, dass jedes Pferd selbst eine Piaffe - nun mal eine Lektion, die nicht direkt am Anfang der Ausbildung steht und einiges an Arbeit erfordert (ich hoffe ich habe das jetzt vorsichtig genug ausgedrückt)- erlernen kann, auch mein Westernpferd.

Lediglich so war der Satz gemeint, nicht, weil ich jetzt unbedingt daran arbeiten oder andere Dinge vertuschen will. Ich kann sehr gut einschätzen wo ich mit meinem Pferd stehe, nämlich noch ganz am Anfang, es ging einfach um die Theorie als solche.
LG
Sheitana
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